Die Wetterextreme nehmen bedrohlich zu
Temperaturen im August 2022: lokal und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im August 2022 (nur Landmessungen) war die fünftwärmste in einem August seit Beginn der Messungen (1880) beobachtete Temperatur.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2022 war die sechstwärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im August 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880.
Für die Nordhalbkugel gilt:
Die mittlere Temperatur im August 2022 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem August seit Beginn der Messungen (1880) beobachtete Temperatur.
Die mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2022 war die drittwärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im August 2022 war die mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880 (gemeinsam mit August 2020).
Der August 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende August und der 452. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Die zehn wärmsten August-Monate traten alle seit 2009 auf.
Sowohl in Europa als auch Nordamerika wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der viertwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In China wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Belgien wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Weißrussland wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit August 2010).
In der Schweiz wurde der zweitwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit August 1990).
In Deutschland wurde der zweitwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Spanien und Frankreich wurde der zweitwärmste August (im August war es nur 2003 noch wärmer) seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der zweitwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In den Niederlanden wurde der drittwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In der Stadt Schusch (Iran) wurde am 09. August 2022 eine Temperatur von 53,6°C gemessen. Dies ist eine der höchsten Temperaturen, die jemals weltweit gemessen wurden.
Der Zeitraum Juni bis August ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Sommer und in der südlichen Hemisphäre als Winter.
Im Zeitraum Juni bis August 2022 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2022 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde (gemeinsam mit 2015 und 2017).
Die zusammenhängenden USA hatten den drittwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Spanien wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet. Der bisher wärmste Sommer 2003 wurde um 0,4°C übertroffen.
In England wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen (1884) beobachtet (gemeinsam mit Sommer 2003).
In Ungarn wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen (121 Jahre) beobachtet.
In Frankreich wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet (wärmer war es nur im Sommer 2003).
In Neuseeland wurde der wärmste und feuchtesten Winter August seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Climate Report for August 2022, published online September 2022, retrieved on September 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202208
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den August 2022 wie folgt:
Ein extrem warmer, sehr trockener und äußerst sonniger August
Auch im August 2022 zeigte der Sommer keine Ermüdungserscheinungen - im Gegenteil. Immer öfter kursierten Bilder von staubtrockenen Böden, niedrigen Pegelständen, ausgetrockneten Flussläufen und starkem Laubfall unter Trockenstress leidender Bäume. Es gab aber auch regional heftige Regenfälle mit Überflutungen. Der diesjährige August war unter dem Strich extrem warm, sehr trocken sowie außergewöhnlich sonnenscheinreich.
Fortsetzung der durchweg sommerlich warmen bis heißen Witterung
Der Temperaturdurchschnitt lag im August 2022 mit 20,3 Grad Celsius (°C) um 3,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,3 Grad. Der August führte damit den Dauersommer der Vormonate ungebrochen fort und fand nach 2003 (20,6 °C) als zweitwärmster August in der DWD-Klimastatistik seinen Platz. Die Thermometer zeigten verbreitet an über 20 Tagen ≥ 25 °C an. Am Oberrhein und in der Rhein-Main-Region war das sogar tagtäglich der Fall. Einen neuen Monatsrekord und die deutschlandweit höchste Temperatur verkündete Bad Kreuznach, 30 km südwestlich von Mainz, am 4.8. mit 39,6 °C. Abkühlung versprach dagegen Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit dem nationalen Tiefstwert von 3,0 °C am 7.
Im August außergewöhnliche Dürre und zugleich heftiger Starkregen
Im August dürften mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 65 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²) fallen. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 wären es ebenfalls fast 65 Prozent des Solls. Tief „Karin“ beendete am 19. die Trockenheit vor allem im Süden. Zwischen der Schwäbischen Alb und den Bayerischen Alpen sorgten unwetterartige Regenfälle für Überflutungen. Wertach-Bichel im Allgäu erfasste dabei mit 114,2 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. In den westlichen Regionen führte hingegen der weiter steigende Trockenstress zu herbstlich anmutenden Landschaften. Mit zum Teil unter 5 l/m² blieb es dort vielerorts praktisch trocken, anders im Allgäu, wo ein Augustniederschlag von über 200 l/m² beobachtet wurde.
Der zweitsonnigste August seit Messbeginn
Mit etwa 270 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 35 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 30 Prozent. Damit war der diesjährige August als Zweitsonnigster dem August 2003 mit 277 Stunden dicht auf den Fersen. Entlang des Rheins und in der Rhein-Main-Region schien die Sonne mit über 300 Stunden am häufigsten. In den östlichen Regionen kam sie etwa 100 Stunden weniger zum Vorschein.
…und den Sommer 2022:
Sonnigster Sommer seit Messbeginn / Einer der vier wärmsten Sommer seit 1881
Landläufig ist die warme Jahreszeit ja auch als „Sommerloch“ bekannt. Doch in diesem Jahr sorgten auch meteorologische Ereignisse und ihre Folgen für enorme Schlagzeilen: Hitzerekorde im Norden Deutschlands bis an die Küste, historische Trockenheit im Westen, Niedrigwasser und ausgetrocknete Flussläufe, Blaualgenplagen, zahlreiche Rekordwaldbrände, Trinkwassernotstände - oft Seite an Seite mit regionalen Starkregenfällen und Überflutungen. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik. Der Sommer 2022 war in Deutschland der sonnigste, 6.trockenste und gehört zu den vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben.“
Temperaturplus von 2,9 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittel
Der Temperaturdurchschnitt lag im Sommer 2022 nach vorläufigen Berechnungen des DWD mit 19,2 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,6 Grad. Damit gehört der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit 1881. „Spitzenreiter“ bleibt 2003 mit 19,7 °C. Aus dem Stand brachte bereits der Juni den Sommer auf Hochtouren, wurde im Juli zum Dauerläufer und blieb das auch im August. Hamburg-Neuwiedenthal meldete am 20.7. mit 40,1 °C die deutschlandweit höchste Temperatur. Jener Tag brachte in der Norddeutschen Tiefebene viele neue Rekorde. Klirrend kühl war es dagegen in Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, wo am 2.6. mit 1,1 °C der Sommertiefstwert festgehalten wurde.
6.trockenster Sommer seit 1881
In diesem Sommer fielen mit rund 145 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 l/m². In der seit 1881 bestehenden Zeitreihe des DWD war der Sommer damit der 6.trockenste. Am trockensten bleibt der Sommer 1911 mit nur 124 l/m² gewesen. Auch im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2022 minus 40 Prozent. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen meldeten eine historische Sommerdürre. An den Alpen fielen währenddessen über 500 l/m². Dort wurde in Wertach-Bichel im Allgäu am 19.8. mit 114,2 l/m² auch der höchste Tagesniederschlag des Sommers erhoben.
Die deutlich zu trockene und überdurchschnittlich warme und sonnenscheinreiche Sommerwitterung ließ die Böden stark austrocknen. Dabei nahm der Rückgang der Bodenfeuchte in Deutschland einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr 2018. Von der Trockenheit besonders getroffen waren vor allem die Sommerkulturen wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Grünland verdorrte zusehends und wurde seinem Namen vielerorts nicht mehr gerecht. Auswirkungen auf das kommende Erntejahr zeichnen sich bereits ab, da die Bedingungen zur Herbstaussaat zurzeit ungünstig sind. Auch bei vielen Bäumen und Sträuchern wurde der Trockenstress immer deutlicher sichtbar. Besonders markant war auch die Waldbrandgefahr: Die Anzahl der Tage mit einem hohen bis sehr hohen Waldbrandgefahrenindex war im Deutschlandmittel in diesem Sommer ähnlich hoch wie im Jahr 2018. Einen Bericht zur Trockenheit im Sommer 2022 aus agrarmeteorologischer Sicht hat der DWD bereits am 12.08.2022 veröffentlicht: Hintergrundbericht zur Trockenheit 2022
820 Sonnenstunden im Sommer 2022 - ein Rekord
Mit fast 820 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um knapp 34 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag die positive Abweichung bei rund 25 Prozent. Damit hat der Sommer 2022 den bisherigen Rekordhalter 2003 mit 793 Stunden deutlich abgelöst. Am Oberrhein schien die Sonne in den letzten drei Monaten fast 1000 und im äußersten Norden um 700 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220830_deutschlandwetter_august2022_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220830_deutschlandwetter_sommer2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2022 die dreizehntkleinste Fläche, die in einem August seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2022 die kleinste in einem August gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem August gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Snow and Ice Report for August 2022, published online September 2022, retrieved on September 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global-snow/202208
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD August 2022 bzw. Sommer 2022
https://www.youtube.com/watch?v=CbDh971wyF0
https://www.youtube.com/watch?v=d77VEC2YaDw
Hintergrundbericht Trockenheit 2022 (DWD):
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/duerre/20220811_trockenheit_sommer_2022.pdf
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Juli 2022: lokal regionale Hitzerekorde und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juli 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juli 2022 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Juli seit Beginn der Messungen (1880) beobachtete Temperatur (im Juli war es nur 2021 noch wärmer).
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juli 2022 war die siebtwärmste in einem Juli gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im Juli 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste in einem Juli gemessene Temperatur seit 1880.
Der Juli 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende Juli und der 451. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Alle fünf Juli-Monate mit noch höheren Temperaturen sind seit 2016 aufgetreten.
In Asien wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Hongkong wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In den zusammenhängenden USA wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Portugal wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Spanien wurde der wärmste Juli (und gleichzeitig der wärmste Monat überhaupt) seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Frankreich wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit Juli 2018), im Juli war es nur 2006 und 1983 noch wärmer.
Im Vereinigten Königreich (UK) wurde der siebtwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet. Erstmals seit Beginn der Messungen wurde eine Rekordtemperatur von 40°C erreicht.
Während einer Hitzewelle wurde in Dänemark am 20. Juli 2022 mit 35,9°C die höchste Temperatur gemessen, die bislang in einem Juli auftrat – gleichzeitig handelt es sich um die zweithöchste Temperatur, die jemals gemessen wurde.
In Tunis (Tunesien) wurde eine neue Rekordtemperatur von 48°C gemessen.
In Neuseeland wurde der viertwärmste Juli seit Beginn der Messungen (1909) beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Climate Report for July 2022, published online August 2022, retrieved on August 21, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202207
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juli 2022 wie folgt:
Juli 2022 mit regionalen Hitzerekorden, Dürre sowie zahlreichen Feld- und Waldbränden
Während der Juli 2021 mit regelmäßigen Gewittern und katastrophalen Starkregenfällen für Aufsehen sorgte, zeigte der diesjährige Heumonat einen völlig gegensätzlichen Witterungsverlauf. Im Juli 2022 sorgten regionale Hitzerekorde von der Norddeutschen Tiefebene bis an die Ostseeküste genauso für Schlagzeilen wie Dürre in vielen Regionen sowie große Wald- und Feldbrände im Osten der Republik. Von wenigen „erfrischenden Tagen“ abgesehen war die Witterung mehr mediterran als typisch mitteleuropäisch. Insgesamt fiel der Juli 2022 deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie sehr sonnig aus.
Dauersommer im Süden und Rekordhitze im Norden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Juli 2022 mit 19,2 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,9 Grad. Nach dem viel zu warmen Juni sorgten vorübergehende Nordwestwinde im Verlauf der ersten Julidekade für eine kurze Sommerpause. Doch mit Schwung und in Wellen kam die Hitze rasch zurück und gipfelte, so der DWD, am 20. in der Norddeutschen Tiefebene bei örtlich über 40°C. Selbst an der Ostsee kam man bei über 38 °C ordentlich ins Schwitzen. In der Südhälfte herrschte bis auf kurze kühlere Episoden ein Endlossommer. Bis zu 29 Sommertage (Höchstwerte von ≥ 25 °C) wurden gezählt. Dagegen wurden am 17. in den östlichen Mittelgebirgen einstellige Tiefstwerte gemessen. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete sogar frische 1,4 °C.
Bundesweit fiel im Mittel weniger als die Hälfte des üblichen Niederschlags
Im Juli fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) weniger als die Hälfte des Monatsniederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 erreichte die Monatssumme gerade einmal 40 Prozent. Größere Niederschläge gab es vor allem im Norden und mit über 100 l/m² im südlichen Alpenvorland. Andechs-Erling, 30 km südwestlich von München, meldete mit 66,5 l/m² am 25. den höchsten Tagesniederschlag. In Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen blieb es dagegen besorgniserregend trocken. Örtlich fiel mit Mengen von weniger als 5 l/m². Dürre und Hitze waren so die Grundlage für zahlreiche Feld- und Waldbrände. Hunderte Hektar brannten unter anderem in Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz.
Besonders viel Sonnenschein im Südwesten
Mit 265 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 25 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +17 Prozent. Der Südwesten befand sich mit über 350 Stunden am längsten im Sonnenlicht. Im Norden nahm die Belichtungsdauer immer weiter ab und halbierte sich nahezu an der Nordsee.
Zur Trockenheit berichtet der DWD:
Fehlende Niederschläge lassen Böden stark austrocknen
Seit Mai 2022 ließ die deutlich zu trockene Witterung in Verbindung mit überdurchschnittlichen Temperaturen und Sonnenstunden die Böden stark austrocknen. Dabei nahm die Bodenfeuchte in Deutschland einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr 2018. Folglich verursachte die Trockenheit auch wieder zunehmende Auswirkungen auf die Landwirtschaft, wenngleich diese bisher noch nicht ganz so gravierend wie im Jahr 2018 sind. Außerdem herrschte häufig hohe Wald- und Graslandbrandgefahr.
Austrocknung begann bereits im Frühling
Nach einem großteils überdurchschnittlich nassen Winter waren die Startbedingungen in die Vegetationsperiode 2022 von der Bodenfeuchte her gut. Doch bereits der ungewöhnlich sonnige und niederschlagsarme März sorgte für eine deutlich unter das Mittel sinkende Bodenfeuchte. Im anfangs nasskalten April entspannte sich die Situation vorübergehend, ehe im trockenen und teils schon sommerlich warmen Mai eine zunehmend tieferreichende Austrocknung der Böden begann. Diese setzte sich über den Sommer hinweg mit wenigen Unterbrechungen bis zum jetzigen Zeitpunkt fort. Dabei nahm die Bodenfeuchte der obersten 60 cm im Deutschlandmittel schon seit Mitte April einen ähnlichen Verlauf wie 2018. Die negative Abweichung zum vieljährigen Mittel der Bodenfeuchte wurde in diesem Zeitraum immer größer. Im Monatsmittel für Mai 2022 lag die Bodenfeuchte für sandigen Lehmboden noch bei 58 Prozent nutzbarer Feldkapazität (% nFK) bei einem vieljährigen Mittel von 74 % nFK. Im Juli 2022 waren es nur noch 28 % nFK, das Mittel liegt bei 51 % nFK. Besonders stark trockneten die Böden im Osten und in den Beckenlagen des Südwestens aus, im äußersten Norden und Süden erreichte die Bodenfeuchte hingegen nicht ganz so niedrige Werte.
Auswirkungen auf die Pflanzen
Bereits ab Mai machten sich zunehmend Auswirkungen auf die Landwirtschaft und allgemein auf die Pflanzenwelt bemerkbar: Trockenheit und Wärme beeinträchtigten gebietsweise die Blüte und Kornentwicklung bei Getreide. Die kurze, aber extreme Hitze im Juni führte besonders bei Winterweizen zu Schädigungen. Hitze und Trockenheit bewirkten teils auch eine deutlich verfrühte Abreife des Getreides, die sogenannte Notreife. Für die früh reifende Wintergerste und den Raps mit seinem tiefreichenden Wurzelwerk reichte die aus dem Winter stammende Bodenfeuchte meist noch aus, so dass die Ernte teils sogar überdurchschnittlich ausfiel. Späte Getreidesorten wie Winterweizen wurden hingegen gebietsweise stark in Mitleidenschaft gezogen, so dass der Ertrag regional deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt liegen dürfte. Die Ernte erfolgte rund eine Woche früher als üblich.
Ab Juli hatte die weiter zunehmende Trockenheit zwar kaum noch Auswirkungen auf Getreide, dafür umso mehr auf Mais und Zuckerrüben, deren Wasserbedarf im Laufe des Sommers deutlich ansteigt. Bei diesen Pflanzen wurden in den letzten Wochen immer deutlicher teils irreversible Schäden sichtbar. Inzwischen wird in einigen Regionen der erste Körnermais als Silomais gehäckselt, um wenigstens die Grünmasse noch retten zu können, denn der Kornertrag wäre erheblich zu niedrig. Auch Grünland verdorrte zusehends und wird seinem Namen vielerorts nicht mehr gerecht; gebietsweise fiel einer der üblichen Grünlandschnitte aus. Auch bei vielen Bäumen und Sträuchern wurde der Trockenstress immer deutlicher sichtbar. Im Obstbau kamen teils Schäden durch Überhitzung der Früchte bei gleichzeitigem Wassermangel hinzu – sogenannter Sonnenbrand. Mitunter zeigten aber auch die Blätter von Laubbäumen Sonnenbrandschäden. „Wir haben aktuell einen sehr ähnlichen Verlauf der Bodenfeuchte wie im Jahr 2018“, so Dr. Udo Busch, Leiter der Abteilung Agrarmeteorologie beim DWD. „Die Böden zeigen in weiten Teilen Deutschlands eine extreme Trockenheit, die nicht nur der Landwirtschaft große Probleme bereitet. Auch Verkehrsträger wie die Schifffahrt sind aufgrund von Niedrigwasser betroffen. Die Folgen, unter anderem für die Wälder, die eventuell ein viertes Trockenjahr innerhalb von fünf Jahren überstehen müssen, können wir heute noch gar nicht abschätzen.“
Schon ab März überdurchschnittlich hohe Waldbrandgefahr
Während sich eine für die Pflanzenwelt relevante Trockenheit über einige Wochen aufbaut, führt schon eine Reihe sonniger und warmer Tage zu hoher Waldbrandgefahr. Dies liegt daran, dass die auf dem Waldboden aufliegende Streuschicht, bestehend aus abgestorbenen Blättern und Nadeln, innerhalb weniger Tage austrocknen kann und damit reichlich zündfähiges Material vorhanden ist. So stieg der 5-stufige Waldbrandgefahrenindex des DWD bereits im anhaltend trockenen März häufig auf die Stufe 4 (hohe Gefahr) – im Deutschlandmittel so oft wie in keinem März der letzten Jahrzehnte. Ab Mai bestand regional und zeitweise wieder hohe (Stufe 4), gelegentlich auch sehr hohe Waldbrandgefahr (Stufe 5). Ab etwa Mitte Juli bis jetzt wurde gehäuft und teils für einige Tage am Stück sowie für weite Teile Deutschlands eine hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr berechnet. In diesem Zeitraum entstanden dann auch vermehrt Waldbrände, vor allem in den östlichen Bundesländern brannten sogar mehrere 100 Hektar Wald. Auch der Graslandfeuerindex, der die Brandgefahr von offenem Grasland mit einem abgestorbenen Grasanteil einschätzt, erreichte häufig großflächig Stufe 4 (hoch) und an den besonders heißen Tagen auch Stufe 5 (sehr hoch). Besonders bei der Getreideernte kam es durch Funkenflug zu einigen Bränden reifer und damit trockener Getreide- oder Stoppelfelder.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220729_deutschlandwetter_juli2022_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220812_trockenheit_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2022 die zwölftkleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2022 die kleinste in einem Juli gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem Juli gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Snow and Ice Report for July 2022, published online August 2022, retrieved on August 21, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global-snow/202207
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD Juli 2022
https://www.youtube.com/watch?v=yXcOG8MySwI
Hintergrundbericht Trockenheit 2022 (DWD):
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/duerre/20220811_trockenheit_sommer_2022.pdf
Dürremonitor Deutschland (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung):
https://www.ufz.de/index.php?de=37937
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Juni 2022: lokal außergewöhnlich warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juni 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juni 2022 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Juni seit Beginn der Messungen (1880) beobachtete Temperatur (gemeinsam mit Juni 2019).
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juni 2022 war die fünftwärmste in einem Juni gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen (gemeinsam mit Juni 2017).
Im Juni 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste in einem Juni gemessene Temperatur seit 1880.
Der Juni 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende Juni und der 450. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Die zehn wärmsten Juni-Monate sind alle seit 2010 aufgetreten.
Nordamerika wurde der siebtwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Afrika wurde der zehntwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Frankreich wurde der drittwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In der Schweiz wurde der zweitwärmste Juni seit Beginn der Messungen (1864) beobachtet.
In Österreich wurde der viertwärmste Juni (gemeinsam mit Juni 2017) seit Beginn der Messungen beobachtet (die Messreihe umfasst 256 Jahre).
In Spanien wurde der viertwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Norwegen wurde der zehntwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet. An 44 Wetterstationen wurde neue Höchsttemperaturen für den Monat Juni gemessen.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Climate Report for June 2022, published online July 2022, retrieved on July 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202206
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juni 2022 wie folgt:
Sommerauftakt mit einem deutlich zu warmen, trockenen und sonnigen Juni
Ohne Zögern startete der Juni 2022 als erster Sommermonat mit Vollgas in die warme Jahreszeit. Es standen aber nicht nur gemächliches Grill- und Badewetter auf dem Fahrplan. Beobachtet wurden auch heftige Gewitter, Starkregenfälle und Hagelschlag, vor allem in den südlichen Regionen Deutschlands, immer wieder auch mit Unwettercharakter. Die östlichen Regionen erlebten dagegen sengende Hitzetage und eine außergewöhnliche Trockenheit mit folgenschweren Waldbränden. Entsprechend reihte sich der diesjährige Juni als außergewöhnlich warmer, sehr trockener und überaus sonnenscheinreicher Sommermonat in die Klimastatistik ein.
Hochsommerlich mit teils extremen Hitzepeaks im Osten
Der Temperaturdurchschnitt lag im Juni 2022 mit 18,4 Grad Celsius (°C) um 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 2,0 Grad. Damit ist der Rosenmonat 2022 der sechstwärmste seit Messbeginn. Den wärmsten Juni gab es 2019 mit 19,8 °C. Wer eine frische Brise suchte, war an den Küsten am rechten Platz. Sonst schaukelten die Temperaturen regelmäßig zwischen behaglicher Wärme und lästiger Hitze. Vor allem der Osten meldete brütend heiße Tage mit neuen Junirekorden in Sachsen und Brandenburg. am 19. wurden vom DWD 39,2 °C sowohl in Dresden-Strehlen als auch in Cottbus gemessen. Es waren die höchsten Werte deutschlandweit. Dagegen fühlte sich der nationale Tiefstwert vom 2. mit 1,1 in Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, fast „eisig“ an.
Viel Starkregen im Süden, teils extreme Trockenheit in der Mitte und im Osten
Im Juni fiel mit annährend 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp ein Drittel weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 85 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent. Niederschlagsgebiete gab es insbesondere in den südlichen Bundesländern. Oft tobten dabei schadensreiche Gewitterzellen mit Hagelschlag, Sturm und Platzregen. Die Station Deuerling-Heimberg, westlich von Regensburg, erlebte am 5. mit 82,0 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Am nassesten war es auf Monatssicht mit über 200 l/m² an den Alpen. Im Kontrast dazu folgten in den östlichen Regionen Deutschlands auf die langanhaltende Trockenheit Waldbrände und sinkende Wasserstände. Gewitter und Regenfälle konnten zwar zum Monatsende den Wassermangel hier und da etwas lindern. In Teilen Nordbayerns und Thüringens aber blieb es mit weniger als 10 l/m² Juniregen bei den besagten „Tropfen auf den heißen Steinen“.
Sehr sonniger Sommerbeginn
Mit 275 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 35 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 27 Prozent. In den östlichen Ländern summierte sich die Sonnenscheindauer auf zum Teil über 300 Stunden. Im äußersten Norden waren es etwa 80 Stunden weniger.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220629_deutschlandwetter_juni2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2022 die zehntkleinste Fläche, die in einem Juni seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2022 die kleinste in einem Juni gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Juni 2018).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem Juni gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Snow and Ice Report for June 2022, published online July 2022, retrieved on July 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global-snow/202206
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD Juni 2022
https://www.youtube.com/watch?v=tCB_ucqF27c
DWD: Neue Klimavorhersage bis 2028 und Blick auf den Sommer 2022
Die Jahre bis 2028 könnten in Deutschland bis zu einem Grad zu warm werden
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220608_klimavorhersagen_bis_2028_news.html
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Mai 2022: lokal warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Mai 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Mai 2022 (nur Landmessungen) war die elftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Mai beobachtet wurde (gemeinsam mit Mai 2013).
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Mai 2022 war die achtwärmste in einem Mai gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im Mai 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die neuntwärmste in einem Mai gemessene Temperatur seit 1880 (gemeinsam mit Mai 2010).
Der Mai 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende Mai und der 449. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Die zehn wärmsten Mai-Monate sind alle seit 2010 aufgetreten.
In Asien wurde der sechstwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der achtwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Frankreich wurde der wärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der drittwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
Meteorologisch ist der Zeitraum März bis Mai in der nördlichen Hemisphäre definiert als Frühling und in der südlichen Hemisphäre als Herbst.
Im Zeitraum März bis Mai 2022 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Mai 2022 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit der Vergleichsperiode 2018).
Im Zeitraum Januar bis Mai 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde (gemeinsam mit der Vergleichsperiode 2018).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Climate Report for May 2022, published online June 2022, retrieved on June 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202205
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Mai 2022 wie folgt:
Ein warmer, viel zu trockener und sonnenscheinreicher Mai
Hoher Luftdruck, der sich von Mittel- nach Nordeuropa verlagerte, sorgte in Deutschland für einen sehr sonnenscheinreichen und warmen Mai 2022. Heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel gelangten von Süden zeitweilig bis in die Mitte und den Westen Deutschlands. Sie sorgten vor allem in Nordrhein-Westfalen für Tornados bis zur Stärke F2 sowie für Millionenschäden und viele Verletzte. Den Osten erreichten die Niederschläge meist nicht, so dass dort weiterhin große Trockenheit herrschte.
Anfangs vereinzelt noch frostig, später teils hochsommerlich warm
Mit 14,4 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Mai 2022 um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 1,3 Grad. Zum Monatsbeginn sank das Thermometer unter Hochdruckeinfluss, oft klarem Himmel und der damit verbundenen nächtlichen Ausstrahlung im Norden sowie im Süden Deutschlands teils in den leichten Frostbereich. Faßberg in der Lüneburger Heide verbuchte dabei am 4. mit -2,5 °C den bundesweit tiefsten Wert. Die „Eisheiligen“ blieben dieses Jahr aus; im Gegenteil: Hoch „Wolf“ und Nachfolger „Xenophon“ bescherten uns in der zweiten Monatsdekade frühsommerliche Temperaturen mit knapp an die 30 °C. Durch den Zustrom subtropischer Luftmassen aus Nordafrika steigerte sich die Hitze vor allem im Süden weiter. Örtlich gab es Rekordtemperaturen für den Mai. Dabei registrierte Ohlsbach, nordöstlich von Freiburg im Breisgau, am 20. mit 33,7 °C den deutschlandweit höchsten Messwert. Hier wurden im Wonnemonat 13 Sommertage (>25 °C) und vier heiße Tage (> 30 °C) verzeichnet. Doch das hochsommerliche Intermezzo blieb nur von kurzer Dauer, denn nachfolgend sorgte eine Nordwestströmung für kühlere Temperaturen.
Anhaltende Trockenheit im Osten – Mitte Mai im Süden und Westen heftige Gewitter
Der Mai 2022 fiel mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) deutlich zu trocken aus und erreichte nur 70 Prozent seines Niederschlagsolls von 71 l/m² der Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 waren es nur 71 Prozent. Die Niederschläge verteilten sich sehr ungleichmäßig: Ausreichend fielen sie nur im äußersten Süden mit regional über 180 l/m² und in Gebieten, die von Gewittern mit Starkregen getroffen wurden. So meldete Bad Bayersoien, nordöstlich von Füssen im Allgäu, am 4. 108,7 l/m² und damit die bundesweit höchste Tagesmenge. Besonders benachteiligt blieben die Regionen im Lee der zentralen Mittelgebirge mit örtlich kaum 10 l/m². Zu kräftigen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel kam es besonders in der ersten und zweiten Monatsdekade: In Teilen Nordrhein-Westfalens entwickelten sich am 20. sogar mehrere Tornados, die mit einer Stärke bis F2 eine Schneise der Verwüstung hinterließen. Hierbei kam es zu vielen Verletzen und Millionenschäden.
Deutlich mehr Sonnenschein als im Durchschnitt
Mit rund 250 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Mai ihr Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) recht deutlich um 24 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung gut 18 Prozent. Begünstigt waren dabei die Ostseeinsel Rügen, die Oberlausitz und Rheinhessen mit teils nahezu 300 Sonnenstunden. In den Hochlagen der Mittelgebirge und im Allgäu kamen dagegen örtlich nur rund 170 Sonnenstunden zusammen.
Der Frühling 2022 wird wie folgt beschrieben:
Drittsonnigster Frühling seit 1951 / Nur zwei Drittel des üblichen Niederschlags
Nachdem das Frühjahr 2021 deutlich zu kühl ausgefallen war, reihte sich der Zeitraum März bis Mai 2022 wieder in die Serie deutlich zu warmer Frühjahre ein. Wenige Kaltlufteinbrüche blieben meist nur von kurzer Dauer, Deutschland befand sich überwiegend im Bereich warmer Luftmassen. Häufiger Hochdruckeinfluss sorgte für sehr viel Sonnenschein und ließ nur wenig Niederschlag zu. Vor allem den März prägte eine sehr lange Schönwetterperiode. Der April ließ dann aber von seinem verfügbaren Wetterspektrum nichts unberücksichtigt. Den Mai prägte meist hoher Luftdruck - im Süden und Westen gebietsweise auch mit kräftigen, unwetterartigen Gewittern.
Einem milden März folgte ein kurzzeitiger Kälterückfall im April, Mitte Mai hochsommerlich
Mit 9,0 Grad Celsius (°C) lag im Frühling 2022 der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 0,1 Grad. Das Frühjahr startete mit einem zu milden März, der aber noch kalte Nächte brachte. Im Mittel verbuchte der März 18 Frosttage und war damit der frostreichste Monat im Winterhalbjahr 2021/22. Anfang April sorgte in weiten Teilen Deutschlands ein heftiger Wintereinbruch noch einmal für scharfe Nachtfröste: Bundesweit am tiefsten sank das Thermometer im Frühjahr am 4. April in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -14,6 °C. Zur Monatsmitte pendelten sich die Temperaturen dann jedoch bei einem überdurchschnittlichen Aprilniveau ein. Der Mai verlief zu Beginn und zum Ende hin relativ kühl. Dazwischen lag eine längere, sommerliche Witterungsperiode. Hierbei wurde in Ohlsbach, nordöstlich von Freiburg im Breisgau, am 20. Mai mit 33,7 °C der deutschlandweit höchste Frühlingswert gemessen.
Der neunte zu trockene Frühling in Folge
Bereits zum neunten Mal in Folge konnte der Frühling sein Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 125 l/m² erreichte er 2022 nur 67 Prozent seines vieljährigen Durchschnitts. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 mit 171 l/m² erzielte das Frühjahr nur 73 Prozent des Niederschlagsolls. Insgesamt blieb es im März verbreitet erheblich und im Mai regional viel zu trocken. Im April fiel, verglichen mit den Vorjahren, reichlich Niederschlag. Im Frühling dominierte meist Hochdruckeinfluss. Nur vereinzelt führte tiefer Luftdruck, besonders im Süden und Westen, zu kräftigen Gewittern, die sich Ende April und Mitte Mai örtlich mit Hagel und sintflutartigen Regenmengen zu verheerenden Unwettern entwickelten. So verzeichnete Bad Bayersoien, nordöstlich von Füssen im Allgäu, am 5. Mai mit 108,7 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Am 20. Mai führten mehrere Tornados bis zur Stärke F2 in Teilen von Nordrhein-Westfalen zu Millionenschäden und vielen Verletzten. Den deutschlandweit meisten Niederschlag erhielten im Frühling die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen mit teils über 350 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Nordosten: In der Uckermark, dem Oderbruch und dem Thüringer Becken kamen örtlich weniger als 40 l/m² zustande.
Drittsonnigster Frühling seit Messbeginn
Mit nahezu 675 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr 2022 ihr Soll von 467 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich um 45 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag die positive Abweichung bei gut 29 Prozent. Damit war es nach 2020 mit 709 und 2011 mit 705 Sonnenstunden der drittsonnigste Frühling seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne auf der Ostseeinsel Rügen mit über 830 Stunden, am wenigsten dagegen im Allgäu sowie den zentralen und östlichen Mittelgebirgen mit örtlich weniger als 575 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220429_deutschlandwetter_fruehling2022_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220429_deutschlandwetter_mai2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2022 die vierzehntkleinste Fläche, die in einem Mai seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2022 die fünftkleinste in einem Mai gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Mai 2018).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die sechstkleinste in einem Mai gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Snow and Ice Report for May 2022, published online June 2022, retrieved on June 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global-snow/202205
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD Mai 2022
https://www.youtube.com/watch?v=_pRAzxzKJOc
Jubiläum: Deutscher Wetterdienst wird 70 Jahre alt
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220511_70jahre_dwd_news.html
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im April 2022: lokal etwas zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für April 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im April 2022 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem April beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im April 2022 war die achtwärmste in einem April gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im April 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste in einem April gemessene Temperatur seit 1880 (gemeinsam mit April 2010).
Der April 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende April und der 448. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Alle April-Monate von 2014 bis 2022 zählen zu den 10 wärmsten, die zehn wärmsten April-Monate sind alle seit 2010 aufgetreten.
In Asien wurde der wärmste April seit Beginn der Messungen (1910) beobachtet.
In Ozeanien wurde der fünftwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der siebtwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis April 2022 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis April 2022 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis April 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Climate Report for April 2022, published online May 2022, retrieved on May 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global/202204
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den April 2022 wie folgt:
Der April 2022 bot ein breitgefächertes Wettersortiment
Als Brückenmonat zwischen Spätwinter und Frühsommer ließ der April 2022 von seinem verfügbaren Wetterspektrum nichts unberücksichtigt. Mit stürmischen Episoden, regionalen Starkschneefällen, tiefen Nachtfrösten und ersten Sommertagen zeigte sich der Ostermonat in den ersten zwei Wochen launisch und bunt. Im Verlauf der zweiten Dekade setzte sich dann aber eine stabile und trockene Witterung durch. Es folgten ein sonniges Osterfest sowie das weitere Erwachen der Flora und Fauna. Ende des Monats läutete ein kleines Tief über dem Süden die bevorstehende Starkregen- und Gewittersaison so langsam ein. Unter dem Strich war der April etwas zu warm und bei ausgewogenem Flächenniederschlag recht sonnig.
Anfängliche große Temperaturschwankungen verfestigten sich rasch aufs Mittelmaß
Das Temperaturmittel lag im April 2022 mit 7,8 Grad Celsius (°C) um 0,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -1,2 Grad. Zunächst pendelte die Temperaturkurve auf und ab. Dabei gab teils tiefe Fröste und gebietsweise schon den ersten Sommertag. In der zweiten Monatsdekade konsolidierten die Werte aber auf ein durchschnittliches Aprilniveau. Das deutschlandweite Minimum wurde am 4. mit -14,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb gemessen. Das Monatsmaximum meldete das rund 60 km westlich gelegene Wolfach, mittlerer Schwarzwald, am 13. mit 26,0 °C.
Niederschlagsreicher Auftakt, dann längere Trockenphase
Im April fiel mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 5 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 l/m². Er war damit der 14. zu trockene April in Folge. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 gab es ein Plus von fast 25 Prozent. In der ersten Monatsdekade beförderte tiefer Luftdruck reichlich Niederschlag über weite Landesteile hinweg. Dabei traten am 2. und am 9. in der Mitte sogar Rekordschneehöhen auf. In der Nacht zum 9.4. gab es in einem schmalen Streifen über Rheinland-Pfalz und Südhessen zum Teil höhere Neuschneemengen als im gesamten Winter. In Ruppertsecken (RLP) wurden 16 cm, in Beerfelden (Odenwald) wurden 27cm Schnee gemessen, was dort einen neuen Schneerekord für den Monat April bedeutet. Am 8. meldete Baden-Baden-Geroldsau, Nordschwarzwald, mit 59,9 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. In den letzten Tagen des Monats drehte über Süddeutschland ein kleines Tief seine Kreise und beendete dort mit gebietsweisem Starkregen und örtlichen Gewittern die Trockenheit. Dagegen meldete der Nordosten teilweise mit Monatsmengen von unter 25 l/m² ein fortbestehendes Niederschlagsdefizit. Im Schwarzwald kamen über 150 l/m² zusammen.
Sonnige Küstenregionen und wolkiges Mittelgebirgsland
Mit 195 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 27 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 5 Prozent. Nach trüben Tagen konnte die Sonne ab Ostern verlorenes Terrain wieder gut machen. Besonders privilegiert wurden im April die Küsten mit über 200 Stunden, an der Ostsee schien die Sonne sogar über 250 Stunden, in den Mittelgebirgen mit 150 Stunden deutlich seltener.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220429_deutschlandwetter_april2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2022 die elftkleinste Fläche, die in einem April seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2022 die viertkleinste in einem April gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die viertkleinste in einem April gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Monthly Global Snow and Ice Report for April 2022, published online May 2022, retrieved on May 16, 2022 from https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/monthly-report/global-snow/202204
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD April 2022
https://www.youtube.com/watch?v=7TmPDvYG9j8
Zum Jubiläum: Slideshow 70 Jahre DWD
https://www.youtube.com/user/DWDderWetterdienst#ohne
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im März 2022: lokal mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für März 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im März 2022 (nur Landmessungen) war die achtwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem März beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im März 2022 war die fünftwärmste in einem März gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im März 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste in einem März gemessene Temperatur seit 1880.
Der März 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende März und der 447. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen. Die sieben wärmsten März-Monate sind seit 2015 aufgetreten, die zehn wärmsten März-Monate seit 2002.
In Asien wurde der neuntwärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Ozeanien wurde der viertwärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet. Im März war es nur 2016, 2017 und 2019 noch wärmer.
Ungewöhnlich warme Temperaturen wurden Mitte März in der Antarktis gemessen - mindestens 22,2°C wärmer als das langjährige Mittel. Am 18. März 2022 lag die Temperatur an der Station Concordia mit -12,2 °C ganze 38,8°C über dem langjährigen Mittel. An der Casey Forschungsstation wurde mit 5,6°C eine neue Höchsttemperatur des Monats März erreicht.
Im Zeitraum Januar bis März 2022 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die siebtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis März 2022 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis März 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for March 2022, published online April 2022, retrieved on April 19, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202203
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den März 2022 wie folgt:
Sonnigster März seit Aufzeichnungsbeginn, insgesamt mild und erheblich zu trocken
Den ersten Frühlingsmonat 2022 prägte eine außergewöhnlich lange Schönwetterperiode. Hoher Luftdruck mit verbreitet neuen Rekordwerten über dem nördlichen Mitteleuropa regenerierte sich immer wieder. Er ließ der West-Ost-Zugbahn der Tiefdruckgebiete kaum eine Chance, sodass uns deren Ausläufer nur kurzzeitig erreichten. Dies führte zu einer ungewöhnlich langen trockenen und sehr sonnigen Witterungsphase. Unterm Strich ergab dies einen milden, sehr niederschlagsarmen und außergewöhnlich sonnigen ersten Frühlingsmonat. „Der März 2022 war mit sehr deutlichem Abstand zum bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahre 1953, der sonnenscheinreichste seit Aufzeichnungsbeginn 1951 und übertraf damit sogar den vieljährigen Mittelwert für den Juli“, sagt DWD Pressesprecher Andreas Friedrich.
Einem kühlen Monatsstart folgte frühlingshafte Wärme
Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2022 mit 5,1 Grad Celsius (°C) um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad. In der ersten Dekade blieb es trotz viel Sonnenschein noch relativ kalt und die Nächte fast landesweit frostig. Reit im Winkl verzeichnete am 1. mit -11,2 °C den tiefsten Monatswert. Der März verbuchte im Mittel 18 Frosttage und war damit der frostreichste Monat im Winterhalbjahr. Nachfolgend wurde es aus Südwesten vor allem tagsüber spürbar milder, wodurch auch die Natur aus ihrem Winterschlaf erwachte. In der dritten Monatswoche erreichten die Temperaturen im Einflussbereich des stabilen Hochs „Peter“ ein frühlingshaftes Niveau. Hierbei stieg das Thermometer in Regensburg am 28. mit 23,0 °C bundesweit am höchsten. Zum Monatsende ging „Peter“ jedoch langsam die Puste aus und von Norden sickerten allmählich kältere Luftmassen ein, welche auch im Süden die frühlingshafte Wärme beendete und teilweise für Neuschnee sorgte.
Verbreitet erheblich zu trocken; regional hohe Waldbrandgefahr
Der März 2022 fiel mit aufgerundet 20 Litern pro Quadratmeter (l/m²) deutlich zu trocken aus und erreichte nur 35 Prozent des Solls der Referenzperiode 1961 bis 1990 (57 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 waren dies ebenfalls nur 35 Prozent. Damit zählte der März zu den trockensten seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnung 1881. Schuld an den oftmals niederschlagsarmen Witterungsabschnitten waren ausgedehnte Hochdruckgebiete, die in manchen Regionen, besonders im Nordosten, die Regenmesser regelrecht einstauben ließen. Gebietsweise kam dort kein messbarer Niederschlag zustande. Hier war die Waldbrandgefahr bereits sehr hoch, es kam zu ersten kleinräumigen Bränden. Tage, an denen in Deutschland regional nennenswerter Niederschlag fiel, ließen sich an einer Hand abzählen. Dies war um die Monatsmitte sowie zum Monatsende, vor allem in einem breiten Streifen vom Westen bis in den Südosten der Fall. Hier kam es Mitte März aufgrund des Zustroms von Saharastaub und der Auswaschung durch den Regen gebietsweise zu Ablagerungen auf Gegenständen und Schneeflächen. Am meisten Niederschlag gab es im äußersten Südosten Bayerns mit teils 30 l/m². Hier wurde am 15. in Marktschellenberg mit 25,4 l/m² auch die größte Tagesmenge für den März gemessen (Stand 29.3.2022).
Sonnigster März seit Messbeginn 1951
Mit über 235 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um mehr als das Doppelte. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung gut 85 Prozent. Aufgrund dessen war der Märzmonat 2022 der mit Abstand sonnenscheinreichste seit Messbeginn 1951 und lag damit deutlich über dem bisherigen Rekord von 195 Stunden im März 1953. Im Süden schien die Sonne mit bis zu 250 Stunden am häufigsten. In der Lüneburger Heide, dem Thüringer Wald und dem Frankenwald war sie mit rund 200 Sonnenstunden etwas seltener zu sehen.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220330_deutschlandwetter_maerz2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2022 die neuntkleinste Fläche, die in einem März seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2022 die zweitkleinste in einem März gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem März gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for March 2022, published online April 2022, retrieved on April 19, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202203
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD März 2022
https://www.youtube.com/watch?v=C7lCxgfhEkg
Saharastaub im März 2022
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220318_saharastaubereignis_news.html
Klima-Pressekonferenz 2022 des DWD:
Die globale Klimakrise hat uns weiterhin im Griff
Details:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220329_pressemitteilung_klima_pk_news.html
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit März 2018)
Temperaturen im Februar 2022: lokal erheblich zu mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Februar 2022 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Februar 2022 (nur Landmessungen) war die elftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Februar beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Februar 2022 war die sechstwärmste in einem Februar gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im Februar 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die siebtwärmste in einem Februar gemessene Temperatur seit 1880.
Der Februar 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende Februar und der 446. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen.
In Südamerika und Asien wurde der achtwärmste Februar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der siebtwärmste Februar seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Vereinigten Königreich wurde der siebtwärmste Februar seit Beginn der Messungen (1884) beobachtet.
In Deutschland wurde der sechstwärmste Februar seit Beginn der Messungen (1881) beobachtet.
Nordamerika war im Februar der einzige Kontinent mit unterdurchschnittlicher Temperatur.
Der Zeitraum Dezember bis Februar ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Winter und in der südlichen Hemisphäre als Sommer.
Im Zeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Februar 2010).
Im Zeitraum Dezember 2021 bis Februar 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde (gemeinsam mit Februar 2015).
Die letzten acht Perioden (Dezember bis Februar) gehörten alle zu den zehn wärmsten der 143-jährigen globalen Messreihe.
In Südamerika wurde die viertwärmste Periode (Dezember bis Februar) seit Beginn der Messungen Jahren beobachtet.
In Europa wurde der fünftwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde die sechstwärmste Periode (Dezember bis Februar) seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Deutschland wurde der siebtwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet (142-jährige Messreihe).
In Österreich wurde der achtwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet (255-jährige Messreihe).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for February 2022, published online March 2022, retrieved on March 14, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202202
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Februar 2022 wie folgt:
Erheblich zu mild, sehr niederschlagsreich, sonnig und von Winter kaum eine Spur
Mitteleuropa befand sich im Februar häufig im Einflussbereich von kräftigen Sturm- und Orkantiefs. Sie fluteten Deutschland an ihrer Südostflanke immer wieder mit milden Luftmassen. Mitgeführte Tiefausläufer brachten vor allem dem Norden und den zentralen Mittelgebirgen außergewöhnlich viel Niederschlag, welcher sich nach Osten hin merklich abschwächte und fast ausschließlich als Regen fiel. Besonders zur Monatsmitte befand sich Deutschland häufig im Sturmfeld der Tiefdruckgebiete. Das führte vor allem in der Nordhälfte zu enormen Schäden. Insgesamt war der Februar 2022 sehr niederschlagsreich, leicht überdurchschnittlich sonnig und deutlich zu mild.
Der Februar 2022 war vier Grad zu warm und sechstwärmster Februar seit 1881
Nachdem bereits der Dezember und Januar zu mild ausgefallen waren, war auch der dritte Monat dieses Winters, der Februar 2022, deutlich zu warm. Die Durchschnittstemperatur lag mit 4,4 Grad Celsius (°C) um 4,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,9 Grad. In der seit 1881 bestehenden Messreihe platzierte er sich damit als sechstwärmster Februarmonat. Deutschland lag fast durchweg im Zustrom milder Luftmassen. Die bei den zahlreichen Stürmen mitgeführte Warmluft ließ die Temperaturen besonders ab der Monatsmitte wiederholt kräftig ansteigen. Das bundesweit höchste Maximum meldete Metzingen, südlich von Stuttgart, am 18. mit vorfrühlingshaften 17,3 °C. Dauerfrost gab es nur in den Hochlagen der Mittelgebirge. Über Schnee und bei sternenklarem Himmel verzeichnete Reit im Winkel in den Chiemgauer Alpen am 14. mit -13,7 °C den tiefsten Februarwert.
Der Februar 2022 brachte ein Plus beim Niederschlag von 64 Prozent
Im Februar 2022 fiel mit rund 80 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nahezu 64 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 53 Prozent. Verantwortlich dafür waren die zahlreichen Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern oft an den Mittelgebirgen für langanhaltende Niederschläge sorgten. So erhielten der Weststau des Thüringer Waldes und des Sauerlands sowie der Südschwarzwald und das Allgäu den insgesamt meisten Regen und Schnee mit örtlich mehr als 250 l/m². Die größte Tagesmenge entstand dagegen am 6. in Königsbach-Stein im Nordschwarzwald mit 59,4 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Gäuboden in Niederbayern und im Lee des Harzes, wo die Gesamtmengen teils unter 20 l/m² blieben. Besonders zur Monatsmitte fegte eine ganze Reihe von Stürmen und Orkanen über Deutschland hinweg. Am 18. meldete Büsum in Dithmarschen eine Windgeschwindigkeit von 143,8 km/h, der Leuchtturm in Kiel an der Ostseeküste 139,7 km/h. Es kam in den betroffenen Gebieten zu enormen Sturmschäden sowie einer schweren Sturmflut an der Nordseeküste.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Mit gut 85 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 10 Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 130 Stunden im Alpenvorland. In den zentralen Mittelgebirgen zeigte sie sich dagegen mit teils 60 Sonnenstunden eher seltener.
Der Winter 2021/2022 wird wie folgt beschrieben:
Ein äußerst milder und zugleich niederschlagsreicher Winter mit viel Sonnenschein
In den Wintermonaten Dezember 2021 sowie Januar und Februar 2022 herrschte fast ständig die gleiche Großwetterlage: Mächtige Sturmtiefs zogen unaufhörlich von Westen über den Nordatlantik und bogen über den Britischen Inseln nach Norden ab. In deren Einflussbereich geriet auch immer wieder ganz Deutschland. Trotz des regen Tiefdruckeinflusses war der Winter hierzulande sonnenscheinreich. Er brachte zugleich einen Niederschlagsüberschuss und deutlich zu hohe Temperaturen. Während das Bergland zeitweilig mit herrlichem Winterfeeling grüßte, erlebte das Flachland in vielen Gebieten einen Totalausfall des Winters.
Winter 2021/22 in Deutschland elfter zu warmer Winter in Folge
Die Durchschnittstemperatur lag im Winter 2021/22 mit 3,3 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,9 Grad. Damit gehört der Winter 2021/22 zu den sieben wärmsten seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 und ist zugleich der elfte zu warme Winter in Folge. Einen schneereichen und kalten Winter suchte man im Flachland meist vergeblich. Nur um Weihnachten zeigte er sich zunächst im Süden, dann im Nordosten für ein paar Tage. Hierbei verzeichnete Oberstdorf im Allgäu am 22. Dezember mit -19,2°C den bundesweit niedrigsten Temperaturwert. Im Westen und Südwesten viel der Winter jedoch meist völlig aus. So registrierten zahlreiche Stationen von Anfang Dezember bis Ende Februar keinen einzigen Tag mit Dauerfrost. Zum Jahreswechsel führte ein ungewöhnlicher Warmluftvorstoß regional zu Temperaturrekorden. Rheinfelden, im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, meldete am 4. Januar mit 18,2 °C den deutschlandweit höchsten Wert des Winters 2021/22.
Positive Niederschlagsbilanz, im Flachland gebietsweise kaum Schnee
Der Winter 2021/22 übertraf mit annähernd 200 Litern pro Quadratmeter (l/m²) seinen Klimawert, der im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 bei 181 l/m² liegt, deutlich. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei rund 10 l/m². Während der Dezember mit nahezu 60 l/m² nur rund 85 Prozent des Solls erfüllte, erreichte der Januar mit knapp 60 l/m² seinen Klimawert fast genau. Der Februar fiel hingegen mit annähernd 80 l/m² und über 160 Prozent des Solls sehr niederschlagsreich aus. Die größte Tagesmenge meldete Grafling-Mühlen, nordöstlich von Deggendorf, am 28. Dezember mit 66,1 l/m². Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im West- und Südstau des Schwarzwaldes mit örtlich mehr als 450 l/m². Im Lee des Südharzes sowie im Thüringer Becken kamen dagegen vereinzelt weniger als 50 l/m² zustande. Mitte Februar sorgte eine über mehrere Tage andauernde, außergewöhnliche Sturmserie besonders im Norden und Westen für regional immense Schäden. Schnee blieb im Flachland im Winter 2021/22 sehr rar, nur vereinzelt bildete sich in manchen Gebieten kurzzeitig eine Schneedecke. Ein anderes Bild zeigte sich hingegen im Bergland, wo Frau Holle häufig für Nachschub sorgte.
Verbreitet sonnig, der Süden jedoch deutlich im Vorteil
Mit im Mittel gut 165 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Winter 2021/22 ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 9 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 mit 170 Stunden fiel der aktuelle Winter nahezu durchschnittlich aus. Am meisten zeigte sich die Sonne im Südschwarzwald und im Allgäu mit bis zu 310 Stunden, am wenigsten im Thüringer Wald, dem Frankenwald sowie im Rothaargebirge mit teils weniger als 105 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220228_deutschlandwetter_februar2022_news.html?nn=16210
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220228_deutschlandwetter_winter2022_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2022 die vierzehntkleinste Fläche, die in einem Februar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2022 die kleinste in einem Februar gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem Februar gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for February 2022, published online March 2022, retrieved on March 14, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202202
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD Februar 2022
https://www.youtube.com/watch?v=OFabGOqm3QQ
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Februar 2018)
Temperaturen im Januar 2022: lokal deutlich zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Januar 2022 folgende Fakten mit:Die globale mittlere Temperatur im Januar 2022 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Januar beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Januar 2022 war die fünftwärmste in einem Januar gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im Januar 2022 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste in einem Januar gemessene Temperatur seit 1880.
Die letzten acht Januar-Monate (2015 bis 2022) gehören alle zu den zehn wärmsten Januaren seit Beginn der Messungen (1880). Der Januar 2022 war außerdem der 46. aufeinanderfolgende Januar und der 445. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen.
In Südamerika wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet. Im Januar war es nur 2016 wärmer.
In der Karibik wurde der drittwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet. Im Januar war es nur 2016 und 2020 wärmer.
In Asien wurde der viertwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Ozeanien wurde der siebtwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der fünfzehntwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet.
Das Jahr begann in Europa mit ungewöhnlich warmen Temperaturen. In Köflach, Österreich, wurde am 1. Januar 2022 die höchste je an einem Neujahrstag beobachtete Temperatur in Österreich gemessen: 18,8 °C
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for January 2022, published online February 2022, retrieved on February 14, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202201
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Januar 2022 wie folgt:
Mildes und trübes Tieflandwetter unter weiß-glänzenden Bergwelten
Der frühlingshafte Start in das neue Jahr wurde nach wenigen Tagen durch kräftige Niederschläge beendet und im weiteren Monatsverlauf brachte hoher Luftdruck über Westeuropa den Niederungen oftmals kontrastarme und trist-trübe Witterungsverläufe, während sich das südliche Bergland über oftmals sonniges Winterwetter erfreuen konnte. Deutlich messbar zog am Abend des 15. die Druckwelle des Vulkanausbruchs im Seegebiet bei Tonga über das Bundesgebiet hinweg und konnte als „Ausschlag“ von den DWD-Luftdruckmessgeräten allerorts festgehalten werden. Für deutlich mehr Lebendigkeit sorgten aber zeitweilige Wind- und Sturmfelder, die das Monatsende vor allem im Norden und Nordosten prägten. Der Januar war bei annähernd durchschnittlicher Sonnenscheindauer und Niederschlagsmenge deutlich zu warm.
Ein deutlich zu warmer Januar, Dauerfrost nur vorübergehend im Bergland
Die Durchschnittstemperatur lag im Januar 2022 mit 2,6 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,7 Grad. Der Januar zeigte sich zumindest in den Niederungen wenig winterlich, denn der Temperaturverlauf war durchweg überdurchschnittlich. Besonders zu Beginn des Monats erreichten die Mitteltemperaturen ein Niveau, womit erst Ende April zu rechnen wäre. In Rheinfelden, im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, wurde am 4. mit 18,2 °C die deutschlandweit höchste Januartemperatur 2022 registriert. Lokal traten im Südwesten des Landes auch neue Monatsrekorde auf. Durch die milde Witterung begann bereits der Pollenflug von Hasel und Erle. Frost mit typischem Winterfeeling gab es nur in den höheren Berglagen. In Oberstdorf wurde am 12. mit -17,3 °C die tiefste Temperatur des Monats gemessen.
Regenreiche Mitte und dauerweiße Bergwelt
Im Januar fielen rund 60 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit in etwa so viel Niederschlag wie im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 war die Niederschlagsmenge 10 Prozent geringer. Am 4. erfasste ein riesiges Niederschlagsgebiet weite Gebiete Deutschlands und ließ im Anschluss in der Mitte und im Süden die Flusspegel ansteigen. Baiersbronn-Schönegründ, im Nordschwarzwald, meldete mit 57,2 l/m² in diesem Zusammenhang den höchsten Tagesniederschlag. Während das Bergland mit Dauerwinter grüßte, blieb es im Flachland nur bei Winter-Stippvisiten. So wie am 8., als kräftige Schneefälle über die mittleren Landesteile hinwegzogen. Der höchste Monatsniederschlag fiel in den Mittelgebirgen. Über 150 l/m² wurden dort gemessen. Besonders trocken blieb es dagegen vor allem in der Magdeburger Börde mit teils unter 20 l/m².
Oftmals trüb in den Niederungen und Tälern, dagegen viel Sonnenschein im Gebirge
Mit 45 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer in etwa ihr Januar-Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung 15 Prozent. Inversionswetterlagen bescherten den Niederungen und Tälern deutlich zu wenig Sonnenschein. Mit weniger als 20 Sonnenstunden blieb es in vielen Gebieten in der Mitte oft trüb. Dagegen lockten die Bergregionen nicht nur mit reichlich Sonnenschein, sondern auch mit beeindruckenden Fernsichten. Auf den südlichen Mittelgebirgen und den Alpen schien die Sonne örtlich sogar über 100 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20220131_deutschlandwetter_januar2022_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2022 die sechzehntkleinste Fläche, die in einem Januar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2022 die zweitkleinste in einem Januar gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem Januar gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for January 2022, published online February 2022, retrieved on February 14, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202201
weitere aktuelle Informationen:
Satellitenfilm DWD Januar 2022
https://www.youtube.com/watch?v=I01e4IOBKJc
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Jahresrückblick 2021:
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2021 folgende Fakten mit:
Rangfolge der 10 heißesten Jahre (1880-2021):
Platz 1: 2016 0,99 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2020 0,98
Platz 3: 2019 0,95
Platz 4: 2015 0,93
Platz 5: 2017 0,91
Platz 6: 2021 0,84
Platz 7: 2018 0,82
Platz 8: 2014 0,74
Platz 9: 2010 0,72
Platz 10: 2013 0,67 (gemeinsam)
Platz 10: 2005 0,67 (gemeinsam)
Die Jahre 2013 bis 2021 gehören alle zu den zehn wärmsten Jahren.
Im Jahr 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Alle 44 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 waren überdurchschnittlich warm. Die sieben wärmsten Jahre traten alle seit 2014 auf, die zehn wärmsten Jahre seit 2005.
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2021 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste seit 1880.
Im Jahr 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die siebentwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
In Asien wurde das siebentwärmste Jahr seit Beginn der Messungen beobachtet. Die zehn wärmsten Jahre traten seit alle seit 2007 auf.
In Europa wurde das neuntwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet. Die zehn wärmsten Jahre traten alle seit 2007 auf.
In Südamerika wurde das sechstwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet. Neun der zehn wärmsten Jahre traten seit 2012 auf.
In Nordamerika wurde das siebentwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet. Neun der zehn wärmsten Jahre traten seit 2001 auf.
In Afrika wurde das drittwärmste Jahr in der vorliegenden 112-jährigen Messreihe beobachtet (gemeinsam mit 2019). Die zehn wärmsten Jahre traten alle seit 2005 auf.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for Annual 2021, published online January 2022, retrieved on January 17, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202113
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2021 für Deutschland wie folgt:
Ein durchschnittliches Wetterjahr - aber mit extremem Dauer- und Starkregen im Juli
Das Wetterjahr 2021 war in Deutschland insgesamt recht durchschnittlich, brachte aber auch außergewöhnliche Wetterextreme mit katastrophalen Folgen. Tobias Fuchs, Klimavorstand des Deutschen Wetterdienstes (DWD): "Unsere Bilanz des Jahres 2021 ist zwiespältig. Es gab zum Glück in Deutschland keine neuen Temperaturrekorde und für fast ganz Deutschland ausreichend Niederschlag. So konnten sich vor allem unsere Wälder von der Trockenheit der drei vorangegangenen Jahre etwas erholen. Zugleich war 2021 aber auch das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten - ausgelöst durch großflächigen Dauerregen und Starkniederschläge. Wir wissen, dass der Klimawandel dazu bereits beigetragen hat. Das zeigt: Wir erleben die Folgen des Klimawandels live. Wetterextreme können jeden von uns treffen. Wer das Klimas schützt, schützt sich selbst." Im Februar kam es zu heftigen Schneefällen und extremen Frösten in der Mitte des Landes. Einem kurzen Frühsommertrip zum Märzfinale folgte der kälteste April seit 40 Jahren. Der Juni ging als Drittwärmster in die Annalen ein und der übrige Sommerverlauf brachte stellenweise historisch große Starkregenfälle. Spätsommerfeeling gab es dafür im September. Trüb ging es dann durch die weitere Herbstzeit. Unter dem Strich war das Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm.
2021 war das elfte zu warme Jahr in Folge
Die Durchschnittstemperatur lag im Jahr 2021 mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. 2021 war damit das elfte zu warme Jahr in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,2 Grad. Große Temperaturgegensätze prägten die ersten Monate des Jahres. So traten häufig polare Luftmassen mit teils frühlingshaften Temperaturen in den Wettstreit. Strenger Frost brachte in der Mitte des Landes im Februar lokal neue Temperaturrekorde. So übermittelte Mühlhausen, 40 km nordwestlich von Erfurt, am Morgen des 10.2. mit -26,7 °C nicht nur einen neuen Stationsrekord, sondern meldete gleichzeitig den tiefsten Jahreswert deutschlandweit. Der Versuch bereits Ende März in den Sommer zu starten missglückte mit dem folgenden kältesten April seit 40 Jahren. Dafür drehte aber der Juni temperaturmäßig auf und wurde der Drittwärmste nach 2019 und 2003. Eine Hitzewelle ließ die Höchstwerte zwischen dem 17. und 20.6. an etlichen DWD-Stationen auf über 35 °C steigen. Berlin-Tempelhof und die etwa 50 km südlich gelegene Station Baruth meldeten am 19.6. mit 36,6 °C den deutschlandweiten Höchstwert im Jahr 2021. Nach strengen Weihnachtsfrösten im Norden verabschiedete sich das Jahr mit teils frühlingshaften Temperaturen.
2021 nach trockenen Vorjahren nun mit ausgeglichenem Flächenniederschlag
Im Jahr 2021 fielen rund 805 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das entspricht in etwa dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²) und dem der Periode 1991 bis 2020 (791 l/m²). Im Februar brachte eine Luftmassengrenze heftige Schneefälle in der Mitte des Landes. Zwischen Erzgebirge und Emsland lagen um den 12.2. verbreitet 20 bis 40 cm Schnee. Niederschlagsarme Frühjahrsmonate und ein trockener Herbst flankierten einen buchstäblichen „Starkregensommer“. Historische Regenfälle verursachten Mitte Juli in der Eifel eine katastrophale Flut. Zuvor gab es aber auch in der Uckermark Rekordniederschläge. 198,7 l/m² prasselten dort am 30.6. in Ludwigsburg vom Himmel. Es war die höchste Tagessumme 2021. Bei der Anzahl der Starkniederschlagsereignisse von Mai bis September rangiert das Jahr 2021 nach Auswertungen des nationalen Wetterdienstes auf Platz 2 seit 2001. An den Alpen und im Südschwarzwald akkumulierte sich der Niederschlag im Jahresverlauf auf teils über 2000 l/m². Am trockensten bleib es mit weniger als 500 l/m² östlich des Harzes.
Besonders im Süden und Südwesten des Landes sehr sonnig
Mit 1650 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Jahres-Soll von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 7 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 entsprach die Sonnenscheindauer dem Soll. Im Süden und Südwesten kam die Sonne besonders häufig zum Vorschein. Örtlich gab es in Südbayern sogar über 2000 Sonnenstunden. Dagegen schien sie in einigen Mittelgebirgsregionen 700 Stunden weniger.
Quelle:
In der Arktis war im Jahresdurchschnitt 2021 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die neuntkleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit.
In der Antarktis war im Jahresdurchschnitt 2021 die mit Eis bedeckte Meeresfläche leicht unterdurchschnittlich (seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit).
Quelle:
https://www.ncei.noaa.gov/news/global-climate-202112
Temperaturen im Dezember 2021: lokal zu mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Dezember 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Dezember 2021 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Dezember beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Dezember 2021 war die sechstwärmste in einem Dezember gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen (gemeinsam mit Dezember 2017).
Im Dezember 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste in einem Dezember gemessene Temperatur seit 1880 (gemeinsam mit Dezember 2016).
Acht der zehn wärmsten Dezember sind seit 2014 aufgetreten. Der Dezember 2021 war außerdem der 37. aufeinanderfolgende Dezember und der 444. Monat in Folge mit Temperaturen, die zumindest nominell über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts liegen.
In Südamerika wurde der drittwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet. Nur im Dezember 2013 (zweiter) und im Dezember 2015 (erster) war es wärmer.
In Afrika und Ozeanien wurde der achtwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der neuntwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet (112-jährige Messreihe).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for December 2021, published online January 2022, retrieved on January 17, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202112
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Dezember 2021 wie folgt:
Vorübergehend winterlich, dann sehr milder Jahresausklang
Stürmisch startete der Weihnachtsmonat vor allem im Norden des Landes. Anschließend verwandelten zum Teil kräftige Schneefälle den Süden und den Osten des Landes in eine Winterlandschaft. In der zweiten Monatsdekade blieb es im Einflussbereich wolkenreicher und relativ milder Luftmassen oftmals trüb, doch zeigte sich dann die Sonne paradoxer Weise an den kürzesten Tagen des Jahres besonders oft. Der Weihnachtsmann bescherte der Republik eine markante Grenzwetterlage. Dauerfrost im Norden stand dabei mildere Luft im Süden gegenüber. Bis zum Jahresende aber entschied die milde Luft die Begegnung für sich. Der letzte Monat des Jahres war damit zu warm, etwas zu trocken und ausgewogen sonnig.
Große Temperaturgegensätze an Weihnachten und frühlingshaftes Jahresfinale
Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember 2021 mit 2,6 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,8 Grad. Die tiefste Temperatur wurde dabei am 22. in Oberstdorf, mit -19,2 °C gemessen. An Weihnachten duellierten sich zwei markante Luftmassen über Deutschland. Während an den Feiertagen im Nordosten tagsüber -5 °C gemessen wurde, gab es am Oberrhein schon fast frühlingshafte 12 °C. Letztendlich setzte sich aber nach und nach die mildere Luftmasse durch, in der die Temperaturen am 30. im Südwesten sogar auf über 15 °C stiegen. Es waren die höchsten Werte des Monats.
Zeit- und gebietsweise Schneefall und gefrierender Regen, nasser Jahresausklang
Im Dezember fielen rund 60 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 15 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei fast 15 Prozent. Mit gebietsweisem Schneefall und Glatteisregen schlug der Weihnachtsmonat zunächst einen frühwinterlichen Kurs ein. Um den 11. herum meldeten die Wetterstationen zwischen Lausitz und Ostsee sogar eine geschlossene Schneedecke. Aus den Alpen, wie im Allgäu, wurden über 50 cm Schnee gemeldet. Im weiteren Verlauf zog sich der Schnee aber ins höhere Bergland zurück, bevor er sich an den Feiertagen noch einmal stellenweise in der Mitte und im Norden zeigte. Den höchsten Tagesniederschlag meldete Baiersbronn-Mitteltal im Schwarzwald am 28. mit 58,9 l/m². Im Schwarzwald wurden mit über 200 l/m² auch die höchsten Monatssummen beobachtet. In Teilen der Mitte blieb es dagegen mit 20 l/m² deutlich zu trocken.
Wintersonnenwende mit viel Sonnenschein und sonnige Weihnachten im Norden
Mit rund 40 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer in etwa ihr Dezember-Soll von 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung etwa 15 Prozent. Die sonnigsten Tage gab es um die Wintersonnenwende (21.), sowie im Norden an den Weihnachtsfeiertagen. Die höchsten Monatssummen wurden aber mit teils über 60 Stunden an den Alpen gemessen. Trüb dagegen blieb es mit weniger als 20 Stunden in den östlichen Mittelgebirgen.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20211230_deutschlandwetter_dezember2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2021 die dreizehntkleinste Fläche, die in einem Dezember seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2021 die fünftkleinste in einem Dezember gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem Dezember gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for December 2021, published online January 2022, retrieved on January 17, 2022 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202112
weitere aktuelle Informationen:
Vulkan Hunga Tonga: Messgeräte des Deutschen Wetterdienstes erfassen Druckwelle
https://www.dwd.de/DE/presse/hintergrundberichte/bericht_vulkan_hunga_Tonga.pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Klimatologische Einordnung des Jahres 2021
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/temperatur/20220104_bericht_jahr2021.pdf
Satellitenfilm DWD Dezember 2021
https://www.youtube.com/watch?v=xy4XR0haKKY
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im November 2021: lokal etwas zu mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für November 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2021 (nur Landmessungen) war die drittwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem November beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im November 2021 war die viertwärmste in einem November gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im November 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880.
Die zehn wärmsten Novembermonate sind alle seit 2004 aufgetreten.
In Afrika wurde der wärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der wärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
Meteorologisch ist der Zeitraum September bis November in der nördlichen Hemisphäre definiert als Herbst und in der südlichen Hemisphäre als Frühling.
Im Zeitraum September bis November 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Vergleichszeitraum 2020).
Im Zeitraum September bis November 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Nordamerika wurde der zweitwärmste Herbst seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der drittwärmste Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Afrika wurde der viertwärmste Frühling bzw. Herbst seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der zweitwärmste Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet. Nur der Frühling 1988 war wärmer.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for November 2021, published online December 2021, retrieved on December 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202111
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den November 2021 wie folgt:
Ein milder, trockener und sonnenscheinarmer November
Im November dominierte zumeist hoher Luftdruck und hielt Tiefdruckgebiete von Mitteleuropa weitgehend fern. Somit reihte er sich in die vergleichsweise trockenen Novembermonate der letzten Jahre ein. Nur zu Beginn gab es im Osten nennenswerte Niederschläge und zum Ende besonders im Westen und Süden bis in mittlere Lagen eine Stippvisite des anstehenden Winters. Zählte der November 2020 noch zu den sonnigsten, gehörte der diesjährige eher zu den sonnenscheinärmsten seit Messbeginn 1951. Zumeist dominierte zäher Nebel oder Hochnebel das Wettergeschehen, wobei sich die Temperaturen eher im einstelligen Bereich einpendelten. Oberhalb vom tristen Grau, schien in den Hochlagen der Mittelgebirge und an den Alpen meist die Sonne. Daraus resultierte ein etwas zu milder, zu trockener und sonnenscheinarmer November.
Auflösung des Nebels bestimmte den Temperaturverlauf
Mit 4,7 Grad Celsius (°C) lag im November 2021 die Durchschnittstemperatur um 0,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei -0,1 Grad. Zum Novemberauftakt lag Deutschland im Zustrom sehr milder Meeresluft, die sich in den Folgetagen allmählich etwas abkühlte. In der zweiten und zu Beginn der dritten Dekade bestimmte eine ausgeprägte Inversionswetterlage die Auflösung von Nebel oder Hochnebel, sowie die Höhenlage der jeweiligen Region häufig den Temperaturverlauf. Vor allem im Süden herrschten regional große Temperaturunterschiede: Am 12. verzeichnete Rottweil, nordöstlich von Villingen-Schwenningen eine Höchsttemperatur von 15,9 °C. Das nur durch den Schwarzwald getrennte Lahr, nördlich von Freiburg meldete hingegen kühle 2,7 °C. In Garmisch-Partenkirchen kletterte das Quecksilber durch Föhnunterstützung am 11. mit 17,2 °C bundesweit am höchsten. Zum Monatsende führten polare Luftmassen besonders im Süden auch tagsüber für Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der tiefste Novemberwert, abseits der Bergwetterstationen, stammt aus Zwiesel im Bayerischen Wald mit -7,7 °C am 25. November.
Insgesamt zu trocken, nur im Osten niederschlagsreich
Der November konnte bereits zum 4. Mal in Folge seinen Klimawert von 66 Liter pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit knapp 50 l/m² erreichte er 2021 nur 75 Prozent des Mittels der Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der aktuellen Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent. Im ersten Monatsdrittel sorgten heranziehende Tiefausläufer häufig für flächendeckende, jedoch meist nur leichte Regenfälle. Eine Ausnahme bildete hierbei das Vb-Tief „Peter“, welches am 4. vor allem dem Osten hohe Mengen an Regen brachte. Die größte Tagessumme meldete dabei Usedom an der pommerschen Ostseeküste mit 64,5 l/m². An einigen Wetterstationen wurde bis zum 5. das Monatssoll bereits überschritten. In der zweiten und zu Beginn der dritten Monatsdekade blieb es unter Hochdruckeinfluss insbesondere in der Mitte und dem Süden Deutschlands so gut wie trocken. Zum ersten Adventswochenende fielen die Niederschläge bis in mittlere Lagen gebietsweise in fester Form und sorgten dort für frühwinterliche Stimmung. So akkumulierte sich die weiße Pracht am 27. in Bad Berleburg im Rothaargebirge auf 15 cm, in Utzenfeld im Südschwarzwald und in Börfink-Thranenweier im Hunsrück auf jeweils 12 cm. Am 29. lagen in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 cm und in Oberstdorf-Birgsau sowie in Ruhpolding-Seehaus jeweils 25 cm. Den meisten Niederschlag erhielten im November die pommersche Ostseeküste und der unmittelbare Alpenrand mit örtlich über 80 l/m², den wenigsten mit teils nur 10 l/m² Nord- und Osthessen sowie das Lee des Schwarzwaldes.
Meist Dauergrau, nur im Süden und auf den Bergen mehr Sonnenschein
Mit nahezu 45 Stunden unterschritt die Sonnenscheindauer ihr November-Soll von 53 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung annähernd 20 Prozent. Den allermeisten Sonnenschein verzeichneten der Bayerische Wald, der Südschwarzwald und der unmittelbare Alpenrand mit stellenweise über 80 Stunden, den wenigsten hingegen die Uckermark und das südöstliche Vorpommern mit teils unter 20 Stunden.
… und den Herbst 2021:
Ein warmer und zu trockener Herbst mit reichlich Sonnenschein
Einem sehr warmen Spätsommer im September folgte ein ausgeprägter Altweibersommer und ein meist goldener Oktober. Das Randtief „Hendrik II“ sorgte am 21. Oktober für schweren Sturm, der in der Mitte und im Süden erhebliche Schäden verursachte. Einzig der November präsentierte sich zumeist im Einheitsgrau und zum Ende sogar mit Flockenwirbel bis in mittlere Lagen. Kältere Abschnitte sowie Niederschlagsperioden blieben selten und kurz. Insgesamt ergab dies einen etwas zu warmen, zu trockenen und einen sonnenscheinreichen Herbst.
Zu Beginn teils noch sommerlich warm, zum Ende herbstlich kühl
Mit 9,8 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad. Der erste Herbstmonat präsentierte sich meist spätsommerlich. So trat der bundesweit heißeste Tag im Herbst, am 9. September mit 30,0 °C in Huy-Pabstorf, westlich von Magdeburg auf. Zum Tag der deutschen Einheit wurde mit Föhnunterstützung im Alpenvorland sogar nochmals ein Sommertag verzeichnet. Auch der November verlief meist mild, brachte aber auch besonders zum Ende Vorstöße kälterer Meeresluft aus Nordwesten. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Zwiesel im Bayrischen Wald am 25. November mit -7,7 °C.
Wie bereits im Vorjahr ein deutlich zu trockener Herbst
Der Herbst 2021 fiel wie 2020 insgesamt deutlich zu trocken aus. Bundesweit summierten sich im Mittel rund 130 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 30 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 (190 l/m²) lag die negative Abweichung bei 31 Prozent. Regionaler Starkregen führte am 26. September zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt zu hohen Niederschlagsmengen. Das in den Voralpen gelegene Kreuth-Glashütte meldete hierbei mit 74,9 l/m² die höchste Tagessumme. Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Nordschwarzwald, die bayerischen Voralpen und der äußerste Norden mit teils bis zu 300 l/m², am wenigsten Nordhessen und das Lee der Schwäbischen Alb mit örtlich kaum 50 l/m². Schnee beschränkte sich meist auf das Bergland, doch zum ersten Adventswochenende sorgte der Zustrom polarer Luftmassen teilweise für Flocken bis in tiefe Lagen: Am 29. lagen in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 cm und in Oberstdorf-Birgsau sowie in Ruhpolding-Seehaus jeweils 25 cm.
Positive Sonnenscheinbilanz
Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit rund 350 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319 Stunden) lag die positive Abweichung bei gut 10 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne im Lee des Schwarzwaldes und im Alpenvorland mit teils über 580 Stunden, am wenigsten dagegen im äußersten Norden und der Lüneburger Heide mit örtlich weniger als 240 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20211129_deutschlandwetter_november2021_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20211129_deutschlandwetter_herbst2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2021 die neuntkleinste Fläche, die in einem November seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (gemeinsam mit November 2009 und 2011).
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2021 die zweitkleinste in einem November gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die viertkleinste in einem November gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for November 2021, published online December 2021, retrieved on December 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202111
weitere aktuelle Informationen:
Studie der Universität Bonn liefert kritische Erkenntnisse zum Eismassenverlust in der Antarktis:
„Eine neue geowissenschaftliche Studie unter der Federführung der Universität Bonn zeigt nun, dass es lediglich ein Jahrzehnt gedauert hat, diesen Kipppunkt im Klimasystem in Gang zu setzen und dass der Eismassenverlust dann für viele Jahrhunderte anhielt. Begleitende Modellstudien legen den Schluss nahe, dass der heutige Eismassenverlust der Antarktis ebenfalls einen solchen Kipppunkt darstellt, der zu einem unumkehrbaren und lang anhaltenden Eisrückzug und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels führen könnte.“
https://www.uni-bonn.de/de/neues/290-2021
Meeresspiegelanstieg an der deutschen Ostseeküste
https://www.hereon.de/imperia/md/assets/main/transfer/communication_media/infomaterial/broschure_meeresspiegelanstieg-an-der-deutschen-ostseekuste_hereon_2021.pdf
Satellitenfilm DWD November 2021
https://www.youtube.com/watch?v=TyBbv3ljN0k
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Oktober 2021: lokal mild bis sehr mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Oktober 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Oktober 2021 (nur Landmessungen) war die drittwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Oktober beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Oktober 2021 war die fünftwärmste in einem Oktober gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im Oktober 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste in einem Oktober gemessene Temperatur seit 1880.
Im Oktober war es nur in den Jahren 2015, 2018 und 2019 noch wärmer (Land und Ozean kombiniert). Die zehn wärmsten Oktobermonate sind alle seit 2003 aufgetreten.
In Nordamerika wurde der zweitwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der drittwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der fünftwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for October 2021, published online November 2021, retrieved on November 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202110
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Oktober 2021 wie folgt:
Ein sonnenscheinreicher, im Süden zu trockener und im Norden zu milder Oktober
Im Vergleich zum nassen und unbeständigen Vorjahresmonat dominierten im Oktober 2021 vielfach ruhige Hochdruckwetterlagen mit teils sehr milden Luftmassen. Im Süden des Landes war es zu Monatsbeginn sogar nochmals sommerlich. Dichter Morgennebel, frostige Frühtemperaturen und der eine oder andere Regen, der aber in hohen Mengen vor allem im Nordseeumfeld gegen die Fensterscheiben peitschte, gehörten genauso zur Wetterchronologie, wie der erste schwere Herbststurm „Hendrik“. Dieser sorgte am 21. für teils erhebliche Schäden und forderte leider auch ein Todesopfer. Am Ende verließ der Oktober die Wetterbühne leicht zu warm, zu trocken und überdurchschnittlich sonnig.
Sehr zögerlicher Temperaturrückgang auf Herbstniveau
Die Durchschnittstemperatur lag im Oktober 2021 mit 9,6 Grad Celsius (°C) um 0,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,2 Grad. Von wenigen kühlen Phasen und vom Nebel verhüllten Regionen abgesehen, waren vor allem milde bis sehr milde Temperaturen tonangebend. Am Tag der Deutschen Einheit wurde mit Föhnunterstützung im Alpenvorland sogar nochmal ein Sommertag erreicht. In München kletterte das Quecksilber mit 27,5 °C bundesweit am höchsten. Der Oktobertiefstwert stammt mit -4,9 °C aus Oberstdorf im Allgäu und wurde am 24. festgehalten.
Sehr trockene Lausitz und nasse Nordseeküsten, unterm Strich aber niederschlagsarm
Im Oktober fielen rund 45 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 20 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 30 Prozent. Anders als in den Vormonaten, in denen die Alpen als nasseste Region eruiert wurden, brachten Tiefdruckgebiete nun dem Nordseeumfeld reichlich Nass. Der höchste Tagesniederschlag stammt von List auf Sylt. 39,3 l/m² wurden hier am 20. gemessen. Wrixum, in Nordfriesland, meldete mit 150 l/m² den meisten Monatsniederschlag. Sehr trocken blieb es dagegen mit Mengen um 10 l/m² in der Lausitz.
Viel Sonne und goldener Oktober vor allem im Süden und Osten des Landes
Mit 130 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Oktober-Soll von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 20 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung ebenfalls 20 Prozent. Damit zeigte sich die Sonne, obwohl die Tageslänge im Monatsverlauf bereits um 1,5 Stunden abgenommen hat, noch ziemlich oft. Den allermeisten Sonnenschein registrierte der DWD mit stellenweise 180 Stunden im Süden des Landes.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20211029_deutschlandwetter_oktober2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2021 die achtkleinste Fläche, die in einem Oktober seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2021 die viertkleinste in einem Oktober gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem Oktober gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for October 2021, published online November 2021, retrieved on November 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202110
weitere aktuelle Informationen:
DWD-Berichte:
Hydro-klimatologische Einordnung der Stark- und Dauerniederschläge in Teilen Deutschlands im Zusammenhang mit dem Tiefdruckgebiet „Bernd“ vom 12. bis 19. Juli 2021
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/niederschlag/20210721_bericht_starkniederschlaege_tief_bernd.pdf
Temperaturen am Hohenpeißenberg: Wie 240 Jahre Messungen zeigen hat die Jahresmitteltemperatur in den letzten Jahrzehnten gegenüber dem Zeitraum 1781 bis 1960 um rund 2°C zugenommen. Ab 1980 ist der Anstieg besonders deutlich.
https://www.dwd.de/DE/forschung/atmosphaerenbeob/zusammensetzung_atmosphaere/hohenpeissenberg/download/gaw_briefe/gaw_brief_080_de_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Klimavorhersagen und Klimaprojektionen - Wie entstehen Aussagen über das zukünftige Klima?
https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/klima/broschuere_klimaforschung.pdf?__blob=publicationFile&v=8
Satellitenfilm DWD Oktober 2021
https://www.youtube.com/watch?v=cu3DX4dDDdc
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im September 2021: lokal zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für September 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im September 2021 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem September beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im September 2021 war die sechstwärmste in einem September gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen (gemeinsam mit September 2014).
Im September 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste in einem September gemessene Temperatur seit 1880.
Der September 2021 war der fünftwärmste September seit Beginn der Messungen im Jahr 1880. Im September war es nur in den Jahren 2015, 2016, 2019 und 2020 noch wärmer. Die acht wärmsten Septembermonate sind alle seit 2014 aufgetreten.
In Afrika und in Südamerika wurde jeweils der wärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Nordamerika wurde der drittwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der neuntwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Vereinigten Königreich (UK) wurde der zweitwärmste September seit Beginn der Messungen (1884) beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for September 2021, published online October 2021, retrieved on October 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202109
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den September 2021 wie folgt:
Sonniger, sehr trockener und phasenweise spätsommerlich warmer September
Nach den tiefdruckgeprägten Wetterlagen des Sommers übernahmen im September vor allem Hochdruckgebiete die Wetterregie. Damit ebbte auch das Waschküchenwetter mit Starkregenfällen zunehmend ab. Entsprechend war der Regenschirm nur noch ein seltener Begleiter. Vielmehr wurden bei ruhiger sowie wolkenarmer Witterung Handschuhe und Übergangsjacke im Laufe des Tages da und dort durch T-Shirts und Shorts ersetzt. Turbulenter ging es dagegen im Norden zu, als nach dem astronomischen Herbstbeginn Tief „Tim“ die Sturmsaison einläutete. Im Großen und Ganzen war der September zu warm, sehr trocken und sonnig.
Spätsommerliche Wärme und immer wieder Frösteln in den Morgenstunden
Das Temperaturmittel lag im September 2021 mit 15,2 Grad Celsius (°C) um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,4 Grad. Mehrheitlich spätsommerlich präsentierte sich der erste Herbstmonat. Im Südwesten wurden noch bis zu 13 Sommertage gezählt. Das Wärmemaximum erfolgte am 9.: Im Lee des Harzes gab es den letzten heißen Tag in diesem Jahr. Huy-Pabstorf meldete 30,0 °C. Manchmal lagen Schwitzen und Frösteln im Tagesgang nah beieinander. Denn in klarer und trockener Luft gingen die Frühtemperaturen in der dritten Septemberdekade verbreitet in den niedrigen einstelligen Bereich zurück. In Merklingen, Baden-Württemberg, sowie in Oberstdorf gab es am 23. mit 0,9 °C den bundesweit tiefsten Wert. In den Mittelgebirgen grüßte sogar der Bodenfrost.
Trockenster September seit 15 Jahren
Der September 2021 war mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) der trockenste erste Herbstmonat seit 15 Jahren - nach 2006 mit nur 30 l/m². Gemessen wurden vom DWD knapp 45 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 50 Prozent. Im Zustrom tropischer Luft entluden sich in der zweiten Monatsdekade hier und da noch einmal Gewitter und Starkregen. Auch am 26. kam es zu Wolkenbrüchen zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt. Das in den Voralpen gelegene Kreuth-Glashütte meldete dabei mit 74,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Das Voralpenland war mit einer Monatssumme von über 160 l/m² auch die niederschlagsreichste Region.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210929_deutschlandwetter_september2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2021 die zwölftkleinste Fläche, die in einem September seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2021 die einundzwanzigstkleinste in einem September gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die elftkleinste in einem September gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for September 2021, published online October 2021, retrieved on October 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202109
weitere aktuelle Informationen:
„Obwohl die Gesamtausdehnung des Eises im September im Vergleich zu den letzten Jahren höher ausfiel, erreichte die Menge des mehrjährigen Eises einen rekordverdächtigen Tiefstand und lag damit nur geringfügig über dem Wert vom Ende der Rekordschmelzsaison 2012.“
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/10/13.html
Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind.
herausgegeben von: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_meldungen/210609/basisfakten-zum-klimawandel_dkk.pdf
„Die Kinder von heute werden viel stärker von Klimaextremen betroffen sein als die Erwachsenen von heute, das zeigen Forscherinnen und Forscher in der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift Science.“
https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/die-kinder-von-heute-werden-zwei-bis-siebenmal-mehr-extreme-erleben-als-ihre-grosseltern
Was wir heute über das Extremwetter in Deutschland wissen
herausgegeben von: Deutscher Wetterdienst und Extremwetterkongress Hamburg https://www.dwd.de/DE/presse/pressekonferenzen/DE/2021/EWK_Hamburg_PK_22_09_2021/extremwetter_papier_ewk2021.pdf
Satellitenfilm DWD September 2021
https://www.youtube.com/watch?v=3T1-mAUymq4
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im August 2021: lokal relativ kühl und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im August 2021 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem August beobachtet wurde.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2021 war die sechstwärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur seit Beginn der Messungen.
Im August 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880.
Der August 2021 war der sechstwärmste August seit Beginn der Messungen 1880 und höchstwahrscheinlich der wärmste aller Monate seit Beginn der Messungen. Neun der zehn wärmsten Augustmonate sind seit 2009 aufgetreten.
In Asien wurde der zweitwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der sechstwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet, in Neuseeland der neuntwärmste August.
Der Zeitraum Juni bis August ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Sommer und in der südlichen Hemisphäre als Winter.
Im Zeitraum Juni bis August 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Asien wurde der wärmste Zeitraum Juni bis August seit Beginn der Messungen beobachtet. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2016 übertroffen.
In Nordamerika wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Afrika wurde der drittwärmste Zeitraum Juni bis August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der viertwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der viertwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for August 2021, published online September 2021, retrieved on September 16, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202108
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den August 2021 wie folgt:
August war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig
Im letzten Sommermonat 2021 befand sich Deutschland meist im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die ihren Schwerpunkt allmählich von den Britischen Inseln zum südlichen Skandinavien verlagerten. Sie führten zu häufigen Regenfällen, anfangs auch zu heftigen Gewittern mit örtlich extremen Niederschlagsmengen und sogar Tornados. Hoher Luftdruck und Sonnenschein blieben meist nur von kurzer Dauer. Die zunächst sommerlichen Temperaturen gingen im Laufe des Monats zurück und erreichten im letzten Drittel zeitweise herbstliches Niveau. So fiel der August 2021 geringfügig zu kühl, sehr niederschlagsreich und sonnenscheinarm aus.
Erstmals seit 2014 ein statistisch betrachtet zu kühler August
Der Temperaturdurchschnitt lag im August 2021 mit 16,4 Grad Celsius (°C) um 0,1 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung 1,6 Grad. Damit erlebte Deutschland erstmals seit 2014 wieder einen relativ kühlen August. Auf der Vorderseite der Tiefdruckgebiete konnte in der ersten Monatshälfte immer wieder schwülwarme Luft einfließen, in der das Quecksilber gebietsweise über 30 °C kletterte. Regensburg meldete mit 33,2 °C am 15. den höchsten Augustwert. Typisch für einen mitteleuropäischen Sommermonat, gelangte später in zunehmendem Maße frische Meeresluft nach Deutschland und die Temperaturen gingen deutlich zurück. Besonders zum Monatsende blieben die Maxima häufig unter 20°C und die Minima sanken vereinzelt bis in Gefrierpunktnähe. Am 25. zeigte das Thermometer in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge 1,9 °C. In den nördlichen und westlichen Bundesländern wurde im August die 30-Grad-Marke meist nicht mehr überschritten.
Regenplus von 30 Prozent
Im August fiel mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fast 30 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 77 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei rund 28 Prozent. Insgesamt war der Monat meist recht niederschlagsreich. Vor allem in der ersten und letzten Dekade traten heftige Gewitter mit örtlich extrem hohen 24-stündigen Mengen auf: Allein am 22. fiel in Wettin-Löbejün-Neutz, nordwestlich von Leipzig, mit 116,4 l/m² fast doppelt so viel Regen wie sonst im gesamten August. In der Region Großheide, nordöstlich von Emden, sorgte am 16. ein kräftiger Tornado der Stärke F2 für große Verwüstungen. Rund 50 Häuser wurden beschädigt, einige sind nicht mehr bewohnbar. Die trockensten Gebiete befanden sich mit örtlich nur 30 l/m² im östlichsten Münsterland, im Lee des Harzes und im nördlichsten Brandenburg. Die größten Monatsmengen fielen im östlichen Alpenvorland mit teils über 280 l/m².
Sonnenscheinminus von 30 Prozent
Mit annähernd 155 Stunden unterschritt die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar gut 35 Prozent. Auf Rügen und in Vorpommern schien die Sonne mit örtlich über 210 Stunden am häufigsten. In der Lüneburger Heide und den zentralen Mittelgebirgen war sie mit rund 115 Stunden eher seltener zu sehen.
…und den Sommer 2021:
In Deutschland 2021 regenreichster Sommer seit 10 Jahren
Im Jahr 2021 erlebte Deutschland den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren. Großen Anteil daran hatten die extremen Regenfälle von Tief „Bernd“ Mitte Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sie verursachten verheerende Fluten, die zu einer der für die Bundesrepublik folgenreichsten Naturkatastrophen seit der Sturmflut 1962 führten. Die Monate Juni, Juli und August fielen insgesamt zugleich deutlich zu warm und durchschnittlich sonnig aus.
Den Sommer prägten ein sehr warmer Juni und ein relativ kühler August
Mit 17,9 Grad Celsius (°C) lag im Sommer 2021 der Temperaturdurchschnitt um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991-2020 betrug die Abweichung +0,3 Grad. Mitte Juni sorgte die bisher einzige Hitzewelle des Jahres 2021 für schweißtreibende Temperaturen: In Berlin-Tempelhof und Baruth, südlich davon, kletterte das Thermometer am 19. Juni mit jeweils 36,6 °C bundesweit am höchsten. Das größte Sommerfeeling kam damals insbesondere in den östlichen Landesteilen auf. Dort wurden die meisten Sommer- und Hitzetage registriert. Danach gingen die hochsommerlichen Temperaturen vor allem im Süden und Westen des Landes auf Tauchstation und ließen sich erst Mitte August wieder blicken. Das letzte Augustdrittel brachte dann mit frischen Nächten bereits einen Vorgeschmack auf den anstehenden Herbst. Die deutschlandweit kälteste Nacht gab es am 1. Juni in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 0,5 °C.
Sommer war 30 Prozent zu nass, regional extreme Regenfälle mit katastrophalen Folgen
Im Sommer 2021 fielen bundesweit im Mittel rund 310 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit 30 Prozent mehr Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (239 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991-2020 lag das Plus bei 29 Prozent. Damit beendete der Sommer 2021 die seit drei Jahren andauernde Phase zu trockener Sommer und reihte sich unter den niederschlagsreichen seit Messbeginn 1881 ein. Die Natur bedankte sich hierfür mit ungewohnt saftig grünen Wiesen und Wäldern. Allerdings brachte der Sommer gebietsweise auch katastrophale Regenmengen: So traf Tief „Xero“ Ende Juni den Nordosten des Landes. Ludwigsburg in der Uckermark erfasste hierbei am 30. Juni mit 198,7 l/m² die deutschlandweit höchste Tagessumme. Mitte Juli nahm der Regen von Tief „Bernd“ zwischen dem Sauerland, der Kölner Bucht und der Eifel derartig starke Intensität an, dass dieser als „Jahrhundertregen“ in die Geschichtsbücher einging. Hierbei fielen großflächig 24-stündig über 100 l/m². Die Auswirkungen der extremen Wassermassen forderten über 180 Menschenleben. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Sommer am unmittelbaren Alpenrand mit teils über 700 l/m². Erheblich zu trocken verlief die Jahreszeit vor allem in Vorpommern, dem Lee des Harzes sowie dem Thüringer Becken, wo örtlich weniger als 105 l/m² zustande kamen.
Ausgeglichene Sonnenscheinbilanz
Mit rund 615 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961-1990) fast punktgenau. Im Vergleich zu 1991-2020 lag die negative Abweichung bei gut 6 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne auf der Ostseeinsel Rügen und in Vorpommern mit teilweise über 770 Stunden. Am wenigsten schien sie in den zentralen Mittelgebirgen und der Lüneburger Heide mit örtlich weniger als 470 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210830_deutschlandwetter_august2021_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210830_deutschlandwetter_sommer2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2021 die zehntkleinste Fläche, die in einem August seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2021 die fünftgrößte in einem August gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zwölftkleinste in einem August gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for August 2021, published online September 2021, retrieved on September 16, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202108
weitere aktuelle Informationen:
Kippelemente im Klimasystem kurz und allgemeinverständlich erklärt:
https://www.youtube.com/embed/_sWXU-lmjH4
Sedimentbohrkerne weisen auf mehr Starkregenereignisse in Warmzeiten und weniger Klimavariabilität in Kaltzeiten hin
https://www.mpg.de/17376189/klima-extrem-wetter-starkregen-mitteleuropa
Satellitenfilm DWD August 2021
https://www.youtube.com/watch?v=NHS_JCFVMdw
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Klimaneutralität-Optionen für eine ambitionierte Weichenstellung
CO2-Rechner der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
https://lubw.co2-rechner.de/de_DE/
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Juli 2021: lokal etwas zu warm und global neuer Wärmerekord
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juli 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juli 2021 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem Juli gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juli 2021 war die sechstwärmste in einem Juli gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit Juli 2014).
Im Juli 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juli beobachtet wurde.
Der Juli 2021 war der wärmste Juli seit Beginn der Messungen 1880 und höchstwahrscheinlich der wärmste aller Monate. Neun der zehn wärmsten Julimonate sind seit 2010 aufgetreten, wobei die letzten sieben Julimonate (2015-2021) die sieben wärmsten Julimonate aller Zeiten waren. Der Juli 1998 ist der einzige Juli aus dem 20. Jahrhundert, der zu den 10 wärmsten Julimonaten seit Beginn der Aufzeichnungen gehört.
In Asien wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet. Ende des Monats wurden Teile Südeuropas von einer schweren Hitzewelle heimgesucht, wobei an mehreren Orten Temperaturen von über 40,0°C gemessen wurden.
In Australien wurde der viertwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
Exkurs Niederschlag: In Teilen Westeuropas kam es zwischen dem 13. und 15. Juli zu sintflutartigen Regenfällen, die tödliche Überschwemmungen verursachten, wobei an einigen Orten in nur drei Tagen mindestens das Doppelte der normalen monatlichen Niederschlagsmenge fiel. Vorläufigen Berichten zufolge wurden mehr als 140 Todesopfer im westlichen Deutschland und Belgien auf die verheerenden Überschwemmungen zurückgeführt. Durch die hohen Pegelstände wurden in den betroffenen Regionen auch Häuser beschädigt.
In weiten Teilen Nordösterreichs war es im Juli 2021 überdurchschnittlich nass, an mehreren Orten fielen doppelt so viele Niederschläge wie im normalen Juli. Am 17. und 18. Juli fielen in Teilen Nordösterreichs starke Niederschläge, die mehrere neue Niederschlagsrekorde aufstellten. Bemerkenswert ist, dass Kufstein (Nordwestösterreich) einen neuen 48-Stunden-Niederschlagsrekord aufstellte, als in dieser Zeit insgesamt 163 mm fielen. An der Station Wien-Hohe Warte wurde ein neuer 3-Stunden-Niederschlagsrekord aufgestellt, als in diesem Zeitraum 80 mm Regen fielen.
Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie fielen in Zhengzhou in der chinesischen Provinz Henan am 20. Juli in nur sechs Stunden 382 mm - etwas mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Jahresniederschlags von 641 mm - und über 640 mm während vier Tagen. Der ergiebige Regen führte zu gefährlichen Überschwemmungen, über 20 Todesopfer wurden auf den starken Regen zurückgeführt.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for July 2021, published online August 2021, retrieved on August 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202107
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juli 2021 wie folgt:
Im Juli 2021 gab es in Deutschland ein Plus von 40 Prozent bei den Niederschlägen
Der in Deutschland keine hochsommerlichen Gefühle weckende Juli 2021 führte die Starkregenepisoden der zweiten Junihälfte fort. Er brachte zunächst regional heftige, teils auch gewittrige Niederschläge samt Überflutungen. Mit Tief „Bernd“ aber änderte sich in der zweiten Monatsdekade die Wetterlage und damit einhergehend auch die Intensität und Großflächigkeit der Regenfälle. Am 13. setzen in Nordrhein-Westfalen Regenfälle ein, die sich am 14. zwischen Kölner Bucht und Eifel ausweiteten und ein historisches Ausmaß annahmen. Es folgten in der Eifel verheerende Fluten, die zu einer der für Deutschland folgenreichsten Naturkatastrophen seit der Sturmflut 1962 führten. Auch bis Monatsende überwogen instabile und zu Unwetter tendierende Wetterlagen. Die Bilanz: Der Juli 2021 war deutlich zu nass, etwas zu warm und sonnenscheinarm.
Besonders in den östlichen Regionen oftmals sommerliche Temperaturen
Der Temperaturdurchschnitt lag im Juli 2021 mit 18,3 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und traf zugleich genau das Mittel der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020. Damit war der Monat sogar kühler und wenig sommerlicher als der Juni. Sommerfeeling kam insbesondere in den östlichen Bundesländern auf. Dort zählte man die meisten Sommer-, vor allem aber auch Hitzetage. Brandenburg schaffte im Flächenmittel 2 bis 3 Tage mit Höchstwerten von über 30 °C. 6 heiße Tage gab es in Berlin-Tempelhof. Der Tageshöchstwert aber kommt aus Bayern und wurde am 6. mit 32,8 °C in Rosenheim datiert. Die westlichen Landesteile blieben dagegen von Hitze verschont. Am tiefsten sackte das Quecksilber am 21. in Deutschneudorf-Brüderwiese, Erzgebirge, als einstellige 4,3 °C gemessen wurden.
Immer wieder Starkregenfälle mit zum Teil katastrophalen Folgen
Im Juli fielen bundesweit im Mittel rund 110 Litern pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 40 Prozent mehr Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei fast 25 Prozent. In der zweiten Monatsdekade etablierte sich Tief „Bernd“ über Mitteleuropa und brachte vielerorts Starkregen, der nicht mehr lokal, sondern in Teilen großflächig niederprasselte. Am 14. nahm der Regen zwischen Kölner Bucht und Eifel eine derartig starke Intensität an, dass dieser als „Jahrhundertregen“ in die meteorologischen Geschichtsbücher eingegangen ist. Über 100 l/m² fielen während des Unwetters innerhalb von 24 Stunden. Den höchsten Tagesniederschlag einer DWD-Station übermittelte Wipperfürth-Gardeweg mit 162,4 l/m². Kaum hatten sich die Regenwolken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verzogen, öffnete „Bernd“ am 17. seine Schleusen im Chiemgau und Berchtesgadener Land - auch mit 24-stündigen Mengen von teils über 100 l/m². Dort fiel mit über 350 l/m² auch der meiste Monatsniederschlag. Am trockensten blieb es mit unter 20 l/m² in der Magdeburger Börde.
Von Südwest nach Nordost zunehmende Sonnenscheindauer
Mit 200 Sonnenstunden verfehlte die Sonnenscheindauer ihr Juli-Soll von 211 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 5 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar 10 Prozent. Besonders die westlichen Landesteile zeigten in der Sonnenscheinbilanz ein großes Defizit. Nur 170 Stunden wurden dort verbreitet gezählt. Der Nordosten kam dagegen auf durchschnittlich 230 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210730_deutschlandwetter_juli2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2021 die viertkleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2021 die achtgrößte in einem Juli gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die neuntkleinste in einem Juli gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for July 2021, published online August 2021, retrieved on August 15, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202107
weitere aktuelle Informationen:
6. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) Arbeitsgruppe I, Naturwissenschaftliche Grundlagen, der Öffentlichkeit vorgestellt am 09. August 2021:
https://www.de-ipcc.de/350.php
Präsentation zur Vorstellung des Berichts:
https://www.de-ipcc.de/media/content/AR6_PPT_SPM_Folien_DE_Eyring_Marotzke_PK_BMU_BMBF.pdf
Hauptaussagen in deutscher Übersetzung:
https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-WGI.pdf
Auszug:
„Es ist eindeutig, dass der Einfluss des Menschen die Atmosphäre, den Ozean und die Landflächen erwärmt hat. Es haben weitverbreitete und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, dem Ozean, der Kryosphäre und der Biosphäre stattgefunden.“
„Das Ausmaß der jüngsten Veränderungen im gesamten Klimasystem und der gegenwärtige Zustand vieler Aspekte des Klimasystems sind seit vielen Jahrhunderten bis Jahrtausenden beispiellos.“
„Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus.“
Bericht des DWD:
Hydro-klimatologische Einordnung der Stark- und Dauerniederschläge vom 12. bis 19. Juli 2021
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/niederschlag/20210721_bericht_starkniederschlaege_tief_bernd.pdf
Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), Potsdam:
Wie wird eine Flut zur Katastrophe?
https://www.gfz-potsdam.de/medien-kommunikation/meldungen/detailansicht/article/wie-wird-eine-flut-zur-katastrophe/
Satellitenfilm DWD Juli 2021
https://www.youtube.com/watch?v=KPjab56STp8
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Fakten zum Klimawandel
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Factsheet_Klimawandel_web_01.pdf
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Klimaneutralität-Optionen für eine ambitionierte Weichenstellung
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_RNE_Leopoldina_Klimaneutralitaet_geschuetzt.pdf
CO2-Rechner der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
https://lubw.co2-rechner.de/de_DE/
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Mai 2021: lokal kältester Mai seit 2010 und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Mai 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Mai 2021 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste in einem Mai gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Mai 2021 war die achtwärmste in einem Mai gemessene mittlere Temperatur.
Im Mai 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Mai beobachtet wurde (gemeinsam mit Mai 2018).
In Asien (insgesamt) wurde der zweitwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet, wärmer war es im Mai nur 2020.
In Afrika wurde der sechstwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
Meteorologisch ist der Zeitraum März bis Mai in der nördlichen Hemisphäre definiert als Frühling und in der südlichen Hemisphäre als Herbst.
Im Zeitraum März bis Mai 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for May 2021, published online June 2021, retrieved on June 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202105
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Mai 2021 wie folgt:
Kältester Mai seit 2010 mit viel Regen und wenig Sonnenschein
In Mitteleuropa setzte der Mai 2021 den Trend des deutlich zu kühlen Aprils fort. Grund war ein umfangreicher Tiefdruckkomplex über Nordeuropa, an dessen Südflanke die Zufuhr kühler Atlantikluft nicht enden wollte. Dadurch erlebte Deutschland den kältesten Mai seit 2010. Unter dem Strich verlief der Monat nicht nur zu kühl, sondern auch sonnenscheinarm und sehr niederschlagsreich. Örtlich entluden sich kräftige Gewitter. Es gab Starkregen, Sturmböen und sogar einen Tornado der Stärke F1.
Temperaturspanne reichte im Mai von -4,5 °C bis +31,3 °C
Mit 10,7 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Mai um 1,4 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung sogar -2,4 Grad. In den vergangenen 30 Jahren fiel die Mai-Mitteltemperatur nur 2010 mit 10,4 °C und 1991 mit 9,5 °C tiefer aus. In der ersten Maiwoche setzte sich die kühle Witterung, die bereits fast den ganzen April geherrscht hatte, fort. In Mittenwald-Buckelwiesen im Karwendelgebirge traten sieben Frosttage auf. Am Morgen des 3. meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -4,5 °C den tiefsten Monatswert. Innerhalb weniger Stunden schnellte die Temperatur vom 8. auf den 9. aus dem Frost- in den Hitzebereich. Hierbei registrierte Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 °C den ersten heißen Tag (> 30 °C) des Jahres sowie den deutschlandweit höchsten Mai-Wert. Doch das hochsommerliche Intermezzo blieb nur von kurzer Dauer. Nachfolgende Sturmtiefs sorgten wieder für Zustrom kühler Meeresluft.
Ein niederschlagsreicher Mai – für die Natur ein Segen
Nachdem der Mai 2020 es im Mittel nur auf 38 Liter pro Quadratmeter (l/m²) gebracht hatte, übertraf der Mai 2021 mit rund 95 l/m² den Klimawert von 71 l/m² (Referenzperiode 1961 bis 1990) deutlich. Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei aufgerundet 70 l/m². Auffällig waren vor allem die verbreitet hohen Niederschläge im Norden, in Teilen des Ostens und dem Süden. Sie kamen gerade der anfänglichen Wachstumsphase der Pflanzen zugute. Am meisten Niederschlag fiel im Südschwarzwald mit teils über 300 l/m². Sankt Blasien-Menzenschwand meldete dort am 6. mit 76,7 l/m² die höchste Tagesmenge. In der Uckermark und im Lee des Harzes fielen dagegen örtlich nur 30 l/m². Zu kräftigen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel kam es besonders in der zweiten und letzten Monatsdekade: In Borken-Weseke, westlich von Münster, entwickelte sich am 25. sogar kurzzeitig ein Tornado der Stärke F1. Er entwurzelte mehrere Bäume und deckte einige Hausdächer ab.
Sehr sonnenscheinarm
Mit rund 165 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Mai ihr Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) recht deutlich um 18 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei gut 23 Prozent. Begünstigt waren dabei Arkona auf Rügen und der Osten mit teils mehr als 220 Sonnenstunden. In Ostfriesland und an der Grenze zu Dänemark kamen laut DWD dagegen örtlich nur rund 105 Sonnenstunden zusammen.
Der Frühling 2021 wird wie folgt beschrieben:
Kältester Frühling seit 2013 - aber durchschnittlich sonnig
Der Frühling 2021 war deutlich zu kühl. Damit endete die seit 2013 andauernde Serie zu warmer Frühjahre in Deutschland. Vor allem kühle Nordwinde im April und der Zustrom frischer Meeresluft im Mai drückten das Temperaturniveau. Es gab nur eine kurze Stippvisite des Sommers. Während die Niederschlagsmenge unter dem vieljährigen Mittel blieb, lag die Sonnenscheindauer geringfügig über ihrem Klimawert.
Einem milden März folgte ein deutlich unterkühlter April und Mai
Mit 7,2 Grad Celsius (°C) lag im Frühling 2021 der Temperaturdurchschnitt um 0,5 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zu aktuellen Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -1,7 Grad. Ausschlaggebend für die negative Abweichung war der kälteste April seit 40 Jahren sowie der kühle Mai. Zuvor hatte der März ein häufiges Auf und Ab der Temperaturen gebracht. Zum Muttertag am 9. Mai durften sich die Bundesbürger nur kurzzeitig über ein hochsommerliches Intermezzo erfreuen. Hierbei verzeichnete Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 °C den ersten heißen Tag (> 30 °C) des Jahres 2021 sowie den bundesweit höchsten Frühlingswert. Am tiefsten sank die Temperatur dagegen am 6. April in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -13,6 °C.
Im Nordosten wenig, im Süden viel Niederschlag
Bereits zum 8. Mal in Folge konnte der Frühling sein Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 175 l/m² erreichte er 2021 nur 93 Prozent seines vieljährigen Durchschnitts. Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 erzielte das Frühjahr fast genau seinen Klimawert von 171 l/m². Insgesamt blieb es im März und April zu trocken, während im Mai im Vergleich zu den Vorjahren ungewöhnlich viel Niederschlag fiel. Im Frühling dominierten zumeist Tiefdruckgebiete, die besonders im Süden mehrfach größere Niederschlagsmengen brachten. So meldete Sankt Blasien-Menzenschwand im Südschwarzwald am 6. Mai mit 76,7 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Frühjahr 2021 im Schwarzwald sowie am unmittelbaren Alpenrand mit teilweise über 500 l/m². Erheblich zu trocken verlief die Jahreszeit vor allem im Lee des Harzes, dem Thüringer Becken und der Uckermark, wo örtlich weniger als 75 l/m² zustande kamen. Vor allem im April und Mai entwickelten sich gebietsweise kräftige Gewitter. Am 25. Mai gab es in Borken-Weseke, an der niederländischen Grenze, sogar einen Tornado der Stärke F1.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Mit rund 500 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühling ihr Soll von 467 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 7 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 gab es eine negative Abweichung um gut 4 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne auf der Ostseeinsel Arkona und in der Bodenseeregion mit teils über 620 Stunden, am wenigsten dagegen in Ostfriesland, im Teutoburger Wald und dem Sauerland mit örtlich weniger als 390 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210531_deutschlandwetter_mai2021_news.html?nn=16210
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210531_deutschlandwetter_fruehjahr2021_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2021 die neuntkleinste Fläche, die in einem Mai seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2021 die sechzehntgrößte in einem Mai gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Mai 1998 und Mai 2001).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die dreizehntkleinste in einem Mai gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for May 2021, published online June 2021, retrieved on June 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202105
weitere aktuelle Informationen:
Die Temperaturentwicklung in der Schweiz im Vergleich zur globalen Entwicklung
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html
Satellitenfilm DWD Mai 2021
https://www.youtube.com/watch?v=pyqmR77geK
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina: „Klimawandel: Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten (2021)“ (kompakte Zusammenfassung)
https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/klimawandel-ursachen-folgen-und-handlungsmoeglichkeiten-2021/
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html?nn=480164
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im April 2021: lokal deutlich zu kühl und global warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für April 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im April 2021 (nur Landmessungen) war die zwölftwärmste in einem April gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im April 2021 war die achtwärmste in einem April gemessene mittlere Temperatur.
Im April 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die neuntwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem April beobachtet wurde.
Während der ersten Aprilwoche wurden in Teilen West- und Mitteleuropas wirklich kalte Temperaturen gemessen – an einigen Orten wurden neue Kälterekorde aufgestellt: In Slovenien wurden die kältesten Temperaturen beobachtet, die in einem April der letzten 100 Jahre auftraten. An der Station Pokljuka wurde eine neue Tiefsttemperatur von -20,6°C gemessen, die den alten Stationsrekord von -20,4°C vom 09. April 1956 unterbot. An der Vegetation kam es zu kältebedingten Schäden.
In den Niederlanden wurde der kälteste April seit 1986 beobachtet. Auch in Schweden, Frankreich, der Schweiz, Polen, Serbien und Ungarn war der April 2021 kälter als jeder April seit mindestens 2001.
In Neuseeland wurde der viertwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis April 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zehntwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis April 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit 1998).
Im Zeitraum Januar bis April 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for April 2021, published online May 2021, retrieved on May 13, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202104
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den April 2021 wie folgt:
Kältester April in Deutschland seit 40 Jahren
Die sommerliche Rekordwärme Ende März 2021 und der warme Start in den April ließen auf einen weiteren warmen Frühling hoffen. Doch die Strömung drehte rasch auf nördliche Richtungen, so dass der April 2021 mit den eingeflossenen kühlen und trockenen Luftmassen einen merklich kühleren Verlauf nahm. Unter dem Strich gab es seit 1980, also 40 Jahren, keinen so kühlen April mehr. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Auch in Zeiten der Erderwärmung ist ein deutlich zu kühler Monat zwar seltener, aber immer möglich. Dieser April ändert nichts am Trend. Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 hat sich die Monatsmitteltemperatur im April in Deutschland um knapp zwei Grad erhöht.“ Zugleich war der April 2021 deutlich zu trocken und recht sonnig.
Ein deutlich zu kühler April mit außergewöhnlich vielen Frosttagen
Der Temperaturdurchschnitt lag im April 2021 mit 6,1 Grad Celsius (°C) um -1,3 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -2,9 Grad. Die Wärme im Übergang zum April brachte am 1. dem Südwesten des Landes noch frühsommerliche Temperaturen. In Müllheim, südlich von Freiburg, gab es mit 25,9°C den Monatshöchstwert. Das war nur ein kurzes sommerliches Intermezzo. Schnell übernahmen kühle Nordwinde die Vorherrschaft und drückten das Temperaturniveau deutlich herab. Nach Jahren sehr warmer Aprilmonate war der diesjährige Ostermonat am Ende der kühlste seit 1980. Auch die Frosthäufigkeit nahm ein ungewöhnliches Ausmaß an. Mit knapp 13 Frosttagen im Mittel aller DWD-Stationen war es nach 1929 hierzulande der zweitfrostreichste April. Am eisigsten wurde es am 6. mit -13,6 °C auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten. Am 11. trennte eine Luftmassengrenze über Deutschland den Spätwinter im Nordwesten vom Frühsommer im Südosten des Landes. Während dabei an der Nordsee Höchstwerte von 5 °C gemessen wurden, stieg das Quecksilber in Ober- und Niederbayern über 22°C.
Seit 2009 war jeder April in Deutschland zu trocken
Im April fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 25 Prozent. Damit war seit 2009 jeder April in Deutschland zu trocken. 2008 waren im April noch 80 l/m² gefallen. Ausgeprägte Niederschlagsaktivitäten waren vor allem in der ersten Monatshälfte vorzufinden. Schnee- und Graupelschauer verwandelten das Bergland und Flachland vorübergehend noch einmal in eine Winterlandschaft. In Oberstdorf im Allgäu lagen beispielsweise am 7. 40 cm Schnee, der Kahle Asten im Sauerland meldete am 8. 34 cm. Aber auch Gewitter waren mit von der Partie. So meldete Waldeck-Alraft, westlich von Kassel, aufgrund eines Starkregengewitters am 20. mit 32 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Die größte Monatssumme wurde an der Station Kreuth-Glashütte im oberbayerischen Landkreis Miesbach mit nahezu 100 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es unter anderem im Donauumfeld. Hier fielen stellenweise keine 15 l/m².
Weitgehend sonniger April, nur in östlichen Regionen recht trüb
Mit 185 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 20 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die Sonnenscheindauer mit 185 Stunden ausgeglichen. Mehr als 200 Stunden bekamen die Küsten und der Südwesten des Landes die Sonne zu Gesicht. In den östlichen Regionen zeigte sie sich dagegen teilweise nur halb so
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210429_deutschlandwetter_april2021_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2021 die sechstkleinste Fläche, die in einem April seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2021 die sechzehntgrößte in einem April gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die dreizehntkleinste in einem April gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for April 2021, published online May 2021, retrieved on May 13, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202104
weitere aktuelle Informationen:
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
„Klimawandel: Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten (2021)“
Kompakte Zusammenfassung
https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/klimawandel-ursachen-folgen-und-handlungsmoeglichkeiten-2021/
Deutscher Wetterdienst: Grafik der Temperaturanomalie April 1881-2021 in Deutschland
https://www.dwd.de/DWD/klima/national/gebietsmittel/brdras_ttt_04_de_6190_ano.png
Erforderliche Reduktion der globalen CO2-Emissionen, um das Ziel des Klimavertrages von Paris einzuhalten:
„Die Begrenzung auf 1,5 Grad ist noch möglich und aus meiner Sicht auch dringend angeraten um katastrophale Risiken abzuwenden, aber sie erfordert sofortige entschlossene Maßnahmen.“
„Klimaschutz ist keine Frage von Weltanschauung oder Parteizugehörigkeit […] Klimaschutz ist eine praktische Notwendigkeit.“
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/zwei-grafiken-zeigen-den-weg-zu-15-grad/
aktueller Vortrag von Stefan Rahmstorf, gehalten an der Universität Potsdam:
„Das Klima hat sich schon immer geändert! Was folgt daraus?“
https://mediaup.uni-potsdam.de/Play/35694
(Vortrag ab 5 min 30sec bis 1h19min)
Satellitenfilm DWD April 2021
https://www.youtube.com/watch?v=3vpJq50Snmo
Deutscher Wetterdienst: Newsletter Klimavorhersagen und Klimaprojektionen – Nr. 2 / April 2021
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaforschung/klimavhs/downloads/newsletter2_klimavorhersagen_klimaprojektionen.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Deutscher Wetterdienst: Zeitreihen/Trends zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein (nach Gebiet, Monat, Jahr bzw. Jahreszeit)
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html?nn=480164
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im März 2021: lokal und global warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für März 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im März 2021 (nur Landmessungen) war die neuntwärmste in einem März gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im März 2021 war die neuntwärmste in einem März gemessene mittlere Temperatur.
Im März 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die achtwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem März beobachtet wurde.
In Hongkong wurde der wärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis März 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die neuntwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis März 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit 1998).
Im Zeitraum Januar bis März 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die neuntwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde (gemeinsam mit 2007).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for March 2021, published online April 2021, retrieved on April 13, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202103
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den März 2021 wie folgt:
Ein kontrastreicher März, mit viel Sonnenschein und zu wenig Niederschlag
Im März 2021 befand sich Deutschland oftmals im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Nur zur Monatsmitte konnte sich vorübergehend eine Westströmung aufbauen, mit der mehrere Sturm- sowie größere Niederschlagsgebiete über die Bundesrepublik rauschten und sich anschließend mit auf Nord drehenden Winden verfrühtes „Aprilwetter“ einstellte. In der aus polaren Regionen eingeströmten Kaltluft kam es zu Graupelgewittern, sowie zu Schneefällen und Sturmböen. Zum Monatsende verabschiedete sich der erste meteorologische Frühlingsmonat mit frühsommerlicher Wärme. Im Ergebnis war es ein warmer, niederschlagsarmer und recht sonniger März.
Große Temperaturgegensätze - von Polarluftvorstößen zu Frühsommergefühlen
Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2021 mit 4,6 Grad Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 wurde exakt der vieljährige Mittelwert erreicht. Einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch gab es im März erst zum Monatsende. Wiederholt fuhren die Temperaturen Achterbahn. Polarluftvorstöße mit mäßigen Nachfrösten in der ersten und zum Ende der zweiten Dekade sowie frühsommerliche Wärme am Monatsausklang erteilten dem Lenzmonat einen wechselhaften Charakter. Am 19. wurde mit -13,1 °C der deutschlandweit tiefste Wert aus Oberstdorf übermittelt. Am höchsten stiegen die Temperaturen am 30. und 31. mit sommerlichen Werten um 25 Grad.
Zeitweise „Aprilwetter“ mit Schnee- und Graupelschauern, aber insgesamt zu trocken
Im März fiel mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 57 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei rund 25 Prozent. Tiefdruckgebiete brachten allenfalls ab der zweiten Monatsdekade bedeutenden Niederschlag. Anfänglicher Regen ging in polarer Kaltluft, aber teilweise in Schnee- und Graupelschauer über. Regional entluden sich sogar Gewitter. In Lagen oberhalb 500 m zeigte sich zudem nochmal der Winter. Teilweise erreichte die Neuschneedecke in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen mehr als 20 cm. Sankt Blasien-Menzenschwand (Südschwarzwald) meldete am 11. mit 46,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus (Chiemgauer Alpen) mit fast 190 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es im Lee des Harzes. Hier fielen kaum 15 l/m².
Ein sonniger erster Frühlingsmonat
Mit 144 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 18 Stunden. Im Südwesten schien die Sonne mit bis zu 200 Stunden am häufigsten. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland war sie mit rund 100 Stunden seltener zu sehen.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210330_deutschlandwetter_maerz2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2021 die neuntkleinste Fläche, die in einem März seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2021 die zehntgrößte in einem März gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die vierzehntkleinste in einem März gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for March 2021, published online April 2021, retrieved on April 13, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202103
weitere aktuelle Informationen:
Klimastatusbericht des Jahres 2020 (Deutscher Wetterdienst)
Informative Diagramme, Graphiken und Daten
aus dem Vorwort: „…das Jahr 2020 war mit einer mittleren Jahrestemperatur von 10,4 °C in Deutschland mit nur knappem Abstand hinter 2018 das zweitwärmste Jahr seit Beginn systematischer Wetteraufzeichnungen. Eine Jahresdurchschnittstemperatur größer 10 °C trat in Deutschland erstmals 2014 auf und mit den Jahren 2018, 2019, 2020 nun dreimal in direkter Folge.“
https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb_2020.pdf
„Virtuelle“ Klima-Pressekonferenz 2021 (Deutscher Wetterdienst)
„Insgesamt betrachtet verstärken die vergangenen drei Jahre die Befürchtungen der Klimaforschung, dass wir künftig immer öfter mit Wetter- und Klimaextremen rechnen müssen.“ In der warmen Jahreszeit würden sich dabei Hitze und Trockenheit regelmäßig mit Starkniederschlagsepisoden abwechseln - zu Lasten gemäßigter und wechselhafter Witterung.
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20200317_pressemitteilung_klima_pk_news.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Februar 2021: lokal trotz eisiger Tage zu warm und global mild
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Februar 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Februar 2021 (nur Landmessungen) war die zwanzigstwärmste in einem Februar gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Februar 2021 war die neuntwärmste in einem Februar gemessene mittlere Temperatur.
Im Februar 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechzehntwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Februar beobachtet wurde.
In Spanien wurde der drittwärmste Februar seit Beginn der Messungen 1961 beobachtet.
In den Niederlanden wurde ein neuer Rekord aufgestellt: An fünf aufeinanderfolgenden Tagen wurden milde Tage (mit einer Höchsttemperatur von mindestens 15°C beobachtet. In De Bilt wurde am 24. Februar mit 18,7°C die zweithöchste in einem Februar gemessene Temperatur beobachtet (die höchste wurde mit 18,9°C am 26. Februar 2019 gemessen).
Während der beiden letzten Wochen im Februar wurde in Ostasien eine Wärmephase beobachtet, die an mehreren Orten neue in einem Februar gemessene Höchsttemperaturen mit sich brachte. Zum Beispiel wurde in Peking mit 20,8°C eine neue Rekordtemperatur für den Monat Februar gemessen. Bereits am nächsten Tag wurde dieser Rekord eingestellt, als die Temperatur auf 25,6°C anstieg. Ähnliche Rekorde wurden in Süd-Korea erreicht.
Der Zeitraum Dezember bis Februar ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Winter und in der südlichen Hemisphäre als Sommer.
Im Zeitraum Dezember 2020 bis Februar 2021 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die elftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2020 bis Februar 2021 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Februar 1998).
Im Zeitraum Dezember 2020 bis Februar 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
In Afrika wurde die zweitwärmste Periode Dezember-Februar seit Beginn der Messungen vor 112 Jahren beobachtet.
In Europa wurde der neuntwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for February 2021, published online March 2021, retrieved on March 12, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202102
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Februar 2021 wie folgt:
In einem Monat schneller Wechsel vom eisigen Winter zum Vorfrühling
Eine scharfe Luftmassengrenze löste Anfang Februar in einem Streifen quer über der Mitte Deutschlands sehr starke Schneefälle mit teils enormen Schneeverwehungen aus. Vor allem dort führten klare Nächte zu lange nicht erlebter eisiger Kälte. Bereits eine Woche später sorgte dagegen subtropische Luft für ungewöhnlich hohe frühlingshaften Temperaturen. Insgesamt war der Februar 2021 bei leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagssumme und trotz eisiger Tage zu warm. Die Sonne schien reichlich und sorgte für den sechsten Platz seit Aufzeichnungsbeginn 1951.
Trotz eisiger erster Februarhälfte durch ungewöhnliche Frühlingswärme etwas zu mild
Der Temperaturdurchschnitt lag im Februar mit 1,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 0,3 Grad. Eine Luftmassengrenze, die kalte Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden trennte, lag Anfang Februar über Norddeutschland. Ende des ersten Drittels hatte die Kaltluft ganz Deutschland erfasst. Eine hohe Neuschneedecke und wolkenloser Himmel führten vor allem in der Mitte zu eisigen Nächten mit sehr strengem Frost. Bundesweit am kältesten war es am 10. in Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, mit -26,7 °C. Eine markante Umstellung auf eine Südlage brachte innerhalb weniger Tage frühlingshafte Wärme. Es kam zu einem gewaltigen Temperaturanstieg um lokal über 40 Grad. Gebietsweise stieg das Thermometer an mehreren Tagen in Folge auf über 20 °C. Dabei registrierte Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, am 25. mit 22,0 °C den bundesweit höchsten Wert.
Eine Luftmassengrenze sorgte in der Mitte für starke Schneefälle und Eisregen
Im Februar fielen mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) gut 8 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 49 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei 8 l/m². Zur Mitte der ersten Dekade fielen vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den starken Ostwind gebietsweise zu Schneeverwehungen führten. Besonders in Thüringen, Sachsen-Anhalt und dem südlichen Niedersachsen lagen verbreitet zwischen 35 bis 55 cm Schnee. In einem schmalen Bereich südlich davon hüllte gefrierender Regen die Landschaft in eine mehrere Millimeter dicke Eischicht. Die größte Tagesmenge verzeichnete Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, am 3. mit 36,6 l/m². Den insgesamt meisten Niederschlag meldete der Schwarzwald mit rund 130 l/m². Im Norden Schleswig-Holsteins fielen hingegen teils weniger als 15 l/m².
Februar 2021 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Mit fast 110 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) sehr deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 35 Stunden. Somit war der Februar 2021 der 6.sonnigste seit Messbeginn 1951. Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 145 Stunden am Alpenrand. Besonders im Nordwesten des Landes zeigte sie sich dagegen mit teils unter 80 Stunden eher seltener.
Der Winter 2020/2021 wird wie folgt beschrieben:
Der Winter 2020/2021 war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge
Der Winter 2020/21 war in Deutschland bei durchschnittlichem Niederschlag und einem deutlichen Sonnenscheinplus wieder zu warm. Das Klimaarchiv des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt: Es war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge. Zahlreiche Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen, brachten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft nasskalte Luftmassen. Das führte im Dezember vor allem in den Alpen, ab Januar häufig auch in den Mittelgebirgen, zu herrlichem Winterwetter. Anfang Februar stellten sich den nordeuropäischen Sturmtiefs Hochdruckgebiete in den Weg. Über Mitteleuropa bildete sich eine Luftmassengrenze, die kalte Luft aus dem Norden von milder im Süden trennte und nur langsam südwärts vorankam. An ihrem Übergangsbereich traten ungewöhnlich starke Schneefälle mit gebietsweise enormen Schneeverwehungen auf. Klare Nächte führten dort zu sehr strengen Frösten. Ab Mitte Februar gab es landesweit schon frühlingshafte Temperaturen.
Besonders im Februar extreme Temperaturunterschiede
Mit 1,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2020/21 um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch +0,4 Grad. Im Dezember und Januar wechselten sehr milde und nasskalte Witterungsabschnitte häufig einander ab. Von Anfang bis Mitte Februar gelangte vor allem der Norden, später auch das gesamte Land in den Einflussbereich skandinavischer Hochdruckgebiete, die es vorübergehend unter eisiger Kälte erstarren ließen. Gebietsweise trat sehr strenger Frost von unter -20 °C auf. Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, registrierte am 10. Februar mit -26,7 °C den tiefsten Wert des Winters. Zwei Wochen später schnellten die Temperaturen deutlich in die Höhe und erreichten das andere Extrem. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 25. Februar in Ohlsbach bei Offenburg auf außergewöhnliche 22,0 °C. In Deutschland stieg das Thermometer an 6 Tagen in Folge auf über 20 °C. Seit Messbeginn 1881 hatte es dies in einem Winter maximal nur 3 Tage am Stück gegeben, wie zuletzt vom 26.2. bis 28.2.2019.
Ein außergewöhnlich schneereicher Winter
Der Winter 2020/21 erreichte mit knapp 180 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fast genau seinen Klimawert (1961-1990) von 181 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 gab es ein Defizit von knapp 10 l/m². Bereits gefallene Schneemengen in den Alpen und später auch den Mittelgebirgen führten Ende Januar mit einsetzendem Tauwetter und kräftigen Regenfällen im Westen und Süden zu großem Hochwasser. Am 28. Januar fiel in Bernau-Goldbach im Südschwarzwald mit 87,4 l/m² die größte Tagesmenge. Im Schwarzwald wurde auch mit lokal um die 585 l/m² die deutschlandweit größte Gesamtsumme gemessen. In Teilen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg blieb es im ganzen Winter dagegen bei kaum 50 l/m². An einer Luftmassengrenze fielen am 7. und 8. Februar vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den Ostwind gebietsweise zu enormen Schneeverwehungen führten.
Verbreitet sehr sonnig, der Süden deutlich im Vorteil
Mit über 175 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Winter 2020/21 ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag sie geringfügig über dem Klimawert von 170 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne am Alpenrand mit bis zu 285 Stunden, am wenigsten im äußersten Norden, dem Taunus sowie dem Sauerland mit teils weniger als 125 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210226_deutschlandwetter_februar2021_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210226_deutschlandwetter_winter2020_2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2021 die siebentkleinste Fläche, die in einem Februar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2021 die elftkleinste in einem Februar gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die siebentkleinste in einem Februar gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for February 2021, published online March 2021, retrieved on March 12, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202102
weitere aktuelle Informationen:
Hintergrundinfo: Polarluft auf Abwegen
Trotz eisiger Kälte war der Februar überdurchschnittlich warm.
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/polarluft-auf-abwegen/
Die letzten drei Jahre in Deutschland
Seit 1881 gab es noch nie drei Jahre in Folge, die so warm und trocken waren (2018, 2019 und 2020).
Grafische Darstellung:
https://twitter.com/DWD_klima/status/1369234290442113029
Satellitenfilm DWD Februar 2021
https://www.youtube.com/watch?v=hThEfX_J2rw
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Januar 2021: lokal zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Januar 2021 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Januar 2021 (nur Landmessungen) war die achtwärmste in einem Januar gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Januar 2021 war die achtwärmste in einem Januar gemessene mittlere Temperatur.
Im Januar 2021 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die siebtwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Januar beobachtet wurde.
In Afrika wurde wärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Nordamerika wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet – geringfügig wärmer (0,10°C) war es im Januar nur 2006.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for January 2021, published online February 2021, retrieved on February 12, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202101
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Januar 2021 wie folgt:
Ein grauer und nasser Januar mit Dauerwinter in den Bergen
Im Januar 2021 karrten Tiefdruckgebiete immer wieder Niederschläge, vorübergehend ungewöhnlich milde Luft und phasenweise kräftigen Wind über das Land hinweg. Am 21. tobte ein Sturmfeld von „Goran“ über der Nordwesthälfte Deutschlands. Vor allem in den Bergen herrschte meist Winterwetter wie aus dem Bilderbuch. Davon konnte der Wintertourismus leider nicht profitieren - die Corona-Pandemie sorgte oft für gesperrte Pisten und einsame Wanderwege. Auch abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus. Der Januar endete schließlich mit Tauwetter im Süden und einem gleichzeitigen Frostluftvorstoß im Norden. Unter dem Strich war der Monat zu warm, niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm.
Oft mäßig kalt, kurz ungewöhnlich mild und ein Luftmassenduell zum Monatsende
Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar 2021 mit 0,6 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,3 Grad. Mäßig kalte Witterungsphasen prägten mit frostigen Nächten die erste Monatshälfte. Dabei wurde am 11. in Oberstdorf mit -19,5 °C der tiefste Wert gemessen. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte kurzzeitig eine ungewöhnliche Milderung. Mit stürmischen Winden kletterten die Höchstwerte teils über 15 °C. Die höchste Temperatur meldete am 22. Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg im Breisgau mit 15,6 °C. Letztlich erfolgte zum Monatsende ein Kräftemessen zwischen milderer Luft im Süden und Frösten im Norden, die allmählich landesweit zum Monatswechsel die Vorherrschaft übernahmen.
Viel Niederschlag mit schneereichem Süden und finalem Tauwetter im Südwesten
Im Januar 2021 fiel mit 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 61 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 10 l/m². Viele Wolken brachten schon fast turnusmäßig Niederschläge. Während es im Flachland dabei nur kurz weiß wurde, gab es in den Bergen durchweg Schnee. Im Schwarzwald sowie im Allgäu türmte sich die Schneedecke auf über 100 cm auf. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge von über 300 l/m² war der Schwarzwald im Januar zugleich die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Zum Monatsausklang verursachten kräftigere Regenfälle und einsetzendes Tauwetter Hochwasser im Westen und Süden. Parallel dazu gab es im Norden Schneefälle.
Ein äußert sonnenscheinarmer Januar
Mit 30 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar 22 Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit über 40 Stunden im Süden. Besonders in der Mitte des Landes blieb sie dagegen mit rund 10 Stunden äußerst rar.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2021/20210129__deutschlandwetter_januar_2021_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2021 die sechstkleinste Fläche, die in einem Januar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2021 die dreizehntkleinste in einem Januar gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Januar 2007).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die sechstkleinste in einem Januar gemessene Fläche.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for January 2021, published online February 2021, retrieved on February 12, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202101
weitere aktuelle Informationen:
Information zur neuen Klimareferenzperiode ab 2021:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/verschiedenes/20210119_neue_referenzperiode.pdf
Satellitenfilm DWD Januar 2021
https://www.youtube.com/watch?v=ywf3cDoeThE
Satellitenfilm DWD 2020 (ganzes Jahr):
https://www.youtube.com/watch?v=_zcBloN-MYc
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Jahresrückblick 2020:
global liegt 2020 auf Platz zwei (wärmer war nur 2016)
lokal (in Deutschland) liegt 2020 auf Platz zwei (wärmer war nur 2018)
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2020 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Alle 44 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 waren überdurchschnittlich warm. Die sieben wärmsten Jahre traten alle seit 2014 auf, die zehn wärmsten Jahre seit 2005.
Rangfolge der 10 heißesten Jahre (1880-2020):
Platz 1: 2016 1,00 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2020 0,98
Platz 3: 2019 0,95
Platz 4: 2015 0,93
Platz 5: 2017 0,91
Platz 6: 2018 0,83
Platz 7: 2014 0,74
Platz 8: 2010 0,72
Platz 9: 2013 0,68
Platz 10: 2005 0,67
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2020 (nur Landmessungen) war die wärmste seit 1880.
Im Jahr 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die drittwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
In Asien wurde das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen beobachtet. Die zehn wärmsten Jahre traten seit 2002 auf, die fünf wärmsten seit 2007.
In Europa wurde das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet. Die sieben wärmsten Jahre traten alle seit 2014 auf, die zehn wärmsten Jahre seit 2000.
In Südamerika wurde das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet (wärmer war nur 2015). Neun der zehn wärmsten Jahre traten seit 2009 auf, die fünf wärmsten Jahre seit 2015.
In Ozeanien wurde das viertwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet. Nur in den Jahren 2013, 2016 und 2019 war es noch wärmer. Die zehn wärmsten Jahre traten seit 1998 auf, die fünf wärmsten Jahre seit 2005.
In Afrika wurde das viertwärmste Jahr in der vorliegenden 111-jährigen Messreihe beobachtet (gemeinsam mit 2015). Die zehn wärmsten Jahre traten alle seit 2005 auf, die fünf wärmsten seit 2010.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for Annual 2020, published online January 2021, retrieved on January 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202013
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2020 für Deutschland wie folgt:
2020 bestätigt als zweitwärmstes Jahr den fortschreitenden Klimawandel
Das Jahr 2020 ist in Deutschland mit einer Jahresmitteltemperatur von 10, 4 Grad Celsius (°C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Geringfügig wärmer war nur das Jahr 2018 mit 10,5 °C gewesen. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 °C.
Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD: „Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln." Dies unterstrichen auch weitere Klimadaten des DWD: So seien hierzulande neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert beobachtet worden, davon die vier wärmsten Jahre in der zurückliegenden Dekade 2011-2020. Diese Dekade war zugleich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kennzeichnend für das vergangene Jahr war zudem: 2020 war sehr sonnenscheinreich und das Dritte zu trockene Jahr in Folge.
Milder Winter und langanhaltende Hitzewelle im August
Der Temperaturdurchschnitt lag im Jahr 2020 mit 10,4 Grad Celsius (°C) um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad. Bis auf den Mai fielen alle Monate zu warm aus. Januar, Februar, April und August zeigten dabei mit einer Abweichung von über 3 Grad die höchsten positiven Temperaturanomalien. Auch wenn mit -15,0 °C die tiefste Jahrestemperatur in Oberstdorf am 27. Dezember gemessen wurde, traten die in der Fläche kältesten Nächte in der letzten Märzdekade auf. Den ersten meteorologischen Sommertag gab es am 17. April in der Mitte und im Süden. Zwischen dem 5. und 22. August etablierte sich über Deutschland eine teils sehr heiße und feuchte Witterung. Dabei kletterten die Höchstwerte auf über 35 °C. Am höchsten stieg das Quecksilber am 9. August in Trier-Petrisberg mit 38,6 °C. Am Ende wurde 2020 nach 2018 das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn im Jahr 1881.
Verbreitet zu trocken, insbesondere in der Westhälfte
Mit rund 710 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte 2020 nur gut 90 Prozent seines Solls von 789 l/m². Damit waren von den letzten 10 Jahren 9 zu trocken, nur 2017 war feuchter als normal. Dürre und Regen, teilweise mit Überflutungen, lagen 2020 häufig nah beieinander. Am 3. August meldete Aschau-Innerkoy, südöstlich von Rosenheim, mit 154,4 l/m² die größte Tagessumme. Die höchsten Jahresmengen gingen mit bis zu 2000 l/m² im Schwarzwald und an den Alpen nieder. Am trockensten blieb es mit unter 500 l/m² in vielen Teilen Nordostdeutschlands. Beachtenswerte Schneefälle waren eine Rarität und fokussierten sich vor allem auf das höhere Bergland. In der Südhälfte kamen Ende Februar und Anfang Dezember aber auch mal im Flachland die Schneefans auf ihre Kosten. Die mächtigste Schneedecke des Jahres weitab der Gipfellagen gab es in Zinnwald-Georgenfeld, Osterzgebirge, am 5. Februar mit 37 cm.
Deutschland erlebte das viertsonnigste Jahr seit Messbeginn
Mit etwa 1901 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 1544 Stunden um gut 20 Prozent. Damit nahm 2020 den vierten Platz der sonnigsten Jahre seit Messbeginn 1951 ein. Über 2000 Stunden schien sie vor allem im Süden. Vergleichsweise sonnenscheinarm blieb es dagegen in der norddeutschen Tiefebene und in den zentralen Mittelgebirgen.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201230_deutschlandwetter_jahr_2020_news.html
In der Arktis war im Jahresdurchschnitt 2020 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die kleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit (gemeinsam mit 2016).
In der Antarktis lag im Jahresdurchschnitt 2020 die mit Eis bedeckte Meeresfläche nahe dem Durchschnitt (seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit).
Quelle: https://www.ncei.noaa.gov/news/global-climate-202012
Temperaturen im Dezember 2020: lokal zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Dezember 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Dezember 2020 (nur Landmessungen) war die achtwärmste in einem Dezember gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Dezember 2020 war die achtwärmste in einem Dezember gemessene mittlere Temperatur.
Im Dezember 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die achtwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Dezember beobachtet wurde.
In Afrika wurde der wärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der viertwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der viertwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit Dezember 2016).
Quellen:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for December 2020, published online January 2021, retrieved on January 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202012
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/global/extremes/202012.png
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Dezember 2020 wie folgt:
Verbreitet trübes und feuchtes „Schmuddelwetter“
Nach dem sonnigen Vormonat gestaltete sich die Witterung im Dezember sehr wolkenreich und trüb. Das charakteristische „Schmuddelwetter“ wurde dabei mal von mäßig kalten, mal von ungewöhnlich milden Temperaturen begleitet. Ein landesweiter Temperatursturz von gut 10 Grad sorgte zum 1. Weihnachtsfeiertag in den Mittelgebirgen für eine weiße Überraschung. Am 27. brachte Tief „Hermine“ dem Westen Sturm und dem Bergland weiteren Schnee. Alles in allem verabschiedete sich das Jahr 2020 mit einem zu warmen, trockenen und sehr sonnenscheinarmen Dezember.
Vor Weihnachten ungewöhnlich mild, dann Temperatursturz
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2020 mit 3,0 Grad Celsius (°C) um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,8 Grad. Die erste Monatsdekade zeigte sich mäßig kalt mit frostigen Nächten. Dann wurde es zunehmend milder. Am 23. erreichte die Temperaturkurve ihren Höhepunkt. In der Westhälfte Deutschlands wurde es mit über 15 °C sogar ungewöhnlich mild. Die höchste Temperatur erfasste Müllheim, südwestlich von Freiburg, mit 16,6 °C. Am Heiligen Abend drehte die Strömung auf Nord und landesweit gingen bis zum 2. Weihnachtsfeiertag die Temperaturen nach und nach um gut 10 °C zurück. Schließlich kam die Kaltluft auch im Süden des Landes an: Am 27. wurde in Oberstdorf mit -15,0 °C der niedrigste Wert, abseits der Berggipfel, gemessen.
Viel Niederschlag in den Weststaulagen, in der Osthälfte häufig erheblich zu trocken
Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Dezember 2020 nur 80 Prozent seines Solls von 70 l/m². Tiefs brachten immer wieder Niederschläge, die sich jedoch schwerpunktmäßig auf die Westhälfte des Landes konzentrierten. Insbesondere in Staulagen der dortigen Mittelgebirge kamen im Monatsverlauf über 150 l/m² zusammen. Spitzenreiter war Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt im Nordschwarzwald, mit über 220 l/m². Die höchste Tagessumme erfasste am 22. die Station Hoherodskopf im Vogelsberg mit 46,2 l/m². Deutlich trockener blieb es im Lee der zentralen Mittelgebirge sowie in den östlichen Landesteilen. Hier und da fielen keine 15 l/m². Schneefälle, die hauptsächlich im Bergland für Winterfeeling sorgten, gab es vor allem in der ersten Dekade und zum Monatsende. Besonders im Südschwarzwald und Allgäu konnte man über 20 Schneetage zählen. Lenzkirch-Ruhbühl im Südschwarzwald meldete zum Jahresende mit gut 28 cm die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel.
Ein vielerorts sehr wolkenverhangener Dezembermonat
Mit etwa 35 Stunden verfehlte der Sonnenschein sein Soll von 38 Stunden um 10 Prozent. Am häufigsten lachte die Sonne mit über 70 Stunden Richtung Allgäu, in Sachsen sowie in der Niederlausitz. Der Norden Bayerns und die mittleren Landesteile kamen teilweise nur auf gut 15 Sonnenstunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201230_deutschlandwetter_dezember_2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2020 die drittkleinste Fläche, die in einem Dezember seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2020 die achtzehntgrößte in einem Dezember gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die siebentkleinste in einem Dezember gemessene Fläche.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for December 2020, published online January 2021, retrieved on January 14, 2021 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202012
weitere aktuelle Informationen:
Ausführlicher Rückblick auf das Wetter in Deutschland 2020
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/temperatur/20210106_rueckblick_jahr_2020.pdf
Satellitenfilm DWD Dezember 2020
https://youtu.be/jRjvfpihTsM
aktualisierte Wärmestreifen (warming stripes) der jährlichen mittleren Lufttemperatur in Deutschland:
https://energy-charts.info/charts/climate_annual_average/chart.htm?l=de&c=DE&source=air_color_flat
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im November 2020:
lokal deutlich zu warm und global neuer Wärmerekord
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für November 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2020 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im November 2020 war die viertwärmste in einem November gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit November 2016 und 2017).
Im November 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem November beobachtet wurde. Am wärmsten war der November 2015. Die zehn wärmsten November-Monate sind seit alle seit 2004 aufgetreten, die fünf wärmsten November-Monate in den letzten acht Jahren (2013-2020).
In Australien wurde der wärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der zweitwärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der drittwärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In den zusammenhängenden USA wurde der viertwärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der fünftwärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Norwegen wurde der wärmste November seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet (gemeinsam mit November 2011).
In Spanien wurde der drittwärmste November seit Beginn der Messungen 1961 beobachtet.
Meteorologisch ist der Zeitraum September bis November in der nördlichen Hemisphäre definiert als Herbst und in der südlichen Hemisphäre als Frühling.
Im Zeitraum September bis November 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Südamerika, Europa und Ozeanien wurde jeweils der wärmste Herbst bzw. Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der wärmste Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for November 2020, published online December 2020, retrieved on December 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202011
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den November 2020 wie folgt:
Anhaltender Hochdruckeinfluss über Südosteuropa hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte so mit gut 85 Stunden Sonnenschein für den drittsonnigsten November in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951. Da tiefer Luftdruck über den britischen Inseln immer wieder milde Luftmassen aus Südwesten nach Deutschland brachte, war der Monat auch deutlich zu warm. Zugleich fiel er viel zu trocken aus.
Überwiegend milde Temperaturen, erst zum Monatsende kühler
Mit 6,0 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,6 Grad. Zum Monatsbeginn zeigte das Quecksilber besonders im Südwesten ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. In der Nacht auf den 2. sanken das Thermometer verbreitet nicht unter 15 °C. Tagsüber wurden zahlreiche Temperaturrekorde übertroffen: Spitzenreiter war Bad Dürkheim, am Rande des Pfälzerwaldes, wo am 2. mit 24,0°C der bundesweit höchste Wert verzeichnet wurde. Hoher Luftdruck sorgte besonders in den Flusstälern für zähen Nebel oder Hochnebel und führte im Vergleich zu anderen sonnigen Regionen zu großen Temperaturkontrasten. Zu Beginn der letzten Monatsdekade sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ zu einer Umstellung der Großwetterlage und dem Ende der seit Wochen zu milden Temperaturen. Bad Königshofen, nordwestlich von Bamberg, registrierte am 30. mit frostigen -9,5 °C den deutschlandweit tiefsten Novemberwert.
Landesweit viel zu trocken, im Norden und Westen kurzzeitig stürmisch
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte der November seinen Klimawert von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag nicht erfüllen: Mit knapp 20 l/m² erreichte er 2020 nur 32 Prozent des Solls. Somit zählte der Monat zu den niederschlagsärmsten Novembern seit Messbeginn 1881. Im Thüringer Becken, dem Lee des Harzes sowie der Nieder- und der Oberlausitz fielen örtlich weniger als 5 l/m². Zur Monatsmitte brachten das Sturmtief „Roswitha“ und der Ex-Hurrikan „Eta“ dem Norden und Westen Deutschlands schwere Sturm-, vereinzelt auch Orkanböen. Zu Beginn der letzten Monatsdekade reichte es kurzzeitig bis ins Alpenvorland für eine dünne Schneedecke. Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 80 l/m². Dort wurde mit 37,1 l/m² am 1. in Baiersbronn-Mitteltal vom DWD auch die bundesweit größte Tagesmenge verzeichnet.
Drittsonnenscheinreichster November seit 1951
Der November lag mit gut 85 Stunden um 57 Prozent über seinem Soll von 54 Stunden und war damit nach 1989 (100) und 2011 (99) der drittsonnigste seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Allgäu sowie im Südschwarzwald mit örtlich rund 140 Stunden. Vorpommern verzeichnete dagegen teils nur knapp 45 Sonnenstunden.
… und den Herbst 2020:
Im Herbst 2020 führten reichlich Hochdruckgebiete oft milde oder mäßig warme Luftmassen nach Deutschland. Nur im Oktober zeigte sich das Wetter unbeständig. Tiefdruckgebiete brachten wenig Sonnenschein, viele Niederschläge sowie abwechselnd milde und kühle Witterung. Erst Ende November läuteten dann Temperaturen um den Gefrierpunkt und verbreitet Nachtfrost den nahenden Winter ein. Unter dem Strich war der Herbst 2020 in Deutschland mit 10,3 Grad Celsius (°C) im Mittel der viertwärmste seit 1881 - hinter 2006 (12,0°C), 2012 (11,1 °C) und 1982 (10,4 °C). Die Jahreszeit war zudem zu trocken und recht sonnig.
Warm bis in den November, erst zum Ende dieses Monats kühler
Mit 10,3 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 1,3 Grad. Die erste Septemberhälfte fiel meist spätsommerlich warm aus, zur Monatsmitte gab es noch einmal Höchstwerte von deutlich über 30 °C. Trier-Petrisberg meldete am 15. September hochsommerliche 34,8 °C. Erst zur zweiten Monatsdekade stellte sich im Oktober ein recht kühler Witterungsabschnitt mit örtlich leichten Nachtfrösten ein. Der Beginn des Novembers brachte besonders im Südwesten ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. Im letzten Novemberdrittel sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ für ein Ende der zu milden Temperaturen. Den bundesweit tiefsten Herbstwert registrierte Bad Königshofen am 30. mit -9,5 °C.
Meist deutlich zu trocken, nur im Oktober überdurchschnittlich nass
Mit rund 150 Litern pro Quadratmeter (l/m²) unterschritt der Herbst seinen Klimawert von 183 l/m² mit nur 82 Prozent recht deutlich. Nachdem es im September unter Hochdruckeinfluss meist trocken blieb, brachten Tiefdruckgebiete zum Monatsende flächendeckende Niederschläge, die in den Mittelgebirgen für die erste Schneedecke sorgten. Die größte Tagessumme meldete Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt, am 26. September mit 107,0 l/m². Die Ausläufer von Tief „Gisela“ sorgten Mitte Oktober auch in den östlichen Landesteilen für die lang ersehnten kräftigen Niederschläge. Anhaltender Hochdruckeinfluss führte zum fünfttrockensten November seit Messbeginn 1881. Der meiste Niederschlag im gesamten Herbst mit bis zu 480 l/m² fiel im Schwarzwald sowie am unmittelbaren Alpenrand. Die Gebiete mit dem geringsten Niederschlag lagen in der Mitte Deutschlands.
Viel Sonnenschein, vor allem im November
Im Herbst lag die Sonnenscheindauer mit rund 365 Stunden um 15 Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Süden sowie in der Leipziger Tieflandbucht mit örtlich über 450 Stunden. Relativ wenig Sonnenschein erhielt der äußerste Norden Deutschlands mit teils unter 270 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201130_deutschlandwetter_herbst2020_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201130_deutschlandwetter_november2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2020 die zweitkleinste Fläche, die in einem November seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2020 die elftgrößte in einem November gemessene Fläche seit 1979, gemeinsam mit November 1980 und 1984.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem November gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for November 2020, published online December 2020, retrieved on December 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202011
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
CO2-Entwicklung während Corona – Messergebnisse aus Deutschland und der Welt:
https://youtu.be/6LctdmB92p4
Satellitenfilm DWD November 2020
https://youtu.be/Lywjycnromc
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Oktober 2020: lokal zu warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Oktober 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Oktober 2020 (nur Landmessungen) war die fünftwärmste in einem Oktober gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Oktober 2020 war die fünftwärmste in einem Oktober gemessene mittlere Temperatur.
Im Oktober 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Oktober beobachtet wurde. Die zehn wärmsten Oktober-Monate sind seit alle seit 2005 aufgetreten, die sieben wärmsten Oktober-Monate in den letzten sieben Jahren (2014-2020).
In Europa wurde der wärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der zweitwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Afrika wurde der viertwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit Oktober 2003).
In Neuseeland wurde der fünftwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
In Australien wurde der fünfzehntwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Januar bis Oktober 2016).
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for October 2020, published online November 2020, retrieved on November 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202010
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Oktober 2020 wie folgt:
Im Oktober 2020 standen die Zeichen auf Unbeständigkeit. Tiefdruckgebiete mit feuchten Luftmassen brachten neben sehr vielen Wolken wiederholte, teils auch kräftige Niederschläge, mit vereinzelten Gewittern, sowie einen Wechsel zwischen kurzen kühlen und milden Witterungsabschnitten. Aber auch eine Sturmflut an der Ostsee, sowie ein Föhnsturm in den Alpen, gehörten mit zum Wetterprogramm. Im Ergebnis war der Oktober zu warm, zu nass und ungewöhnlich wolkenreich.
Oft mild, in der zweiten Monatsdekade länger kühl mit leichten Nachfrösten
Mit 10,2 Grad Celsius (°C) lag im Oktober der Temperaturdurchschnitt für Deutschland um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,0 Grad. Der Monat startete mit Werten von über 20 °C recht mild. Unter Föhneinfluss wurde am 3. aus Kiefersfelden-Gach, im Landkreis Rosenheim, mit 24,6 °C die deutschlandweit höchste Temperatur gemessen. Ab der zweiten Monatsdekade drehte sich das Blatt und es stellte sich ein kühler Witterungsabschnitt ein. Bei Höchsttemperaturen von teils unter 10 °C traten vor allem in den östlichen und südlichen Regionen leichte Nachtfröste auf. Oberstdorf meldete mit -4,4 °C am 14. den bundesweit tiefsten Wert. In der dritten Monatsdekade stieg das Quecksilber wieder an. Zeit- und gebietsweise gab es dann sogar noch einmal Höchsttemperaturen über 20 °C.
Ein nasser Oktober mit besonders hohen Niederschlagsmengen in den Mittelgebirgen
Aufgrund wiederholtem Tiefdruckeinfluss erreichte der Oktober 2020 mit über 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 139 Prozent seines Klimawerts von 56 l/m². Zu Beginn des Monats konzentrierten sich die Regenwolken vor allem auf die westlichen Landesteile. Zur Monatsmitte aber sandte das Tief GISELA von Polen und Tschechien her auch den östlichen Bereichen kräftige Niederschläge. Dabei wurde am 14. die höchste Tagessumme von 64,4 l/m² an der Station Wernigerode-Schierke, im Landkreis Harz, gemessen. Mehrere Starkregenereignisse führten in Sachsen und Sachsen-Anhalt in der Monatsbilanz zu doppelt so hohen Mengen als zu erwarten wäre. Die höchsten Summen aber prasselten im Monatsverlauf mit über 200 l/m² im Südschwarzwald und Harz vom Himmel. Andererseits gab es im Lee von Hunsrück, Eifel und Rhön, sowie an der Ostseeküste, regional nur um 30 l/m².
Ein ungewöhnlich wolkenreicher Oktober
Im Oktober lag die Sonnenscheindauer mit fast 70 Stunden deutlich unter ihrem Soll von 109 Stunden. Damit war es der fünftsonnenscheinärmste Oktober seit 1951. Besonders in den westlichen Gebieten schien die Sonne so selten wie seit 1998 nicht mehr. In den dortigen Mittelgebirgen gab es örtlich im gesamten Monat keine 40 Sonnenstunden. Aber auch sonst blieb die Sonne sehr zurückhaltend. Nur an den Küsten sowie im Alpenvorland zeigte sie sich mit rund 100 Stunden häufiger zwischen den Wolken.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201030_deutschlandwetter_oktober2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2020 die kleinste Fläche, die in einem Oktober seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2020 die zwölftgrößte in einem Oktober gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem Oktober gemessene Fläche, gemeinsam mit Oktober 2019 (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for October 2020, published online November 2020, retrieved on November 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202010
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Klimaerwärmung in Deutschland
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/deutschland-ist-schon-2c-waermer-geworden/
Satellitenfilm DWD Oktober 2020
https://youtu.be/ckZh_1WiudA
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im September 2020: lokal zu warm und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für September 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im September 2020 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem September gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im September 2020 war die viertwärmste in einem September gemessene mittlere Temperatur, die wärmste Temperatur wurde im September 2015 beobachtet. Nur September-Monate der Jahre 2015, 2016 und 2019 waren wärmer.
Im September 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem September beobachtet wurde. Die zehn wärmsten September-Monate sind seit alle seit 2005 aufgetreten, die sieben wärmsten September-Monate in den letzten sieben Jahren (2014-2020).
In Europa wurde der wärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet. Die fünf wärmsten September-Monate sind seit 2006 aufgetreten.
In Südamerika, Asien und Ozeanien wurde der zweitwärmste September seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Australien wurde der zweitwärmste September seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In den Niederlanden wurde in Gilze-Rijen mit 35,1°C am 15.09.2020 der wärmste Septembertag seit Beginn der Messungen beobachtet. Der bisherige Rekordhalter war Maastricht mit 34,2°C am 04.09.1929.
Im Zeitraum Januar bis September 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis September 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis September 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for September 2020, published online October 2020, retrieved on October 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202009
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den September 2020 wie folgt:
Der September 2020 verwöhnte die Bundesbürger wochenlang mit sonnigem und warmem Outdoor-Wetter. Erst zum Monatsende sorgte ein Großwetterlagenwechsel pünktlich zum astronomischen Herbstanfang für kühle und nasse Witterung. Unter dem Strich war der erste klimatologische Herbstmonat zu warm, zu trocken und sehr sonnig - verglichen mit vieljährigen Mittelwerten.
Ein überwiegend sommerlich warmer September endet mit herbstlicher Kühle
Mit 14,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im September um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,3 Grad. Die ersten drei Wochen zeigten sich unter Hochdruckeinfluss meist spätsommerlich warm. Im Südwesten gab es 10 bis 18 Sommertage mit 25 Grad und mehr. Mitte September drehte die Strömung auf südliche Richtungen, wodurch die Temperaturen regional noch mal auf deutlich über 30 °C kletterten. Den höchsten Wert erreichte Trier-Petrisberg am 15. mit 34,8 °C. In den darauffolgenden Nächten wurde es aber empfindlich kalt. Im Nordosten Deutschlands sanken die Frühwerte am 19. sogar in den leichten Frostbereich. Die deutschlandweit tiefste Temperatur trat am 28. in Messstetten, Zollernalbkreis, mit -2,0 °C auf. (Nur auf der fast 3000 m hohen und nicht repräsentativen Zugspitze war es am 26. mit -10,9 °C kälter).
Erst nach drei Wochen Trockenheit reichlich Niederschläge
Der September lag mit knapp 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 20 Prozent unter dem vieljährigen Durchschnitt von 61 l/m². Nachdem es unter Hochdruckeinfluss vielerorts wochenlang trocken blieb, sandten Tiefdruckgebiete in der letzten Septemberwoche flächendeckende und reichliche Niederschläge. Sie brachten in den Mittelgebirgen sogar den ersten Schnee der Saison. Am Alpenrand sowie im Südschwarzwald fielen mit über 150 l/m² die höchsten Monatssummen. Auch der in den Vormonaten vom Regen ausgesparte Osten der Republik erhielt nun endlich signifikanten Regen. Die bundesweit höchste Tagessumme wurde aber am 26. in Baiersbronn-Ruhestein, 20 km südlich von Baden-Baden, mit 107 l/m² gemessen. Viel zu trocken blieb es dagegen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Hessen, wo in der Fläche gerade einmal 50 Prozent der zu erwartenden Monatssummen eingesammelt wurden.
Der September 2020 war ein sehr sonniger Monat
Mit 206 Sonnenstunden übertraf der September 2020 sein Sonnenscheinsoll von 150 Stunden um gut ein Drittel. Dabei gab es in den ersten beiden Monatsdekaden verbreitet Sonnenschein von früh bis spät. Am sonnigsten war es mit über 230 Stunden in Mitteldeutschland. Im Nordseeumfeld zeigte sich die Sonne etwa 50 Stunden weniger.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200929_deutschlandwetter_september2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2020 die zweitkleinste Fläche, die in einem September seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Kleiner war die Fläche nur im September 2012.
Die diesjährige saisonal kleinste Eisfläche wurde am 15. September erreicht. Dabei handelte es sich um die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Messungen. Das kleinste Minimum wurde am 17. September 2012 gemessen. Alle vierzehn kleinsten Flächen wurden in den letzten 14 Jahren beobachtet.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2020 die dreizehntgrößte in einem September gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem September gemessene Fläche, gemeinsam mit September 2019 (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for September 2020, published online October 2020, retrieved on October 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202009
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
DWD: Sommer 2020 – staubtrockene Böden das dritte Jahr in Folge
„Allerdings sind tiefere Bodenschichten derzeit vielerorts immer noch sehr trocken. Der Witterungsverlauf der kommenden Wochen und Monate wird darüber entscheiden, wie schnell und in welchem Ausmaß diese Schichten mit Bodenwasser aufgefüllt werden und wann der Trockenstress für die Wälder endet.“
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20201014_agrarwetter_sommer2020_news.html
Arktisches Meereis schrumpft auf zweitkleinste Sommerfläche seit Beginn der Satellitenmessungen
https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse-detailansicht/presse/arktisches-meereis-schrumpft-auf-zweitkleinste-sommerflaeche-seit-beginn-der-satellitenmessungen.html
Satellitenfilm DWD September 2020
https://www.youtube.com/watch?v=Bv1sbr1Yyzk
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im August 2020: lokal und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im August 2020 (nur Landmessungen) war die drittwärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880, die wärmste Temperatur wurde im August 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2020 war die zweitwärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit August 2016), die wärmste Temperatur wurde im August 2019 beobachtet.
Im August 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem August beobachtet wurde, die wärmste Temperatur wurde im August 2016 beobachtet. Die zehn wärmsten August-Monate sind seit alle seit 1998 aufgetreten, die fünf wärmsten August-Monate seit 2015.
In Nordamerika wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der drittwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika und Ozeanien wurde der viertwärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet.
Der Zeitraum Juni bis August ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Sommer und in der südlichen Hemisphäre als Winter.
Im Zeitraum Juni bis August 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Hongkong wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der sechstwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der wärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis August 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis August 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis August 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for August 2020, published online September 2020, retrieved on September 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202008
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den August 2020 wie folgt:
Ein facettenreicher und extrem warmer Hochsommermonat
Der letzte Sommermonat 2020 war hierzulande an Wettervielfalt kaum zu übertreffen. Zeitweilige Dauerniederschläge mit Hochwasser im Süden, eine ungewöhnlich heiße Witterung im Norden und Starkregengewitter in der Mitte gehörten genauso zu seinem Repertoire, wie regional anhaltende Trockenheit und das Sturmtief „Kirsten“ zum Ende des Monats. In der Bilanz war der August 2020 extrem warm sowie leicht zu nass und sonnig.
Lange Hitzewelle Mitte des Monats sorgte für einen extrem warmen August
Mit 19,9 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im letzten klimatologischen Sommermonat um 3,4 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 2,4 Grad. Der August 2020 war damit nach dem August 2003 mit 20,6 °C gemeinsam mit 2015 und 2018 der zweitwärmste seit 1881. Dieses große Temperaturplus ist insbesondere auf eine sehr heiße und feuchte Witterung zwischen dem 5. und 22. zurückzuführen. Zeitweise stiegen die Höchstwerte auf über 35 °C. Dabei wurden aus dem Südwesten und Nordosten des Landes an bis zu 15 Tagen Höchstwerte von über 30 °C (Hitzetage) gemeldet. Die höchste Temperatur wurde am 9. mit 38,6 °C in Trier-Petrisberg registriert, nachdem in Deutschneudorf-Brüderwiese am 5. noch frische 3,5 °C gemessen wurden.
Hochwasser im Süden, Überflutungen in der Mitte, gebietsweise sehr trocken
Mit rund 90 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der August 115 Prozent seines Klimawertes von 77 l/m². Dauerregen brachte Anfang des Monats dem Südosten Deutschlands Hochwasser. Innerhalb von 24 Stunden fielen in Oberbayern 100 bis 150 l/m². Aschau-Innerkoy meldete am 3. mit 152,4 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Nach einer kurzen deutschlandweit niederschlagsfreien Phase entluden sich in der zweiten Monatsdekade in zunehmend feuchter Luft besonders über der Mitte des Landes heftige Starkregengewitter. Lokal wurden Stundensummen von über 50 l/m² gemessen. Während es dort zu Überflutungen kam, blieb es wenige Kilometer abseits der Unwetter knochentrocken. Im westlichen Saarland und am Niederrhein fielen im Monat lokal gerade einmal 15 l/m². Im letzten Drittel des August konnten dann auch im zuvor vom Niederschlag ausgesparten Norden und Osten Deutschlands bedeutsame Mengen gemessen werden. Ab 2000 Metern gab es in den Alpen sogar Schnee.
Leicht positive Sonnenscheinbilanz
Der Sonnenschein lag im letzten Sommermonat mit rund 220 Stunden etwa zehn Prozent über dem Soll von 200 Stunden. Am häufigsten zeigte sich die Sonne an den Küsten. Hier wurden teilweise über 290 Stunden erfasst. Etwa 100 Stunden weniger zeigte sie sich im Sauerland.
Der Sommer 2020 wird wie folgt beschrieben:
Ein warmer und regional auch sehr trockener „Schaukelsommer“
Der Sommer 2020 zeigte sich oft wechselhaft. Zeitweise stabile Wetterlagen brachten dabei nur kurzzeitig hochsommerliche Wärme. Erst im August drehte der Hochsommer voll auf. In tropischer Luft stiegen die Temperaturen über mehrere Tage hinweg auf 30 Grad Celsius (°C) und mehr. Hier und da entluden sich schwere Starkregengewitter, mancherorts blieb es aber weiterhin sehr trocken. Unter dem Strich war der Sommer 2020 bei ausgeglichener Sonnenscheindauer zu warm und etwas zu trocken.
Im Juni und Juli „Schaukelsommer“ mit schwankenden Temperaturen
Mit 18,2 °C lag der Sommer 2020 um 1,9 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,1 Grad. In den Monaten Juni und Juli waren stabile hochsommerliche Phasen eine Seltenheit. Kühle und warme Witterungsphasen wechselten sich ab, sodass die ersten Sommermonate eher einem „Schaukelsommer“ glichen. Erst im August führte eine mehrtägige Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 °C zu einer landesweiten hohen bis extremen Wärmebelastung. Die deutschlandweit höchste Temperatur wurde am 9.8. mit 38,6 °C in Trier-Petrisberg gemessen. Die niedrigsten Frühtemperaturen wurden vom DWD Anfang Juni registriert. Am 1.6. übermittelte die Station Oberharz am Brocken-Stiege frische 0,5 °C.
Starkregen, Überflutungen, Hochwasser und regional weiterhin sehr trocken
Mit rund 230 Litern pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag im bundesweiten Mittel verfehlte der Sommer 2020 sein Soll (239 l/m²) nur leicht. Oftmals lagen Starkregenfälle mit Überflutungen und anhaltende Trockenheit nah beieinander. In einigen Regionen, wie der Uckermark, der Leipziger Tieflandbucht, dem Saarland und entlang des Rheins fielen mit 70 bis 100 l/m² weniger als die Hälfte der dort typischen Niederschlagsmenge. Zugleich gab es Dauerregenfälle, wie Anfang August mit bis zu 150 l/m² in 24 Stunden in Oberbayern, die auch Hochwasser brachten. Insgesamt wurden an den Alpen über den Sommer hinweg über 700 l/m² gemessen und damit zehnmal so viel, wie in den trockenen Regionen Deutschlands.
Ausgewogene Sonnenscheinbilanz
Mit rund 675 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614 Stunden um etwa 10 Prozent. Über 700 Stunden Sonnenschein verzeichneten die Küstenregionen. In den westlichen Mittelgebirgen wurden vom DWD dagegen nur um 500 Stunden gemessen.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200831_deutschlandwetter_august%202020_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200831_deutschlandwetter_sommer2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2020 die drittkleinste Fläche, die in einem August seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2020 die achtzehntkleinste in einem August gemessene Fläche seit 1979. Dabei handelt es sich um eine fast durchschnittliche Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem August gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for August 2020, published online September 2020, retrieved on September 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202008
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Satellitenfilm DWD August 2020
https://youtu.be/dpFavrLu-XE
„Im Landkreis Rosenheim fielen laut Radarmessungen des DWD bis zu 210 mm Niederschlag in 48 h, was in dieser Region seltener als einmal in 100 Jahren auftritt.“
https://twitter.com/DWD_klima/status/1291050305518546944
MOSAiC-Expedition erreicht Nordpol mit Forschungsschiff Polarstern
https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse-detailansicht/presse/mosaic-expedition-erreicht-nordpol.html
Grönländisches Eisschild verzeichnete Rekordverlust in 2019
https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse-detailansicht/presse/groenlaendisches-eisschild-verzeichnete-rekordverlust-in-2019.html
Deutsches Klima Konsortium: Klimafakten
https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Juli 2020: lokal warm und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juli 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juli 2020 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Juli gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juli 2020 war die drittwärmste in einem Juli gemessene mittlere Temperatur.
Im Juli 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juli beobachtet wurde (gemeinsam mit Juli 2016). Neun der zehn wärmsten Juli-Monate sind seit 2010 aufgetreten, die sechs wärmsten Juli-Monate sogar in den letzten sechs Jahren (2015 bis 2020).
In Nordamerika wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet, in den zusammenhängenden US-Staaten sogar der wärmste Juli.
In Asien wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet
In Spanien wurde der drittwärmste Juli der vorliegenden 56-jährigen Messreihe beobachtet. Nur im Juli 2006 und Juli 2015 war es noch wärmer. Acht der zehn wärmsten Juli-Monate wurden seit 2001 beobachtet.
In Hongkong wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Argentinien wurde der zwölftkälteste Juli seit Beginn der Messungen 1961 beobachtet. Der Juli 2020 war der erste Monat des Jahres mit unterdurchschnittlichen Temperaturen.
In Australien wurde der fünftzehntwärmste Juli der vorliegenden 111-jährigen Messreihe beobachtet.
In Neuseeland wurde der elftwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juli 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juli 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juli 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Noch wärmer war es im Vergleichszeitraum (Januar bis Juli) jeweils nur 2016.
In Europa, Asien sowie in der Karibik war mittlere Temperatur des Zeitraums Januar 2020 bis Juli 2020 die wärmste, die im Vergleichszeitraum beobachtet wurde, seit Beginn der Messungen 1910.
In Frankreich war mittlere Temperatur des Zeitraums Januar 2020 bis Juli 2020 die wärmste, die im Vergleichszeitraum beobachtet wurde, seit Beginn der Messungen 1900. Damit wurde die bisherige Rekordtemperatur des Vergleichszeitraums 2007 übertroffen.
Quellen:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for July 2020, published online August 2020, retrieved on August 16, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202007
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/global/extremes/202007.png
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juli 2020 wie folgt:
Ein warmer, erheblich zu trockener und sonnenscheinreicher Juli
Im Juli befand sich der äußerste Süden Deutschlands oft in schwülwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum. Dort entluden sich an manchen Tagen gebietsweise heftige Gewitter und vor allem am Alpenrand regnete es auch mal kräftig. Im Norden gestaltete tiefer Luftdruck über Skandinavien das Wetter meist wechselhaft und relativ kühl. Bis zur Mitte kamen die Tiefausläufer jedoch nur selten voran; häufig dominierte ein Keil des Azorenhochs mit trockener Luft sowie warmen Tagen und vereinzelt frischen Nächten. Zum Monatsende hin präsentierte sich der Juli in ganz Deutschland unter Hochdruckeinfluss sonnenscheinreich mit einer kurzen, aber intensiven Hitzewelle mit Temperaturen bis über 35 Grad Celsius (°C).
Ein recht warmer Juli mit kurzer Hitzewelle am Ende des Monats
Mit 17,7 °C lag im Juli der Temperaturdurchschnitt um 0,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war der Juli 2020 dagegen 0,3 Grad zu kalt. Überwiegend westliche Winde führten im zweiten Sommermonat oft kühle Luft in den Norden Deutschlands. Die bundesweit tiefste Temperatur registrierte Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 12. mit 1,1 °C und sogar leichtem Bodenfrost. Völlig anders zeigte sich der Juli in Süddeutschland. Die extreme Hitze aus Südeuropa gelangte zeitweilig bis nach Bayern und Baden-Württemberg. In Rheinfelden und in Regensburg meldete der DWD 10 Tage mit mehr als 30 °C. Mit Werten über 35 °C werden die Monatshöchstwerte voraussichtlich erst am 31. Juli erreicht.
Sehr trockener Südwesten, viel Niederschlag im Norden und äußersten Süden
Mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juli nur 65 Prozent seines Solls von 78 l/m². Gebiete, in denen das Niederschlagssoll erfüllt wurde, lagen meist im Süden und im hohen Norden Deutschlands. Besonders im äußersten Süden bildeten sich in der ersten und letzten Monatsdekade gebietsweise immer wieder kräftige Gewitter, begleitet von Starkregen und Hagel bis zu 4 cm. Am 2. verzeichnete Murnau am Staffelsee mit 24-stündig 96,8 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Am nassesten war es mit bis zu 240 l/m² in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Im Südwesten fielen hingegen gebietsweise nur knapp 10 l/m², wo die Natur aufgrund der hohen Verdunstungsrate enorm mit der fortschreitenden Trockenheit zu kämpfen hat.
Sonnenscheinbilanz leicht überdurchschnittlich, deutliches Nord-Süd-Gefälle
Die Sonnenscheinbilanz wies im Juli 2020 ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf und lag mit mehr als 230 Stunden um 9 Prozent über ihrem Soll von 212 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne mit örtlich 320 Stunden im Westen und der Mitte Baden-Württembergs sowie dem westlichen Bayern. In Ostfriesland und der Mitte sowie dem Norden Schleswig-Holsteins schien sie hingegen gebietsweise nur knapp 150 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200730_deutschlandwetter_juli2020_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2020 die kleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die zehn kleinsten Eisbedeckungen im Monat Juli traten seit Juli 2007 auf.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2020 die neuntkleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Der Juli 2020 ist der vierte aufeinander folgende Juli mit einer unterdurchschnittlichen Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem Juli gemessene Fläche (seit 1979). Die kleinste in einem Juli gemessene Fläche wurde im Juli 2019 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for July 2020, published online August 2020, retrieved on August 16, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202007
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Satellitenfilm DWD Juli 2020
https://www.youtube.com/watch?v=aFwMDNjI4C8
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Juni 2020: lokal etwas zu warm und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juni 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juni 2020 (nur Landmessungen) war die drittwärmste in einem Juni gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juni 2020 war die drittwärmste in einem Juni gemessene mittlere Temperatur.
Im Juni 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juni beobachtet wurde. (gemeinsam mit Juni 2015). Neun der zehn wärmsten Juni-Monate sind seit 2010 aufgetreten, die sieben wärmsten Juni-Monate sogar in den letzten sieben Jahren (2014 bis 2020).
In Südamerika und in Afrika wurde jeweils der drittwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Norwegen wurde der zweitwärmste Juni seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In Finnland wurde an fast der Hälfte der finnischen Wetterstationen der wärmste Juni seit Messbeginn beobachtet, an einigen Stationen lagen die Temperaturen 4 bis 5 °C über dem jeweiligen Monatsmittel. An mehreren Orten wurden (wie auch im Juni 1999) an 21 Tagen maximale Temperaturen von mehr als 25°C gemessen.
Möglicherweise wurde eine neue Höchsttemperatur nördlich des Polarkreises am 20. Juni gemessen, als die Temperatur in der russischen Stadt Werchojansk auf 38,0°C stieg. Wenn dieser Wert von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) anerkannt wird, wäre dies die höchste jemals nördlich des Polarkreises gemessene Temperatur. Der bisherige Rekord für die Stadt Werchojansk betrug 37,3°C und wurde am 25. Juli 1998 aufgestellt.
In Neuseeland wurde der fünftwärmste Juni seit Beginn der Messungen (1909) beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juni 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juni 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis Juni 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Noch wärmer war es im Vergleichszeitraum (Januar bis Juni) jeweils nur 2016.
In Frankreich war mittlere Temperatur des Zeitraums Januar 2020 bis Juni 2020 die wärmste, die im Vergleichszeitraum beobachtet wurde. Damit wurde die bisherige Rekordtemperatur vom Vergleichszeitraum 2007 übertroffen.
Quellen:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for June 2020, published online July 2020, retrieved on July 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202006
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/global/extremes/202006.png
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juni 2020 wie folgt:
Ein windiger, unbeständiger und warmer erster Sommermonat in Deutschland
Der Juni 2020 zeigte sich von seiner launenhaften Seite. Nach einem sommerlichen Start folgte mit auf Nordwest drehenden Winden und wiederholten Regengüssen ein unbeständiger und windiger sowie kühler Witterungsverlauf. Teilweise gab es Schnee auf den Bergen. In der zweiten Dekade bildeten sich dann, in schwül-warmer Luft, regional wiederholt unwetterartige Gewitter. Nach einer Stabilisierung mit hochsommerlichen Temperaturen verabschiedete sich der Juni mit einem windigen Ausklang. Insgesamt war der Juni 2020 zwar etwas zu warm, präsentierte sich sonst aber mit typisch mitteleuropäischem Sommerwetter.
Schafskälte und kurzeitige Hitzeschübe
Mit 16,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im ersten klimatologischen Sommermonat um 1,4 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,1 Grad. Nach einer sommerlichen Begrüßung machte rasch die Schafskälte mit einer nordwestlichen Strömung auf sich aufmerksam. Dabei sanken die morgendlichen Tiefstwerte verbreitet in den einstelligen Bereich. Der niedrigste Wert aber wurde am 1. von der Station Oberharz beim Brocken mit 0,5 °C übermittelt. Während eines eintägigen Hitzeschubs wurde das bundesweit höchste Tagesmaximum von 34,0°C am 13. in Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, gemessen.
Trotz ausgeglichenem Flächenniederschlag regional weiterhin sehr trocken
Mit rund 90 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni in etwa sein vieljähriges Mittel von 85 l/m². Besonders Mitte des Monats bildeten sich in einer Tiefdruckrinne immer wieder tropische Starkregengewitter. Sie luden von Nordwest nach Südost diagonal über Deutschland gebietsweise hohe Regenmengen ab. Die höchste Tagessumme wurde am 13. mit 133,4 l/m² aus Bottmersdorf / Klein Germersleben südwestlich von Magdeburg gemeldet. Besonders nass war es auch in Bayern. An den Alpen summierten sich im Monatsverlauf die Niederschlagsmengen auf 250 bis 300 l/m². Im Allgäu fielen gebietsweise über 300 l/m². In Teilen Brandenburgs und Sachsens wurden dagegen vom DWD weniger als 15 l/m² erfasst.
Sonniger Norden und wolkiger Süden
In der Sonnenscheinbilanz zeigte sich im Juni 2020 ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Über 250 Sonnenstunden wurden den Küsten gegönnt. Das waren doppelt so viele wie in den Alpenregionen. Die wolkenarmen Phasen im Norden ermöglichten dort vor allem in der zweiten Monatshälfte das Beobachten leuchtender Nachtwolken. Deutschlandweit bilanzierten die DWD-Expertinnen und -Experten eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von 215 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200629_deutschlandwetter_juni2020_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2020 die drittkleinste Fläche, die in einem Juni seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2020 die sechzehnkleinste Fläche, die in einem Juni seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die fünftkleinste in einem Juni gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for June 2020, published online July 2020, retrieved on July 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202006
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Pressemitteilung DWD:
Aus extrem wurde normal: Sommer in Deutschland, der Schweiz und Österreich immer heißer
[Auszug:] Was früher ein extrem heißer Sommer war, ist heute ein durchschnittlicher Sommer. Selbst die kühlsten Sommer der letzten 25 Jahre blieben meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt vor 1990.
In den letzten 40 Jahren zeichnet sich ein Trend zunehmender Hitze-Extrema ab. Die jüngste Vergangenheit brachte in Deutschland, der Schweiz und Österreich fast durchwegs Sommer im Rekordbereich. Die drei heißesten Sommer der Messgeschichte waren alle in den 2000er-Jahren: In der Schweiz und in Österreich sind das die Sommer 2003, 2015, 2019, in Deutschland die Sommer 2003, 2018 und 2019. Für die Gesundheit besonders relevant sind die immer häufigeren und längeren Hitzewellen sowie die immer geringere Abkühlung in den Nächten.
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200702_dach_news.html?nn=16210
Satellitenfilm DWD Juni 2020
https://www.youtube.com/watch?v=akuf_nSjZ3E&feature=youtu.be
Veröffentlichung DWD
Thermische Belastung von Bewohnern in Städten bei Hitzewellen am Beispiel von Freiburg (Breisgau)
[Auszug:] Anpassungsmaßnahmen in Städten unter Berücksichtigung des Hitzestresses für Menschen sind notwendig.
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00103-020-03181-0.pdf
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im Mai 2020: lokal leicht zu kühl und global neue Wärmerekorde
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Mai 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Mai 2020 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem Mai gemessene Temperatur seit 1880. Die zehn wärmsten Mai-Monate sind alle seit 2010 aufgetreten.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Mai 2020 war die zweitwärmste in einem Mai gemessene mittlere Temperatur.
Im Mai 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Mai beobachtet wurde. (gemeinsam mit Mai 2016). Die zehn wärmsten Mai-Monate sind alle seit 1998 aufgetreten, die sieben wärmsten Mai-Monate sogar im Zeitraum 2014 bis 2020.
In Spanien wurde der wärmste Mai seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet. Die acht wärmsten Mai-Monate in Spanien traten alle im 21. Jahrhundert auf.
In Frankreich wurde der fünftwärmste Mai in der vorliegenden 121-jährigen Messreihe beobachtet.
In Hongkong wurde der fünftwärmste Mai seit Beginn der Messungen beobachtet.
Eine historische Hitzewelle wurde im Südosten Europas zwischen dem 16. und 19. Mai beobachtet, wobei mehrere neue Hitzerekorde von über 40,0°C aufgestellt wurden:
In Griechenland wurden 41,8°C gemessen (am 16. Mai in Plora - neuer nationaler Hitzerekord für den Monat Mai)
In der Türkei wurden 44,5°C gemessen (am 17. Mai in Tire - neuer nationaler Hitzerekord für den Monat Mai)
Meteorologisch ist der Zeitraum März bis Mai in der nördlichen Hemisphäre definiert als Frühling und in der südlichen Hemisphäre als Herbst.
Im Zeitraum März bis Mai 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Wärmer war es in allen drei Fällen jeweils nur im Vergleichszeitraum des Jahres 2016.
In Frankreich wurde der zweitwärmste Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet. Nur im Frühling 2011 war es noch wärmer.
In Argentinien wurde der viertwärmste Frühling seit Beginn der Messungen (1961) beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for May 2020, published online June 2020, retrieved on June 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202005
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Mai 2020 wie folgt:
Ein leicht zu kühler, sehr trockener und sonnenscheinreicher Mai
Im Mai 2020 befand sich der Norden und Osten Deutschlands oft in frischer, wolkenreicher Meeresluft, die aber nur gelegentlich von einzelnen Regenfällen begleitet wurde. Den Süden erfassten wiederholt Tiefausläufer mit kräftigen Niederschlägen, die abwechselnd warme oder kühle Luftmassen heranführten. Im Westen dominierte Hochdruckeinfluss mit trockener Witterung und viel Sonnenschein. Diese Dreiteilung ließ den Mai insgesamt leicht zu kühl, deutlich zu trocken und sonnenscheinreich ausfallen. Der Monat brachte vereinzelt schwere Gewitter, begleitet von Starkregen, Hagel und Sturmböen.
Markanter Temperatursturz zu Beginn der Eisheiligen, sonst allgemein eher kühl
Mit 11,9 Grad Celsius (°C) lag im Mai 2020 der Temperaturdurchschnitt um 0,2 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung sogar Minus 1,1 Grad. Der Mai begann hierzulande recht kühl, doch gegen Ende der ersten Dekade gelangten warme Luftmassen subtropischen Ursprungs in den Südwesten. Pünktlich zum ersten Eisheiligen, Mamertus, erlebte Deutschland am 11. einen massiven Temperatursturz. An vielen DWD-Stationen zeigte das Thermometer bis zu 20 Grad weniger als zur selben Uhrzeit am Tag zuvor an. Am Morgen des 12. meldete Neuhaus am Rennweg im Thüringer Wald mit -5,1 °C den tiefsten Monatswert. Eine Woche später bescherte Hoch „Quirinius“ besonders dem Südwesten und Westen einige Sommertage mit mehr als 25 °C. Am 21. registrierte Lingen im Emsland mit 29,4 °C den bundesweit höchsten Wert. Allerdings traten im Mai für die Jahreszeit noch ungewöhnlich viele Frosttage auf.
Anhaltende Trockenheit im Westen, im Süden deutlich niederschlagsreicher
Nachdem der Mai im vergangenen Jahr sein Niederschlagssoll leicht übertraf, verfehlte er 2020 mit rund 40 Litern pro Quadratmeter (l/m²) seinen Klimawert von 71 l/m² deutlich. Den Wonnemonat kennzeichnete die anhaltende Trockenheit vor allem im Westen, wo mancherorts weniger als 10 l/m² gemessen wurden und weitere Waldbrände entstanden. Am unmittelbaren Alpenrand fielen dagegen gebietsweise mehr als 150 l/m². Ausnahmen blieben vereinzelte heftige Gewitter, die im ersten und letzten Monatsdrittel örtlich große Schäden verursachten, und eine Luftmassengrenze über der Mitte Deutschlands, die am 11. zu länger anhaltenden Niederschlägen führte: Mespelbrunn im Spessart registrierte mit 77,2 l/m² die bundesweit größte Tagessumme.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Die Sonnenscheindauer im Mai überstieg ihr Soll von 202 Stunden mit gut 230 Stunden um 14 Prozent. Besonders begünstigt war dabei der äußerste Südwesten mit teils mehr als 295 Stunden. In Süd- und Ostbayern kamen dagegen örtlich nur rund 165 Stunden zusammen.
Der Frühling 2020 wird wie folgt beschrieben:
Ein extrem sonniger, recht warmer und viel zu trockener Frühling
Wie schon im Vorjahr fiel auch das Frühjahr 2020 recht warm aus. Deutschland befand sich überwiegend im Bereich warmer Luftmassen, wenige Kaltlufteinbrüche blieben meist nur von kurzer Dauer. So setzte sich die im Juni 2019 begonnene Serie zu warmer Monate auch im Frühling 2020 zunächst fort. Erst der Mai brachte eine leicht negative Temperaturabweichung. Häufiger Hochdruckeinfluss sorgte dabei für eines der sonnigsten Frühjahre seit Aufzeichnungsbeginn und zugleich für deutlich zu wenig Niederschlag.
Mildem März und zu warmem April folgte ein leicht zu kühler Mai
Mit 9,2 Grad Celsius (°C) lag im Frühling 2020 der Temperaturdurchschnitt um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,7 Grad. Der Frühling startete mit einem milden März, der jedoch zu Beginn seiner letzten Dekade mit einem Temperatursturz und Maxima im oft nur einstelligen Bereich zu Ende ging. Auch der April verlief deutlich zu warm; er zählte sogar zu den sieben wärmsten Aprilmonaten seit Messbeginn 1881. Der Mai zeigte sich leicht zu kühl, dennoch verzeichneten einige Stationen im Süden bis zu sieben Sommertage mit mehr als 25 °C. Den deutschlandweit höchsten Frühlingswert erreichte Lingen im Emsland am 21. Mai mit 29,4 °C. Pünktlich zu den Eisheiligen sank das Thermometer nachts dagegen verbreitet unter den Gefrierpunkt. An manchen Orten traten im Frühling mehr Frosttage als im vorangegangenen Winter auf. Die bundesweit tiefste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese, im Erzgebirge, am 1. April mit -12,0 °C.
Frühjahr 2020 unter den sechs niederschlagsärmsten seit 1881
Bereits zum 7. Mal in Folge konnte der Frühling sein Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 108 l/m² erreichte das Frühjahr 2020 nur gut 50 Prozent seines vieljährigen Durchschnitts und war eines der sechs niederschlagsärmsten seit 1881. Besonders der Westen und Osten Deutschlands litten unter anhaltender Trockenheit. So kam im Thüringer Becken, im Lee des Harzes sowie an der vorpommerschen Küste mit örtlich weniger als 45 l/m² teilweise nicht einmal ein Drittel des Solls zustande. Mespelbrunn im Spessart meldete am 11. Mai mit 77,2 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Insgesamt fiel am unmittelbaren Alpenrand sowie im südlichen Schwarzwald mit bis zu 320 l/m² der meiste Niederschlag.
Mit dem Frühjahr 2011 sonnigster Frühling seit Messbeginn 1951
Die Sonnenscheindauer kam mit etwa 705 Stunden auf rund 150 Prozent ihres Solls von 467 Stunden. Damit war der Frühling 2020 mit 2011 das sonnigste Frühjahr seit Messbeginn 1951. Die sonnenscheinreichen Gebiete lagen mit bis zu 790 Stunden verstreut in ganz Deutschland. Die sonnenscheinärmste Region war der äußerste Süden mit örtlich weniger als 580 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200529_deutschlandwetter_mai2020_news.html?nn=16210
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200529_deutschlandwetter_fruehjahr2020_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2020 die viertkleinste Fläche, die in einem Mai seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2020 die fünfzehntkleinste Fläche, die in einem Mai seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die sechstkleinste in einem Mai gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for May 2020, published online June 2020, retrieved on June 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202005
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Nationaler Klimareport:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/nationalerklimareport/download_report_auflage-4.pdf?__blob=publicationFile&v=11
Satellitenfilm DWD Mai 2020
https://www.youtube.com/watch?v=dxjGD9GjnKk&feature=youtu.be
neue Rekordtemperatur für Mai in Zypern: 43,7°C (Athalassa, Nicosia am 19. Mai 2020)
https://twitter.com/DWD_klima/status/1263104307936636928/photo/1
Hitzewelle in Pakistan mit Höchsttemperaturen von 50°C an mehreren aufeinander folgenden Tagen (Jacobabad, Sindh am 25.-27. Mai):
https://twitter.com/DWD_klima/status/1266285776821608448
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im April 2020: lokal sehr warm und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für April 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im April 2020 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem April gemessene Temperatur seit 1880. Der wärmste April wurde 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im April 2020 war die wärmste in einem April gemessene mittlere Temperatur.
Im April 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem April beobachtet wurde. Der wärmste April wurde 2016 gemessen.
In Afrika wurde der viertwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der fünftwärmste April der vorliegenden 111-jährigen Messreihe beobachtet.
In Südamerika wurde der sechstwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der elftwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Spanien wurde der siebentwärmste April seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet.
Im Vereinigten Königreich wurde der fünftwärmste April seit Beginn der Messungen 1884 beobachtet.
In Frankreich wurde der drittwärmste April seit Beginn der Messungen 1884 beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2020 bis April 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis April 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2020 bis April 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Noch wärmer war es im April jeweils nur 2016.
In Europa und in Asien war mittlere Temperatur des Zeitraums Januar 2020 bis April 2020 die wärmste, die im Vergleichszeitraum beobachtet wurde, diejenige der Karibik und Südamerikas entsprechend jeweils die zweitwärmste.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for April 2020, published online May 2020, retrieved on May 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202004
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/global/extremes/202004.png
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den April 2020 wie folgt:
Sonnigster und dritttrockenster April seit Messbeginn in Deutschland
Der April gilt in Deutschland eigentlich als ein launischer Monat, der sich gerne wechselhaft und kühl zeigt. Das hat sich geändert. So war der April 2020 der sonnigste seit Aufzeichnungsbeginn. Er dürfte als dritttrockenster und siebtwärmster seit Beginn regelmäßiger Messungen in Erinnerung bleiben. Zugleich zeigt die Klimastatistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD): Deutschland erlebte nun den zwölften zu trockenen April in Folge.
Große Temperaturunterschiede zwischen Nord und Süd sowie Tag und Nacht
Mit 10,5 Grad Celsius (°C) lag im April 2020 der Temperaturdurchschnitt in Deutschland um 3,1 Grad über dem Wert der internationalen Referenzperiode 1961 - 1990. Verglichen mit der wärmeren Periode 1981 - 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,2 Grad. Somit dürfte er der siebtwärmste April seit Messbeginn 1881 sein. Dabei gab es oft ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. So stieg die Temperatur am 17. in Wangerland-Hooksiel nördlich von Wilhelmshaven nur auf 9,2 °C, in Waghäusel-Kirrlach, nördlich von Karlsruhe, dagegen auf 26,5 °C und damit den bundesweit höchsten Wert des Monats. Zuvor war das Quecksilber am 1. verbreitet nochmals in den mäßigen, örtlich sogar strengen Frostbereich gesunken. Kältester Ort war Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -12,0 °C. Viele wolkenlose Tage und sehr klare Luft sorgten häufig auch für außergewöhnliche Temperaturunterschiede von bis zu 25 Grad zwischen Tag und Nacht. Während in Sohland an der Spree noch 23 Frostnächte auftraten, meldete Waghäusel-Kirrlach bereits acht Sommertage von über 25 °C.
Zahlreiche Waldbrände im dritttrockensten April seit Messbeginn
Mit knapp 17 Liter pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der April 2020 kaum ein Drittel seines Solls von 58 l/m² und dürfte damit der dritttrockenste seit 1881 sein. Trockener war der April nur 1893 mit 3,7 l/m² und 2007 mit 4,0 l/m² gewesen. An zahlreichen Stationen vor allem im Süden und der Mitte Deutschlands fiel vom 1. bis zum 27. kein messbarer Niederschlag. Meiningen in Thüringen meldete sogar seit dem 13. März nur 0,4 l/m². Die Böden, die sich im nassen Februar meist gut mit Feuchtigkeit gefüllt hatten, trockneten in den oberen Bodenschichten wieder aus, wodurch die Waldbrandgefahr gebietsweise auf die höchste Stufe stieg. Häufig brachen auch erste Feuer aus.
Sonnenscheinreichster April seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951
2020 trumpfte der April mit außergewöhnlich viel Sonnenschein auf: Mit rund 294 Stunden kam er auf rund 190 Prozent des Solls von 154 Stunden. Das war etwas mehr als im bisherigen Rekordapril im Jahr 2007 mit 289 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne nördlich von München mit rund 325 Stunden. Dort summierten sich die Sonnenstunden seit dem 13. März sogar auf etwa 500 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200429_deutschlandwetter_april2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2020 die viertkleinste Fläche, die in einem April seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2020 die siebzehntkleinste Fläche, die in einem April seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die siebentkleinste in einem April gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for April 2020, published online May 2020, retrieved on May 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202004
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Zusammenfassung des DWD zum außergewöhnlichen April 2020:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/temperatur/20200505_klimatologische_einordnung_april.pdf
darin enthalten: aktuelles Thermopluviogramm vom April 2020:
https://pbs.twimg.com/media/EXRKxmPWsAA23hR?format=jpg&name=900x900
Bodenfeuchte in Deutschland im April ungewöhnlich gering
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200421_agrarwetter_trockenheit.pdf
Bericht der Bundesanstalt für Gewässerkunde zur aktuellen Niedrigwassersituation:
https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/BfG_Niedrigwasserbericht_200429.pdf
Satellitenfilm, der Europa in diesem ungewöhnlichen April 2020 aus dem All zeigt:
https://www.youtube.com/watch?list=RDCMUCOQYlLhP9aXKrAecE7oNUAA&v=7dxzBSh5_1g&feature=emb_rel_end
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Temperaturen im März 2020: lokal zu mild und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für März 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im März 2020 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem März gemessene Temperatur seit 1880. Der wärmste März wurde 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im März 2020 war die zweitwärmste in einem März gemessene mittlere Temperatur. Der wärmste März wurde 2016 beobachtet.
Im März 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem März beobachtet wurde. Der wärmste März wurde 2016 gemessen.
In Südamerika wurde der wärmste März seit Beginn der Messungen gemessen, der den bisherigen Märzrekord von 2016 übertraf.
In Argentinien wurde der wärmste März in der vorliegenden 60-jährigen Messreihe beobachtet, der den bisherigen Märzrekord von 1980 übertraf.
In Hongkong wurde der zweitwärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for March 2020, published online April 2020, retrieved on April 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202003
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den März 2020 wie folgt:
Ein sehr sonniger, milder März mit etwas zu wenig Niederschlag
Der März 2020 verlief in Deutschland insgesamt zu mild und bei weit über dem Durchschnitt liegendem Sonnenschein etwas zu trocken. Zwar schwächte sich die starke Tiefdrucktätigkeit über dem nordatlantisch-europäischen Raum im Vergleich zum Februar deutlich ab, dauerte aber zunächst noch weiter an. So setzte sich die windige, niederschlagsreiche und milde Westlage bis ins zweite Märzdrittel fort. Ab der Monatsmitte bestimmte hoher Luftdruck mit viel Sonnenschein im ganzen Bundesgebiet das Wettergeschehen. Dabei wanderte in der letzten Dekade ein Hochdruckgebiet über Nordeuropa hinweg ostwärts – eine Wetterlage, wie sie im gesamten Winter nicht vorgekommen war. Dadurch gelangte mit starkem Ostwind kalte Luft aus Nordosteuropa nach Deutschland.
Auf zunächst warme Tage folgte ab dem 21. März ein Temperatursturz
Der Temperaturdurchschnitt in Deutschland lag im März mit 5,3 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,0 Grad. In den ersten beiden Dekaden lag Deutschland meist im Zustrom milder oder warmer Luft aus Südwest bis West. In Garmisch-Partenkirchen kletterte das Quecksilber dabei am 12. auf 22,3 °C - der bundesweit höchste Wert im März 2020. Am 20. ging das warme Frühlingswetter mit einem Temperatursturz jäh zu Ende: Konnte man z.B. in Regensburg am 20. nachmittags noch 20 °C ablesen, so waren es am 21. nur noch 4 °C. An den Folgetagen blieben die Maxima trotz uneingeschränkten Sonnenscheins oft im einstelligen Bereich, nachts traten verbreitet mäßige, vereinzelt sogar starke Fröste auf. Vielerorts wurden nun die tiefsten Werte des ganzen Winterhalbjahres erreicht. Carlsfeld im Erzgebirge meldete am 23. mit -11,4 °C die bundesweit tiefste Temperatur des Monats. Am 27. und 28. wurde es vorübergehend nochmals wärmer.
Viel Niederschlag im Schwarzwald, im Osten deutlich trockener
Der März blieb mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um zehn Prozent unter seinem Soll von 57 l/m². Die niederschlagsreiche Witterung, die bereits im Februar begonnen hatte, hielt noch in den ersten beiden Märzwochen an. Vor allem im Schwarzwald erreichten dabei manche Messstellen bis zum 10. bereits ihr Monatssoll. Dort fiel mit teils über 200 l/m² auch der bundesweit meiste Regen und Schnee. Allein am 5. kamen in Utzenfeld nahe dem Feldberg 63,0 l/m² zusammen. Zahlreiche Stationen im Osten meldeten dagegen im ganzen Monat weniger als 20 l/m².
Einer der sonnenscheinreichsten Märze seit Messbeginn 1951
Mit etwa 175 Stunden übertraf der März 2020 sein Soll von 111 Stunden um 57 Prozent. Er dürfte damit der viertsonnigste März seit Messbeginn 1951 sein. Am längsten zeigte sich die Sonne an der Nordseeküste und an der Donau mit bis zu 210 Stunden. In Oberfranken und im Allgäu schien sie dagegen örtlich weniger als 150 Stunden.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200330_deutschlandwetter_maerz2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2020 die elftkleinste Fläche, die in einem März seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis entsprach die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2020 in etwa dem Mittel der im März seit 1979 gemessenen Flächen. Damit endet im März 2020 eine 41 Monate währende Periode unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die achtkleinste in einem März gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for March 2020, published online April 2020, retrieved on April 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202003
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Klimastatusbericht 2019:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb_2019.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Monatliche Klimastatusberichte abrufbar unter:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html
(Monat auswählen, Download über Symbol auslösen, verfügbar seit Januar 2018)
Wissenschaftsleugnung in Zeiten von Corona:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wissenschaftsleugnung-in-zeiten-von-corona/
Temperaturen im Februar 2020: lokal extrem mild und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Februar 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Februar 2020 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Februar gemessene Temperatur seit 1880. Der wärmste Februar wurde 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Februar 2020 war die zweitwärmste in einem Februar gemessene mittlere Temperatur. Der wärmste Februar wurde 2016 beobachtet.
Im Februar 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Februar beobachtet wurde. Der wärmste Februar wurde 2016 gemessen.
In Spanien wurde der wärmste Februar seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet. Der wärmste Februar wurde 1966 gemessen.
In Österreich wurde der zweitwärmste Februar in der vorliegenden 253-jährigen Messreihe beobachtet.
In Australien wurde der zehntwärmste Februar in der vorliegenden 111-jährigen Messreihe beobachtet.
In Neuseeland wurde der elftwärmste Februar seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
In der Antarktis wurde an der Station Esperanza Base am 6. Februar 2020 eine neue absolute Höchsttemperatur von 18,4°C erreicht. Der bisherige Temperaturrekord wurde am 24. März 2015 mit 17,5°C gemessen.
Der Zeitraum Dezember bis Februar ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Winter und in der südlichen Hemisphäre als Sommer.
Im Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
In Europa und Asien wurde der wärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika und Ozeanien wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Frankreich wurde der wärmste Winter seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In den Niederlanden wurde der zweitwärmste Winter seit Beginn der Messungen 1901 beobachtet.
In Österreich wurde der zweitwärmste Winter seit Beginn der Messungen 1767 beobachtet.
In Hongkong wurde der zweitwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for February 2020, published online March 2020, retrieved on March 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202002
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Februar 2020 wie folgt:
Mit einem Plus von 4,9 Grad zweitwärmster Februar in Deutschland seit 1881
Statt Winterwetter erlebte Deutschland 2020 den zweitwärmsten Februar seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881. Der Monat war zugleich der zweitnasseste seit Aufzeichnungsbeginn. Als Ursache nennt der nationale Wetterdienst eine lange Reihe kräftiger Tiefdruckgebiete, die unaufhörlich vom Atlantik her über den Norden Europas hinwegzogen. Nahezu ununterbrochen transportierten sie in einem breiten Strom sehr milde Meeresluft heran. Mitteleuropa brachten sie schwere Stürme, ungewöhnlich viel Regen und immer wieder extrem hohe Temperaturen. Die Sonnenscheindauer war im Februar hierzulande leicht unterdurchschnittlich.
Höchsttemperatur im Februar im Müllheim bei Freiburg mit 21,5 °C
Mit 5,3 Grad Celsius (°C) lag im Februar der Temperaturdurchschnitt um 4,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Verglichen mit der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung + 4,3 Grad. Damit war der Februar 2020 der zweitwärmste seit Messbeginn 1881 - nach 1990 mit einem Plus von 5,7 Grad. Eine sehr milde Südwestströmung brachte Deutschland im Februar häufig zweistellige Temperaturen. In Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg, konnte man außergewöhnliche 21 solcher Tage zählen. Das bundesweit höchste Maximum meldete Müllheim, südwestlich von Freiburg, am 16. mit nahezu sommerlichen 21,5 °C. Der tiefste Wert trat am 6. in Oberstdorf mit -14,7 °C auf, als sich der Süden vorübergehend in bodennaher Kaltluft befand.
125 Litern pro Quadratmeter Niederschlag – typisch sind im Februar 49 l/m²
Der Februar erreichte mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 250 Prozent seines Solls von 49 l/m². Damit war er der zweitnasseste, regional sogar der nasseste Februar seit 1881. Mehr Niederschlag gab es nur 1946 mit gut 127 l/m². In manchen Orten fielen mehr als 400 Prozent des Klimawertes. Verantwortlich dafür waren zahlreiche Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern über Deutschland zogen. Oft blieben ihre Wolken am Westrand der Berge hängen und sorgten dort für langanhaltende Nieder-schläge. So fielen im Schwarzwald insgesamt örtlich mehr als 400 l/m² und hier allein am 2. in Baiersbronn-Ruhestein 105,5 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Lee von Kaiserstuhl und Harz, wo im Februar teils unter 40 l/m² fielen. Schnee brachte der Februar 2020 im Flachland erst am 27., vielerorts fehlte er aber auch völlig. Stattdessen tobten oft schwere Stürme, die große Schäden anrichteten.
Sonnenscheinbilanz leicht negativ
Der Sonnenschein lag im Februar mit rund 65 Stunden knapp 10 Prozent unter seinem Soll von 72 Stunden. Begünstigt war das Alpenvorland mit örtlich mehr als 125 Sonnenstunden. Im Sauerland und in Schleswig-Holstein schien die Sonne örtlich nur 30 Stunden.
Der Winter 2019/2020 wird wie folgt beschrieben:
In Deutschland zweitwärmster Winter seit Aufzeichnungsbeginn 1881
Der meteorologische Winter 2019/2020 war in Deutschland der zweitwärmste seit Beginn flächendeckender Aufzeichnungen im Jahr 1881. Auch in fast ganz Europa fiel der Winter extrem mild aus. Verantwortlich dafür war der Kältepol der Nordhemisphäre, der sich im Raum Nordkanada-Grönland ständig regenerierte. Das zugehörige Starkwindband schickte immer wieder Tiefdruckgebiete über Island nach Nordrussland. Dadurch befand sich ein Großteil Europas dauerhaft in einer kräftigen, extrem milden Südwestströmung. Sie sorgte in Deutschland vielerorts für einen ‚Totalausfall‘ des Winters. Auch Niederschlag und Sonnenscheindauer lagen hierzulande deutlich über dem vieljährigen Mittel.
In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin wärmster Winter seit 1881
Mit 4,1 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2019/20 um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 3,2 Grad. Wärmer war nur der Winter nach 2006/2007 mit einem Plus von 4,4 Grad. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin war der diesjährige Winter sogar der wärmste seit Messbeginn. In Hamburg und Bremen wurde bisherige Rekorde wohl eingestellt. Aufgrund der unentwegt einströmenden milden Meeresluft erreichten die Temperaturen im Dezember, Januar, Februar nur selten winterliches Niveau. Stattdessen überschritten sie häufig frühlingshafte 15 °C. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 16. Februar in Müllheim, südwestlich von Freiburg, mit 21,5 °C. List auf Sylt konnte keinen einzigen Frosttag verbuchen. In Oberstdorf traten am 20. Januar und am 6. Februar mit jeweils -14,7 °C die tiefsten Werte des Winters auf.
Ein deutlich zu nasser, aber ungewöhnlich schneearmer Winter
Mit rund 225 Litern pro Quadratmeter (l/m²) überstieg die Niederschlagsmenge in diesem Winter ihren Klimawert von 181 l/m² deutlich um 23 Prozent. Die häufigen Niederschläge waren sehr willkommen, um die zu Beginn des Winters teils noch trockenen Böden weiter aufzufüllen. Die insgesamt größten Mengen mit bis zu 810 l/m² fielen im Schwarzwald. Dort wurde auch die höchste Tagessumme gemeldet: 105,5 l/m² am 2. Februar in Baiersbronn-Ruhestein. So viel kam im Osten Deutschlands gebietsweise im ganzen Winter nicht zustande: In Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen blieben einige Stationen unter 90 l/m². Während der Winter 2018/19 im Bergland noch mit sehr viel Schnee aufgetrumpft hatte, blieb dieser diesmal Mangelware. In Oberstdorf lag an 54 Tagen kein Schnee. Im Flachland fiel Schnee gebietsweise erstmals am 27. Februar.
Viel Sonnenschein im Süden
Die Sonnenscheindauer überstieg ihr Soll von 153 Stunden mit rund 185 Stunden um gut ein Fünftel. Am meisten zeigte sich die Sonne rund um den Starnberger See mit bis zu 345 Stunden, am wenigsten im Norden mit örtlich weniger als 100 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200228_deutschlandwetter_februar2020_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200228_deutschlandwetter_winter2019_2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2020 die dreizehntkleinste Fläche, die in einem Februar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2020 die dreizehntkleinste in einem Februar gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Februar 1981).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die neuntkleinste in einem Februar gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for February 2020, published online March 2020, retrieved on March 13, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202002
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Orkantief Sabine:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/stuerme/20200213_orkantief_sabine_europa.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Kommentar zum „Klimamanifest 2020“ der Werteunion:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klimamanifest-2020-der-werte-union/
Temperaturen im Januar 2020: lokal viel zu mild und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Januar 2020 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Januar 2020 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem Januar gemessene Temperatur seit 1880. Diese Temperatur ist die dritthöchste aller bisher gemessenen 1681 Monate: Nur die Monate März 2016 und Februar 2016 waren noch wärmer.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Januar 2020 war die zweitwärmste in einem Januar gemessene mittlere Temperatur - nur im Januar 2016 war es noch wärmer.
Im Januar 2020 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Januar beobachtet wurde. Die vier wärmsten Januarmonate traten seit 2016 auf und die zehn wärmsten Januarmonate seit 2002.
Weiter ist diese Temperatur die vierthöchste aller bisher gemessenen 1681 Monate: Nur die Monate März 2016, Februar 2016 und Dezember 2015 waren noch wärmer, jedoch lagen alle drei genannten Monate in einer starken El Niño-Phase (ENSO). Betrachtet man nur die ENSO-neutralen Monate, ist der Januar 2020 der wärmste Monat seit Beginn der Messungen.
In Australien wurde drittwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet – wärmer war nur der Januar 2007.
In Europa wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet - wärmer war nur der Januar 1990.
In Südamerika wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet - wärmer war nur der Januar 2016.
In Dänemark wurde der wärmste Januar seit Beginn der Messungen 1874 beobachtet.
In Norwegen wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet - wärmer war nur der Januar 1989.
In Finnland wurde der zweitwärmste Januar seit Beginn der Messungen beobachtet - wärmer war nur der Januar 1925.
In Frankreich wurde der zehntwärmste Januar seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
Im Vereinigten Königreich wurde der sechstwärmste Januar seit Beginn der Messungen 1884 beobachtet.
Quellen:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for January 2020, published online February 2020, retrieved on February 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/202001
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Januar 2020 wie folgt:
Viel zu milder und trockener Januar – kaum Schnee, oft sonnig im Süden
Im Januar 2020 lief die Wetterentwicklung stets nach dem gleichen Muster ab: Der Kältepol der Nordhemisphäre über Kanada und Grönland brachte immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete auf den Weg von Island über Lappland nach Nordrussland. Über Südeuropa erstreckte sich dagegen eine Hochdruckzone von der Iberischen Halbinsel zum Schwarzen Meer. Dazwischen befand sich eine starke Südwestströmung, die große Teile Europas und auch Deutschland nahezu durchgehend mit sehr milder Luft überflutete. Lediglich durch die zeitweilige Verlagerung des hohen Druckes etwas nach Norden konnte sich im Süden und in der Mitte vorübergehend eine bodennahe Kaltluftschicht bilden. Abgesehen davon fiel der Winter in den meisten Gebieten auch im Januar völlig aus. So verlief der Monat deutlich zu mild, bei wenig Niederschlag und viel Sonnenschein.
Meist sehr mild, im Süden und in der Mitte nur vorübergehend etwas kälter
Mit 3,3 Grad Celsius (°C) lag im Januar der Temperaturdurchschnitt um 3,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,9 Grad. Damit gehörte der Januar 2020 zu den zehn wärmsten seit Beginn der Messungen 1881. Nur für kurze Zeit befand sich der Süden und die Mitte in bodennaher Kaltluft, so dass man dort ein paar Tage mit Dauerfrost und mäßigem, ganz vereinzelt auch strengem Nachtfrost zählen konnte. Oberstdorf meldete dabei am 20. über einer dünnen Schneedecke sogar ein Minimum von -14,7 °C. Ansonsten bestimmte meist sehr milde Luft das Wetter, wobei die Maxima häufig zweistellige Werte erreichten. Bundesweit am höchsten kletterte das Quecksilber am 9. in Ohlsbach bei Offenburg mit 16,0 °C.
Im Norden nass, im Süden trocken, kein Schnee in den Niederungen
Dem Januar 2020 fehlten mit rund 45 l/m² 30 Prozent zu seinem Soll von 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Durch die größere Nähe zum tiefen Luftdruck bekam der Norden am meisten Regen ab - in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg sogar verbreitet mehr als im vieljährigen Mittel. Die höchsten Mengen meldeten das Sauerland, der Harz und Schleswig-Holstein mit teilweise über 120 l/m². Die größte Tagessumme wurde am 27. in Börfink-Thranenweier im Hunsrück mit 40,4 l/m² gemessen. Im Süden dagegen blieben die Niederschläge durch vermehrten Hochdruckeinfluss deutlich geringer. Am Oberrhein und im südlichen Baden-Württemberg kamen örtlich nur um 5 l/m² zu-stande. In vielen Orten, wie z. B. Bremen, Magdeburg und Dresden, fiel im ganzen Januar keine einzige Schneeflocke. An 319 der etwa 500 DWD Wetterstationen mit Schneehöhenmessung gab es an keinem Tag im Januar eine Schneedecke.
Die Sonne bevorzugte im Januar den Süden
Die Sonnenscheindauer lag mit etwa 60 Stunden um 34 Prozent über ihrem Soll von 44 Stunden. Das südliche Baden-Württemberg meldete örtlich über 130 Stunden, das nördliche Niedersachsen und Schleswig-Holstein teilweise weniger als 20 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200130_deutschlandwetter_januar2020_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2020 die achtkleinste Fläche, die in einem Januar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (gemeinsam mit Januar 2014).
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2020 die zehntkleinste in einem Januar gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit Januar 2011).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die siebentkleinste in einem Januar gemessene Fläche.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for January 2020, published online February 2020, retrieved on February 14, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/202001
Temperaturen - Jahresrückblick 2019:
global liegt 2019 auf Platz zwei (wärmer war nur 2016)
lokal liegt 2019 auf Platz drei (wärmer waren nur 2018 und 2014)
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2019 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Alle 43 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 waren überdurchschnittlich warm. Die fünf wärmsten Jahre traten alle während der letzten fünf Jahre auf (seit 2015). Neun der zehn wärmsten Jahre traten seit 2005 auf.
Rangfolge der 10 heißesten Jahre (1880-2019):
Platz 1: 2016 0,99 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2019 0,95
Platz 3: 2015 0,93
Platz 4: 2017 0,91
Platz 5: 2018 0,83
Platz 6: 2014 0,74
Platz 7: 2010 0,72
Platz 8: 2005 0,67 (gemeinsam)
Platz 8: 2013 0,67 (gemeinsam)
Platz 10: 1998 0,65
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2019 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste seit 1880.
Im Jahr 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
In Australien wurde das wärmste Jahr in der vorliegenden 110-jährigen Messreihe beobachtet. Landesweit wurde eine durchschnittliche Temperatur von 40,0°C während fünf aufeinanderfolgenden Tagen registriert. Bislang trat ein solcher Fall lediglich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf, nämlich 1972 und erneut 2013.
In Ozeanien wurde das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet.
In Südamerika wurde das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet (wärmer war nur 2015).
In Afrika wurde das drittwärmste Jahr in der vorliegenden 110-jährigen Messreihe beobachtet (wärmer waren nur die Jahre 2016 und 2010). Die fünf wärmsten Jahre traten alle seit 2015 auf.
In Asien wurde das drittwärmste Jahr seit Beginn der Messungen beobachtet (wärmer waren nur die Jahre 2015 und 2017). Die fünf wärmsten Jahre traten alle seit 2007 auf.
In Europa wurde das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1910) beobachtet (wärmer war nur 2018).
Temperaturen im Dezember 2019: lokal deutlich zu mild und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Dezember 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Dezember 2019 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Dezember gemessene Temperatur seit 1880 - nur im Dezember 2015 war es noch wärmer.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Dezember 2019 war die zweitwärmste in einem Dezember gemessene mittlere Temperatur - nur im Dezember 2015 war es noch wärmer.
Im Dezember 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Dezember beobachtet wurde - nur im Dezember 2015 war es noch wärmer.
In Afrika wurde der drittwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde nicht nur der wärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet, sondern auch viele nationale Hitzerekorde aufgestellt.
In Asien wurde der achtwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Europa wurde der zweitwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet – wärmer war nur der Dezember 2015.
In Südamerika wurde der drittwärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Frankreich wurde der fünftwärmste Dezember seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In Spanien wurde der viertwärmste Dezember seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet.
Quellen:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for December 2019, published online January 2020, retrieved on January 16, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201912
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/global/extremes/201912.png
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Dezember 2019 wie folgt:
Sonnenscheinreich, mild und meist wenig winterlich
Im Dezember 2019 befand sich Deutschland nur am Anfang und am Ende unter Hochdruckeinfluss, ansonsten dominierten Tiefdruckgebiete. Diese brachten dem Südwesten reichlich Niederschlag, während sie alle anderen Gebiete nur in abgeschwächter Form erreichten und stattdessen häufig die Sonne schien. Dabei strömte überwiegend milde, teils sogar ungewöhnlich milde Luft ein, so dass sich auch dieses Jahr der Wunsch nach weißer Weihnacht für die meisten Menschen wieder nicht erfüllte. Insgesamt verlief der Dezember bei wenig Niederschlag und sehr viel Sonnenschein deutlich zu mild.
Ein deutlich zu milder Dezember
Im Dezember lag der Temperaturdurchschnitt mit 3,7 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,5 Grad. Damit landete der Dezember 2019 unter den wärmsten zehn seit dem Beginn von Messungen 1881. Seit 2000 stehen 16 zu milde nur vier kalten Dezembern gegenüber. Dieses Jahr befand sich Deutschland meist im Bereich milder Luftmassen aus Südwesten. Am 16. drehte die Strömung auf Süd, wodurch die Zufuhr noch wärmerer Luft einsetzte. Zusätzliche Föhneffekte an den Nordrändern einiger Mittelgebirge und vor allem der Alpen ließen die Temperatur dadurch wenige Tage vor Weihnachten mehrmals auf ungewöhnliche 15 °C und darüber steigen. Piding, nordöstlich von Bad Reichen-hall, meldete dabei am 20. mit 20,2 °C die bundesweit höchste Temperatur des Monats. Kalte Luft bestimmte nur an wenigen Tagen das Wetter: Den tiefsten Wert registrierte der DWD am 12. in Oberstdorf mit -13,1 °C.
Trotz überwiegend tiefem Luftdruck meist zu trocken
Mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Dezember 17 Prozent zu seinem Klimawert von 70 l/m². Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer überquerten Deutschland zwar sehr häufig, doch schwächten sie sich auf ihrem Weg nach Osten deutlich ab. So wurde lediglich im Südwesten das Niederschlagssoll erreicht bzw. übertroffen. Das Saarland kam im Schnitt auf 150 Prozent seines vieljährigen Mittels. Den meisten Regen und Schnee erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 305 l/m². Die bundesweit größte Tagesmenge des Monats meldete Baiersbronn-Mitteltal am 13. mit 49,1 l/m². Der Rest des Landes blieb dagegen zu trocken. Im Lee vom Harz kamen dabei teils nur gut 10 l/m² zustande. Nur zu Beginn des zweiten Drittels fiel Schnee bis in die Niederungen. Ansonsten blieb Schnee eine Seltenheit. Stattdessen führten Stürme am 14. in Rheinland-Pfalz und am 15. besonders in Schleswig-Holstein zu Schäden.
Ein sonnenscheinreicher Dezember
Mit knapp 60 Stunden kam der Dezember auf 150 Prozent seines Solls von 38 Stunden und landete damit unter den sonnigsten zehn seit dem Beginn von Messungen 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne am mittleren Neckar mit teils über 100 Stunden. In Schleswig-Holstein schien die Sonne dagegen kaum 30 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20191230_deutschlandwetter_dezember2019_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2019 die fünftkleinste Fläche, die in einem Dezember seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2019 die fünftkleinste in einem Dezember gemessene Fläche seit 1979.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die viertkleinste in einem Dezember gemessene Fläche.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for December 2019, published online January 2020, retrieved on January 16, 2020 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201912
Temperaturen im November 2019: lokal mild und global sehr heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für November 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2019 (nur Landmessungen) war die achtwärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im November 2019 war die zweitwärmste in einem November gemessene mittlere Temperatur, noch wärmer war es in einem November nur im Jahr 2015.
Im November 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem November beobachtet wurde, noch wärmer war es in einem November nur im Jahr 2015.
In Österreich wurde der fünfzehntwärmste November seit Beginn der Messungen (1767) beobachtet.
In Argentinien wurde der drittwärmste November seit Beginn der Messungen (1961) beobachtet.
In Australien wurde der zehntwärmste November seit Beginn der Messungen (1910) beobachtet.
In Neuseeland wurde der wärmste November seit Beginn der Messungen (1909) beobachtet.
Meteorologisch ist der Zeitraum September bis November in der nördlichen Hemisphäre definiert als Herbst und in der südlichen Hemisphäre als Frühling.
Im Zeitraum September bis November 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Wärmer war es in allen drei Fällen jeweils nur im Vergleichszeitraum des Jahres 2015.
In Österreich wurde der viertwärmste Herbst seit Beginn der Messungen (1767) beobachtet. Nur in den Jahren 2014, 2006 und 2018 war es im Herbst noch wärmer.
In Frankreich wurde der sechstwärmste Herbst seit Beginn der Messungen beobachtet. Alle fünf wärmeren Herbsttemperaturen traten seit 2006 auf.
In Australien wurde der viertwärmste Frühling seit Beginn der Messungen (1910) beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for November 2019, published online December 2019, retrieved on December 16, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201911
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den November 2019 wie folgt:
Ein milder, etwas zu trockener und sonnenscheinarmer Monat
Im November 2019 bestimmten meist Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen. In der ersten Dekade nahmen sie von Westen her direkten Kurs auf Mitteleuropa und sorgten für häufige Niederschläge sowie milde Luft. Anschließend zogen sie um Deutschland herum, so dass es trotz tiefen Luftdrucks häufig trocken blieb. Die Temperaturen hingen dabei oft von der Auflösung des nun häufig vorhandenen Nebels oder Hochnebels ab. Fazit: Ein etwas zu milder und zu trockener und zugleich sonnenscheinarmer November.
Ein überwiegend milder November
Mit 5,2 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug das Plus 0,8 Grad. Zum Novemberauftakt gelangten große Teile Deutschlands vorübergehend in den Zustrom subtropischer Luft. Diese ließ das Quecksilber am 2. verbreitet auf über 17 °C, in Ohlsbach bei Offenburg sogar auf 20,1 °C, den höchsten Wert im November 2019, steigen. Deutlich kühler, aber weiterhin mild, ging der November weiter. In der zweiten und dritten Dekade bestimmten die Auflösung von Nebel und Hochnebel sowie die Lage der Tiefdruckgebiete häufig den Temperaturverlauf. Dabei war es im Westen meist kälter als im Osten. Die tiefste Temperatur meldete Meßstetten, östlich von Rottweil auf der Schwäbischen Alb, am 11. mit -9,6 °C.
Regional niederschlagsreich, insgesamt aber etwas zu trocken
Der November verfehlte sein Soll von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) mit rund 60 l/m² um 13 Prozent. Im ersten Monatsdrittel brachten von Westen heranziehende Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer häufig flächendeckende, aber meist nur leichte Regenfälle. Eine Ausnahme bildeten dabei „Arne I“ und „Arne II“, die am 4. und 5. im äußersten Norden für reichlich Regen sorgten. Die größte Tagessumme meldete dabei Oldenburg in Holstein, nördlich von Lübeck, am 4. mit 42,3 l/m². An einigen Stationen Mecklenburg-Vorpommerns wurde bis zum 5. das Monatssoll bereits überschritten. In der zweiten und dritten Dekade herrschte zwar weiterhin tiefer Luftdruck, doch traten die Niederschläge nun seltener auf. Diese fielen im zweiten Drittel gebietsweise auch in fester Form. So lagen am 19. in Hellenthal-Udenbreth in der Eifel 18 cm Schnee. Den meisten Niederschlag gab es im November im Schwarzwald mit bis zu 160 l/m², den wenigsten in Teilen Sachsens und Südbrandenburgs mit örtlich nur um 15 l/m².
Die Sonne bevorzugte den Bayerischen Wald und die Oberlausitz
Die Sonnenscheindauer lag im November mit rund 45 Stunden deutlich unter ihrem Soll von 53 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im Bayerischen Wald sowie in der Oberlausitz mit nahezu 90 Stunden. Im Fichtelgebirge und im südlichen Thüringen erreichte sie dagegen örtlich nur um 20 Stunden.
… und den Herbst 2019 wie folgt:
Recht durchschnittlich, aber trotzdem leicht zu warm
Zu Beginn war der meteorologische Herbst 2019 in Deutschland unter dem Einfluss von Hochdruckgebieten meist warm, trocken und sonnig. Ab Ende September dominierten dann Tiefdruckgebiete mit mehr Wolken und vor allem reichlich Niederschlag, der die große Trockenheit beendete. Insgesamt verliefen die Monate September, Oktober und November leicht zu warm und nass bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer.
Häufiger Wechsel zwischen warmen und kühlen Perioden
Mit 10,1 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,1 Grad. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September gab es einen kräftigen Temperaturrückgang in Deutschland. Lediglich im Osten kletterte das Quecksilber nochmals auf hochsommerliche Werte. Heißester Ort war dabei Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, mit 33,6 °C. Anschließend wechselten kühle und warme Abschnitte häufig einander ab: Vom 19. bis zum 21. September traten lokal schon die ersten Nachtfröste auf. Dagegen konnte man vom 12. bis zum 15. Oktober für die Jahreszeit recht spät verbreitet noch Sommertage mit 25 °C und mehr zählen. Während die Temperatur am 31. Oktober in Sohland, südlich von Bautzen, bis auf -8 °C sank, stieg sie bereits am 2. November in Ohlsbach bei Offenburg wieder auf 20 °C an. Den bundesweit tiefsten Wert in diesem Herbst meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb, östlich von Rottweil, am 11. November mit -9,6 °C.
Ende der großen Trockenheit
Mit etwa 205 Litern pro Quadratmeter (l/m²) überschritt der Herbst sein Soll von 183 l/m² um 11 Prozent. Zunächst setzte sich in den meisten Gebieten die Trockenheit des Sommers weiter fort. Erst im letzten Septemberdrittel ging die Dürre überall in Deutschland mit flächendeckenden Regenfällen zu Ende. Diese kamen für die Wälder jedoch häufig zu spät: Sie waren teilweise bereits abgestorben. Die nasse Witterung dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis in den November an; der Regen ging dabei in der zweiten Novemberdekade mancherorts in Schnee über. Niederschlagsreiche und zu trockene Gebiete lagen im Herbst verstreut in ganz Deutschland. Die Monatssummen schwankten lokal zwischen rund 500 und 90 l/m². Die größte 24-stündige Menge fiel in Sigmarszell-Zeisertsweiler bei Lindau am Bodensee am 8. September mit 71,2 l/m².
Sonnenscheindauer fast genau im Mittel
Der Sonnenschein wich mit rund 315 Stunden kaum von seinem Soll von 311 Stunden ab. Die sonnenscheinreichsten Gebiete mit örtlich bis zu 415 Stunden befanden sich im Bayerischen Wald, im Allgäu und in Sachsen. Wenig Sonnenschein erhielten das Sauerland und Schleswig-Holstein mit teils weniger als 230 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20191129_deutschlandwetter_november2019.html?nn=656450
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20191129_deutschlandwetter_herbst2019.html?nn=656450
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2019 die zweitkleinste Fläche, die in einem November seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Eine noch kleinere Fläche wurde in einem November nur im Jahr 2016 gemessen. Alle zehn kleinsten in einem November beobachteten Flächen sind seit 2007 aufgetreten.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2019 die zweitkleinste in einem November gemessene Fläche seit 1979. Eine noch kleinere Fläche wurde in einem November nur im Jahr 2016 gemessen.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem November gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for November 2019, published online December 2019, retrieved on December 16, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201911
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20191126_gemeinsame_pm_bmu_dwd.pdf?__blob=publicationFile&v=4
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/das_monitoringbericht_2019_barrierefrei.pdf
Zehn Fakten, die Verhandler beim Klimagipfel (COP25 in Madrid) kennen sollten
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/forschung-an-cop25-zehn-dinge-die-klima-verhandler-wissen-muessen
Temperaturen im Oktober 2019: lokal recht mild und global sehr heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Oktober 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Oktober 2019 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Oktober gemessene Temperatur seit 1880, noch wärmer war es im Oktober nur im Jahr 2015.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Oktober 2019 war die zweitwärmste in einem Oktober gemessene mittlere Temperatur, noch wärmer war es im Oktober nur im Jahr 2015.
Im Oktober 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Oktober beobachtet wurde, noch wärmer war es im Oktober nur im Jahr 2015. Die zehn wärmsten Oktober wurden seit 2003 beobachtet, die fünf wärmsten sogar seit 2015.
In Europa, Australien sowie in der Karibik wurde der drittwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der viertwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In der Schweiz wurde der fünftwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for October 2019, published online November 2019, retrieved on November 21, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201910
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Oktober 2019 wie folgt:
Der Oktober war fast 50 Prozent zu nass und recht mild
Im Oktober 2019 setzte sich die im letzten Septemberdrittel begonnene regnerische Witterung fort. Atlantische Tiefdruckgebiete sorgten großflächig für viel Niederschlag. Sie transportierten zugleich sehr milde Meeresluft nach Mitteleuropa. Pilzsammler wurden vor allem ab Mitte des Monats fündig. In der zweiten Monatshälfte war es bei zeit- und gebietsweise hohem Luftdruck trockener. Unter dem Strich war der Oktober spürbar zu warm, durchschnittlich sonnig und vor allem viel zu feucht.
In der zweiten Dekade gebietsweise spätsommerlich, am Ende bereits Frost
Mit 10,9 Grad Celsius (°C) lag im Oktober der Temperaturdurchschnitt für Deutschland um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,7 Grad. Wie bereits in den Jahren 2017 und 2018 fiel der Oktober deutlich zu warm aus (Platz 12 der wärmsten Oktober seit Beginn der Messreihe 1881). Zur Monatsmitte sorgte eine südwestliche Strömung sogar für ungewöhnliche Temperaturen. Ohlsbach, im nördlichen Schwarzwald, am 13. sowie Müllheim, südwestlich von Freiburg, am 14. meldeten mit jeweils spätsommerlichen 27,7 °C den deutschlandweit höchsten Wert. Auch einige Nächte verliefen sehr mild: Bad Harzburg, östlich von Goslar, registrierte am 13. eine Tiefsttemperatur von 17,3 °C. In Siegsdorf-Höll, östlich vom Chiemsee, zeigte das Thermometer in der Nacht zum 21. um 4.40 Uhr mit Unterstützung des Föhns sogar 21,9 °C. Die Kaltfront von Tief „Yaroslav“ leitete erst zum Ende der letzten Dekade eine deutliche Abkühlung ein mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen im einstelligen Plusbereich, aber auch Frost.
Ein besonders in der ersten Monatshälfte nasser Oktober
Durch den wiederholten Einfluss atlantischer Tiefdruckgebiete erreichte der Oktober 2019 mit über 80 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 147 Prozent seines Klimawerts von 56 l/m². In der Nacht zum 16. intensivierten sich die Niederschläge an einer Kaltfront über dem Norden erheblich, teilweise entluden sich für die Jahreszeit schwere Gewitter. In Bergen, in der Lüneburger Heide, maß der DWD mit 52,4 l/m² die bundesweit größte Tagesmenge. Ein Frontensystem aus Südwesten brachte am 18. gebietsweise schwere Sturmböen, die örtlich erhebliche Schäden verursachten. Mit über 230 l/m² fiel in den Staulagen des Schwarzwaldes und dem Allgäu aufsummiert der meiste Niederschlag. Im Oberpfälzer Wald, dem Thüringer Becken und der Niederlausitz wurde mancherorts mit insgesamt nur rund 35 l/m² das größte Defizit gemessen.
Sonnenscheinbilanz nahezu ausgeglichen, Süden und Osten deutlich im Vorteil
Im Oktober lag die Sonnenscheindauer mit etwa 105 Stunden knapp unter ihrem Soll von 109 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne mit bis zu 160 Stunden in Ober- und Niederbayern sowie in den östlichen Bundesländern. Die sonnenscheinarmen Gebiete lagen vor allem im Westen, Norden und der Mitte Deutschlands mit gebietsweise nur rund 65 Stunden.
Quellen: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20191030_deutschlandwetter_oktober2019.pdf?__blob=publicationFile&v=3
https://twitter.com/DWD_klima/status/1190702734900711430
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2019 die kleinste Fläche, die in einem Oktober seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
Alle zehn kleinsten in einem Oktober beobachteten Flächen sind seit 2007 aufgetreten.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2019 die zehntkleinste in einem Oktober gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der vierte aufeinanderfolgende Oktober mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem Oktober gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for October 2019, published online November 2019, retrieved on November 21, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201910
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://www.mcc-berlin.net/fileadmin/data/B2.3_Publications/Working%20Paper/2019_MCC_Bewertung_des_Klimapakets_final.pdf
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/pik-und-mcc-legen-ausfuehrliche-bewertung-des-klimapakets-vor
Temperaturen im September 2019: lokal geringfügig zu warm und global extrem heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für September 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im September 2019 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem September gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im September 2019 war die zweitwärmste in einem September gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit September 2016), die wärmste Temperatur wurde im September 2015 beobachtet.
Im September 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem September beobachtet wurde (gemeinsam mit September 2015).
In Afrika wurde der zweitwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet, nur der September 2017 war wärmer.
In Asien wurde der drittwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet, nur der September 2016 und September 2015 waren wärmer.
In Nordamerika wurde der wärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Südamerika wurde der drittwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet, nur der September 2015 und September 2014 waren wärmer.
In Europa wurde der achtwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis September 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis September 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis September 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for September 2019, published online October 2019, retrieved on October 21, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201909
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den September 2019 wie folgt:
Das gibt es noch: Aus meteorologischer Sicht ein durchschnittlicher September
Im September 2019 dominierte im größten Teil Deutschlands in den ersten 3 Wochen des Monats meist hoher Luftdruck. Tiefdruckgebiete, die sich zunächst nur in wenigen Gebieten ausgewirkt hatten, brachten im letzten Drittel auch bisher vernachlässigten Regionen den ersehnten Regen. Heftige Gewitter spielten dabei keine Rolle mehr. Insgesamt wichen Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein kaum vom vieljährigen Mittel ab.
Warme und kühle Abschnitte – gebietsweise bereits frostige Nächte
Mit 14,1 Grad Celsius (°C) lag im September der Temperaturdurchschnitt um 0,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,6 Grad. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September drängte die Kaltfront des Tiefs „Egbert“ die vorher in ganz Deutschland herrschende Hitze nach Osten ab. Lediglich in Berlin, Brandenburg, Sachsen und an wenigen Stationen Bayerns kletterte das Quecksilber nochmals über 30 °C. Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, erreichte mit 33,8 °C den höchsten Wert. Anschließend bestimmte abwechselnd kühle oder warme Luft das Wetter. So zeigte das Thermometer in Coschen am 7. nur noch maximal 15,7 °C. Am 16. um 14 Uhr lag die Temperatur in Rheinfelden am Hochrhein bei 29,3 °C, während sie in Jeßnitz in Sachsen-Anhalt bei 12,2 °C verharrte. Um den 20. trat an zahlreichen Stationen bereits der erste Frost auf. Den bundesweit tiefsten Wert meldete dabei Bad Königshofen im nördlichen Unterfranken am 19. mit -3,0°C.
Zunächst verbreitet zu trocken, später überall Niederschläge
Der September lag mit knapp 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²) leicht über dem vieljährigen Durchschnitt von 61 l/m². Bis zum Beginn der dritten Dekade brachte er jedoch nur dem äußersten Norden und Süden sowie am 8. und 9. dem Osten hin und wieder ergiebige Regenfälle. Die größte Tagesmenge meldete dabei Sigmarszell-Zeisertsweiler am 8. mit 71,2 l/m². In weiten Teilen des Bundesgebietes setzte sich dagegen die Trockenheit weiter fort. Besonders betroffen waren Hessen sowie Unter- und Mittel-franken. So fielen bis zum 22. in Lohr-Halsbach, nordwestlich von Würzburg, nur 1,3 l/m². Laubbäume, die die Hitze des Sommers überstanden hatten, färbten sich bereits jetzt herbstlich bunt. Erst im letzten Drittel sorgten Tiefausläufer von Südwesten her auch in diesen Regionen für reichlich Regen. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Norden Schleswig-Holsteins mit örtlich fast 220 l/m².
Im Südwesten viel, im Norden wenig Sonnenschein
Mit etwa 165 Sonnenstunden übertraf der September 2019 sein Sonnenscheinsoll von 150 Stunden um rund 10 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne am Hochrhein mit bis zu 210 Stunden, am wenigsten in der Lüneburger Heide und in Schleswig-Holstein mit örtlich nur 125 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190930_deutschlandwetter_september2019_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2019 die drittkleinste Fläche, die in einem September seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
Die diesjährige saisonal kleinste Eisfläche wurde am 18. September erreicht. Dabei handelte es sich um die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Messungen (gemeinsam mit 2007 und 2016). Alle dreizehn kleinsten Flächen wurden in den letzten 13 Jahren beobachtet.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2019 die dreizehntkleinste in einem September gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der vierte aufeinanderfolgende September mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem September gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for September 2019, published online October 2019, retrieved on October 21, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201909
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://www.mcc-berlin.net/fileadmin/data/B2.3_Publications/Working%20Paper/2019_MCC_Bewertung_des_Klimapakets_final.pdf
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/pik-und-mcc-legen-ausfuehrliche-bewertung-des-klimapakets-vor
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190924_adrian_statement_klimakongress_news.html
Temperaturen im August 2019: lokal deutlich zu warm und global sehr heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im August 2019 (nur Landmessungen) war die viertwärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880 (die wärmste Temperatur wurde im August 2016 beobachtet).
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2019 war die wärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur.
Im August 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem August beobachtet wurde (gemeinsam mit August 2015 und August 2017), die wärmste Temperatur wurde im August 2016 beobachtet. Neun der zehn wärmsten August-Monate sind seit 2009 aufgetreten, die fünf wärmsten August-Monate seit 2014. Unter den zehn wärmsten August-Monaten lag nur einer im vergangenen Jahrhundert, nämlich der August 1998.
In Afrika wurde der zweitwärmste August während der 110-jährigen Messreihe beobachtet -nur der August 2015 war wärmer.
In Mexiko wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen beobachtet. Gleichzeitig war dies der wärmste Monat überhaupt.
In Spanien wurde der zehntwärmste August seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet. Neun der zehn wärmsten August-Monate traten seit 2009 auf.
In Österreich gehört der August 2019 zu den zehn heißesten August-Monaten der 253-jährigen Messreihe.
Im Königreich Bahrain wurde der fünftwärmste August seit Beginn der Messungen 1902 beobachtet.
Der Zeitraum Juni bis August ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Sommer und in der südlichen Hemisphäre als Winter.
Im Zeitraum Juni bis August 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni bis August 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Juni bis August 2016).
Im Zeitraum Juni bis August 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Frankreich wurde der drittwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet. Nur die Sommer der Jahre 2003 und 2018 waren wärmer.
In Österreich wurde der zweitwärmste Sommer der 253-jährigen Messreihe beobachtet (nur der Sommer 2003 war wärmer).
In Deutschland wurde der drittwärmste Sommer seit Beginn der Messungen 1881 beobachtet. Nur die Sommer der Jahre 2003 und 2018 waren wärmer.
In Hongkong wurde der drittwärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der fünfzehntwärmste Winter seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Neuseeland wurde der siebentwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for August 2019, published online September 2019, retrieved on September 17, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201908
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den August 2019 wie folgt:
Sonnenscheinreich, niederschlagsarm und am Ende nochmals heiß
Nach der großen Hitze Ende Juli verliefen die ersten beiden Augustdekaden wesentlich angenehmer: Trockene, sehr warme und feuchte, kühlere Abschnitte wechselten einander häufig ab. Das letzte Monatsdrittel zeigte sich dagegen verbreitet nochmals sommerlich heiß. Damit lagen, wie schon im Juni und Juli, auch im dritten Sommermonat Temperatur und Sonnenschein deutlich über dem vieljährigen Mittel, bei erheblich zu wenig Niederschlag.
Im letzten Drittel nochmals hochsommerliche Hitze
Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag im August der Temperaturdurchschnitt um 2,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad. Den August 2019 kennzeichnete zunächst ein häufiges Auf und Ab zwischen sehr warmen oder heißen und kühleren Tagen. So kletterte das Quecksilber am 9. in Rheinfelden am Hochrhein auf 35 °C, am 12. in Kaufbeuren nur auf 16 °C. Teils herrschten auch große Unterschiede zwischen dem Norden und Süden: Am 18. meldete Diepholz in Niedersachsen ein Maximum von 17 °C, Elsendorf-Horneck in Niederbayern dagegen 34 °C. Die kälteste Nacht gab es am 14. in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit 3,1 °C. Im letzten Monatsdrittel trumpfte der August nochmals mit hochsommerlicher Hitze auf. Dabei konnte man in Bernburg an der Saale, südlich von Magdeburg, acht Tage mit mehr als 30 °C und sogar drei Tage mit über 35 °C zählen. Dort wurde am 28. mit 35,6 °C auch die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen.
Trotz teils kräftiger Gewitter weitere Verschärfung der Dürre
Mit rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der August nur 84 Prozent seines Klimawertes von 77 l/m². In den ersten beiden Augustdekaden brachten die Ausläufer von Tiefdruckgebieten vor allem im Süden mehrmals Niederschläge, oft begleitet von kräftigen Gewittern. Eine „Superzelle“, das sind sehr große und langlebige Gewitterwolken, zog am 18. vom Saarland bis nach Polen. Auf ihrem Weg richtete sie besonders in dem Gebiet südlich von Offenbach und nördlich von Aschaffenburg riesige Schäden durch Hagel und Orkanböen an. Der meiste Regen im August fiel im Alpenvorland mit bis zu 270 l/m². Die größte Niederschlagstagessumme meldete Rettenberg-Kranzegg im Allgäu am 2. mit 87,5 l/m². Doch auch im Süden blieben die meisten Stationen zu trocken. Im Nordosten erreichte die Regenmenge oft nicht einmal die Hälfte des Solls. Von der Ostseeküste über Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen kamen dabei örtlich nur um 10 l/m² zustande. Damit setzte sich auch im August die Dürre in Deutschland weiter fort.
Ein sonnenscheinreicher August
Der Sonnenschein lag im August mit rund 220 Stunden rund zehn Prozent über dem Soll von 200 Stunden. Am meisten schien die Sonne im äußersten Nordosten mit bis zu 270 Stunden, am wenigsten am Alpenrand mit teils nur 180 Stunden.
Der Sommer 2019 wird wie folgt beschrieben:
Sonnenscheinreich und niederschlagsarm – neue Temperaturrekorde
Im Sommer 2019 befand sich Deutschland oft im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Teils herrschte dabei angenehme Witterung, teils erfolgten jedoch auch markante Vorstöße sehr heißer Luft mit neuen, eindrucksvollen Temperaturrekorden. Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer brachten gebietsweise kräftige Gewitter mit Sturm und Hagel, meist fielen aber nur spärliche Niederschläge. Jeder Sommermonat endete mit einem deutlichen Überschuss an Wärme und Sonnenschein sowie einem erheblichen Regendefizit.
Extreme Hitzewellen mit Temperaturrekorden – drittwärmster Sommer seit 1881
Mit 19,2 Grad Celsius (°C) lag im Sommer der Temperaturdurchschnitt um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,1 Grad. Damit gilt der Sommer 2019 nach 2003 mit 19,7 °C und 2018 mit 19,3 °C als drittheißester seit dem Beginn regelmäßiger Messungen 1881. Großen Anteil daran hatte die extreme Hitzewelle vom 24. bis zum 26. Juli, bei der in Deutschland jeden Tag 40 °C überschritten wurden. Der alte Spitzenwert, aufgestellt in Kitzingen bei Würzburg am 5. Juli und 7. August 2015 mit jeweils 40,3 °C, wurde gleich an 14 Stationen übertroffen. Dabei ragte besonders Lingen (Ems) mit dem neuen deutschen Rekord von 42,6 °C heraus. Zuvor hatte bereits der Juni den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2003 verdrängt und gilt nun als wärmster Juni seit Beginn von Messungen 1881. Frische Nächte traten vor allem Anfang Juli auf: Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete am 4. Juli ein Minimum von +1,5 °C und sogar leichten Bodenfrost.
In den meisten Gebieten weitere erhebliche Verschärfung der Dürre
Der Sommer verfehlte mit rund 175 l/m² sein Soll von 239 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um 27 Prozent. Heftige Gewitter sorgten in einigen Gebieten an manchen Tagen für reichlich Niederschlag. Die größte 24-stündige Niederschlagssumme meldete Kreuth-Glashütte südlich vom Tegernsee am 28. Juli mit 138,9 l/m². Die meisten Regionen blieben dagegen deutlich zu trocken. Besonders in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen bis ins südliche Brandenburg fiel weniger als die Hälfte, örtlich nur ein Drittel des Solls. Zusätzlich führte die große Hitze zu sehr hohen Verdunstungsraten. Vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen waren die Bodenfeuchten seit dem Beginn von Messungen 1961 noch nie so niedrig wie im Sommer 2019. Dies wirkte sich insbesondere auf die Getreideernte und die Wälder in Deutschland aus.
Sommer 2019 unter den vier sonnenscheinreichsten seit Messbeginn
Mit rund 755 Sonnenstunden übertraf der Sommer 2019 sein Soll um 25 Prozent und kletterte damit auf den vierten Platz seit Beginn von Messungen 1951. Den meisten Sonnenschein erhielt die Insel Rügen und Umgebung mit bis zu 900 Stunden, den wenigsten einige Gebiete Schleswig-Holsteins mit örtlich nur 600 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190830_deutschlandwetter_august2019_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190830_deutschlandwetter_sommer2019_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2019 die zweitkleinste Fläche, die in einem August seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2019 die fünftkleinste in einem August gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der dritte aufeinanderfolgende August mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem August gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for August 2019, published online September 2019, retrieved on September 17, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201908
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hitze-braende-kachelmann/
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hurrikan-dorian-kategorie-6/
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-fritz-vahrenholt-den-bundestag-fuer-dumm-verkaufen-wollte/
https://youtu.be/OJ9AWdzO2Z4
(von 9min50s bis 1h10min)
Temperaturen im Juli 2019: lokal und global extrem heiß – neue Rekordwerte erreicht
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juli 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juli 2019 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Juli gemessene Temperatur seit 1880 (der wärmste Juli wurde 2017 beobachtet).
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juli 2019 war die wärmste in einem Juli gemessene mittlere Temperatur.
Im Juli 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juli beobachtet wurde. Neun der zehn wärmsten Juli-Monate wurden seit 2005 beobachtet, die fünf wärmsten Juli-Monate sogar während der letzten 5 Jahre. Unter den zehn wärmsten Juli-Monaten lag nur einer im vergangenen Jahrhundert, nämlich der Juli 1998. Weiter war der Juli 2019 der 43. aufeinanderfolgende Juli sowie der 415. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Afrika wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet, damit wurde der letzte Rekord vom Juli 2015 übertroffen.
Ende Juli 2019 traf erneut eine intensive Hitzewelle Europa (weniger als vier Wochen nach der Hitzewelle vom Juni), die zu zahlreichen neuen Stationsrekorden als auch nationalen Rekorden in Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden führte.
In Frankreich wurde der viertwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet. Mit 42,6°C wurde z. B. an der Station in Paris ein neuer Allzeit-Stations-Temperaturrekord aufgestellt.
In Spanien wurde der siebentwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Deutschland wurde mit 42,6°C ein neuer nationaler Rekord aufgestellt (der alte Rekord vom 05. Juli 2015 mit 40,3°C wurde deutlich übertroffen).
In den Niederlanden wurde mit 40,7°C ein neuer nationaler Rekord aufgestellt (alter Rekord vom 23. August 1944 mit 38,8°C). Zu ersten Mal wurden in Niederlanden Temperaturen von über 40°C gemessen.
Im Vereinigten Königreich wurde der viertwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet. Auch wurde mit 38,7°C ein neuer nationaler Rekord aufgestellt (Cambridge Botanischer Garten).
Im Königreich Bahrain wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1902 beobachtet (gemeinsam mit Juli 2012 und Juli 2016).
In Australien wurde der viertwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet. Der Juli 2019 ist der dreißigste aufeinanderfolgende Monat mit überdurchschnittlichen Temperaturen.
In Honkong fiel im Juli 2019 die Temperatur nicht unter 27,7°C, dies war die höchste jemals in einem Juli gemessene Minimaltemperatur seit Beginn der Messungen.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for July 2019, published online August 2019, retrieved on August 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201907
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juli 2019 wie folgt:
Hitzewelle in Deutschland erreicht neue Dimensionen
Ähnlich wie im außergewöhnlich heißen Sommer 2018, so rollte auch im letzten Julidrittel 2019 eine große Hitzewelle heran. „Drei Tage in Folge 40 Grad, dabei 25 Mal Höchstwerte von 40 Grad und mehr. Das geht in die meteorologischen Geschichtsbücher ein“, sagt Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Besonders im Westen brachen reihenweise die bisherigen Rekorde. Mit 42,6 °C wurde dabei in Lingen im Emsland der alte deutsche Spitzenwert um mehr als 2 Grad übertroffen. Ansonsten verlief der Juli bei einem deutlichen Niederschlagsdefizit insgesamt sonnenscheinreich.
Anfangs meist angenehm warm, später kolossale Hitze mit Rekordtemperatur
Mit 18,9 Grad Celsius (°C) lag im Juli der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,9 Grad. Hochdruckgebiete über Nordwesteuropa sorgten in den ersten beiden Dekaden im Norden für kühle und im Süden für angenehm warme Witterung. Die Nächte verliefen meist recht frisch und das Thermometer zeigte oft einstellige Werte. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge: Am 4. trat dort bei einem Minimum von 1,5 Grad sogar Bodenfrost auf. Durch die Verlagerung des hohen Luftdruckes nach Osteuropa konnte im letzten Drittel die über Südwesteuropa lagernde Gluthitze nach Deutschland vordringen. Von 1881 bis 2018 wurden in Deutschland insgesamt 10 Mal 40 Grad erreicht oder überschritten, jetzt im Juli 2019 25 Mal in nur 3 Tagen!
Trockenheit erreicht zum Teil katastrophale Ausmaße
Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Juli 31 Prozent zu seinem Soll von 78 l/m². Deutschland befand sich häufig im Einflussbereich von Hochdruckgebieten, die nur an wenigen Tagen Regen oder Gewitter zuließen. Diese brachten örtlich Sturm, Hagel und große Niederschlagsmengen. Kreuth-Glashütte, südlich von Bad Tölz, meldete dabei am 28. mit 138,9 l/m² die bundesweit größte Tagessumme des Monats. In den meisten Gebieten blieb der Juli jedoch deutlich zu trocken. In zahlreichen Orten, verteilt in ganz Deutschland, fiel lediglich ein Viertel oder gar Fünftel des Solls. Angesichts der gnadenlosen Hitze, die dabei zum Monatsende herrschte und dem immer noch vorhandenen großen Niederschlagsdefizit aus dem Vorjahr nahm die Dürre in vielen Gebieten katastrophale Ausmaße an. Die „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer“ sprach von einer Jahrhundertkatastrophe für die Wälder in Deutschland.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Die Sonnenscheindauer lag im Juli mit etwa 235 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll von 212 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne im Saarland mit örtlich mehr als 310 Stunden, am wenigsten an der Nordseeküste mit teils unter 170 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190730_deutschlandwetter_juli_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2019 die kleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2019 die kleinste in einem Juli gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der dritte aufeinanderfolgende Juli mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem Juli gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for July 2019, published online August 2019, retrieved on August 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201907
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/warum-ein-co2-preis-gerecht-und-notwendig-ist/
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hitze-braende-kachelmann/
Temperaturen im Juni 2019: lokal und global extrem heiß - neue Rekordwerte erreicht
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juni 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juni 2019 (nur Landmessungen) war die wärmste in einem Juni gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juni 2019 war die wärmste in einem Juni gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit Juni 2016).
Im Juni 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juni beobachtet wurde. Neun der zehn wärmsten Juni-Monate wurden seit 2010 beobachtet. Unter diesen zehn wärmsten Juni-Monaten lag nur einer im vergangenen Jahrhundert, nämlich der Juni 1998 – und zwar auf Platz 8. Weiter war der Juni 2019 der 43. aufeinanderfolgende Juni sowie der 414. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Europa wurde der wärmste Juni seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet. Während der letzten Woche im Juni traf eine intensive Hitzewelle weite Teile Europas, die zu zahlreichen neuen Rekorden führte.
In Spanien wurden an 29 Wetterstationen neue Rekorde bezüglich der in einem Juni gemessenen Höchsttemperatur aufgestellt, bei fünf davon handelt es sich sogar um neue Allzeit-Temperaturrekorde.
In Frankreich wurde der fünftwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet. Der wärmste Juni war 2003. Mit 45,9°C wurde ein neuer nationaler Allzeit-Temperaturrekord aufgestellt, gleichzeitig wurden erstmals Temperaturen über 45°C gemessen.
In Deutschland wurde der wärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet. An 240 Wetterstationen wurden neue Rekorde bezüglich der in einem Juni gemessenen Höchsttemperatur aufgestellt: An 220 Wetterstation herrschten Temperaturen über 35°C, die maximale Temperatur betrug 39,6°C.
In der Schweiz wurde der zweitwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet. An 43 von 85 Wetterstationen der Schweiz wurden neue Rekorde bezüglich der in einem Juni gemessenen Höchsttemperatur aufgestellt.
In der tschechischen Republik wurde mit 38,9°C ein neuer Rekord bezüglich der in einem Juni gemessenen Höchsttemperatur aufgestellt.
In Ungarn wurde der wärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Österreich wurde der wärmste Juni seit Beginn der Messungen 1767 beobachtet. An 147 von 269 österreichischen Wetterstationen wurden neue Rekorde bezüglich der in einem Juni gemessenen Höchsttemperatur aufgestellt, davon an 27 Stationen neue Allzeit-Temperaturrekorde.
In Honkong wurde der drittwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Königreich Bahrain wurde der wärmste Juni seit Beginn der Messungen 1902 beobachtet.
In Argentinien wurde der fünftwärmste Juni seit Beginn der Messungen 1961 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for June 2019, published online July 2019, retrieved on July 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201906
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juni 2019 wie folgt:
Doppelrekord! Noch nie war ein Juni in Deutschland wärmer und sonniger
Der Juni 2019 ist in Deutschland der wärmste und sonnigste Juni seit dem Beginn flächendeckender Messungen. „Schon wieder neue Höchstwerte! Allmählich verschlägt es mir die Sprache angesichts dieser inzwischen in Serie auftretenden Klimarekorde“, kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Zugleich fiel der Juni hierzulande – nach einem zu nassen Mai - deutlich zu trocken aus.
Bisheriger Temperaturrekord im Juni um 0,4 Grad übertroffen
Mit 19,8 Grad Celsius (°C) lag im Juni der Temperaturdurchschnitt in Deutschland um 4,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 4,0 Grad. Die durchweg sommerlichen, zum Monatsende hin hochsommerlichen Werte führten mit einer Differenz von +0,4 Grad gegenüber dem bisherigen Rekordhalter 2003 zum wärmsten Juni seit Messbeginn im Jahr 1881. In der dritten Dekade brachte die erste große Hitzewelle des Jahres die Bevölkerung ins Schwitzen: Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt und Bad Muskau, südöstlich von Cottbus, registrieren am 26. jeweils 38,6 °C. Einige Stationen meldeten sogar Tropennächte: In Kubschütz, östlich von Bautzen, sank das Thermometer am 26. nicht unter 26,2 °C. Coschen zählte beeindruckende 16 heiße Tage mit 30 °C und mehr.
Verbreitet wenig Niederschlag, aber auch schwere Gewitter mit großen Mengen
Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni nur etwa 64 Prozent seines vieljährigen Mittels von 85 l/m² und war dementsprechend verbreitet deutlich zu trocken. Örtlich führten jedoch kräftige Gewitter mit Starkregen, großkörnigem Hagel sowie schweren Sturmböen hauptsächlich in den ersten beiden Monatsdekaden zu großen Niederschlagsmengen. Besonders die Region am Ammersee erlitt am 10. durch ‚Hagelgeschosse‘ mit bis zu 8 cm Durchmesser enorme Zerstörungen. Am 4. gab es bei Bocholt im Westmünsterland einen Tornado der Stärke F2 (184-255 km/h). Die höchste Tagesregenmenge meldete am 11. Jüterbog, südwestlich von Berlin, mit 95,9 l/m². Insgesamt fiel im Südwesten sowie im äußersten Norden Deutschlands mit teils über 150 l/m² der meiste Niederschlag. In der Eifel, im Hunsrück, in Frankenwald, im Thüringer Becken und in der Niederlausitz fielen teilweise nur rund 15 l/m².
Sonnigster Juni seit Messbeginn im Jahr 1951
Mit rund 300 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Soll von 198 Stunden um 50 Prozent. Damit wurde der bisherige Juni-Rekord von 1976 mit 287 Stunden übertroffen. Die Sonnenscheindauer wird vom DWD seit 1951 bundesweit gemessen. Am sonnigsten war es in Ostdeutschland mit bis zu 370 Sonnenstunden. Benachteiligt, jedoch immer noch deutlich über dem Klimawert, war der Nordwesten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens mit gebietsweise rund 235 Sonnenstunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190628_deutschlandwetter_juni.pdf?__blob=publicationFile&v=5
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2019 die zweitkleinste Fläche, die in einem Juni seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (die kleinste Fläche wurde im Juni 2016 beobachtet). Zudem ist der Juni 2019 der zwanzigste aufeinanderfolgende Juni mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2019 die kleinste in einem Juni gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der vierte aufeinanderfolgende Juni mit unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem Juni gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for June 2019, published online July 2019, retrieved on July 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201906
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/duerre/20190712_trockenheit_juni_juli_2019.pdf;jsessionid=F47841AF5EEC1B43358D64B0EFB011B5.live21073?__blob=publicationFile&v=1
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/juni-ist-sonniger-und-waermer
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/koennen-baeume-das-klima-retten/
https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-INSM/index.php
Temperaturen im Mai 2019: lokal zu kühl und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Mai 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Mai 2019 (nur Landmessungen) war die achtwärmste in einem Mai gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Mai 2019 war die zweitwärmste in einem Mai gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit Mai 2015), der wärmste Mai wurde 2016 beobachtet.
Im Mai 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Mai beobachtet wurde.
In Neuseeland wurde der drittwärmste Mai seit Beginn der 111-jährigen Messreihe beobachtet.
Der Zeitraum März bis Mai ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Frühling und in der südlichen Hemisphäre als Herbst.
Im Zeitraum März bis Mai 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum März bis Mai 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) gemessen wurde.
In Hongkong wurde der fünftwärmste Frühling seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der viertwärmste Herbst seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
In Australien wurde der drittwärmste Herbst seit Beginn der seit Beginn der 110-jährigen Messreihe beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for May 2019, published online June 2019, retrieved on June 20, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201905
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Mai 2019 wie folgt:
Nach 13 Monaten in Folge erstmals wieder zu kühl
Nachdem der Sommer auch 2019 bereits im April ein Gastspiel gegeben hatte, schlug der Mai eine völlig andere Richtung ein. Besonders in der ersten Monatshälfte wehte immer wieder kühle Luft von Nordwesten und Norden heran. Hoher Luftdruck brachte dabei an manchen Tagen sonniges Wetter, aber nochmals verbreitet Nachtfröste. Ansonsten sorgten Tiefdruckgebiete vor allem im Süden für reichlich Niederschlag, der sogar teilweise bis ins Flachland vorübergehend als Schnee fiel. Insgesamt verlief der Mai nach 13 Monaten in Folge erstmals zu kühl. Er war nass bei unterdurchschnittlichem Sonnenschein.
Nach 13 Monaten: seit März 2018 erstmals wieder zu kühl
Mit 10,9 Grad Celsius (°C) lag im Mai der Temperaturdurchschnitt um 1,2 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 - damit erstmals seit März 2018. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach unten 2,1 Grad. Vor alIem die erste Monatshälfte verlief ungewohnt kühl. Sie lag in manchen Orten um 5 Grad unter dem vieljährigen Mittel. Die Maxima blieben häufig unter 15 °C, in klaren Nächten trat verbreitet Frost auf. Dadurch geriet die bereits weit fortgeschrittene Vegetation wieder ins Stocken. Bundesweit am tiefsten sank das Quecksilber am 7. in Oberstdorf mit -5,4 °C. In der zweiten Monatshälfte stiegen die Temperaturen zwar deutlich an, doch sie erreichten nicht wieder das Niveau vom Vormonat. In Kahl nordwestlich von Aschaffenburg, in Waghäusel-Kirrlach südöstlich von Speyer und in Worms am Rhein, wo im April noch jeweils 6 Sommertage (≥ 25 °C) aufgetreten waren, konnte man im Mai überhaupt keine zählen. Auch der Höchstwert des Monats lag nur bei 27,6 °C; er wurde am 19. in Lingen im Emsland gemessen.
Im Süden viel Regen, im Nordwesten trocken
Der Mai übertraf sein Soll von 71 Litern pro Quadratmeter (l/m²) mit gut 80 l/m² um 16 Prozent. Damit blieb die nach dem niederschlagsarmen April befürchtete große Trockenheit vorerst noch aus. Tiefdruckgebiete verschonten im Mai besonders den Nordwesten Deutschlands, wo im Emsland örtlich nur um 10 l/m² zustande kamen. Ansonsten versorgten sie die meisten Regionen mit reichlich kostbarem Regen. Dieser ging am 4. und 5. teilweise bis ins Flachland in Schnee über, so dass sich einige Gegenden für kurze Zeit in Weiß präsentierten. Tief „Axel“ brachte vom 19. bis zum 21., erst durch heftige Gewitter und später durch Dauerregen, verbreitet riesige Niederschlagsmengen: 72-stündig fielen in Jachenau-Tannern bei Bad Tölz 231,4 l/m². Der Alpenrand erhielt im Mai mit insgesamt teils über 400 l/m² auch den meisten Niederschlag.
Sonnenschein blieb unter seinem Soll
Der Sonnenschein blieb mit rund 175 Stunden um zehn Prozent unter seinem Soll von 196 Stunden. Begünstigt waren dabei die Küsten von Nord- und Ostsee mit teils mehr als 225 Stunden. In Südbayern kamen örtlich weniger als 120 Stunden zusammen.
Der Frühling 2019 wird wie folgt beschrieben:
Anfangs warm, später kühl – viel Sonnenschein und genügend Niederschlag
Der Frühling 2019 zeigte erhebliche Unterschiede gegenüber dem Vorjahr: 2018 hatte er winterlich kalt angefangen und sommerlich heiß geendet; dieses Mal blieben die Temperaturkontraste weitaus geringer. Stattdessen fegte im März eine ganze Serie von schweren Stürmen über das Land. Im April begann eine Trockenheit, die sich in den meisten Gebieten bei genügend Niederschlag im kühlen Mai aber nicht weiter fortsetzte. Insgesamt verlief der Frühling etwas zu warm und sonnenscheinreich bei ausgeglichener Niederschlagsmenge.
Mildem März und warmem April folgte ein kühler Mai
Mit 9,0 Grad Celsius (°C) lag im Frühling der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,5 Grad. Der Frühling 2019 begann mit einem deutlich zu milden März, der in seiner ersten Hälfte oft völlig frostfrei blieb. Auch der April verlief zu warm, vor allem über die Osterfeiertage gab es bereits einige Sommertage mit Temperaturen über 25 °C. Der Mai zeigte sich dagegen ungewohnt kühl. Im ersten Drittel sank das Quecksilber nachts verbreitet unter den Gefrierpunkt. Die bundesweit tiefste Temperatur im Frühling 2019 meldete Oberstdorf am 20. März mit -9,2°C. Die wärmsten Tage fielen diesmal nicht in den Mai, wie sonst üblich, sondern bereits in den April. Am höchsten kletterte das Quecksilber dabei am 24. in Kitzingen am Main und in München-Stadt mit jeweils 28,1 °C.
Im Nordosten wenig, im Süden viel Niederschlag
Der Frühling 2019 traf mit rund 185 Litern pro Quadratmeter (l/m²) ziemlich genau sein Soll. Insgesamt blieb der April zu trocken, während der März und der Mai zu nass ausfielen. Der Süden lag häufig im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die dort mehrfach größere Mengen Niederschlag brachten. So meldete Jachenau-Tannern vom 19. bis zum 21. Mai 231,4 l/m² und allein am 20. mit 135,4 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Den meisten Niederschlag erhielten im Frühling der Schwarzwald und das Allgäu mit teils über 700 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Nordosten: In der Uckermark und in Vorpommern kamen örtlich weniger als 70 l/m² zustande. Vereinzelt entluden sich heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel, sie blieben aber seltener als in den Vorjahren.
Mehr Sonnenschein als im Durchschnitt
Der Sonnenschein im Frühling 2019 lag mit etwa 515 Stunden um 12 Prozent über seinem Soll von 459 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne an den Küsten von Ost- und Nordsee sowie auf den vorgelagerten Inseln mit örtlich über 600 Stunden. Im Allgäu und im Sauerland schien sie dagegen gebietsweise nur rund 400 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190529_deutschlandwetter_mai_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190529_deutschlandwetter_fruehjahr_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2019 die zweitkleinste Fläche, die in einem Mai seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Mai 2019 die kleinste in einem Mai gemessene Fläche seit 1979. Zudem ist es der dritte aufeinanderfolgende Mai mit deutlich unterdurchschnittlicher Eisbedeckung.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem Mai gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for May 2019, published online June 2019, retrieved on June 20, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201905
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-rezo-video-im-faktencheck
https://www.volker-quaschning.de/artikel/2019-05_Stellungnahme-CDU/index.php
https://www.youtube.com/watch?v=z3EoCKgzLo4
Temperaturen im April 2019: lokal zu warm und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für April 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im April 2019 (nur Landmessungen) war die drittwärmste in einem April gemessene Temperatur seit 1880 (gemeinsam mit April 2012), der wärmste April wurde 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im April 2019 war die zweitwärmste in einem April gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit April 2017), der wärmste April wurde 2016 beobachtet.
Im April 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem April beobachtet wurde, der wärmste April wurde 2016 beobachtet.
In Australien wurde der siebentwärmste April seit Beginn der Messungen vor 110 Jahren beobachtet.
In Hongkong wurde der fünftwärmste April seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2019 bis April 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2019 bis April 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2019 bis April 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for April 2019, published online May 2019, retrieved on May 26, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201904
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den April 2019 wie folgt:
Klimawandel live: 13 zu warme Monate in Folge – neuer Rekord seit 1881
Auch der April 2019 ist in Deutschland verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt zu warm ausgefallen. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes: „Wir können jetzt den Klimawandel live erleben. Der April 2019 ist hierzulande der 13. zu warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit 1881 noch nie gegeben.“ Im April dominierte in Mitteleuropa meist Hochdruckeinfluss. Überwiegend gelangten dabei mit östlicher oder südlicher Strömung warme kontinentale Luftmassen nach Deutschland, die die Temperatur auf ein frühlingshaftes, teils auch schon frühsommerliches Niveau steigen ließen. Insgesamt verlief der April nicht nur zu mild, sondern auch sehr sonnig und niederschlagsarm.
Oft frühsommerlich warm, nur kurzzeitig winterlich
Mit 9,6 Grad Celsius (°C) lag im April der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,3 Grad. Im April dominierte lange das Skandinavien-Hoch „Katharina“: Zur Monatsmitte bescherte es Deutschland vielerorts Maxima nur knapp über dem Gefrierpunkt, über Ostern bis zur Mitte der letzten Dekade dagegen frühsommerliche Werte. Hierbei wurde in Kitzingen, südöstlich von Würzburg, sowie in München-Stadt am 25. mit jeweils 28,1 °C die bundesweit höchste Temperatur gemessen. Außerdem traten in Waghäusel-Kirrlach, südöstlich von Speyer, Worms am Rhein sowie Kahl am Main, nordwestlich von Aschaffenburg, insgesamt bereits sechs Sommertage auf. Den deutschlandweit tiefsten Wert registrierte Carlsfeld im westlichen Erzgebirge am 12. mit -7,4 °C.
Der April war ein sehr trockener Monat - besonders im Osten
Der April erreichte mit rund 30 Liter pro Quadratmeter (l/m²) nur 53 Prozent seines Solls von 58 l/m². Bundesweit traten sehr unterschiedliche Niederschlagssummen auf. So kamen in der Fränkischen Alb, dem Passauer Land, der Leipziger Tieflandbucht, der Prignitz sowie der Mecklenburgischen Seenplatte bis zum 25. örtlich nur rund 1 l/m² zustande. Zu Monatsbeginn und im zweiten Drittel sorgte kurzzeitig typisches Aprilwetter mit Niederschlägen, die teils als Schnee fielen, zeitweise bis ins Flachland für winterliche Verhältnisse. Eine Kaltfront aus Südwesten brachte am 24. stürmische, vereinzelt sogar orkanartige Böen: In Würzburg maß der DWD 105 km/h. Die bundesweit größte Tagessumme mit 47,0 l/m² fiel am 26. in Haag in Oberbayern, östlich von München. Insgesamt wurde im Schwarzwald mit gebietsweise um die 95 l/m² der meiste Niederschlag gemessen.
April 2019 unter den fünf sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Der April lag mit etwa 220 Stunden deutlich über seinem Soll von 154 Stunden und gehörte damit zu den fünf sonnigsten seit Messbeginn 1951. Am meisten schien die Sonne in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 310 Stunden. Im Allgäu und im äußersten Südwesten blieb sie dagegen örtlich unter 140 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190429_deutschlandwetter_april_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2019 die kleinste Fläche, die in einem April seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im April mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 2,59 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im April 2019 die drittkleinste in einem April gemessene Fläche seit 1979. Die im April mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 1,46 % pro Jahrzehnt.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die kleinste in einem April gemessene Fläche (seit 1979). Die im April mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 1,30 % pro Jahrzehnt.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for April 2019, published online May 2019, retrieved on May 26, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201904
Temperaturen im März 2019: lokal deutlich zu mild und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für März 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im März 2019 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem März gemessene Temperatur seit 1880, der wärmste März wurde 2016 beobachtet.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im März 2019 war die zweitwärmste in einem März gemessene mittlere Temperatur, der wärmste März wurde 2016 beobachtet.
Im März 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem März beobachtet wurde, der wärmste März wurde 2016 beobachtet.
In Alaska wurde der wärmste März seit Beginn der Messungen 1925 beobachtet.
In Deutschland wurde der achtwärmste März seit Beginn der Messungen 1881 beobachtet.
In Australien wurde der wärmste März seit Beginn der Messungen vor 110 Jahren beobachtet. Damit wurde die Temperatur des bisher wärmsten März 2016 übertroffen.
In Hongkong wurde der viertwärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der zweitwärmste März seit Beginn der Messungen beobachtet (gemeinsam mit März 1999).
Im Zeitraum Januar 2019 bis März 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2019 bis März 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit März 2017).
Im Zeitraum Januar 2019 bis März 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for March 2019, published online April 2019, retrieved on April 20, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201903
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den März 2019 wie folgt:
Ein stürmischer Monat, dabei sehr mild und sehr niederschlagsreich
Die Witterung in Deutschland zeigte im März 2019 einen gänzlich anderen Charakter als im Februar. Die Hochdruckgebiete zogen nach Südosten ab und machten den Weg frei für Tiefdruckgebiete, die nun in rascher Folge vom Atlantik her Richtung Europa zogen. Sie führten vor allem feuchte und meist sehr milde Luft heran. Ihre Starkwindfelder erfassten immer wieder Mitteleuropa und führten hier zu einer außergewöhnlichen Sturmserie. Ende der zweiten Dekade übernahmen dann wieder die Hochdruckgebiete das Wettergeschehen. Sie lenkten abwechselnd warme oder etwas kühlere, aber meist trockene Luft ins Bundesgebiet. Somit verlief der März insgesamt deutlich zu mild und niederschlagsreich bei ausgeglichener Sonnenscheindauer.
Bundesweit der zwölfte zu warme Monat in Folge
Mit 6,6 Grad Celsius (°C) lag im März der Temperaturdurchschnitt um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,3 Grad. Damit erlebte Deutschland bereits zum dritten Mal in diesem Jahrhundert zwölf zu warme Monate in Folge. Im 20. Jahrhundert waren es nie mehr als neun Monate in Folge. Aufgrund der vielen Wolken kletterten die Temperaturen bis zum 18. tagsüber nicht mehr so hoch wie Ende Februar, doch waren dafür die Nächte deutlich milder. Klare Nächte führten ab dem 19. wieder zu größeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Nun traten vielerorts die ersten Fröste des Monats auf. Den bundesweit tiefsten Wert meldete Oberstdorf am 20. mit -9,2 °C. Am höchsten stieg das Quecksilber bereits zwei Tage später mit 22,0 °C in Waltrop-Abdinghof, nördlich von Dortmund.
Viele Stürme und reichlich Niederschlag
Der März erreichte mit rund 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 130 Prozent seines Solls von 57 l/m². Obwohl sich Deutschland bis zum 18. im Einfluss von Tiefdruckgebieten befand, blieben die Niederschlagsmengen zunächst meist klein. Im Mittelpunkt standen daher die häufigen schweren Stürme. Vor allem „Bennet“ am 4. und „Eberhard“ am 10. richteten große Schäden an - zwei Menschen kamen dabei um. Ein Tornado in Roetgen bei Aachen zerstörte am 13. zahlreiche Häuser. Am 10. fielen im Norden, am 14. und 15. auch im Süden und Westen ergiebigere Niederschläge, die gebietsweise auch einige Flüsse über die Ufer treten ließen. Die bundesweit höchste Tagessumme meldete Schöfweg im Bayerischen Wald am 15. mit 91 l/m². Der insgesamt meiste Regen und Schnee fiel im Schwarzwald mit teilweise über 300 l/m². Am trockensten blieben der Oberrheingraben und das Thüringer Becken mit örtlich weniger als 25 l/m².
Sonnenscheinbilanz ausgeglichen
Der Sonnenschein wich mit etwa 115 Stunden kaum von seinem Soll von 111 Stunden ab. Am häufigsten zeigte sich die Sonne vom Bodensee bis in den Raum Stuttgart mit teilweise über 180 Stunden. Die wenigsten Sonnenstunden kamen im Raum Mecklenburg zusammen, örtlich waren es weniger als 65 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190329_deutschlandwetter_maerz_news.html;jsessionid=0BDF12448B83F5EAAB711F728544697E.live21064?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2019 die siebentkleinste Fläche, die in einem März seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (gemeinsam mit März 2011). Die im März mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 2,7 % pro Jahrzehnt. Am 13. März erreichte die mit Eis bedeckte Meeresfläche ihre größte Ausdehnung des Jahres 2019, die in diesem Jahr die siebentkleinste der vorliegenden 41-jährigen Messreihe bildet. Die zehn kleinsten Maximalausdehnungen wurden allesamt seit 2005 beobachtet, die drei kleinsten seit 2015.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im März 2019 die zweitkleinste in einem März gemessene Fläche seit 1979 (die kleinste im März 2017).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem März gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for March 2019, published online April 2019, retrieved on April 20, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201903
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-viel-co2-kann-deutschland-noch-ausstossen/
Temperaturen im Februar 2019: lokal sehr mild und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Februar 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Februar 2019 (nur Landmessungen) war die fünfzehntwärmste in einem Februar gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Februar 2019 war die zweitwärmste in einem Februar gemessene mittlere Temperatur.
Im Februar 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Februar beobachtet wurde.
Im Vereinigten Königreich wurde der zweitwärmste Februar seit Beginn der Messungen vor 110 Jahren beobachtet. Nur im Februar 1998 war es noch wärmer.
In Australien wurde der viertwärmste Februar seit Beginn der Messungen vor 110 Jahren beobachtet.
In Hongkong wurde der zweitwärmste Februar seit Beginn der Messungen beobachtet.
In West- und Mitteleuropa wurden Ende Februar sehr hohe Temperaturen beobachtet, so dass an mehreren Orten neue Temperaturrekorde aufgestellt wurden:
Im Vereinigten Königreich wurde zum ersten Mal während des Winters eine Temperatur von über 20°C beobachtet – nämlich 20,6°C am 25.02.2019 in Trawsgoed, Ceredigion. Jedoch wurde dieser Rekord bereits am folgenden Tag übertroffen mit 21,2°C, die in Kew Gardens, London gemessen wurden.
Auch in Schweden wurde eine neue in einem Februar gemessene Höchsttemperatur erreicht: 16,7°C in Karlshamn, dasselbe in den Niederlanden mit 18,9°C am 26.02.2019 in DeBilt, sowie in Österreich mit 24,2°C am 28.02.2019 in Güssing und Deutschlandsberg, und schließlich in Frankreich mit 25,0°C am 27.02.2019 in Brive-la-Gaillarde.
Der Zeitraum Dezember bis Februar ist in der nördlichen Hemisphäre definiert als Winter und in der südlichen Hemisphäre als Sommer.
Im Zeitraum Dezember 2018 bis Februar 2019 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2018 bis Februar 2019 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Dezember 2018 bis Februar 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
In Frankreich wurde der zehntwärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Hongkong wurde der wärmste Winter seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Neuseeland wurde der drittwärmste Sommer seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet. Wärmer waren nur der Sommer 2017/18 (wärmste) und der Sommer 1934/35 (zweitwärmste).
In Australien wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for February 2019, published online March 2019, retrieved on March 18, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201902
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Februar 2019 wie folgt:
Wieder sehr mild, dazu trocken und außergewöhnlich sonnenscheinreich
Nachdem Dezember und Januar den Wasserhaushalt in Deutschland ein wenig aufbessern konnten, lief der Februar 2019 wieder in die andere Richtung. Erneut dominierten Hochdruckgebiete mit geringer Bewölkung. Sie sorgten damit für außergewöhnlich viel Sonnenschein und sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Insgesamt lagen die Durchschnittstemperaturen und die Zahl der Sonnenscheinstunden weit über dem vieljährigen Mittel.
Seit April 2018 der bisher elfte überdurchschnittlich warme Monat in Folge
Mit 3,9 Grad Celsius (°C) lag im Februar der Temperaturdurchschnitt um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,9 Grad. Ungewöhnlich - seit April 2018 lagen alle Monate in Deutschland über dem Schnitt. Ursache waren diesmal zahlreiche Hochdruckgebiete über Mitteleuropa. In den oft klaren Nächten kühlte sich die Luft besonders über Schneeflächen stark ab. So sank die Temperatur am 5. in Waldmünchen im Oberpfälzer Wald auf -17,9 °C und damit auf den tiefsten Wert des Monats. Tagsüber herrschte dagegen bei prallem Sonnenschein oft schon frühlingshafte Wärme. An vielen DWD-Messstellen wurden neue Tageshöchsttemperaturen für den Februar verzeichnet. So auch in Geilenkirchen, nördlich von Aachen, wo am 17. bereits das Quecksilber auf 20,6 °C kletterte. Am 26. konnte man in Kaiserslautern sogar 21,3 °C verzeichnen. Die Messstelle Reit im Winkl meldete am 18. in der Frühe noch 11,8 °C, tagsüber kletterte die Temperatur dann auf plus 14,1 °C.
Nur anfangs gebietsweise viel Schnee, sonst erheblich zu trocken
Während Dezember und Januar in Deutschland insgesamt für eine leichte Entspannung der Dürresituation gesorgt hatten, erreichte der Februar mit rund 30 l/m² nur 60 Prozent seines Solls von 49 l/m². Am trockensten war es dabei an einigen Stationen im südlichen Sachsen-Anhalt, im Norden von Sachsen und Thüringen mit Monatsmengen von weniger als 5 l/m². Schierke im Harz meldete dagegen allein am 10. nach schauerartigem, ergiebigem Regen 57,9 l/m². Den meisten Regen und Schnee erhielt im Februar der unmittelbare Alpennordrand mit örtlich mehr als 120 l/m². Bei Temperaturen von 0 °C brachte das Mittelmeertief „Quirin“ am 3. vor allem in Niederbayern, der südlichen Oberpfalz und in Sachsen verbreitet nochmals mehr als 30 cm Neuschnee. Dieser war meist pappig und schwer, so dass viele Bäume unter der großen Last zusammenbrachen. Zahlreiche Schulen blieben am 4. geschlossen.
Wie aus dem Bilderbuch: Sonnenschein wie selten zuvor
Mit rund 130 Stunden kam der Februar 2019 auf beeindruckende 179 Prozent seines Solls von 73 Stunden. Er überbot damit wohl knapp den Februar 2003, der bisher mit 129 Stunden an der Spitze der Statistik gelegen hatte, die im DWD seit 1951 geführt wird. Viele Stationen in Deutschland meldeten neue Februar-Rekorde. Am meisten schien die Sonne in Baden-Württemberg, mit örtlich über 175 Stunden - am wenigsten in Vorpommern mit gebietsweise unter 90 Stunden.
Der Winter 2018/2019 wird wie folgt beschrieben:
Ein sehr milder und niederschlagsreicher Winter mit viel Sonnenschein
Die zurückliegenden drei Wintermonate verliefen sehr unterschiedlich: Im Dezember führten atlantische Tiefdruckgebiete meist sehr milde Luft sowie häufige, überwiegend als Regen fallende Niederschläge heran. Im Januar drehte die Strömung auf Nordwest, so dass sich die Wolken an den Nordrändern der Gebirge stauten und dort enorme Schneefälle auslösten. Insgesamt zeigte sich der Januar eher nasskalt. Im Februar sorgten dann zahlreiche Hochdruckgebiete für außergewöhnlich viel Sonnenschein und sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Zusammengefasst fiel der Winter bei einer insgesamt positiven Niederschlagsbilanz und einem deutlichen Sonnenscheinüberschuss erheblich zu mild aus.
Alle drei Wintermonate lagen über dem Temperaturdurchschnitt
Mit 2,8 Grad Celsius (°C) lag im Winter der Temperaturdurchschnitt diesmal um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,9 Grad. Damit landete auch der Winter 2018/19 mit unter den wärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen im Jahr 1881. Sehr milde Luft, die meist vom Atlantik heranwehte, ließ das Quecksilber im Dezember häufig auf mehr als 10 °C steigen. Noch höher kletterte die Temperatur im Februar: Obwohl in den meist klaren Nächten noch verbreitet leichter bis mäßiger Frost herrschte, zeigte das Thermometer besonders in der zweiten Monatshälfte tagsüber deutlich über 15 °C. In Kaiserslautern verzeichnete man am 26. fast schon sommerliche 21,3 °C. An mehreren Messstellen wurden in diesen Tagen neue Rekorde der Tageshöchsttemperatur registriert. Tiefere Temperaturen und einige Tage mit Dauerfrost gab es vor allem im Januar: Mit -18,6 °C meldete am 21. Januar Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge den tiefsten Wert.
Insgesamt reichlich Niederschlag mit markanten Schneefällen im Januar
Mit rund 210 l/m² überstieg die Niederschlagsmenge den Klimawert von 181 l/m² um 17 Prozent. Obwohl der Winter insgesamt sehr mild war, bleiben trotzdem die markanten Schneefälle in Bayern und Sachsen in Erinnerung. Stellenweise wurden Rekorde gebrochen, die bis 1948 zurückreichen. Auch die Zugspitze meldete mit 974,8 l/m² einen neuen Winterrekord. In Ruhpolding-Seehaus fielen von Dezember bis Februar zusammen rund 1000 l/m². Selbst abseits der Gipfel konnte man zeitweise über zwei Meter Schnee messen, so am 13. in Anger-Stoißberg, nördlich von Bad Reichenhall, mit einer Schneehöhe von 240 cm. Deutlich zu trocken blieb dieser Winter dagegen vor allem im Thüringer Becken, wo gebietsweise weniger als 75 l/m² fielen.
Viel Sonnenschein - vor allem im Februar
Der Sonnenschein überstieg sein Soll mit rund 200 Stunden um 29 Prozent. Am meisten zeigte sich die Sonne vom Hochrhein bis ins Allgäu, mit örtlich mehr als 280 Stunden. An mehreren Messstellen gab es neue Winterrekorde - so auch an der Station Mainz-Lerchenberg (ZDF), wo mit rund 206 Stunden ein Rekord von 1956 gebrochen wurde. An einigen anderen Messstellen kamen kaum 140 Stunden zusammen.
Quellen: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190227_deutschlandwetter_februar.pdf?__blob=publicationFile&v=2
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190227_deutschlandwetter_winter2018_2019.pdf?__blob=publicationFile&v=2
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2019 die siebentkleinste Fläche, die in einem Februar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (gemeinsam mit Februar 2015). Die im Februar mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 2,9 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Februar 2019 die siebentkleinste in einem Februar gemessene Fläche seit 1979.
Am 28. Februar 2019, sowie erneut am 01. März 2019 erreichte die mit Eis bedeckte Meeresfläche ihr jährliches Minimum, das diesmal das siebentkleinste jährliche Minimum darstellte.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die sechstkleinste in einem Februar gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for February 2019, published online March 2019, retrieved on March 18, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201902
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/12-000-wissenschaftler-stellen-sich-hinter-die-streikenden-schueler/
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klimaquiz-der-afd-die-aufloesung/
Temperaturen im Januar 2019: lokal relativ mild und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Januar 2019 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Januar 2019 (nur Landmessungen) war die viertwärmste in einem Januar gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Januar 2019 war die drittwärmste in einem Januar gemessene mittlere Temperatur.
Im Januar 2019 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Januar beobachtet wurde (gemeinsam mit Januar 2007). Nur im Januar 2016 bzw. 2017 war es noch wärmer. Die zehn wärmsten Januare wurden allesamt seit 2002 beobachtet.
Auf drei von sechs Kontinenten (nämlich Südamerika, Asien und Ozeanien) herrschten im Januar 2019 Temperaturen, die zu den fünf höchsten in einem Januar gemessenen zählen. In Ozeanien wurde der wärmste Januar seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet
In Australien wurde der wärmste Januar seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet. Dabei war es im Mittel an fünf aufeinander folgenden Tagen 40,0°C heiß (am 12. bis 16. Januar).
In Neuseeland wurde der drittwärmste Januar seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for January 2019, published online February 2019, retrieved on February 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201901
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Januar 2019 wie folgt:
Viel Schnee im Alpen- und Mittelgebirgsraum - insgesamt nasskalt
Im Januar dominierten in Mitteleuropa meist Tiefdruckgebiete. Immer wieder drückten dabei Wolken und Niederschlagsfelder gegen die Nordränder der Mittelgebirge und der Alpen und führten dort teilweise zu extremen Dauerschneefällen. Zeitweise herrschten winterliche Temperaturen, während sonst eher milde Witterungsabschnitte überwogen. In der zweiten Monatshälfte gelangte ganz Deutschland für etwa eine Woche unter Hochdruckeinfluss. Dieser sorgte allgemein für viel Sonnenschein und auch im Flachland für einige kalte Nächte. Insgesamt ergab dies einen vergleichsweise milden, aber niederschlagsreichen Januar bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer.
Temperaturen im Süden meist durchschnittlich, im Norden recht mild
Mit 0,6 Grad Celsius (°C) lag im Januar der Temperaturdurchschnitt um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,2 Grad. Im Bereich der Mittelgebirge und Alpen, wo wiederholt anhaltende Schneefälle auftraten, wichen die Temperaturen im Januar 2019 kaum vom vieljährigen Mittel ab. Hauptsächlich im Norddeutschen Tiefland sowie in einigen Flussniederungen verlief der Monat dagegen mild. Am 27. stieg dabei das Quecksilber mit gemessenen 11,0 °C in Rheinfelden am Hochrhein am höchsten. Vom 18. bis zum 25. bestimmte vorübergehend Hoch „Brigida“ mit kälterer Luft das Wettergeschehen, so dass man in fast ganz Deutschland ein paar Tage mit Dauerfrost zählen konnte. Obwohl der Himmel im Süden Deutschlands in Gebieten mit dicker Schneedecke nachts immer nur für kurze Zeit aufklarte, wurden dort die tiefsten Temperaturen gemessen: Am 22. meldete Oberstdorf -18,1 °C, am 21. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sogar -18,6 °C.
Insgesamt niederschlagsreich – ungewöhnlich viel Schnee im Alpenraum
Der Januar erreichte mit knapp 80 l/m² etwa 127 Prozent seines Solls von 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Dauerschneefälle zwischen dem 6. und 15. im Nordstau der Mittelgebirge und der Alpen sorgten dort für chaotische Verhältnisse. Vor allem im Chiemgau versanken einige Orte völlig im Schnee. Einsatzkräfte, Bundeswehr und freiwillige Helfer waren im Dauereinsatz, um einsturzgefährdete Dächer von den Schneemassen zu befreien. Am 11. lagen in Ruhpolding-Seehaus 210 cm Schnee, am 13. in Anger-Stoißberg bei Bad Reichenhall 240 cm. An zahlreichen Stellen gab es neue Stationsrekorde. Ruhpolding-Seehaus meldete im Zeitraum vom 1. bis 15. die unglaubliche Niederschlagsmenge von 436,7 l/m². In einigen Gebieten blieb der Januar dagegen zu trocken. Nordthüringen und die Oberrheinische Tiefebene erhielten örtlich weniger als 20 l/m² und der Norden Schleswig-Holsteins etwa ein Drittel seines Niederschlagssolls.
Beim Sonnenschein kaum Abweichung vom vieljährigen Mittel
Der Sonnenschein erreichte bundesweit mit rund 45 Stunden sein Soll von 44 Stunden. Sonnenscheinreiche Messstellen mit örtlich fast 70 Stunden lagen diesmal verstreut in ganz Deutschland, meist aber im Lee von Gebirgen. Im Nordschwarzwald und entlang der Schwäbischen Alb schien dagegen die Sonne teilweise weniger als 25 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2019/20190130_deutschlandwetter_januar_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2019 die sechstkleinste Fläche, die in einem Januar seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Januar 2019 die zweitkleinste in einem Januar gemessene Fläche seit 1979 – nur im Januar 2017 war die Fläche noch kleiner.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die drittkleinste in einem Januar gemessene Fläche.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for January 2019, published online February 2019, retrieved on February 19, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201901
Jahresrückblick 2018:
lokal ein neues Rekordjahr, global liegt 2018 auf Platz vier (wärmer waren nur 2016, 2015 und 2017)
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2018 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Alle 42 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 waren überdurchschnittlich warm. Die fünf wärmsten Jahre traten alle während der letzten fünf Jahre auf. Neun der zehn wärmsten Jahre traten seit 2005 auf.
Rangfolge der 10 heißesten Jahre (1880-2018):
Platz 1: 2016 0,95 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2015 0,91
Platz 3: 2017 0,85
Platz 4: 2018 0,79
Platz 5: 2014 0,75
Platz 6: 2010 0,70
Platz 7: 2013 0,67
Platz 8: 2005 0,66
Platz 9: 2009 0,64
Platz 9: 1998 0,64
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2018 (nur Landmessungen) war die viertwärmste seit 1880.
Im Jahr 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die viertwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
In Afrika wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet (die fünf wärmsten Jahre traten allesamt ab 2010 auf).
In Ozeanien wurde das drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet.
In Deutschland wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1881).
In Frankreich wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1900).
In der Schweiz wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1864).
In Dänemark wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen - nur 2014 war es noch wärmer.
In den Niederlanden wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen - nur 2014 war es noch wärmer.
In Neuseeland wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (gemeinsam mit 1998) – nur 2016 war noch wärmer.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for Annual 2018, published online January 2019, retrieved on February 6, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201813
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2018 für Deutschland wie folgt:
2018 – ein außergewöhnliches Wetterjahr mit vielen Rekorden
„Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen des Klimawandels“, sagt DWD-Pressesprecher Andreas Friedrich. Es präsentierte sich als das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. Auch gehörte es zu den niederschlagsärmsten Jahren seit 1881. Von April bis November verliefen alle Monate ausnahmslos zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich.
Das Jahr 2018 begann mit einem ungewöhnlich milden und sehr niederschlagsreichen Januar, wobei im Südwesten gebietsweise große Regenmengen auftraten. Im Februar und März zeigte sich der Winter nur kurz, aber mit zwei markanten Kaltlufteinbrüchen. Anfang April schaltete das Wetter innerhalb weniger Tage von Winter auf Sommer um. April und Mai waren sogar die wärmsten seit dem Beginn regelmäßiger Messungen. Im Mai und in den ersten beiden Juniwochen entluden sich vor allem im Süden und Westen zahlreiche schwere Gewitter, oft mit Hagel und sintflutartigem Regen. Doch von diesem blieben die meisten Regionen verschont, so dass nun eine der größten Trockenheiten der deutschen Klimageschichte folgte. Dazu erlebten die Menschen im Juli und August eine der längsten und gewaltigsten Hitzeperioden. Sommerlich warme Tage mit viel Sonnenschein und katastrophale Regenarmut zogen sich bis in den November hin. Erst im Dezember ging die Dürre mit ergiebigen Niederschlägen zu Ende.
Wärmstes Jahr seit 1881
Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag im Jahr 2018 der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad. 2018 übertraf damit den bisherigen Rekordhalter 2014 um 0,1 Grad und ist das wärmste Jahr seit Messbeginn 1881. Heißester Ort war Bernburg an der Saale mit 39,5 °C am 31. Juli. Die kälteste Nacht meldete Reit im Winkl am 28. Februar mit -22,1 °C.
Extreme Trockenheit von Februar bis November
Das Jahr 2018 erreichte mit rund 590 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 75 Prozent seines Klimawertes von 789 l/m². Damit gehört es zu den niederschlagsärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881. Von Februar bis November blieben zehn Monate in Folge zu trocken. Den insgesamt wenigsten Regen und Schnee erhielten einige Orte in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit nur rund 250 l/m², den meisten das Oberallgäu und der Südschwarzwald mit örtlich über 1800 l/m². Die größte Tagessumme fiel am 12. Juni in Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald mit 166,5 l/m². Die höchste Schneedecke, abseits der Berggipfel, meldete Balderschwang im Oberallgäu am 13. Februar mit 142 cm.
Sonnenscheinreichstes Jahr seit Messbeginn 1951
Mit etwa 2020 Stunden registrierte der DWD das sonnenscheinreichste Jahr seit Beginn von Aufzeichnungen 1951. Die Sonne zeigte sich am längsten im Berliner Raum, am wenigsten im Sauerland mit unter 1750 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181228_deutschlandwetter_jahr2018_news.html
(Anmerkung: Die Daten zur Eisbedeckung der Arktis und Antarktis werden nachgereicht, sobald diese verfügbar sind.)
Temperaturen im Dezember 2018: lokal zu mild und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Dezember 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Dezember 2018 (nur Landmessungen) war die achtwärmste in einem Dezember gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Dezember 2018 war die zweitwärmste in einem Dezember gemessene mittlere Temperatur - nur im Dezember 2015 war es noch wärmer.
Im Dezember 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Dezember beobachtet wurde - nur im Dezember 2015 war es noch wärmer.
Auf drei der sechs Kontinente herrschten im Dezember 2018 Temperaturen, die zu den sieben höchsten in einem Dezember gemessenen zählen.
In Australien wurde der wärmste Dezember seit Beginn der Messungen beobachtet.
Auf Hawaii wurde der viertwärmste Dezember seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for December 2018, published online January 2019, retrieved on February 6, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201812
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Dezember 2018 wie folgt:
Ende der Trockenheit, aber auch mild und wenig Sonnenschein
Anfang Dezember stellte sich die Wetterlage um: Die vorher über Monate hinweg dominierenden Hochdruckgebiete wanderten nach Osten ab und machten den Weg frei für atlantische Tiefdruckgebiete, die nun mit ihren Ausläufern direkt über Mitteleuropa hinweg zogen. Sie sorgten in Deutschland für die lang herbeigesehnten größeren Niederschlagsmengen und beendeten damit die große Trockenheit. Meist herrschte dabei eine milde Westströmung, so dass die Menschen im Flachland wieder keine weißen Weihnachten erlebten. Insgesamt fiel der Dezember bei wenig Sonnenschein und reichlich Niederschlag zu mild aus.
Überwiegend mildes Wetter und nur vorübergehend winterliche Temperaturen
Mit 3,8 Grad Celsius (°C) lag im Dezember der Temperaturdurchschnitt um 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,6 Grad. Deutschland lag zunächst in sehr milder Luft, die die atlantischen Tiefdruckgebiete mitbrachten. So konnte man am 3. gebietsweise mehr als 15 °C messen. In Andernach am Rhein, nordwestlich von Koblenz, kletterte das Quecksilber dabei mit 16,9 °C bundesweit am höchsten. Vom 12. bis zum 15. streckte ein skandinavisches Hoch einen Keil nach Mitteleuropa aus, so dass vorübergehend etwas kältere Luft nach Deutschland gelangte. Über den schneebedeckten Flächen des Alpenvorlandes sanken die Temperaturen dabei vereinzelt in den strengen Frostbereich. In Oberstdorf zeigte das Thermometer am 13., 14. und 15. sogar unter -15 °C und am 14. mit -18,2 °C den bundesweit niedrigsten Wert im Dezember. Am 16. setzte wieder Milderung ein.
Endlich ergiebige Niederschläge – im Flachland keine weißen Weihnachten
Mit fast 105 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Dezember 149 Prozent seines Solls von 70 l/m². Die große Trockenheit ging durch die lange erhofften, größeren Niederschläge zu Ende. Diese erfassten hauptsächlich den Westen, die Mitte und den Süden Deutschlands, wo gebietsweise sintflutartiger Regen fiel. Große Mengen erhielt vor allem der Schwarzwald: Vöhrenbach-Urach meldete vom 23. auf den 24. eine Tagessumme von 104,2 l/m², St. Blasien-Menzenschwand vom 21. bis zum 23. sogar 185 l/m² und im ganzen Monat etwa 460 l/m². Deutlich trockener blieb der Nordosten mit örtlich unter 40 l/m². Im Flachland zeigte sich der Winter lediglich am dritten Advent mit etwas Schnee, doch für weiße Weihnachten reichte es hier wieder nicht.
Zweiter sonnenscheinarmer Monat im Jahr 2018
Mit etwa 30 Stunden fehlten dem Dezember 25 Prozent zum Soll von 38 Stunden. Damit war der Dezember nach dem Januar der zweite sonnenarme Monat in diesem Jahr. Die Sonne zeigte sich am längsten vom Südschwarzwald bis zum Allgäu mit teils über 60 Stunden, im Sauerland dagegen örtlich kaum 15 Stunden.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181228_deutschlandwetter_dezember_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2018 die viertkleinste Fläche, die in einem Dezember seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (nur im Dezember 2016, 2017 und 2010 war die Fläche noch kleiner).
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Dezember 2018 die zweitkleinste in einem Dezember gemessene Fläche seit 1979 – nur im Dezember 2016 war die Fläche noch kleiner.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die zweitkleinste in einem Dezember gemessene Fläche – nur im Dezember 2016 war die Fläche noch kleiner.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for December 2018, published online January 2019, retrieved on February 6, 2019 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201812
Temperaturen im November 2018: lokal sehr warm und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für November 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2018 (nur Landmessungen) war die sechzehntwärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im November 2018 war die zweitwärmste in einem November gemessene mittlere Temperatur - nur im November 2015 war es noch wärmer.
Im November 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste (gemeinsam mit November 2004 und November 2016), die seit Beginn der Messungen (1880) in einem November beobachtet wurde.
Global betrachtet war der November 2018 der 42. aufeinanderfolgende November sowie der 407. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Südamerika und Afrika herrschten im November 2018 Temperaturen, die zu den acht höchsten in einem November gemessenen zählen, seit Beginn der Messungen 1910. Nordamerika war der einzige Kontinent, wo die Durchschnittstemperatur im November unter dem langjährigen Mittel lag.
Auf Hawaii wurde der drittwärmste November seit Beginn der Messungen beobachtet – nur im November 1968 bzw. November 2015 war es noch wärmer.
Eine extreme Hitzewelle trat Nord-Queensland in Australien auf: In Cairns wurde mit 43,6°C ein neuer Hitzerekord aufgestellt, der 6,6°C (!) über dem bisherigen Rekord von 37,0°C lag.
Im Zeitraum September bis November 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die sechstwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit September bis November 2012 bzw. 2016).
Im Zeitraum September bis November 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Der betrachtete Zeitraum von September bis November wird auf der Nordhalbkugel „Herbst“ und auf der Südhalbkugel „Frühling“ genannt.
Global betrachtet (Land und Ozean kombiniert) war der Zeitraum von September bis November 2018 der zweitwärmste der vorliegenden 139-jährigen Messreihe. Nur im September bis November 2015 war es noch wärmer.
In der Schweiz wurde der drittwärmste Herbst seit Beginn der Messungen 1864 beobachtet.
In Frankreich wurde der viertwärmste Herbst seit Beginn der Messungen beobachtet, nur im Herbst 2006, 2014 bzw. 2011 war es noch wärmer.
In Australien wurde der neuntwärmste Frühling seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for November 2018, published online December 2018, retrieved on December 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201811
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den November 2018 wie folgt:
Auch der November wieder warm, trocken und sonnenscheinreich
Der November reihte sich nahtlos in die im April begonnene Serie zu warmer, erheblich zu trockener und ungewöhnlich sonnenscheinreicher Monate ein. Ursache dafür war der meist vorherrschende Hochdruckeinfluss, wodurch sich Tiefdruckgebieten nur selten die Gelegenheit bot, nach Mitteleuropa vorzudringen.
Anfangs ein sommerlicher Auftakt - später häufig Nachtfrost
Mit 5,3 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,9 Grad. Im Jahr 2018 trumpfte sogar der November in seiner ersten Hälfte nochmals mit fast sommerlicher Witterung auf: Eine südliche Strömung sorgte besonders im Lee der Alpen und einiger Mittelgebirge verbreitet für Temperaturen über 20 °C. Diese Marke wurde in Bad Kohlgrub-Rosshof, nördlich von Garmisch-Partenkirchen, gleich viermal erreicht bzw. überschritten. Die höchste Temperatur des Monats wurde in Rosenheim am 6. mit 24,2 °C erreicht. Selbst am 12. November zeigte das Thermometer an einigen Stationen im Süden und in der Mitte Deutschlands noch einmal 20 bis 21 °C. Olbersleben, nördlich von Weimar, war dabei mit 21,3 °C der wärmste Ort. Somit zählt dieser Tag zu den spätesten Terminen mit mehr als 20 °C in Deutschland. Durch die Verlagerung hohen Luftdrucks von Ost- nach Nordeuropa konnte im letzten Monatsdrittel deutlich kältere Luft einfließen. Für einen richtigen Wintereinbruch reichte dies in den meisten Gebieten jedoch nicht. Die tiefste Temperatur wurde am 28. in Dippoldiswalde-Reinberg, südlich von Dresden, mit -10,3 °C erreicht.
Fortdauer der Dürre - in der zweiten Monatshälfte gebietsweise Schnee
Auch im November blieben die von vielen erhofften, stärkeren und flächendeckenden Niederschläge aus. Stattdessen erreichte der Monat mit gut 20 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur ein Drittel seines Solls von 66 l/m² und war damit deutschlandweit bereits der zehnte zu trockene Monat in Folge. Die Dürre verschärfte sich besonders in der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts, in einem breiten Streifen nördlich des Erzgebirges und gebietsweise in Franken, wo weniger als 10 l/m² zustande kamen. Im äußersten Westen, vom Saarland bis zur Eifel, fielen dagegen bis zu 80 l/m². Doch auch dort blieben fast alle Stationen unter ihrem Soll. Ab dem 18. zeigte sich der November an manchen Tagen auch schneebedeckt. Dies beschränkte sich jedoch meist auf das Alpenvorland und wenige Landstriche im Mittelgebirgsraum. Immerhin lagen am 27. in Schöfweg im Bayerischen Wald 20 cm Schnee.
November 2018 unter den vier sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Der November erreichte mit rund 75 Stunden 141 Prozent seines Solls und gehört damit zu den vier sonnigsten seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Bayerischen Wald mit bis zu 125 Stunden. Entlang der Donau und ihren Nebenflüssen schien die Sonne wegen häufigen Nebels örtlich weniger als 50 Stunden.
… und den Herbst 2018 wie folgt:
Rekordherbst mit viel Wärme und Sonnenschein – und erneut zu trocken
Bis weit in den Herbst hinein setzte sich die deutlich zu warme, viel zu trockene und überaus sonnenscheinreiche Witterung fort. So folgten dem heißen Spätsommer im September ein ausgeprägter Altweibersommer und ein goldener Oktober sowie ein markanter Martinsommer im November. Kältere oder feuchtere Abschnitte blieben selten und waren nur kurz. So kam es vielerorts auch zu neuen Herbstrekorden.
Ausgesprochen warm bis in den November – dann gebietsweise mäßiger Frost
Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Herbst um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,4 Grad. Der Temperaturverlauf folgte scheinbar einem Muster: Zur Monatsmitte herrschten ausgeprägte Wärmeperioden, zum Ende des Monats wurde es kühler. So war der bundesweit heißeste Herbsttag der 18. September, mit je 33,1 °C in Pabstorf, bei Magdeburg, sowie in Köln-Wahn, wo der bisherige Höchstwert aus dem Jahre 2013 übertroffen wurde. Bis Mitte Oktober konnte man bei Spitzenwerten von 29 °C vielerorts nochmals eine ganze Reihe von Sommertagen zählen und selbst in den ersten beiden Novemberwochen kletterte das Quecksilber häufig über die Marke von 20 °C. Den bundesweit tiefsten Wert meldete Dippoldiswalde-Reinberg am 28. November mit -10,3 °C.
Rekord-Trockenheit setzt sich auch im Herbst weiter fort
Der Herbst 2018 erreichte mit gut 95 Litern pro Quadratmeter (l/m²) lediglich 51 Prozent seines Solls von 183 l/m². Nur in den Jahren 1953, 1959 und 1908 war der Herbst mit 84, 91 und 95 l/m² noch trockener. Schaut man sich aber Sommer und Herbst zusammen an, so war es seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881 noch nie zuvor so lange so trocken: Über die gesamte Fläche Deutschlands gemittelt fielen von Juni bis November 2018 lediglich etwa 225 Liter auf jeden Quadratmeter. Im Vergleich mit früheren Jahren folgt erst weit dahinter das Jahr 1911 mit 268 l/m². In Sachsen-Anhalt kamen teilweise sogar nur rund 90 l/m² zustande. Im Herbst waren die Gebiete nördlich von Berlin mit örtlich weniger als 40 l/m² am trockensten. Bundesweit purzelten reihenweise Stationsrekorde. Begonnen hatte die Trockenheit bereits mit dem Februar. Die zuletzt extreme Dürre spiegelte sich eindrucksvoll im Niedrigwasser von Flüssen und Seen, die oft Rekordpegelstände erreichten. „Fabienne“ war am 23. September eines der wenigen Tiefdruckgebiete, das im Herbst den Weg nach Mitteleuropa fand. Aber sein Niederschlagsgebiet konnte den allgemeinen Wassermangel nicht lindern.
Zweitsonnigster Herbst seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1951
Der Herbst 2018 kam mit rund 440 Stunden auf 141 Prozent seines Solls von 311 Stunden und war damit der zweitsonnigste seit Beginn von Messungen. Es kam an vielen Messstellen des DWD zu neuen Rekorden. Im Herbst zeigte sich die Sonne im Südwesten mit gebietsweise über 520 Stunden am längsten. Relativ wenig Sonnenschein erhielt Schleswig-Holstein mit örtlich unter 340 Stunden. Insgesamt schien auch im Halbjahr Sommer/Herbst nie zuvor die Sonne häufiger.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181129_deutschlandwetter_november_news.html
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181129_deutschlandwetter_herbst_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2018 die neuntkleinste Fläche, die in einem November seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im November mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 5,0 % pro Jahrzehnt. Der November 2018 war der neunzehnte aufeinanderfolgende November mit unterdurchschnittlicher Meereisbedeckung.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2018 die zweitkleinste in einem November gemessene Fläche seit 1979 (gemeinsam mit November 1986) – nur im November 2016 war die Fläche noch kleiner.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die drittkleinste in einem November gemessene Fläche.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for November 2018, published online December 2018, retrieved on December 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201811
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Erste Bilanz des Deutschen Wetterdienstes zum Jahr 2018 in Deutschland:
2018 ist das wärmste Jahr in Deutschland seit Messbeginn 1881
„Hinter uns liegt ein außergewöhnliches Wetterjahr. Obwohl noch ein paar Tage fehlen, können wir jetzt schon sagen: 2018 ist mit 10,4 Grad Celsius das wärmste Jahr seit dem Beginn deutschlandweiter Wetterbeobachtungen im Jahr 1881. Das ist ein trauriger Rekord“, erklärt Prof. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einer ersten Bilanz des nationalen Wetterdienstes.
Die Berechnungen des DWD beruhen auf Messungen bis zum 19.12 2018 und einer Abschätzung des Witterungsverlaufs der noch fehlenden Tage des Jahres durch die mittelfristige Wettervorhersage des Europäischen Zentrums für Mittelfristige Wettervorhersage. Die Mitteltemperatur lag 2,2 Grad über dem vieljährigen Deutschlandmittel 1961-1990 und knapp vor dem bisher wärmsten Jahr 2014 mit 10,3 Grad Celsius. Damit fallen acht der neun wärmsten Jahre seit 1881 in das 21. Jahrhundert. Becker: „Diese auffällige Ballung warmer Jahre zeigt ganz klar: Die Erwärmung ist ungebremst, der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“
Sonnigstes Jahr seit Beginn einheitlicher flächendeckender Messungen
2018 wird mit weit über 2 000 Sonnenstunden zugleich das sonnenscheinreichste Jahr in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951 – vor dem Jahr 2003 mit 2014 Sonnenstunden. Beim Niederschlag dürfte, so Becker, 2018 eines der drei trockensten Jahre seit 1881 sein. Niederschlagärmstes Jahr ist bisher 1959 mit im Mittel 551 Liter pro Quadratmeter.
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181220_jahr2018_rekord_news.html
Temperaturen im Oktober 2018: lokal sehr warm und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Oktober 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Oktober 2018 (nur Landmessungen) war die zweitwärmste in einem Oktober gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Oktober 2018 war die zweitwärmste in einem Oktober gemessene mittlere Temperatur (gemeinsam mit Oktober 2016).
Im Oktober 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Oktober beobachtet wurde.
Global betrachtet wurde der zweitwärmste Oktober beobachtet (nur im Oktober 2015 war es noch wärmer). Weiter war der Oktober 2018 der 42. aufeinanderfolgende Oktober sowie der 406. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
Auf vier der sechs Kontinente herrschten im Oktober 2018 Temperaturen, die zu den vier höchsten in einem Oktober gemessenen zählten, seit Beginn der Messungen 1910.
In Europa wurde der drittwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Asien wurde der drittwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Ozeanien wurde der vierwärmste Oktober seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der viertwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
Im Königreich Bahrain wurde der drittwärmste Oktober seit Beginn der Messungen 1902 beobachtet. Wärmer war es nur im Oktober 2015 und Oktober 2017.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Januar bis Oktober 2014).
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for October 2018, published online November 2018, retrieved on November 22, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201810
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Oktober 2018 wie folgt:
Überwiegend sehr warm und sehr sonnig – weiterhin extreme Dürre
Anhaltender Hochdruckeinfluss hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte deutschlandweit für einen überaus sonnenscheinreichen und sehr warmen Oktober. Nur zu Beginn der ersten sowie in der dritten Monatsdekade stellten sich auch mal herbstliche Temperaturen ein. Meist gelangten jedoch mit südwestlicher Strömung ungewöhnlich warme und trockene Luftmassen zu uns, wodurch sich die seit April anhaltende extreme Dürre weiter verschärfte.
Überwiegend spätsommerlich mit kühlem Monatsende
Im Oktober lag der bundesweite Temperaturdurchschnitt mit 10,7 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad. Nach kühlerem Beginn kam ab dem 5. noch einmal der Sommer zurück und bescherte dem größten Teil des Landes bis etwa zum 17. Temperaturen von deutlich über 20 °C. Aufgrund dieser extremen Witterung verzeichneten einige DWD-Stationen bei der Anzahl der Sommertage neue Rekorde: So konnte man in Düsseldorf, Waltrop-Abdinghof, nördlich von Dortmund, und in Tönisvorst sieben solcher Tage zählen. Besonders zum Auftakt des zweiten Drittels herrschte unter Hoch „Viktor“ für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitze. Tönisvorst, westlich von Krefeld, meldete am 13. mit spätsommerlichen 28,6°C den bundesweit höchsten Wert. Kühlere Luft konnte sich dann erst wieder im letzten Drittel durchsetzen: Am 22. registrierte Rottweil, nordöstlich von Villingen-Schwenningen, minus 5,0 °C und damit den bundesweit tiefsten Oktoberwert.
Erneut Niederschlagsdefizit und Verschärfung der anhaltenden extremen Dürre
Mit rund 28 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Oktober nur etwa die Hälfte seines Solls von 56 l/m². Mit Ausnahme des äußersten Südens zeigte sich erneut ein enormes Niederschlagsdefizit und verschärfte so die seit April anhaltende extreme Dürreperiode. Sogar die Pegel des Rheins sanken vereinzelt auf Rekordniveau. In der Pfalz, in Rheinhessen und im Hunsrück fiel bis zum 29. mancherorts nicht einmal ein Liter Regen. Deutlich mehr war es am 24. in Bischofswiesen-Loipl, nordwestlich von Berchtesgaden: Ausläufer des Tiefs „Tina“ brachten dort innerhalb von 24 Stunden die bundesweit höchste Tagessumme von 72,5 l/m². In den südlichen Mittelgebirgen wurde es am 28. vorübergehend winterlich: Klippeneck, auf der Schwäbischen Alb, meldete um 15 Uhr eine Schneehöhe von 20 cm. Die höchsten Niederschlagssummen des Monats mit örtlich über 130 l/m² meldeten einige Messstellen entlang der Alpen.
Oktober 2018 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Mit bundesweit rund 160 Stunden lag der Monat um 47 Prozent über seinem Klimawert und gehörte damit zu den fünf sonnigsten Oktobern seit Messbeginn. Am längsten zeigte sich die Sonne im Allgäu, in Oberbayern sowie der Fränkischen Alb mit bis zu 200 Stunden. An vielen Messstellen Deutschlands gab es neue Monatsrekorde. Die geringste Sonnenscheindauer meldete Osthessen und Westthüringen. Örtlich waren es nur rund 120 Stunden. Damit lag man aber immer noch deutlich über dem Soll.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181030_deutschlandwetter_oktober_news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2018 die drittkleinste Fläche, die in einem Oktober seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (nach Oktober 2007 und Oktober 2012). Die im Oktober mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 9,2 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2018 die viertkleinste in einem Oktober gemessene Fläche seit 1979. Die im Oktober mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,6 % pro Jahrzehnt.
Am 02. Oktober erreichte in der Antarktis die mit Eis bedeckte Fläche das jährliche Maximum. Dieses Jahr war die Fläche die viertkleinste seit Beginn der Messungen.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die zweitkleinste in einem Oktober gemessene Fläche (nach Oktober 2016).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for October 2018, published online November 2018, retrieved on November 22, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201810
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
Zusammenfassung von Messdaten aus Deutschland des Jahres 2017 unter verschiedenen Aspekten (Deutscher Wetterdienst DWD):
https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb_2017.pdf
Temperaturen im September 2018: lokal warm und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für September 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im September 2018 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste in einem September gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im September 2018 war die viertwärmste in einem September gemessene mittlere Temperatur.
Im September 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem September beobachtet wurde (gemeinsam mit 2017).
Global betrachtet wurden die zehn wärmsten Septembermonate seit 2003 beobachtet. Die die fünf wärmsten Septembermonate traten in den vergangenen fünf Jahren (2014 bis 2018) auf, dabei war es im September 2015 am wärmsten. Weiter war der September 2018 der 42. aufeinanderfolgende September sowie der 405. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Europa wurde der wärmste September seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Afrika wurde der drittwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Asien wurde der viertwärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Argentinien wurde der wärmste September seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Spanien wurde der wärmste September seit Beginn der Messungen 1965 beobachtet.
Im Vereinigten Königreich wurden im September unterdurchschnittliche Temperaturen beobachtet.
Im Königreich Bahrain wurde der zweitwärmste September seit Beginn der Messungen 1902 beobachtet (gemeinsam mit September 1998 und 2015). Am wärmsten war es im September 2017.
Im Zeitraum Januar bis September 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis September 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Januar bis September 2014).
Im Zeitraum Januar bis September 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for September 2018, published online October 2018, retrieved on October 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201809
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den September 2018 wie folgt:
Zunächst wieder heiß, trocken und sonnig, dann Stürme und Abkühlung
Der sehr heiße und außergewöhnlich lang anhaltende Sommer 2018 gab sich erst im letzten Septemberdrittel nach schweren Herbststürmen geschlagen. Doch zuvor sorgte nochmals eine ganze Reihe weiterer Hochdruckgebiete in den ersten beiden Monatsdekaden für große Hitze, viel Sonnenschein und die Fortdauer der extremen Dürre.
Nach Hochsommerwetter folgt im letzten Septemberdrittel abrupte Abkühlung
Im September lag der Temperaturdurchschnitt mit 15,1 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,6 Grad. Das mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen seit Mitte April anhaltende hochsommerliche Wetter setzte sich zunächst auch im September fort. Deutschland war häufig im Zustrom sehr warmer Luftmassen und erlebte einen Höhepunkt am 18., als der ehemalige Hurrikan „ex-Helene“ auf seiner Vorderseite heiße Luft bis weit in den Norden Deutschlands transportierte. Selbst Hamburg und einige Orte in Schleswig-Holstein verzeichneten dabei über 30°C. An mehreren Stationen wurden Septemberrekorde gebrochen. Am höchsten stieg das Quecksilber mit je 33,1°C in Köln-Wahn und in Pabstorf bei Magdeburg. Zu Beginn des letzten Septemberdrittels ging die hochsommerliche Witterung jäh zu Ende. Die Tageshöchstwerte erreichten zeitweise verbreitet kaum noch 15°C und nachts traten vor allem im Südosten Deutschlands die ersten Fröste auf: So meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 26. nur -4,1°C.
Sturmtiefs bringen endlich den lang ersehnten Regen
Mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten auch dem September erneut etwa 28 Prozent des vieljährigen Durchschnittswertes von 61 l/m².Vereinzelte Gewitter –wie beispielsweise am 6. in Calw, südlich von Pforzheim, mit einer Niederschlagssumme von 67,7 l/m² –konnten die große Dürre der ersten beiden Monatsdekaden nur örtlich etwas lindern. Nach wie vor zeigte sich Deutschland staubtrocken. Die Pegel einiger Flüsse sanken auf Rekordniveau und viele Laubwälder sahen aus wie sonst Anfang November. Erneut kam es zu zahlreichen Wald- und Flächenbränden, z. B. am 3. bei Meppen oder am 19. in der Nähe von Offenbach. Erst die Tiefdruckgebiete „Elena“ am 21. und „Fabienne“ am 23., die tlw. mit Orkanböen über Deutschland hinwegfegten, beendeten in fast allen Gebieten die Trockenheit. Den bundesweit wenigsten Regen erhielt der äußerste Nordosten mit gebietsweise unter 15 l/m², den meisten der unmittelbare Alpenrand und der Vogelsberg, örtlich waren es dort mehr als 150 l/m².
September 2018 unter den fünf sonnenscheinreichsten seit Messbeginn
Das Sonnenscheinsoll von 149 Stunden wurde mit rund 205 Stunden um etwa 38 Prozent übertroffen. Damit gehört der September 2018 zu den fünf sonnigsten seit dem Beginn solcher Messungen im Jahr 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Südwesten, mit bis zu 250 Stunden. Dort gab es einige neue Monatsrekorde. Am wenigsten schien die Sonne in Schleswig-Holstein- örtlich waren es dort kaum 140 Stunden.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180928_deutschlandwetter_september.pdf?__blob=publicationFile&v=2
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2018 die siebentkleinste Fläche, die in einem September seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im September mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 12,5 % pro Jahrzehnt. Die diesjährige saisonal kleinste Eisfläche wurde sowohl am 19. als auch am 23. September erreicht. Dabei handelte es sich um die sechstkleinste Fläche seit Beginn der Messungen (gemeinsam mit 2008 und 2010).
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2018 die zweitkleinste in einem September gemessene Fläche seit 1979 (die kleinste Fläche wurde im September 1986 beobachtet). Die im September mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,5 % pro Jahrzehnt.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) war die kleinste in einem September gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for September 2018, published online October 2018, retrieved on October 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201809
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/ipcc-sonderbericht-zu-15-grad-erwaermung/
Temperaturen im August 2018: lokal und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im August 2018 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste in einem August gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im August 2018 war die fünftwärmste in einem August gemessene mittlere Temperatur.
Im August 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem August beobachtet wurde.
Global betrachtet wurden neun der zehn wärmsten Augustmonate seit 2009 beobachtet (Ausnahme: August 1998). Die die fünf wärmsten Augustmonate traten in den vergangenen fünf Jahren (2014 bis 2018) auf, dabei war es im August 2016 am wärmsten. Weiter war der August 2018 der 42. aufeinanderfolgende August sowie der 404. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Europa wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Deutschland wurde der drittwärmste August seit Beginn der Messungen 1881 beobachtet.
In Neuseeland wurde der neuntwärmste August seit Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
In Österreich wurde der fünftwärmste August in der vorliegenden 252-jährigen Messreihe beobachtet.
In der Schweiz wurde der drittwärmste August seit Beginn der Messungen 1864 beobachtet.
In Südkorea wurde der wärmste August seit Beginn der Messungen 1973 beobachtet.
Im Zeitraum Juni 2018 bis August 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Juni 2018 bis August 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde (gemeinsam mit Juni bis August 2009).
Im Zeitraum Juni 2018 bis August 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
In Europa wurde der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Frankreich wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In Österreich wurde der viertwärmste Sommer der vorliegenden 252-jährigen Messreihe beobachtet.
In Deutschland wurde der zweitwärmste Sommer seit Beginn der Messungen 1881 beobachtet. Nur der Sommer 2003 war wärmer.
In den Niederlanden wurde der wärmste Sommer beobachtet, seit nationale Aufzeichnungen vor mehr als drei Jahrhunderten begannen.
In der Schweiz wurde der drittwärmste Sommer der vorliegenden 155-jährigen Messreihe beobachtet.
In Argentinien wurde der achtkälteste Winter seit Beginn der Messungen 1961 beobachtet.
In Neuseeland wurde der sechstwärmste Winter Beginn der Messungen 1909 beobachtet.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for August 2018, published online September 2018, retrieved on September 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201808
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den August 2018 wie folgt:
Erneut ein Rekordmonat mit hohen Temperaturen und wenig Regen
Der August 2018 reihte sich nahtlos in die bereits im April 2018 begonnene Serie extrem warmer, erheblich zu trockener und ungewöhnlich sonnenscheinreicher Monate ein. Damit war der Zeitraum April bis August 2018 der wärmste sowie sonnenscheinreichste und auch einer der niederschlagsärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen. Vielerorts gab es neue Stationsrekorde. Es kam in zahlreichen Gebieten zu katastrophalen Auswirkungen auf die Natur und Landwirtschaft.
August 2018 gehört zu den drei wärmsten seit Beginn von Messungen 1881
Mit rund 20,0 Grad Celsius (°C) lag im August der Temperaturdurchschnitt um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,5 Grad. Damit gehört der August 2018 nach 2003 und neben 2015 zu den drei wärmsten seit dem Beginn von Messungen 1881. Anfang des Monats setzte sich die Ende Juli begonnene extreme Hitze weiter fort. In Darmstadt und in Bernburg an der Saale konnte man fünf Tage mit mehr als 35 °C zählen. Heißester Ort war diesmal Langenlipsdorf, östlich von Wittenberg. Dort kletterte das Quecksilber am 8. auf 38,4 °C. Ab dem 10. lag das Temperaturniveau zwar etwas niedriger, trotzdem meldete Kitzingen insgesamt 18 Tage mit über 30 °C. In der Stadt in Mainfranken erhöhte sich damit die Zahl dieser sog. „Heißen Tage“ im Jahr 2018 auf 46. Erst zum Monatsende sorgte kühlere Luft für angenehmere Tage und herbstlich frische Nächte. In Meßstetten auf der Schwäbischen Alb trat am 26. mit -0,1 °C bereits der erste geringe Frost auf.
Verbreitet extrem trocken, nur im äußersten Norden und Süden genug Regen
Mit rund 40 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der August bundesweit nur 54 Prozent seines Klimasolls von 77 l/m². Nur der äußerste Norden und Süden wurde im August mit ausreichend Niederschlag versorgt: In Oberbayern fielen örtlich mehr als 200 l/m². Ausnahmen blieben auch einige lokale, aber niederschlagsreiche Gewitter, wie am 2. in Genthin, nordöstlich von Magdeburg, mit 105 l/m² und am 7. in Amöneburg-Rüdigheim, östlich von Marburg, mit 119 l/m². Ansonsten herrschte extreme Trockenheit in Deutschland. Nördlich von Nürnberg kam örtlich nicht einmal ein Liter im ganzen Monat zustande. Die Dürre zeigte sich nicht nur durch völlig verdorrte Wiesen und Felder, verbunden mit Ernteeinbußen in Milliardenhöhe, sondern auch durch ausgetrocknete Flüsse und verheerende Waldbrände, die am 7. bei Siegburg Gebäude zerstörten und am 23. südlich von Potsdam über 200 Hektar Wald vernichteten.
August 2018 unter den fünf sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Der August 2018 lag mit bundesweit etwa 250 Stunden um 27 Prozent über seinem Soll von 197 Stunden und gehört damit zu den fünf sonnigsten seit Messbeginn 1951. An der Spitze liegt auch weiterhin der August des Jahres 2003 mit 277 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne diesmal in Niederbayern mit bis zu 300 Stunden. Im Westen und Norden Deutschlands blieb sie dagegen örtlich unter 200 Stunden.
… und den Sommer 2018:
Außergewöhnlich warm, trocken und sonnig – viele neue regionale Rekorde
Fast fühlte man sich ans Mittelmeer versetzt, denn Hitze, Niederschlagsarmut und viel Sonne erreichten diesmal in Deutschland Dimensionen wie in südlichen Urlaubsländern. Der Juni begann mit schwülwarmer Luft. Da und dort entluden sich schwere Gewitter. Doch etwa ab Mitte des Monats sorgten Hochdruckgebiete über Nordwesteuropa für trockenes Wetter mit meist angenehmen Temperaturen. Ab Ende Juli verlagerte sich der hohe Druck ostwärts - fast bis Ende August konnte die über Südeuropa liegende Heißluft nach Deutschland vorstoßen. Anhaltender Sonnenschein und extrem hohe Temperaturen bei ausbleibenden Niederschlägen führten in vielen Gebieten, vor allem in der Mitte, im Norden und Osten zu katastrophaler Dürre und vielen regionalen Rekorden.
Nur der Sommer 2003 war noch heißer
Mit 19,3 Grad Celsius (°C) lag der bundesweite Temperaturdurchschnitt für Deutschland um rund 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben immerhin 2,2 Grad. Damit war der Sommer 2018 der zweitheißeste seit Beginn regelmäßiger Messungen im Jahre 1881. Spitzenreiter bleibt 2003 mit 19,7 °C. Im Juni und weitgehend auch im Juli herrschten noch relativ angenehme Temperaturen, die nicht über 34 °C stiegen. Ende Juli und Anfang August trumpfte dann der Sommer 2018 mit großer, anhaltender Hitze auf. Frankfurt am Main registrierte 18 Tage hintereinander über 30 Grad. Bernburg an der Saale meldete insgesamt zwölf Tage mit mehr als 35 °C. Auch der bundesweit höchste Einzelwert wurde dort am 31. Juli mit 39,5 °C gemessen. Am 26. August zeigte sich ein Hauch des kommenden Winters: Meßstetten, auf der Schwäbischen Alb, meldete mit -0,1 °C den ersten Frost.
Nur der Sommer 1911 war noch trockener
Der Sommer 2018 brachte mit rund 130 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 54 Prozent seines Solls von 239 l/m². Trockener war nur der Sommer 1911 mit 124 l/m². Vor allem Anfang Juni traten örtlich noch einige starke Regenfälle auf. Mauth-Finsterau meldete dabei am 12. mit 166,5 l/m² die bundesweit größte Tagesmenge. Sonst herrschte verbreitet große Trockenheit. Gebietsweise fiel weniger Regen als sonst in einem halben Monat. Im August zeigten sich Wiesen völlig verdorrt, Bäume warfen ihre Blätter ab und kleinere Flüsse versiegten. Der Astronaut Alexander Gerst war schockiert, als er Deutschland aus der Raumstation ISS sah: „Alles vertrocknet und braun, was eigentlich grün sein sollte!“ In der Landwirtschaft entstanden Schäden in Milliardenhöhe.
Sonnenschein ohne Ende
Der Sommer 2018 gehört mit etwa 770 Stunden zu den drei sonnenscheinreichsten seit Beginn von Messungen 1951. Im Supersommer 2003 waren es 793 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne mit teilweise über 900 Stunden auf Rügen und Umgebung. Im Westen Deutschlands und in Teilen Oberbayerns waren es dagegen örtlich weniger als 650 Stunden.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_august_news.html?nn=16210
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_sommer_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2018 die siebentkleinste Fläche, die in einem August seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im August mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 10,1 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im August 2018 die fünftkleinste in einem August gemessene Fläche seit 1979. Die im August mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,6 % pro Jahrzehnt.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem August gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for August 2018, published online September 2018, retrieved on September 18, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201808
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-erkennt-man-echte-klimaexperten/
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-klimawandel-und-sommerhitze-die-gegner-machen-mobil-100.html
Temperaturen im Juli 2018: lokal und global extrem warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juli 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juli 2018 (nur Landmessungen) war die fünftwärmste in einem Juli gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juli 2018 war die sechstwärmste in einem Juli gemessene mittlere Temperatur.
Im Juli 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juli beobachtet wurde.
Global betrachtet wurden neun der zehn wärmsten Julimonate seit 2005 beobachtet (Ausnahme: Juli 1998). Die die vier wärmsten Julimonate traten in den vergangenen vier Jahren (2015 bis 2018) auf.
Sowohl in Europa als auch in Afrika wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In Australien wurde der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen vor 109 Jahren beobachtet.
In Deutschland wurde der fünftwärmste Juli (gemeinsam mit Juli 1947 und Juli 1953) seit Beginn der Messungen 1881 beobachtet; wärmer war es nur im Juli 2006, 1994, 1983 und 2010.
In Frankreich wurde der drittwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet; wärmer war es nur im Juli 2006 und 1983.
In Norwegen wurde der wärmste Juli seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In Neuseeland wurde der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet; wärmer war es nur im Juli 1998, 2000, 2005 und 2013.
In Österreich gehörte der Juli 2018 zu fünfzehn wärmsten seit Beginn der Messungen 1767.
Im Vereinigten Königreich (UK) wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet (gemeinsam mit Juli 1983); wärmer war es nur im Juli 2006.
In der Schweiz wurde der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen 1864 beobachtet.
In Südkorea wurde der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen beobachtet.
In den USA wurde im Death Valley im Juli 2018 die weltweit jemals gemessene höchste monatliche durchschnittliche Temperatur von 42,2°C beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juli 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juli 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juli 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for July 2018, published online August 2018, retrieved on September 4, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201807
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juli 2018 wie folgt:
Extrem warm und sonnig, gebietsweise enorme Dürre
Wie bereits in den Vormonaten dominierte auch im Juli verbreitet Hochdruckeinfluss. Dabei gelangte zunächst aus östlichen Richtungen sehr warme, kontinental-trockene Luft nach Deutschland. Gegen Monatsende bestimmte zunehmend feuchte Luft aus Südwesteuropa unser Wetter. Gelegentlich entwickelten sich gebietsweise heftige Gewitter, mit unwetterartigem Starkregen und teilweise Hagel. Die Niederschläge führten jedoch nur regional zu einer Entspannung der schon seit Monaten anhaltenden extremen Trockenheit. Mancherorts kam es zu Wald- oder Flächenbränden. Insgesamt verlief der Juli erneut zu warm, bei deutlichem Niederschlagsdefizit und enorm viel Sonnenschein.
Einer der wärmsten Juli-Monate seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881
Mit etwa 20,2 Grad Celsius (°C) lag im Juli der Temperaturdurchschnitt um 3,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,2 Grad. Damit wird der Monat nach den Jahren 2006, 1994, 1983 und 2010 voraussichtlich der fünftwärmste Juli seit Messbeginn sein. Einige Stationen meldeten neue Wärmerekorde. Zum Auftakt brachte Hoch „Ekkehard“ tagsüber sommerliche Werte, während es in den Nächten oft noch angenehm abkühlte. In Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge ging es am 2. mit 0,1 °C sogar nochmal Richtung Gefrierpunkt. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade blieben nur wenige Tage zum Durchlüften, bevor eine Hitzewelle Deutschland zum Schwitzen brachte. So meldete am 26. Duisburg-Baerl heiße 38,0 °C. Einige Stationen registrierten Tropennächte: In Ruppertsecken, nordöstlich von Kaiserslautern, sank das Quecksilber in der Nacht zum 25. nicht unter 23,8° C.
Niederschlagsdefizite vor allem im Westen, Norden und Teilen des Ostens
Mit rund 40 Litern pro Quadratmeter (l/m²) im Bundesmittel erreichte der Juli nur etwa 52 Prozent seines Solls von 78 l/m². Die bereits seit vielen Wochen anhaltende Trockenheit, vor allem im gesamten Norden und Osten Deutschlands, führte in vielen Gebieten zu einer extremen Dürre mit Ertragseinbußen in der Landwirtschaft sowie zu häufigen Wald- und Wiesenbränden. Zu Beginn der ersten Dekade sorgte ein Höhentief im Norden und Nordosten gebietsweise für Entspannung, andernorts wurden im Juli weniger als 5 l/m² gemeldet. Den äußersten Süden Deutschlands hingegen überquerten mehrmals Tiefdruckausläufer mit Dauerregen und Gewittern. In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen fiel mit bis zu 150 l/m² der meiste Niederschlag.
Zweitsonnenscheinreichster Juli seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1951
Die Sonnenscheindauer überstieg ihr Soll von 212 Stunden mit über 305 Stunden sehr deutlich. Damit wird der Juli 2018 nach 2006 am Ende voraussichtlich der zweitsonnigste seit 1951 sein, dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. Im Norden verzeichneten einige Stationen neue Rekorde. Besonders häufig schien die Sonne vor allem an der Ostseeküste, teilweise mit mehr als 360 Stunden. Immer noch über dem Schnitt, aber doch deutlich weniger schien die Sonne im Alpenraum mit rund 230 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180730_deutschlandwetter_juli_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2018 die neuntkleinste Fläche, die in einem Juli seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im Juli mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 7,1 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juli 2018 die achtkleinste in einem Juli gemessene Fläche seit 1979. Die im Juli mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,8 % pro Jahrzehnt.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die drittkleinste in einem Juli gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for July 2018, published online August 2018, retrieved on September 4, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201807
weitere aktuelle Informationen in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/hitze-ohne-ende/
Temperaturen im Juni 2018: lokal und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Juni 2018 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Juni 2018 (nur Landmessungen) war die sechstwärmste in einem Juni gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Juni 2018 war die sechstwärmste in einem Juni gemessene mittlere Temperatur.
Im Juni 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Juni beobachtet wurde.
Global betrachtet traten die zehn wärmsten Junimonate allesamt seit 2005 auf. Der Juni 2018 ist der 42. Juni und der 402. aufeinanderfolgende Monat mit Temperaturen, die über der jeweiligen Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts liegen.
In Europa wurde der zweitwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet. Wärmer war es nur im Juni 2003.
Im Oman wurde die höchste minimale Nachttemperatur beobachtet, als das Thermometer lediglich auf 42,6°C fiel (in Quriyat am 26. Juni 2018). Dabei scheint es sich um einen neuen Rekord für Asien zu handeln. Dieser Wert wurde nur noch übertroffen in Furnace Creek (USA), wo die Temperatur nachts auf ein Minimum von 43,3°C sank (am 5. Juli 1918).
In Dänemark wurde der sechstwärmste Juni (gemeinsam mit Juni 1947 und Juni 1953) seit Beginn der Messungen 1874 beobachtet.
In Österreich gehörte der Juni 2018 zu den zehn wärmsten seit Beginn der Messungen 1767.
Im Vereinigten Königreich (UK) wurde der drittwärmste Juni seit Beginn der Messungen 1910 beobachtet.
In Frankreich wurde der fünftwärmste Juni seit Beginn der Messungen 1900 beobachtet.
In den Niederlanden wurde der sechstwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
In der Schweiz wurde der viertwärmste Juni seit Beginn der Messungen 1864 beobachtet.
In Südkorea wurde der zweitwärmste Juni seit Beginn der Messungen beobachtet.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juni 2018 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juni 2018 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die fünftwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar 2018 bis Juni 2018 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for June 2018, published online July 2018, retrieved on July 21, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201806
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Juni 2018 wie folgt:
Ein sehr warmer, teilweise extrem trockener, sonnenscheinreicher Juni
Die Zweiteilung der Witterung, die bereits im Mai begonnen hatte, setzte sich auch im Juni zunächst fort: Im Süden und Westen Deutschlands dominierte schwülwarme Luft und verbreitet entluden sich heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel. Nur selten verlagerten sich dabei Gewitter bis in den Norden und Osten. Dort herrschte meist sehr warmes, sonnenscheinreiches Wetter ohne Regen, so dass die schon seit Mai anhaltende Trockenheit gebietsweise katastrophale Ausmaße annahm. Ab Mitte des Monats befanden sich dann umgekehrt der Süden und Westen oftmals unter Hochdruckeinfluss, während einige schwache Tiefausläufer den Norden und Osten überquerten. Insgesamt war der Juni in Deutschland sehr warm, teilweise extrem trocken und sonnenscheinreich.
Meist sommerlich warm - „Schafskälte“ nur kurz
Mit 17,8 Grad Celsius (°C) lag das Monatsmittel im Juni um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,0 Grad. Damit fiel nach den extrem warmen Monaten April und Mai auch der Juni deutlich zu warm aus. An den ersten zwölf Junitagen kletterte das Quecksilber in ganz Deutschland häufig auf Werte um 30 °C. Heißester Ort war dabei Demker in der Altmark, das 33,4 °C am 9. meldete. Ab dem 13. des Monats befanden sich dann die Temperaturen auf etwas niedrigerem Niveau. Ein kurzzeitiger Kälterückfall, im Juni gerne „Schafskälte“ genannt, zeigte sich nach Beginn des kalendarischen Sommers. Von Norddeutschland her kam es am Nachmittag des 21. zu einem markanten Temperatursturz. Am 23. lagen die nächtlichen Minima auch im Süden verbreitet unter 5 °C, in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb waren es sogar 0 °C. Vereinzelt trat Bodenfrost auf. An den letzten Monatstagen herrschte dann gebietsweise wieder hochsommerliche Hitze.
Anhaltende Trockenheit im Nordosten, schwere Gewitter im Südwesten
Der Juni erreichte bundesweit mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 57 Prozent seines Solls (85 l/m²). Sehr regenarm verlief der Monat in Thüringen und in Sachsen-Anhalt, das bereits im Mai zu den Trockengebieten gehört hatte. So fielen in Wittenberg vom 27. April bis zum 20. Juni nur 0,9 l/m². Die Dürre wirkte sich teilweise katastrophal aus, denn neben zahlreichen Wald- und Flächenbränden, verzeichnet die Landwirtschaft bereits jetzt enorme Schäden. Schäden ganz anderer Art entstanden an vielen Orten im Süden und Westen, denn dort entluden sich bis zum 12. immer wieder schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen. Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald meldete für den 12. mit 166,5 l/m² einen an-derthalbfachen Monatsniederschlag.
Ein insgesamt sonnenscheinreicher Juni
Die Sonnenscheindauer kam im Juni mit etwa 215 Sonnenstunden auf 108 Prozent des Solls von 198 Stunden. Am häufigsten zeigte sich die Sonne rund um Rügen – gebietsweise wurden dort über 300 Sonnenstunden registriert. Deutlich weniger sonnig war es im Sauerland und im Erzgebirge, mit örtlich kaum 170 Stunden.
Quelle:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180629_deutschlandwetter_juni_news.html?nn=16210
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2018 die viertkleinste Fläche, die in einem Juni seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde (nur im Juni 2010, 2012 und 2016 war die Fläche kleiner). Die im Juni mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 4 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Juni 2018 die achtkleinste in einem Juni gemessene Fläche seit 1979. Die im Juni mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 1,2 % pro Jahrzehnt.
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist (gemeinsam mit Juni 2016) die zweitkleinste in einem Juni gemessene Fläche (seit 1979). Die kleinste in einem Juni gemessene Fläche trat 2017 auf.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for June 2018, published online July 2018, retrieved on July 21, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201806
Temperaturen im Mai 2018: lokal Rekordwärme und global sehr warm
Der 05/2018 - Bericht ist hier zu lesen: 2018-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2018: lokal Rekordwärme und global sehr warm
Der 04/2018 - Bericht ist hier zu lesen: 2018-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2018: lokal kalt und global sehr warm
Der 03/2018 - Bericht ist hier zu lesen: 2018-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2018: lokal kalt und global sehr warm
Der 02/2018 - Bericht ist hier zu lesen: 2018-02 temp.pdf
Temperaturen im Januar 2018: lokal sehr mild und global sehr warm
Der 01/2018 - Bericht ist hier zu lesen: 2018-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2017:
lokal erneut ein sehr warmes Jahr, global liegt 2017 auf Platz drei (nach drei aufeinanderfolgend erreichten Rekorden von 2014, 2015 und 2016)
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2017 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2017 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Damit waren alle 41 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 überdurchschnittlich warm. Die vier wärmsten Jahre traten allesamt seit 2014 auf, die sechs wärmsten seit 2010. Die zehn heißesten Jahre wurden (mit Ausnahme von 1998) alle im 21. Jahrhundert beobachtet:
Rangfolge der 10 heißesten Jahre (1880-2017):
Platz 1: 2016 0,94 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2015 0,90
Platz 3: 2017 0,84
Platz 4: 2014 0,74
Platz 5: 2010 0,70
Platz 6: 2013 0,67
Platz 7: 2005 0,66
Platz 8: 2009 0,64
Platz 9: 1998 0,63
Platz 10: 2012 0,62
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2017 (nur Landmessungen) war die drittwärmste seit 1880.
Im Jahr 2017 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die drittwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
In Europa wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet.
In Asien wurde das drittwärmste Jahr beobachtet (nur 2015 (am wärmsten) und 2007 waren wärmer).
In Afrika wurde das viertwärmste Jahr beobachtet (nur 2010, 2016 und 2015 waren noch wärmer).
In Südamerika wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet, nur 2015 war noch wärmer.
In Ozeanien wurde das sechstwärmste Jahr beobachtet, seit Beginn der Aufzeichnungen (1910).
In Portugal wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1931).
In Deutschland wurde das achtwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1881).
Im Vereinigten Königreich wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1910).
In Frankreich wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1900).
In Neuseeland war 2017 das fünftwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Österreich wurde das achtwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1768).
In Hongkong wurde das drittwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1884).
In Australien wurde das drittwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (1910). Sieben der zehn wärmsten Jahre kamen seit 2005 vor.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for Annual 2017, published online January 2018, retrieved on January 20, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201713
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2017 für Deutschland wie folgt:
Erneut ein sehr warmes Jahr, unbeständig und oft extrem
Auch das Jahr 2017 war in Deutschland wieder deutlich wärmer als der vieljährige Klimawert. Nur zweimal in den letzten 30 Jahren war es zu kalt. Dazu gab es diesmal einen leichten Überschuss bei den Niederschlägen und beim Sonnenschein.
Das Wettergeschehen zeigte im Jahresverlauf oft wenig Beständigkeit, dafür aber immer wieder extreme Ausprägung. Der Januar begann mit tlw. strengen Nachtfrösten, die zahlreiche Gewässer zufrieren ließen. Im Februar schien der Winter bereits auf dem Rückmarsch zu sein: Im Flachland fiel verbreitet keine einzige Schneeflocke. Der März war sogar der wärmste seit Messbeginn 1881. Im April folgte dann jedoch ein jäher Kälterückfall mit Minusgraden, der sich katastrophal auf die schon sehr weit fortgeschrittene Vegetation auswirkte. Nach nass-kühlem Beginn rollte bereits Ende Mai die erste Hitzewelle heran. Der Sommer präsentierte sich im Süden sehr heiß, im Norden eher kühl. Dabei herrschte zunächst Trockenheit, im Juli und August fiel dann oft reichlich Niederschlag. Auch der September verlief nass und dabei etwas zu kühl. Der Oktober gehörte dann wieder zu den wärmsten seit 1881. Die Orkane „Xavier“ und „Herwart“ forderten Menschenleben und verursachten große Schäden. Anfang November begann eine längere Niederschlagsperiode mit nur wenigen trockenen Tagen, die bis zum Jahresende anhielt. In der Adventszeit fiel gelegentlich auch im Flachland etwas Schnee, der jedoch bei Tauwetter immer wieder rasch verschwand.
2017 unter den acht wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen 1881
Mit 9,6 Grad Celsius (°C) war das Jahr 2017 um 1,4 Grad wärmer als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die spätere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. Damit gehört auch 2017 zu den acht wärmsten Jahren seit Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen 1881. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 22. Juni in Trier-Petrisberg mit 37,2°C. Die kälteste Nacht verbuchte Reit im Winkl am 7. Januar mit -26,3°C.
Niederschlagsmengen ausreichend – viele Niederschläge am Alpenrand
Mit rund 850 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf das Jahr sein Soll von 789 l/m² um acht Prozent. Die größte 24-stündige Menge fiel in Berlin-Tegel am 29. Juni mit 196,9 l/m². Die Eckertalsperre im Harz meldete am 25. Juli 163 l/m² und vom 24. bis zum 26. Juli sogar 302 l/m². Am meisten Regen und Schnee fiel am Nordrand der Alpen, mit örtlich über 2500 l/m². Am trockensten blieben der nördliche Oberrheingraben und das südöstliche Harzvorland, wo lokal weniger als 500 l/m² im gesamten Jahr zustande kamen. Die höchste Schneedecke meldete am 16. Januar in Reit im Winkl mit 74 cm.
Trotz trübem Jahresausklang Zahl der Sonnenscheinstunden leicht im Plus
Mit etwa 1595 Stunden übertraf der Sonnenschein im Jahr 2017 sein Soll von 1528 Stunden um vier Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Südwesten mit fast 1980 Stunden, am wenigsten im Harz und Sauerland mit kaum 1200 Stunden.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2017/20171229_deutschlandwetter_jahr2017_news.html?nn=16210
Arktis
In der Arktis war im Jahresdurchschnitt 2017 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die zweitkleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit (die kleinste Fläche wurde 2016 beobachtet).
Am 13. September 2017 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die achtkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Am 07. März wurde das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die kleinste beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Antarktis
In der Antarktis war im Jahresdurchschnitt 2017 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die zweitkleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit.
In der Antarktis wurde am 11./12. Oktober das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Am 3. März 2017 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die kleinste beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for Annual 2017, published online January 2018, retrieved on January 20, 2018 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201713
Temperaturen im Dezember 2017: lokal mild und global extrem warm
Der 12/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-12 temp.pdf
Temperaturen im November 2017: lokal mild und global sehr warm
Der 11/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-11 temp.pdf
Temperaturen im Oktober 2017: lokal und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für Oktober 2017 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im Oktober 2017 (nur Landmessungen) war die elftwärmste in einem Oktober gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im Oktober 2017 war die viertwärmste in einem Oktober gemessene mittlere Temperatur.
Im Oktober 2017 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem Oktober beobachtet wurde.
In Australien war der Oktober 2017 der zehntwärmste Oktober, der in der vorliegenden 108-jährigen Messreihe beobachtet wurde.
In Portugal wurde der wärmste Oktober seit Beginn der Messungen (1931) beobachtet.
In Spanien wurde der zweitwärmste Oktober seit Beginn der Messungen (1965) beobachtet.
Im Königreich Bahrain wurde der zweitwärmste Oktober seit Beginn der Messungen (1902) beobachtet.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2017 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2017 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2017 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die drittwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Climate Report for October 2017, published online November 2017, retrieved on November 18, 2017 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201710
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den Oktober 2017 wie folgt:
Ein sehr warmer aber auch nasser Oktober - mit kräftigen Stürmen
Im Oktober 2017 dominierte im Süden Deutschlands meist Hochdruckeinfluss. Den Norden dagegen überquerten häufig die Ausläufer atlantischer Tiefdruckgebiete - zum Teil mit Sturm- und Orkanböen. So fegte Tief „Xavier“ am 5. mit flächendeckenden Orkanböen über Ost- und Norddeutschland, wodurch sieben Menschen ums Leben kamen. Die stärksten Böen im Flachland meldete Holzdorf, östlich von Wittenberg, mit 122 km/h. Zum Ende des Monats traf dann Sturmtief „Herwart“ auf Deutschland und sorgte besonders über Nord- und Mitteldeutschland gebietsweise für Böen bis zur Orkanstärke. Drei Todesopfer waren zu beklagen. Für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme herrschte in der zweiten Dekade. In den letzten Tagen des Monats brachte „Herwart“ dann mit maritimer Polarluft landesweit eine Abkühlung. Unter dem Strich verlief der Oktober deutlich zu warm mit einem Niederschlagsüberschuss im Norden und im äußersten Süden sowie einem Sonnenscheindefizit in der Mitte und im Norden.
Einer der zehn wärmsten Oktober seit 1881
Der Oktober verlief mit 11,1 Grad Celsius (°C) um 2,1 Grad wärmer als im Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst verglichen mit der wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +1,9 Grad. Damit gehörte er zu den zehn wärmsten Oktobern seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichnungen 1881. Zum Auftakt des zweiten Drittels sorgte Hoch „Tanja“ mit örtlich 28 °C für eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme. Sogar oberhalb von 600 Metern gab es teilweise über 25 °C. Als Beitrag zum goldenen Oktober meldete Müllheim, südöstlich von Freiburg im Breisgau, am 16. mit spätsommerlichen 28,1 °C den bundesweit höchsten Wert. Erst zum Ende der letzten Dekade leitete „Herwart“ eine verbreitete Abkühlung ein, gebietsweise mit Nachtfrösten. Am Morgen des 30. meldete Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu mit -3,1°C den bundesweit tiefsten Monatswert.
Trockener Südwesten, viel Niederschlag im Norden und äußersten Süden
Der Oktober war niederschlagsreich. Mit rund 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf er seinen Klimawert von 56 l/m² um 31 Prozent. Tief „Xavier“ hatte nicht nur Sturm, sondern auch reichlich Regen im Gepäck. Innerhalb von zwölf Stunden fielen in Krempel, im Westen Schleswig-Holsteins, 55,1 l/m²; in 24 Stunden sogar 64,1 l/m². Dies war gleichzeitig die deutschlandweit größte Tagesmenge. Mit bis zu 220 l/m² gab es am Alpenrand die höchste Monatssumme. Im Südwesten Hessens und von Rheinland-Pfalz wurde mancherorts mit nur knapp 20 l/m² das größte Regen-Defizit gemessen.
Sonnenscheinbilanz nahezu ausgeglichen, Süden deutlich im Vorteil
Mit rund 100 Sonnenstunden blieb der Monat leicht unter seinem Klimawert von 109 Stunden. Während sich die Sonne auf einer Linie Altmark, Prignitz, Mecklenburgische Seenplatte sowie in der Lüneburger Heide mit örtlich nur 70 Stunden länger hinter den Wolken versteckte, konnte sich der Süden Deutschlands gebietsweise über bis zu 170 Stunden Sonnenschein freuen.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2017/20171030_deutschlandwetter_oktober.html?nn=618918
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2017 die fünftkleinste Fläche, die in einem Oktober seit Beginn der Satellitenmessungen (1979) registriert wurde. Die im Oktober mit Eis bedeckte Meeresfläche schrumpft durchschnittlich um 9,1 % pro Jahrzehnt.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im Oktober 2017 die fünftkleinste in einem Oktober gemessene Fläche (seit 1979). Die im Oktober mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,7 % pro Jahrzehnt. Am 11. und 12. Oktober erreichte die mit Eis bedeckte antarktische Meeresfläche ihr jährliches Maximum. Diese Fläche war die zweitkleinste seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Die insgesamt mit Eis bedeckte globale Meeresfläche (der nördlichen plus der südlichen Hemisphäre) ist die zweitkleinste in einem Oktober gemessene Fläche (seit 1979).
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for October 2017, published online November 2017, retrieved on November 18, 2017 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201710
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wo-kachelmann-irrt/
Temperaturen im September 2017: lokal kühl und global sehr heiß
Der 09/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-09 temp.pdf
Temperaturen im August 2017: lokal recht warm und global sehr heiß
Der 08/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-08 temp.pdf
Temperaturen im Juli 2017: lokal warm und global sehr heiß
Der 07/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-07 temp.pdf
Temperaturen im Juni 2017: lokal und global sehr heiß
Der 06/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-06 temp.pdf
Temperaturen im Mai 2017: lokal warm und global sehr heiß
Der 05/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2017: lokal im Sollbereich und global sehr heiß
Der 04/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2017: lokal neuer Wärmerekord und global sehr heiß
Der 03/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2017: lokal deutlich zu warm und global heiß
Der 02/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-02 temp.pdf
Temperaturen im Januar 2017: lokal kalt und global extrem warm
Der 01/2017 - Bericht ist hier zu lesen: 2017-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2016:
lokal deutlich zu warmes Jahr, global zum dritten Mal in Folge neue Rekordwerte
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2016 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2016 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Damit ist 2016 das dritte Jahr in Folge (nach 2015 und 2014) in dem ein neuer Rekordwert aufgestellt wurde. Damit waren alle 40 aufeinander folgenden Jahre seit 1977 überdurchschnittlich warm. Bislang befinden sich alle 16 Jahre des 21. Jahrhunderts unter den 17 wärmsten Jahren (Ausnahme: 1998). Die fünf wärmsten Jahre traten allesamt seit 2010 auf. Inklusive 2016 liegen 11 der 12 wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert.
Rangfolge der 16 heißesten Jahre (1880-2016):
Platz 1: 2016 0,94 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2015 0,90
Platz 3: 2014 0,74
Platz 4: 2010 0,70
Platz 5: 2013 0,67
Platz 6: 2005 0,66
Platz 7: 2009 0,64
Platz 8: 1998 0,63
Platz 9: 2012 0,62
Platz 10: 2003, 2006, 2007 0,61 (gemeinsam)
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2016 (nur Landmessungen) war die wärmste seit 1880.
Im Jahr 2016 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die wärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Wie die World Meteorological Organization (WMO) berichtet, wurde 2016 in Europa das drittwärmste Jahr beobachtet, nach 2014 (am wärmsten) und 2015 (am zweitwärmsten).
In Asien wurde ebenfalls das drittwärmste Jahr beobachtet, nach 2015 (am wärmsten) und 2007 (am zweitwärmsten).
In Afrika wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet, nur 2015 war noch wärmer.
In Südamerika wurde ebenfalls das zweitwärmste Jahr beobachtet, nur 2015 war noch wärmer.
In Nordamerika wurde 2016 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet, In den zusammenhängenden USA wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet, seit Beginn der Aufzeichnungen (122-jährige Messreihe). Nur 2012 war noch wärmer.
In Ozeanien wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet, nach 2013 (am wärmsten), 2005 (am zweitwärmsten), 2014 (am drittwärmsten) und 2009.
In Australien wurde das viertwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (107-jährige Messreihe).
In Neuseeland war 2016 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (108-jährige Messreihe).
In Österreich wurde das viertwärmste Jahr beobachtet (wärmer waren nur 2014, 2015 und 1994) seit Beginn der Aufzeichnungen (248-jährige Messreihe).
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2016, published online January 2017, retrieved on January 18, 2017 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201613
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2016 für Deutschland wie folgt:
Das Jahr 2016 war in Deutschland mit einem Plus von 1,4 Grad deutlich zu warm
Das Jahr 2016 verlief in Deutschland mit einem Plus von 1,4 Grad deutlich zu warm - brachte aber nicht wie 2014 mit 10,3 Celsius (°C) und 2015 mit 9,9 °C neue Temperaturrekorde. Beim Niederschlag und der Sonnenscheindauer fiel das Jahr durchschnittlich aus. Weit überdurchschnittliche Niederschlagssummen im Januar und Februar 2016 beendeten die große Trockenheit, die 2015 vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands geherrscht hatte. Während Deutschland in den vorangegangenen Aprilmonaten oft mit frühsommerlichen Temperaturen verwöhnt worden war, brachte diesmal ein Kaltlufteinbruch im letzten Drittel Schnee bis ins Flachland. Ende Mai und im Juni entluden sich schwere Gewitter mit extremen Regenfällen, die örtlich zu katastrophalen Überflutungen führten. Damit war in der ersten Jahreshälfte 2016 an zahlreichen DWD-Stationen schon mehr Niederschlag gefallen als im ganzen Jahr 2015. Dann stellte sich die Großwetterlage um: Die folgenden Monate blieben teils erheblich zu trocken, ab Juli rollten mehrere Hitzewellen heran. Der September gehört zu den drei wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn 1881, der Oktober und November blieben zu kühl. Der Dezember verlief zwar deutlich kälter als im Jahr 2015, aber fast genauso schneearm.
2016 war es in Saarbrücken-Burbach mit knapp 38 °C am heißesten
Das Jahr 2016 fiel mit 9,6 °C um 1,4 Grad wärmer aus als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 8,2 Grad. Bezogen auf die wärmere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. 2016 erreichte damit nicht die Top 10 der wärmsten Jahre seit 1881. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 27. August in Saarbrücken-Burbach mit 37,9 °C. Die kälteste Nacht meldete Oberstdorf am 18. Januar mit -23,5 °C.
Trotz reichlich Niederschlag in der ersten Jahreshälfte blieb 2016 zu trocken
Mit 736 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen 2016 nur 93 Prozent der hierzulande im Jahr typischen Niederschlagsmenge von 789 l/m². Es war damit das sechste zu trockene Jahr in Folge. Die größten Niederschlagsmengen fielen von Ende Mai bis Ende Juni in einer Periode mit einer außergewöhnlichen Häufung schwerer Gewitter. Die höchste Tagessumme fiel mit 150,7 l/m² am 23. Juni in Groß Berßen. Die nasseste Region war der Nordschwarzwald mit örtlich gut 2000 l/m², am trockensten blieb das nördliche und östliche Harzvorland. Dort fielen lokal nur etwa 360 l/m². Die höchste Schneedecke lag am 18. Januar in Reit im Winkl mit 63 cm.
Sonnenscheinsoll leicht übertroffen
Mit etwa 1585 Stunden übertraf die Sonne im Jahr 2016 ihr Soll von 1544 Stunden nur leicht. Am längsten zeigte sie sich auf der Insel Rügen mit fast 2000 Stunden, am wenigsten schien sie im Sauerland mit örtlich kaum 1360 Stunden.
Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20161229_deutschlandwetter_jahr2016.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Arktis
Am 10. September 2016 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die zweitkleinste Fläche (gemeinsam mit 2007), nur im Jahr 2012 war das alljährliche Minimum noch kleiner.
Am 24. März wurde das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die kleinste beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
In der Arktis war im Jahresdurchschnitt 2016 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die kleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit. Während sieben der zwölf Monate war die mit Eis bedeckte Meeresfläche jeweils die kleinste im Vergleich zum jeweiligen Monat.
Antarktis
In der Antarktis wurde am 31. August das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die zehntkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Am 19. Februar 2016 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die neuntkleinste beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen. Die Fläche des jährlichen Minimums variierte in den letzten Jahren stark: Zwischen extrem klein (2011) und extrem groß (2013).
In der Antarktis war im Jahresdurchschnitt 2016 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die zweitkleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for Annual 2016, published online January 2017, retrieved on January 26, 2017 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201613
Temperaturen im Dezember 2016: lokal recht warm und global sehr warm
Der 12/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-12 temp.pdf
Temperaturen im November 2016: lokal durchschnittlich und global sehr warm
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Bericht für November 2016 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2016 (nur Landmessungen) war die zwölftwärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880.
Die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane im November 2016 war die zweitwärmste in einem November gemessene mittlere Temperatur.
Im November 2016 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die fünftwärmste, die seit Beginn der Messungen (1880) in einem November beobachtet wurde.
Zum Zeitraum September bis November 2016:
Im war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die achtwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2016 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum September bis November 2016 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweitwärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Zum Zeitraum Januar bis November 2016:
Im Zeitraum Januar bis November 2016 war die globale mittlere Temperatur (nur Landmessungen) die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis November 2016 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die wärmste, die im Vergleichszeitraum gemessen wurde.
Im Zeitraum Januar bis November 2016 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste, die im Vergleichszeitraum seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Analysis for November 2016, published online December 2016, retrieved on December 19, 2016 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201611
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt den November 2016 wie folgt:
Ein durchschnittlich kühler, aber sonniger November
Der November 2016 brachte in Deutschland äußerst wechselhaftes Wetter. Sein Repertoire reichte von stürmischen Zeiten bis hin zu einem spätsommerlichen Gastspiel im Süden. Insgesamt fiel der Monat zu trocken, aber sonnenscheinreich aus. Die Temperatur war durchschnittlich.
Regional milde Tage wechselten mit kälteren Perioden
Der letzte Herbstmonat November war 2016 in Deutschland mit einer Durchschnittstemperatur von 3,9 Grad Celsius (°C) 0,1 Grad kühler als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -0,5 Grad. Zum Ende der ersten Dekade sorgte das Zusammenspiel von Tief „Husch“ über Nordfrankreich und Tief „Ilka“ über Osteuropa deutschlandweit für frühwinterliche Temperaturen. Besonders im Norden der Republik registrierte der DWD vom 1. bis zum 15. relativ große negative Temperaturabweichungen - für Hamburg sogar -2,5 Grad. Deutschneudorf-Brüderwiese im mittleren Erzgebirge registrierte unter Hochdruckeinfluss am Morgen des 14. mit frostigen -12,0 °C den bundesweit tiefsten Novemberwert. Zu Beginn der zweiten Monatshälfte stellte sich dagegen ein für die Jahreszeit verhältnismäßig milder Abschnitt ein. Am 21. führte der Föhn im Süden zu regional großen Temperaturgegensätzen: Um 18 Uhr meldete Friedrichshafen am Bodensee spätsommerliche 20 °C, im nur 35 km entfernten Pfullendorf in Oberschwaben zeigte das Quecksilber lediglich 4 °C. Den deutschlandweiten Höchstwert meldete ebenfalls am 21. Rosenheim mit 21,9 °C.
Insgesamt zu trocken, gebietsweise Schneefälle bis ins Flachland
Der November verfehlte sein Soll von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) mit rund 60 l/m² deutlich. Zu Beginn des Monats fiel der Niederschlag noch bis in die Hochlagen als Regen. Erst nachdem die Tiefs „Husch“ und „Ilka“ die Wetterregie übernommen hatten, rieselten Flocken teils bis ins Flachland. Am Abend des 8. meldete Boizenburg, südöstlich von Hamburg, eine Schneehöhe von 21 cm. Doch der Frühwinter zeigte sich nicht nur von seiner schönen Seite: Am 15. führte gefrierender Regen im Harz zu spiegelglatten Straßen und Unfällen. Der meiste Regen und Schnee fiel im Nordschwarzwald mit bis zu 225 l/m². Den wenigsten Niederschlag erfasste der DWD mit etwa 20 l/m² in einem Streifen vom nördlichen Harzvorland über die Magdeburger Börde bis ins Havelland westlich von Berlin.
Die Sonne bevorzugte das südöstliche Bayern und die Oberlausitz
Die Sonnenscheindauer lag im November mit rund 60 Stunden um gut 10 Prozent über ihrem Soll von 53 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im südöstlichen Bayern sowie in der Oberlausitz mit nahezu 85 Stunden. Oberschwaben und der Spessart erreichten dagegen nur eine Sonnenscheindauer von rund 40 Stunden.
… und den Herbst 2016:
Ein warmer, zu trockener und sonnenscheinreicher Herbst
Der Herbst 2016 war in Deutschland warm, deutlich zu trocken und ein bisschen sonniger als üblich. Zu Beginn des Herbstes erlebten die Deutschen einen sehr trockenen sowie einen der wärmsten und sonnenscheinreichsten September seit Aufzeichnungsbeginn. Der Oktober verlief dagegen relativ kühl, brachte durchschnittliche Niederschläge und deutlich zu wenig Sonnenschein. Der teils winterliche, teils nahezu sommerliche November fiel schließlich unter dem Strich durchschnittlich aus.
Ein Herbst mit hochsommerlicher Hitze und bereits winterlicher Kälte
Der Herbst war mit 9,8 Grad Celsius (°C) 1,0 Grad wärmer als die international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,8 Grad. In der ersten Septemberhälfte erreichte eine ungewöhnlich späte und intensive Hitzewelle die Bundesrepublik. Heißester Ort war am 12.9. Bernburg an der Saale mit hochsommerlichen 34,4 °C. Anschließend gingen die Temperaturen nur allmählich zurück. Doch bereits Anfang Oktober war der Übergang von warmem Altweibersommerwetter in ungemütlich kühles Herbstwetter zu spüren. In den letzten Tagen der ersten Oktoberhälfte brachte das ungewöhnlich starke Skandinavien-Hoch „Peter“ sogar Nachttemperaturen - gebietsweise bis in den Frostbereich. Zum Ende des ersten Novemberdrittels sorgten die beiden Tiefs „Husch“ und „Ilka“ bundesweit für frühwinterliche Temperaturen. Am tiefsten sank das Quecksilber in Deutschneudorf-Brüderwiese am Morgen des 14. November auf -12,0°C.
Anfangs deutlich zu trocken, später mehr Niederschlag und regional Schnee
Mit etwa 155 Litern pro Quadratmeter (l/m²) unterschritt der Herbst nach Berechnungen des DWD sein Soll von 183 l/m² recht deutlich. Im September schlugen Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer meist einen großen Bogen um Mitteleuropa und gelangten nur selten nach Deutschland. Dies führte zu einer Verschärfung der Trockenheit besonders in den schon niederschlagsarmen Regionen. Zu Beginn des Oktobers brachte der Ausläufer von Tief „Zofia“ den östlichen Bundesländern endlich den lang ersehnten Niederschlag. Die beiden Tiefs „Husch“ und „Ilka“ ließen teils bis ins Flachland Flocken rieseln: Am Abend des 8. November meldete Boizenburg, südöstlich von Hamburg, eine bis zu 21cm hohe Schneedecke.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Die Sonnenscheindauer lag im Herbst 2016 mit rund 335 Stunden um acht Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Süden sowie im Raum Berlin, wo örtlich vom DWD mehr als 350 Stunden gemessen wurden. Mit wenig Sonnenschein mussten der Harz, das Erzgebirge sowie der Thüringer Wald mit teils weniger als 270 Stunden leben.
Quellen:
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20161129_deutschlandwetter_november.pdf?__blob=publicationFile&v=2
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20161129_deutschlandwetter_herbst.pdf?__blob=publicationFile&v=2
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2016 die kleinste Fläche, die in einem November seit Beginn der Satellitenmessungen registriert wurde. Die bislang kleinste in einem November gemessene Fläche wurde 2006 beobachtet.
In der Antarktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im November 2016 die kleinste in einem November gemessene Fläche. Die bislang kleinste in einem November gemessene Fläche wurde 1986 beobachtet. Die im November mit Eis bedeckte Meeresfläche wächst durchschnittlich um 0,4 % pro Jahrzehnt.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for November 2016, published online December 2016, retrieved on December 19, 2016 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201611
Temperaturen im Oktober 2016: lokal zu kalt und global heiß
Der 10/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-10 temp.pdf
Temperaturen im September 2016: lokal und global extrem warm
Der 09/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-09 temp.pdf
Temperaturen im August 2016: lokal warm und global neue Rekorde
Der 08/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-08 temp.pdf
Temperaturen im Juli 2016: lokal zu warm und global neue Rekorde
Der 07/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-07 temp.pdf
Temperaturen im Juni 2016: lokal recht warm und global neue Rekorde
Der 06/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-06 temp.pdf
Temperaturen im Mai 2016: lokal etwas zu warm und global neue Rekorde
Der 05/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2016: lokal durchschnittlich und global neue Rekorde
Der 04/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2016: lokal mild und global neue Rekorde
Der 03/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2016: lokal sehr mild und global neue Rekorde
Der 02/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-02 temp.pdf
Temperaturen im Januar 2016: lokal recht mild und global neue Rekorde
Der 01/2016 - Bericht ist hier zu lesen: 2016-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2015: lokal zweitwärmstes Jahr, global neue Rekordwerte
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2015 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2015 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Damit waren alle 39 aufeinanderfolgende Jahre seit 1977 überdurchschnittlich warm. Inklusive 2015 liegen 15 von 16 der wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert.
Rangfolge der 16 heißesten Jahre (1880-2015):
Platz 1: 2015 0,90 (Abweichung vom Mittel in °C)
Platz 2: 2014 0,74
Platz 3: 2010 0,70
Platz 4: 2013 0,66
Platz 5: 2005 0,65
Platz 6: 1998, 2009 0,63
Platz 8: 2012 0,62
Platz 9: 2003, 2006, 2007 0,61
Platz 12: 2002 0,60
Platz 13: 2011 0,57
Platz 15: 2001, 2008 0,54
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2015 (nur Landmessungen) war die wärmste seit 1880.
Im Jahr 2015 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die wärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Wie die World Meteorological Organization (WMO) berichtet, wurde 2015 in Europa das zweitwärmste Jahr beobachtet.
In Australien wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen (106-jährige Messreihe).
In Deutschland war 2015 (gemeinsam mit 2000 und 2007) das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
In Finnland wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Frankreich wurde das drittwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1900.
In den Niederlanden wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1706.
In Österreich wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet (nur 2014 war wärmer) seit Beginn der Aufzeichnungen (247-jährige Messreihe).
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2015, published online January 2016, retrieved on January 22, 2016 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/201513
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2015 für Deutschland wie folgt:
2015 zweitwärmstes Jahr in Deutschland - gemeinsam mit 2000 und 2007
Das Jahr 2015 erreicht in Deutschland eine Durchschnittstemperatur von etwa 9,9 Grad Celsius (°C). Es dürfte damit - gemeinsam mit den Jahren 2000 und 2007 hierzulande das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881 sein. Den Temperaturrekord hält mit Abstand 2014 mit 10,3°C. Die vergangenen 12 Monate fielen außerdem zu trocken und sonnenscheinreich aus. 2015 waren hierzulande zehn von 12 Monaten zu warm. Nur der September und Oktober blieben unter ihrem vieljährigen Durchschnitt. Der August war der zweitwärmste, die Monate November und Dezember waren sogar die wärmsten seit 1881. Im Juli und im August herrschte in Deutschland so extreme Hitze, dass im unterfränkischen Kitzingen mit 40,3°C sogar ein neuer deutscher Temperaturrekord erreicht wurde.
2015 war 1,7 °C wärmer als das vieljährige Mittel - mit 40,3 °C neuer Hitzerekord
Das Jahr 2015 war mit 9,9 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad wärmer als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,0 Grad. Am 5. Juli sowie am 7. August kletterte das Quecksilber im unterfränkischen Kitzingen auf 40,3°C und damit so hoch wie noch nie zuvor in Deutschland. Die kälteste Nacht registrierte der DWD am 4. Februar in Merklingen auf der Schwäbischen Alb mit -20,4°C.
Verbreitet erheblich zu trocken
Die Niederschlagsmenge blieb im Jahr 2015 mit 688 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um 13 Prozent unter dem Soll von 789 l/m². Besonders die Mitte Deutschlands litt ab Februar unter einer Dürre, die im Sommer auch den Süden erfasste und mit kurzen Unterbrechungen bis zum Jahresende andauerte. Örtlich registrierte der DWD weniger als 400 l/m² - nur gut die Hälfte des Niederschlagssolls. Genügend Regen und Schnee fiel dagegen fast nur im äußersten Norden. Die größte Jahresmenge meldete Baiersbronn-Ruhestein im Schwarzwald mit rund 1700 l/m², die größte Tagessumme Demker, nördlich von Magdeburg in der Altmark, mit 119,9 l/m². Das Jahr 2015 brachte nur wenig Schnee. Dieser fiel Ende Januar, Anfang Februar, Mitte Oktober sowie im letzten Novemberdrittel. Er taute im Flachland aber meist nach kurzer Zeit wieder ab. Reit im Winkl im Chiemgau meldete dabei am 3. Februar immerhin 90 cm Schneehöhe.
2015 erreichte bei der Sonnenscheindauer ein Plus von 13 Prozent
Mit 1723 Stunden erreichte der Sonnenschein 113 Prozent seines Solls von 1528 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne nach Beobachtungen des DWD auf Rügen, im Breisgau und in der Lausitz mit mehr als 2000 Stunden, am wenigsten schien sie 2015 im Sauerland mit kaum 1500 Stunden.
Arktis
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche in jedem Monat des Jahres 2015 unterdurchschnittlich. Im September 2015 wurde die fünftkleinste in einem September gemessene (durchschnittliche) Fläche beobachtet seit Beginn der Satellitenmessungen (1979).
Am 11. September 2015 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die viertkleinste Fläche, nur in den Jahren 2012, 2007 und 2011 war das alljährliche Minimum noch kleiner.
Am 25. Februar wurde das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die kleinste beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen.
In der Arktis war im Jahresdurchschnitt 2015 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die fünftkleinste seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit.
Antarktis
In der Antarktis wurde am 06. Oktober 2015 das alljährliche Maximum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die sechzehntkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen (1979), ganz im Gegensatz zu den vergangenen drei Jahren, als jeweils neue Größenrekorde aufgestellt wurden.
Am 20. Februar 2015 wurde das alljährliche Minimum der mit Eis bedeckten Meeresfläche erreicht, dabei handelte sich um die viertgrößte beobachtete Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen, nur 2008, 2013 und 2004 wurden größere Flächen. Die Fläche des jährlichen Minimums variierte in den letzten Jahren stark: Zwischen extrem klein (2011) und extrem groß (2013).
In der Antarktis war im Jahresdurchschnitt 2015 die mit Eis bedeckte Meeresfläche die drittgrößte seit Beginn der Aufzeichnungen per Satellit.
Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Snow and Ice for Annual 2015, published online January 2016, retrieved on January 23, 2016 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/201513
Temperaturen im Dezember 2015: lokal und global neue Rekorde
Der 12/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-12 temp.pdf
Temperaturen im November 2015: lokal und global neue Rekorde
Der 11/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-11 temp.pdf
Temperaturen im Oktober 2015: lokal leicht zu kühl und global extrem heiß
Der 10/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-10 temp.pdf
Temperaturen im September 2015: lokal leicht zu kühl und global extrem heiß
Der 09/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-09 temp.pdf
Temperaturen im August 2015: lokal und global extrem heiß
Der 08/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-08 temp.pdf
Temperaturen im Juli 2015: lokal deutlich zu warm und global extrem heiß
Der 07/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-07 temp.pdf
Temperaturen im Juni 2015: lokal etwas zu warm und global extrem heiß
Der 06/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-06 temp.pdf
Temperaturen im Mai 2015: lokal etwas zu warm und global extrem heiß
Der 05/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2015: lokal überdurchschnittlich warm und global heiß
Der 04/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2015: lokal überdurchschnittlich warm und global heiß
Der 03/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2015: lokal recht mild und global heiß
Der 02/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-02 temp.pdf
Temperaturen im Januar 2015: lokal deutlich zu warm und global heiß
Der 01/2015 - Bericht ist hier zu lesen: 2015-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2014: Rekordwärme sowohl lokal als auch global
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2014 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2014 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die wärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Damit waren alle 38 aufeinanderfolgende Jahre seit 1977 überdurchschnittlich warm. Inklusive 2014 liegen neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert, das viertwärmste Jahr war 1998.
Zum ersten Mal seit 1990 wurde ein Temperaturrekord aufgestellt, ohne dass El Niño Bedingungen herrschten (in der Regel wird in Verbindung mit El Niño eine erhöhte globale Temperatur beobachtet).
Im Jahr 2014 wurden für sechs Monate neue Rekorde aufgestellt, nämlich im Mai, Juni, August, September, Oktober und Dezember.
Rangfolge der zehn heißesten Jahre (1880-2014):
Platz 1: 2014
Platz 2: 2010, 2005 (gemeinsam)
Platz 4: 1998
Platz 5: 2013, 2003 (gemeinsam)
Platz 7: 2006
Platz 9: 2009, 2007 (gemeinsam)
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2014 (nur Landmessungen) war die viertwärmste seit 1880.
Im Jahr 2014 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die wärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Zusammengefasst waren im Jahr 2014 die meisten Regionen weltweit überdurchschnittlich warm:
Wie die World Meteorological Organization (WMO) berichtet, wurde 2014 in Europa das wärmste Jahr der letzten 500 Jahre beobachtet, das damit den bisherigen Rekord von 2007 übertrifft. Zu dem neuerlichen Rekord hat wesentlich der zweitwärmste Winter und der wärmste Frühling beigetragen. Es wird erwartet, dass in 19 europäischen Ländern das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen beobachtet wurde, nämlich in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Island, Italien, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und im Vereinigten Königreich.
In Österreich wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen vor 247 Jahren. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 1994 wurde um mehr als 0,6°C übertroffen.
In Dänemark wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2007 wurde um mehr als 0,5°C übertroffen. Ähnlich wie im Vereinigen Königreich wurde in keinem einzigen Monat einen neuen Rekord aufgestellt, vielmehr lagen fünf Monate unter den jeweils fünf wärmsten.
In Schweden wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen. Der bisherige Rekord aus den Jahren 1934, 1938 und 1990 (Gleichstand) wurde um 0,15°C übertroffen, in Stockholm und Uppsala sogar um 0,2 bis 0,3°C. Die Aufzeichnungen der beiden Städte reichen mehr als 250 Jahre zurück.
In der Schweiz wurde das wärmste Jahr (gemeinsam mit 2011) beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1864.
In Finnland wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Spanien wurde das zweitwärmste Jahr (nach 2011) beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Australien wurde nach dem Rekordjahr 2013 das drittwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen vor 105 Jahren.
Im Gegensatz zu allen anderen Landflächen wurden in Nordamerika zumeist unterdurchschnittliche Temperaturen beobachtet, was besonders Anfang 2014 zutraf, als eine andauernde Veränderung des Jetstreams warme Luftmassen nordwärts nach Alaska und Nordeuropa führte und kalte Luftmassen nach Nordamerika sowie nach Zentral-Russland.
In Kanada wurde die kälteste Periode seit 1948 im Zeitraum November 2013 bis März 2014 beobachtet. In den USA wurde der dreiunddreißigstkälteste Winter der letzten 120 Jahre beobachtet, aber auch in Kalifornien der wärmste Winter und in Alaska der achtwärmste Winter.
In Alaska, Kalifornien, Nevada sowie Arizona wurde jeweils das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen.
Die globale Niederschlagshöhe lag im dritten aufeinanderfolgenden Jahr nahe des Durchschnitts. Trotzdem wurden örtlich extreme Niederschlagsereignisse sowie Dürren registriert:
In Japan, Jammu und Kaschmir, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Pakistan, Marokko und der Slowakei kam es zu schweren Überschwemmungen.
In Südafrika, Brazilien, Australien, Neuseeland herrschte teilweise Dürre.
In Kanada wurde im November die zweitgrößte Schneebedeckung (nach November 2013) beobachtet.
Am 17.-21. November fiel in der Stadt Buffalo (NY) 224 cm Schnee.
Quelle: NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2014, published online December 2014, retrieved on January 16, 2015 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2014/13
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2014 für Deutschland wie folgt:
Wärmstes Jahr seit dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen
Das Jahr 2014 verlief in Deutschland erheblich zu warm. Die Durchschnittstemperatur des Jahres lag mit 10,3 Grad Celsius (°C) deutlich über den Temperaturen der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007. Es war damit das wärmste Jahr in Deutschland seit dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen 1881. Daneben war es im Mittel geringfügig zu trocken, die Zahl der Sonnenscheinstunden lag etwas über dem Referenzwert.
Im Januar und Februar 2014 blieb, außer einer kurzen Frostperiode im Norden und Osten Deutschlands richtiges Winterwetter praktisch völlig aus. Auch im März und April setzte sich die seit Dezember 2013 anhaltende Serie extrem milder, sonnenscheinreicher und trockener Monate fort. Der Juni brachte das heißeste Pfingstfest aller Zeiten sowie erneut Trockenheit und viel Sonne. Bei anfangs deutlich zu hohen, später eher kühlen Temperaturen entluden sich im Juli und August häufig kräftige Gewitter, die oft nur sehr langsam zogen und dann zu markanten Regenmengen führten. Der Herbst verlief meist ruhig mit viel Nebel und nur wenig Sturm.
Alter Wärmerekord aus dem Jahr 2000 gleich um 0,4 Grad überboten
Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag die Durchschnittstemperatur in diesem Jahr mit 10,3°C um 2,1 Grad höher. Vom August abgesehen, lagen alle Monatsmittel des Jahres über dem Soll, teilweise deutlich. Auch gegenüber der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +1,4 Grad. Damit erreichte das Jahr 2014 einen neuen Wärmerekord - der alte Spitzenwert aus dem Jahr 2000 hatte bei 9,9°C gelegen. Auch in allen Bundesländern und an fast allen Messstellen purzelten die Rekorde. Der heißeste Tag des Jahres war allgemein der 9. Juni, Pfingstmontag. Am höchsten stieg die Temperatur dabei mit 37,7°C in Rheinau-Memprechtshofen, südwestlich von Baden-Baden. Die kälteste Nacht war am 29. Dezember in Altheim, bei Riedlingen an der oberen Donau, mit minus 24,9°C.
Teilweise extremer Regen bei Gewittern – insgesamt jedoch etwas zu trocken
Die Niederschlagsmenge blieb im Jahr 2014 mit etwa 729 pro Quadratmeter (l/m²) um acht Prozent unter dem Soll von 789 l/m². Den meisten Regen und Schnee erhielt die Zugspitze mit etwa 1975 l/m². Im Flachland war dies Marktschellenberg im Berchtesgadener Land mit rund 1920 l/m². In Emmingen-Liptingen bei Tuttlingen prasselte am 28. Juli mit 109 l/m² die größte Tagessumme des Jahres im DWD-Messnetz vom Himmel. Schnee fiel im Januar und Februar sowie Anfang Dezember nur sehr spärlich, Ende Dezember allerdings lag Schnee unterhalb von 1000 m örtlich bis zu 60 cm hoch.
Geringfügig mehr Sonnenschein als im Mittel
Die Sonnenscheindauer erreichte im Jahr 2014 mit rund 1600 Stunden 105 Prozent des Solls von 1528 Stunden. Begünstigt war erneut die Ostseeküste, wo diesmal Arkona auf Rügen mit etwa 2030 Stunden vorne lag. Am wenigsten zeigte sich die Sonne im Sauerland. Dort erreichte der Kahle Asten insgesamt nur etwa 1260 Stunden.
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche in jedem Monat des Jahres 2014 unterdurchschnittlich. Im September 2014 wurde die sechstkleinste in einem September gemessene Fläche beobachtet.
In der Antarktis erreichte die mit Eis bedeckte Meeresfläche die größte Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen.
Insgesamt schrumpft die Fläche des globalen Meereises mit einer Fläche von 319000 Quadratkilometer pro Jahrzehnt, wobei das arktische Meereis abnimmt und das antarktische Meereis leicht zunimmt.
Quelle: NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Snow & Ice for Annual 2014, published online December 2014, retrieved on January 16, 2015 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/2014/13
Temperaturen im Dezember 2014: lokal deutlich zu warm und global heiß
Der 12/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-12 temp.pdf
Temperaturen im November 2014: lokal extrem mild und global heiß
Der 11/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-11 temp.pdf
Temperaturen im Oktober 2014: lokal extrem mild und global extrem heiß
Der 10/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-10 temp.pdf
Temperaturen im September 2014: lokal sehr warm und global extrem heiß
Der 09/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-09 temp.pdf
Temperaturen im August 2014: lokal etwas zu kühl und global extrem heiß
Der 08/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-08 temp.pdf
Temperaturen im Juli 2014: lokal extrem warm und global extrem heiß
Der 07/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-07 temp.pdf
Temperaturen im Juni 2014: lokal überdurchschnittlich warm und global extrem heiß
Der 06/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-06 temp.pdf
Temperaturen im Mai 2014: lokal leicht überdurchschnittlich und global extrem heiß
Der 05/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2014: sowohl lokal als auch global extrem warm
Der 04/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2014: sowohl lokal als auch global extrem warm
Der 03/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2014: lokal extrem mild und global überdurchschnittlich
Der 02/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-02 temp.pdf
Temperaturen im Januar 2014: lokal sehr mild und global extrem heiß
Der 01/2014 - Bericht ist hier zu lesen: 2014-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2013: lokal durchschnittlich und global sehr heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2013 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2013 war (gemeinsam mit 2003) die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die viertwärmste die seit Beginn der Messungen 1880 beobachtet wurde. Damit waren 37 aufeinanderfolgende Jahre (seit 1976) überdurchschnittlich warm. Das wärmste Jahr war 2010. Inklusive 2013 liegen neun der zehn wärmsten Jahre der ausgewerteten vergangenen 134 Jahre im 21. Jahrhundert. Nur ein Jahr des 20. Jahrhunderts (1998) war wärmer als 2013.
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2013 (nur Landmessungen) war die viertwärmste seit 1880.
Im Jahr 2013 war (gemeinsam mit 2006) die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die achtwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Rangfolge der heißesten Jahre (1880-2013):
Platz 1: 2010
Platz 2: 2005
Platz 3: 1998
Platz 4: 2013, 2003 (gemeinsam)
Platz 6: 2002
Platz 7: 2006
Platz 8: 2009, 2007 (gemeinsam)
Platz 10: 2004, 2012 (gemeinsam)
Zusammenfassend waren im Jahr 2013 die meisten Regionen weltweit überdurchschnittlich warm:
In Australien wurde das wärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1910.
In Neuseeland wurde das drittwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1909.
In Argentinien wurde das zweitwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1961.
In Finnland wurde das fünftwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Weißrussland wurde das neuntwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.
In Russland wurde das sechstwärmste Jahr beobachtet seit Beginn der Aufzeichnungen 1891.
Die globale Niederschlagshöhe lag (wie auch 2012) nahe des Durchschnitts. Trotzdem wurden extreme Niederschlagsereignisse und Dürren registriert:
Im Januar kam es zu großen Überflutungen in Queensland und New South Wales in Australien. In Bundaberg und Grafton erreichten die Flußpegel Rekordhöhen.
In Israel, Libanon und Jordanien kam es im Januar zu seltenen Schneefällen.
Im zweiten Jahr nacheinander litt der Nordosten von Brasilien unter einer Dürre, die als die schwerste seit 50 Jahren angesehen wird.
In Teilen der Nordinsel von Neuseeland herrschte die trockenste Periode seit 70 Jahren.
Bis Februar wurde in Moskau der schwerste Schneefall seit mehr als 100 Jahren registriert. Es folgte der März mit dem meisten Schnee seit mehr als 20 Jahren.
In La Plata, Argentinien wurden am 2. April 300 mm Niederschlag binnen drei Stunden gemessen, die Überschwemmungen forderten mehr als 50 Todesopfer.
2013 herrschte in Angola und Namibia die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. In anderen Regionen in Afrika kam es zu schweren Überschwemmungen.
Im Juli und August herrschte in Südchina eine schwere Dürre, die 78 Millionen Menschen betraf. Die unmittelbaren ökonomischen Schäden werden auf 7,7 Milliarden US-Dollar geschätzt.
In Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz führten extreme Niederschläge zu den schwersten Überschwemmungen an Elbe und Donau seit mindestens 1950. Bei einem mindestens 100-jährlichen Niederschlagsereignis vom 29. Mai bis 3. Juni fiel örtlich mehr als 400 mm Regen. In Österreich wurden niemals seit Beginn der Aufzeichnungen 1858 höhere Niederschläge gemessen (Mai-Juni). Einige Flüsse erreichten Rekordpegelstände (z. B. Passau: höchster Pegel seit 1501). 25 Menschen fielen in Deutschland, Österreich und Tschechien den Fluten zum Opfer.
In Regionen an der indisch-nepalesischen Grenze begann der Monsun frühzeitig und brachte die schwersten Überschwemmungen der letzten 50 Jahre. Tausende von Menschen kamen dabei ums Leben.
Im Osten Russlands kam es in 140 Städten zu den schwersten Überflutungen seit 120 Jahren.
Im September kam es in Colorado/USA zu Rekordniederschlägen. In Boulder wurde mit 231 mm Niederschlag ein neuer 24h-Rekord aufgestellt, der zu Rekordpegelständen und Überschwemmungen führte.
Quelle: NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2013, published online December 2013, retrieved on January 21, 2014 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2013/13
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2013 für Deutschland wie folgt:
2013 fiel bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein durchschnittlich aus
Der Blick in die Wetterstatistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt: Das Jahr 2013 fiel in Deutschland recht durchschnittlich aus. Während die Temperatur etwas über dem langjährigen Mittel lag, blieben Niederschlag und Sonnenschein leicht darunter. Nach mildem Beginn setzte sich ab Mitte Januar 2013 in ganz Deutschland winterliches Wetter durch - mit einzelnen Unterbrechungen bis Anfang April. Dabei herrschte im März vor allem im Norden und Osten für die Jahreszeit ungewöhnliche Kälte. Mitte April erfolgte ein kräftiger Temperaturanstieg auf frühsommerliche Werte. Der Mai verlief dagegen kühl und in seinem letzten Drittel sehr nass. Zum Monatswechsel Mai auf Juni fiel im Nordstau der Alpen und des Erzgebirges extremer Starkregen. Gewaltige Hochwasserwellen flossen nordwärts und mehr als zwei Wochen kämpften die Menschen an Donau und Elbe gegen die Fluten. Der insgesamt sonnig-trockene Sommer brachte drei markante Hitzewellen, die jeweils mit heftigen Gewittern, oft begleitet von Hagelschlag, zu Ende gingen. In den Herbstmonaten sorgten Tiefdruckgebiete für reichlich Niederschlag, teils verbunden mit starkem Wind oder gar schweren Stürmen. Ein sehr warmer Dezember schloss das Jahr ab.
Kalter März und heißer Juli
Die Mitteltemperatur lag 2013 bei 8,7 Grad Celsius (°C) und damit um 0,5 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -0,2 Grad. Überdurchschnittliche Temperaturen herrschten hauptsächlich im Juli, August, Oktober und Dezember, wobei der Juli und Dezember herausragten. Der Februar und vor allem der März fielen dagegen zu kalt aus. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 27. Juli mit 38,6°C in Rheinfelden am Hochrhein. Wie bereits 2011 und 2012 wurde die Tiefsttemperatur in Oberstdorf gemessen: In der Nacht zum 10. Februar zeigte das Thermometer dort -22,9°C.
Niederschlag 2013 fast im Soll
Mit rund 781 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlte dem Jahr 2013 nur ein Prozent zu seinem Soll von 789 l/m². Die niederschlagsreichste Bergstation war diesmal nicht die Zugspitze, sondern der Feldberg im Schwarzwald mit etwa 2 130 l/m². Noch mehr Regen und Schnee fielen im 916 m hoch gelegenen Baiersbronn-Ruhestein im Nordschwarzwald mit rund 2 320 l/m². Am trockensten blieb es in Geilenkirchen bei Aachen mit rund 475 l/m². Der meiste Schnee im Flachland lag mit 88 cm am 20. Februar in Reit im Winkl. Auf der Zugspitze wurden erst am 3. Juni 480 cm gemessen.
Sonnenscheinbilanz leicht negativ
Im Jahr 2013 blieb der Sonnenschein mit zirka 1 480 Stunden um drei Prozent unter seinem Soll von 1 528 Stunden. Arkona auf Rügen verzeichnete mit etwa 1 950 die meisten Sonnenstunden, der Kahle Asten im Sauerland mit rund 1 200 die wenigsten.
Quelle: https://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_presse&T98029gsbDocumentPath=Content%2FPresse%2FPressemitteilungen%2F2013%2F20131230__Deutschlandwetter__Jahr__2013__news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche in jedem Monat des Jahres 2013 unterdurchschnittlich. Im September 2013 wurde die sechstkleinste in einem September gemessene Fläche beobachtet.
In der Antarktis erreichte die mit Eis bedeckte Meeresfläche am 22. September 2013 die größte Ausdehnung. Dies stellt die größte jährliche Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen dar und übertrifft den bisherigen Rekord von 2012.
Insgesamt schrumpft die Fläche des globalen Meereises mit einer Fläche von 355000 Quadratkilometer pro Jahrzehnt, wobei das arktische Meereis abnimmt und das antarktische Meereis leicht zunimmt.
Quelle: NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Snow & Ice for Annual 2013, published online December 2013, retrieved on January 21, 2014 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/2013/13
Temperaturen im Dezember 2013: lokal sehr warm und global extrem heiß
Der 12/2013 - Bericht ist hier ladbar: 2013-12 temp.pdf
Temperaturen im November 2013: lokal recht mild und global extrem heiß
Der 11/2013 - Bericht ist hier zu lesen: 2013-11 temp.pdf
Temperaturen im Oktober 2013: lokal deutlich zu warm und global heiß
Der 10/2013 - Bericht ist hier zu lesen: 2013-10 temp.pdf
Temperaturen im September 2013: lokal recht durchschnittlich und global heiß
Der 09/2013 - Bericht ist hier zu lesen: 2013-09 temp.pdf
Temperaturen im August 2013: lokal warm und global heiß
Der regelmäßig erscheinenden Bericht für August 2013 ist hier zu lesen 2013-08 temp.pdf
Temperaturen im Juli 2013: lokal und global heiß
Der Bericht ist hier zu lesen: 2013-07 temp.pdf
Temperaturen im Juni 2013: lokal leicht überdurchschnittlich und global heiß
Der 06/2013 - Bericht ist hier ladbar: 2012-06 temp.pdf
Temperaturen im Mai 2013: lokal zu kühl und global heiß
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 2013-05 temp.pdf
Temperaturen im April 2013: lokal recht mild und global warm
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 2013-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2013: lokal deutlich zu kalt und global heiß
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 2012-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2013: lokal recht kalt und global heiß
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 201302temp.pdf
Temperaturen im Januar 2013: lokal durchschnittlich und global heiß
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 2013-01 temp.pdf
Jahresrückblick 2012: lokal leicht überdurchschnittlich und global sehr heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2012 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2012 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zehntwärmste die seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde. Damit waren 36 aufeinanderfolgende Jahre (seit 1976) überdurchschnittlich warm. Das wärmste Jahr war 2010. Inklusive 2012 liegen alle zwölf Jahre des 21. Jahrhunderts (2001 bis 2012) unter den vierzehn wärmsten der ausgewerteten vergangenen 133 Jahre. Nur ein Jahr des 20. Jahrhunderts (1998) war wärmer als 2012.
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2012 (nur Landmessungen) war die siebentwärmste seit 1880.
Unterdurchschnittliche Wassertemperaturen im östlichen und mittleren äquatornahen Pazifischen Ozean definieren La-Niña, die sich auf globale Wettermechanismen auswirken. La-Niña-Bedingungen herrschten während der ersten drei Monate des Jahres 2012. Die schwachen bis mittleren La-Niña-Bedingungen verschwanden im Frühjahr und wurden für den Rest des Jahres durch ENSO-neutrale Bedingungen ersetzt. Im Vergleich zu vorangegangenen La-Niña-Jahren war 2012 die globale Oberflächentemperatur der Meere die wärmste, die in einem solchen Jahr beobachtet wurde. 2011 war bislang das wärmste La-Niña-Jahr seit Beginn der Messungen.
Im Jahr 2012 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die zehntwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur. Damit war es das wärmste Jahr unter allen La-Niña-Jahren. Die drei wärmsten jährlichen Temperaturen herrschten 2003, 1998 und 2010 – allesamt warme El-Niño-Jahre.
Die globale Niederschlagshöhe war nahe des Durchschnitts, nach zwei Rekordjahren 2010 und 2011. Dabei sind die Abweichungen wie üblich weltweit sehr unterschiedlich.
Globale Top-Ten-Liste extremer Ereignisse des Jahres 2012:
Ausdehnung des arktischen Meereises (spätes Frühjahr bis Herbst 2012)
Landwirtschaftliche Dürre (Sommer 2012)
Hurrikan Sandy (Oktober)
Taifun Bopha/Pablo (Dezember)
Wärme der nördlichen Hemisphäre (während 2012)
Grönländisches Inlandeis und kalbende Gletscher (Juli)
Kältewelle in Eurasien (Januar/Februar)
Dürre in Nordost-Brasilien (erste Jahreshälfte 2012)
Hochwasser in Afrika (Juli bis Oktober)
Ausdehnung des antarktischen Meereises (September)
Quelle:
NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2012, published online December 2012, retrieved on January 16, 2013 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2012/13
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2012 für Deutschland wie folgt:
Erneut etwas wärmer als üblich, Niederschläge und Sonne jedoch nahe dem Soll
Das Jahr 2012 war insgesamt etwas wärmer als normal, bei leichtem Niederschlagsdefizit und positiver Sonnenscheinbilanz. Einzelne Monate jedoch zeigten starke Veränderlichkeit und teilweise extreme Wettersituationen, die stellenweise zu neuen Wetterrekorden führten.
Das Jahr begann bei ausgeprägter Westströmung sehr mild. In der ersten Februarhälfte lenkte ein starkes russisches Hoch extrem kalte Luft nach Mitteleuropa, so dass dort sogar zahlreiche Seen und Flüsse zufroren. Danach herrschte ab Mitte Februar wieder wärmeres und recht trockenes Wetter, wobei der März äußerst sonnenscheinreich verlief. Der April blieb zunächst relativ kühl, das Monatsende brachte jedoch einen ungewöhnlichen Warmluftvorstoß mit neuen Spitzenwerten für diese Jahreszeit. Das rasche Auf und Ab der Temperaturen hielt auch im Mai weiter an. Der Sommer zeigte sich anfangs verbreitet nass, später dann extrem gewittrig und sehr heiß, bei Temperaturen von fast 40 Grad. Der Herbst brachte teilweise noch sommerliches Wetter mit Wärmerekorden im Oktober, gefolgt von einem markant-frühen Wintereinbruch. Der Dezember präsentierte sich in seiner ersten Hälfte in ganz Deutschland winterlich; anschließend beschränkten sich Kälte und Schnee nur noch auf den Nordosten. Zu Weihnachten setzte sich überall Tauwetter mit frühlingshafter Wärme bis in höchste Gebirgsregionen durch.
Eisige Kälte Anfang Februar, große Hitze im August
Die Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem vieljährigen Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981-2010 betrug die Abweichung +0,2 Grad. Die Monate Januar, März, Mai und August waren diesmal deutlich zu warm, der Februar fiel dagegen um 3 Grad zu kalt aus. Die kälteste Nacht meldete Oberstdorf am 6. Februar mit
- 29,4°C. An zahlreichen Stationen traten von April bis September, also in sechs Monaten hintereinander, Temperaturen von über 30°C auf. Am 20. August, dem heißesten Tag des Jahres, registrierte der DWD in Dresden-Hosterwitz 39,8°C und in Dresden-Strehlen 39,6°C.
Bundesweites Niederschlagssoll fast erreicht
Mit durchschnittlich ca. 768 Liter pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Jahr 2012 nur drei Prozent zum Niederschlagssoll von 789 l/m². Wie bereits in allen Jahren seit 2008 hatte die Zugspitze mit 2153 l/m² die meisten Niederschläge. Unterhalb von 920 m lag Oberstdorf mit 1676 l/m² vorne. Trockenster Ort war diesmal Trollenhagen, nördlich von Neubrandenburg, dort kamen insgesamt nur 413 l/m² zusammen. Die höchste Schneedecke konnte man wie immer auf der Zugspitze messen: Am 25. Januar türmten sich dort 500 cm auf. Im Flachland meldete Reit im Winkl am 16. Februar immerhin 120 cm.
Sonnenscheinstunden leicht im Plus
Das Jahr erreichte mit durchschnittlich etwa 1651 Stunden ca. 108 Prozent des Sonnenscheinsolls von 1528 Stunden. Die Zugspitze verzeichnete mit 2066 Stunden den meisten Sonnenschein, gefolgt von Balingen-Bronnhaupten, auf der Schwäbischen Alb, mit 1993 Stunden. Der Kahle Asten im Sauerland bildete mit 1344 Stunden das Schlusslicht.
Quelle:
https://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_presse&T98029gsbDocumentPath=Content%2FPresse%2FPressemitteilungen%2F2012%2F20121227__DeutschlandwetterJahr__2012__news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2012 die kleinste in einem September gemessene Fläche.
Anmerkung: Dieses extreme Ereignis wird in einem separaten Beitrag ausführlich beschrieben, abrufbar unter: https://umverka.de/hefte/heft312/arktisches_eis_schrumpft_auf_neues_rekordminimum.html
Auch das Volumen des arktischen Meereises, das die Eisdicke berücksichtigt, ist extrem klein: Im September wurde das kleinste Volumen seit Beginn der Messungen beobachtet. Ebenso war der monatliche Durchschnittswert des Eisvolumens im September der kleinste, der seit Beginn der Messungen (1979) beobachtet wurde, nämlich 3400 km³. Das bisherige Minimum wurde im September 2011 mit 4200 km³ beobachtet.
In der Antarktis erreichte die mit Eis bedeckte Meeresfläche am 29. September 2012 die größte Ausdehnung. Dies stellt die größte jährliche Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen dar und übertraf den bisherigen Rekord vom 21. September 2006.
Die Fläche des arktischen Sommereises schrumpft sehr viel schneller als die Geschwindigkeit, mit der das antarktische Meereis wächst. Während der Messungen von 1979 bis 2012 hat die Arktis wesentliche Eisverluste erfahren, während der Zuwachs an antarktischem Meereis gering war.
Quelle:
NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Snow & Ice for Annual 2012, published online December 2012, retrieved on January 16, 2013 from https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/2012/13
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://vimeo.com/56007848
Temp. im Dezember 2012: lokal und global überdurchschnittlich warm
zum Lesen oder Speichern bitte anklicken: 2012-12 temp.pdf
Weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/monatliche-hitzerekorde-haben-sich-durch-die-erderwaermung-verfuenffacht
Temperaturen im November 2012: lokal zu warm und global extrem heiß
zum Lesen bitte anklicken: 2012-11 temp.pdf
Weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland
Temperaturen im Oktober 2012: lokal unterdurchschnittlich und global extrem heiß
Temperaturen im September 2012: lokal leicht überdurchschnittlich und global extrem heiß
zum Lesen bitte anklicken: 2012-09 temp.pdf
Der außergewöhnlichen und dramatischen Entwicklung in der Arktis ist ein ausführlicher Artikel gewidmet, abrufbar unter
https://umverka.de/hefte/heft312/arktisches_eis_schrumpft_auf_neues_rekordminimum.html
Weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/allgemein/2012-09-19/deutsche-forschungsinstitute-zum-meereis-rekord
Temperaturen im August 2012: lokal sehr warm und global extrem heiß
Am 26. August 2012 fiel die mit Eis bedeckte Meeresfläche auf ein absolutes Minimum, womit das bisherige Minimum vom 18. September 2007 unterboten wurde.
Temperaturen im Juli 2012: lokal in etwa durchschnittlich und global sehr heiß
zum Lesen und/oder Speichern bitte anklicken: 2012-07 temp.pdf
Ein zu nasser, aber sonst recht durchschnittlicher Juli
Zunächst meist angenehme Temperaturen - dann drehte der Sommer auf heiß
Temperaturen im Juni 2012: lokal durchschnittlich und global sehr heiß
zum Lesen und/oder Speichern bitte anklicken: 2012-06 temp.pdf
Anfangs deutlich zu kühl, erst zur Monatsmitte wärmer oder sogar heiß
Temperaturen im Mai 2012: lokal warm und global sehr heiß
bitte anklicken: 2012-05 temp.pdf
Rascher Wechsel zwischen heißen und kühlen Tagen - an den Eisheiligen Nachtfrost
Der Frühling war 2,1 Grad zu warm und brach im April viele Temperaturrekorde
Temperaturen im April 2012: lokal leicht überdurchschnittlich und global heiß
bitte anklicken: 2012-04 temp.pdf
Temperaturen im März 2012: lokal heiß und global warm
zum Lesen bitte anklicken: 2012-03 temp.pdf
Temperaturen im Februar 2012: lokal kalt und global warm
NOAA- und DWD-Auswerungen bitte anklicken: 2012-02 temp.pdf
Trotz eisiger erster Februarhälfte vergleichsweise milder Winter
Sonnenscheindauer überdurchschnittlich
Temperaturen im Januar 2012: lokal mild und global warm
Zum Lesen und evtl. Speichern der Auswertungen bitte anklicken: 2012-01 temp.pdf
Vor allem in Staulagen sehr nass, im Nordosten und Südwesten Deutschlands trockener
Jahresrückblick 2011: lokal und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2011 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2011 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die elftwärmste (gemeinsam mit 1997) die seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde. Damit waren 35 aufeinanderfolgende Jahre (seit 1976) überdurchschnittlich warm. Die beiden wärmsten Jahre waren 2010 bzw. 2005.
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2011 (nur Landmessungen) war (gemeinsam mit 2005) achtwärmste seit 1880. Das wärmste Jahr war 2007 (nur Landmessungen).
Im Jahr 2011 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane die elftwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Die globale Niederschlagshöhe war die zweithöchste, nach dem Rekordjahr 2010. Dabei sind die Abweichungen weltweit sehr variabel.
Die globale Top-Ten-Liste extremer Ereignisse des Jahres 2011:
Dürre in Ost-Afrika (fortwährend)
Überflutung in Thailand (Dezember 2010 bis Februar und Juli bis Oktober)
Überflutung in Ost-Australien (im australischen Sommer 2011)
Aufeinanderfolgende La Niña Ereignisse (während des ganzen Jahres 2011)
Überflutungen in Brasilien (6.-12. Januar)
Tropischer Sturm Washi (Sendong) auf den Philippinen (16.-17. Dezember)
Meereisbedeckung in der Arktis (während des ganzen Jahres 2011)
Regen in Kolumbien (März bis Mai)
Dürre in Mexiko (während des ganzen Jahres 2011)
Dürre in Europa (September bis November)
Quelle:
NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2011, published online December 2011, retrieved on January 22, 2012 from
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2011/13
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2011 für Deutschland wie folgt:
Das Jahr 2011 gehört in Deutschland zu den fünf wärmsten Jahren seit 1881
Es dürfte damit knapp zu den fünf wärmsten Jahren seit 1881gehören. Den Temperaturrekord hält immer noch das Jahr 2000. Beim Sonnenschein steht 2011 sogar auf dem Treppchen: Nur die Jahre 2003 und 1959 waren hierzulande sonnenscheinreicher. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
2011 begann in Deutschland mit starkem Tauwetter und die Schneemassen, die im Dezember 2010 gefallen waren, schmolzen rasch dahin. Dies führte an zahlreichen Flüssen zu Hochwasser. Im Frühjahr brachte eine außergewöhnliche Häufung von Hochdruckgebieten über Mitteleuropa einen eindrucksvollen Sonnenscheinrekord, den zweithöchsten Temperaturdurchschnitt seit dem Beginn der flächendeckenden Messungen 1881 sowie den geringsten Niederschlag seit 1893. Viele Flüsse, an denen im Januar noch Hochwasser geherrscht hatte, führten jetzt extremes Niedrigwasser. Zu Beginn des Sommers stellte sich die Witterung um und Tiefdruckgebiete übernahmen die Regie. Sie beendeten die Trockenheit und führten besonders im Norden und Osten gebietsweise zu sintflutartigen Regenfällen. Das wechselhafte Wetter hielt bis in den September an. Danach folgten ein ungewöhnlich ausgeprägter Altweibersommer und der trockenste November seit Aufzeichnungsbeginn. Der Dezember verlief dagegen sehr nass, stürmisch und nur wenig winterlich.
2011 waren elf von zwölf Monaten zu warm – nur der Juli fiel zu kühl aus
Nach der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag 2011 mit durchschnittlich 9,6 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem vieljährigen Mittel von 8,2°C. Nach der Vergleichsperiode 1981-2010 ergab die Abweichung ein Plus von 0,7 Grad. Damit reihte sich 2011, wie zuvor bereits 1934, 1994, 2000 und 2007, knapp im Kreis der fünf wärmsten Jahre seit Beginn deutschlandweiter Temperaturmessungen im Jahr 1881 ein. Abgesehen vom etwas zu kühlen Juli fielen im Jahr 2011 alle Monate zu warm aus. Besonders ragte dabei, wie schon 2007 und 2009, der ungewöhnlich warme April heraus.
2011 wurde Deutschland mit Sonnenschein verwöhnt – Platz 3 in der Rekordliste
Das Jahr 2011 war laut DWD mit rund 1 824 Stunden hinter 2003 (2 014 Stunden) und dem Jahr 1959 (1 982 Stunden) das drittsonnenscheinreichste Jahr seit Messbeginn 1951.
Quelle:
https://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_presse&T98029gsbDocumentPath=Content%2FPresse%2FPressemitteilungen%2F2011%2F20111229__DeutschlandwetterJahr__2011__news.html
In der Arktis war die mit Eis bedeckte Meeresfläche im September 2011 die zweitkleinste in einem September gemessene Fläche. Die kleinsten Flächen wurden während der letzten fünf Jahre (2007 bis 2011) gemessen, die kleinste Fläche im Jahr 2007 registriert.
Im September waren sowohl die Nordostpassage als auch die Nordwestpassage eisfrei – zum zweiten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen (erstmals wurde eine solche Situation 2010 beobachtet).
Sowohl im Januar als auch im Juli wurden neue Monatsrekorde für die kleinste durchschnittliche mit Eis bedeckte Meeresfläche aufgestellt. In keinem Monat lag 2011 die durchschnittliche Eisbedeckung über dem Langzeitmittel. Der letzte Monat mit überdurchschnittlicher Eisbedeckung war der Mai 2001.
Auch das Volumen des Meereises, das auch die Eisdicke berücksichtigt, ist extrem klein: Am 10. September wurde das kleinste Volumen seit Beginn der Messungen beobachtet. Ebenso war der monatliche Durchschnittswert des Eisvolumens im September der kleinste, der seit Beginn der Messungen beobachtet wurde.
Quelle:
NOAA National Climatic Data Center, State of the Climate: Global Snow & Ice for Annual 2011, published online December 2011, retrieved on January 29, 2012 from
https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global-snow/2011/13
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland
Temperaturen im Dezember 2011: lokal mild und global heiß
Auswertungen lesen und/oder speichern-bitte klicken: 2011-12 temp.pdf
DWD: Ein sehr warmer und viel zu nasser Dezember
Temperaturen im November 2011: lokal mild und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für November 2011 folgende Fakten mit:
Die globale mittlere Temperatur im November 2011 (nur Landmessungen) war die sechzehntwärmste in einem November gemessene Temperatur seit 1880. Weiteres siehe bitte: 2011-11 temp.pdf
Temperaturen im Oktober 2011: lokal mild und global heiß
Bitte anklicken und pdf-Datei lesen
Temperaturen im September 2011: lokal warm und global heiß
Bitte anklicken und pdf-Datei lesen
Temperaturen im August 2011: lokal warm und global heiß
Bitte anklicken und pdf-Datei lesen oder speichern: 2010-08_temp.pdf
Ein warmer und nasser August
Temperaturen im Juli 2011: lokal kühl und global heiß
Temperaturen im Juni 2011: lokal zu warm und global heiß
Auswertungen lesen oder speichern 2011-06 temp.pdf
„Juni 2011 war der sechste zu warme Monat in Folge
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2011-07-04/2-grad-relativ-zu-wann
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2011-06-20/2000-jahre-meeresspiegel
Temperaturen im Mai 2011: lokal und global heiß
Die globale mittlere Temperatur im Mai 2011 (nur Landmessungen) war die siebentwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 132 Jahren.
April 2011: lokal und global heiß
Bitte anklicken und pdf-Datei lesen
Temperaturen im März 2011: lokal und global warm
Um Auswertungen zu lesen oder speichern bitte anklicken: 2011-03temp.pdf
Temperaturen im Februar 2011: lokal mild und global warm
Zum Lesen oder Speichern der Auswertungen bitte anklicken: 2011-02temp.pdf
Anfangs schneereich und sehr kalt, später überwiegend mild
Temperaturen im Januar 2011: lokal deutlich zu warm und global warm
Jahresrückblick 2010: lokal etwas zu kühl und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für das Jahr 2010 folgende Fakten mit:
Im Jahr 2010 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die höchste (gemeinsam mit 2005), die je in einem Jahr seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
Die globale mittlere Temperatur im Jahr 2010 (nur Landmessungen) war (gemeinsam mit 2005) zweitwärmste seit 1880. Das wärmste Jahr war 2007 (nur Landmessungen).
Im Jahr 2010 war die globale mittlere Oberflächentemperatur der Ozeane war (gemeinsam mit 2005) die drittwärmste in einem Jahr gemessene mittlere Temperatur.
Im Jahr 2010 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) in der nördlichen Hemisphäre die wärmste seit Beginn der Messungen (1880). In der südlichen Hemisphäre war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die sechstwärmste seit Beginn der Messungen (1880).
Quelle: https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2010/13
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschreibt das Jahr 2010 für Deutschland wie folgt:
Viel Abwechslung – alles in allem etwas zu kalt und zu nass
Die Durchschnittstemperatur des Jahres 2010 für Deutschland lag nach 13 zu warmen Jahren erstmals leicht unter dem Klimamittel. Die Jahresniederschlagsmenge übertraf den Normalwert, die Sonnenscheindauer erreichte die Norm recht genau.
Das Jahr verlief sehr abwechslungsreich, teilweise extrem. Die DWD-Experten hatten viel zu tun: Es begann mit winterlichen Verhältnissen, die bis weit in den März hinein andauerten. Danach folgte ein trockener April, ein sehr nasser Mai und ein sonnenscheinreicher Juni. Im Juli herrschte drei Wochen lang große Hitze. Intensive Regenfälle machten den August zum nassesten seit Aufzeichnungsbeginn. Auch im September traten gebietsweise hohe Niederschlagsmengen auf, während der Oktober sehr trocken verlief. Der November war wieder recht feucht und zeitweise ungewöhnlich mild. Der Dezember brachte dann wieder Kälte und enorme Schneemassen.
In Deutschland erstmals seit 1996 etwas zu kühl
Weltweit gesehen fiel das Jahr 2010 erneut besonders warm aus. In Deutschland blieb dagegen die Durchschnittstemperatur mit 7,9 Grad Celsius (°C) um 0,3 Grad unter dem vieljährigen Mittel von 8,2°C. Die höchste Temperatur wurde am 10. Juli in Bendorf bei Koblenz am Rhein mit 38,8°C gemessen. Besonders kalte Nächte mit Temperaturen unter -24°C traten örtlich in Sachsen und Bayern auf. In den letzten Jahren gab es stets ein Übergewicht der zu warmen Monate – in diesem Jahr war das Verhältnis ausgeglichen. Die größte negative Temperaturabweichung gegenüber der Norm hatte der Dezember mit 4,2 Grad. Demgegenüber war der Juli um 3,3 Grad zu warm.
Gebietsweise extrem viel Niederschlag - als Regen oder Schnee
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge lag 2010 mit 838 Liter pro Quadratmeter (l/m²) leicht über dem Normalwert von 789 l/m². Nasseste Station insgesamt war die Zugspitze mit 1953 l/m² sowie der Bereich Oy-Mittelberg-Petersthal im Allgäu mit 1841 l/m². Der trockenste Ort lag diesmal in Brandenburg: Berge mit nur 531 l/m². Während in den Jahren 2008 und 2009 in Deutschland keine Tagesniederschläge von mehr als 100 l/m² aufgetreten waren, wurde diese besondere Marke bei extremen Starkregenereignissen im Sommer 2010 mehrmals überschritten. Die größte Menge fiel am 26. August in Steinfurt-Burgsteinfurt nordwestlich von Münster mit 161,7 l/m². Sowohl im Januar und Februar als auch im Dezember traten an verschiedenen Stationen neue Rekordschneehöhen auf.
Sonnenscheindauer wieder mal im Normalbereich
Mit rund 1522 Stunden entsprach die Sonnenscheindauer insgesamt fast genau dem Klimawert von 1528 Stunden, konnte diesen aber erstmals seit 2002 nicht überschreiten. Die Greifswalder Oie, eine kleine Insel vor Rügen, führte mit 1837 Stunden die Tabelle an, der Kahle Asten im Sauerland bildete mit 1242 Stunden das Schlusslicht.
Quelle: https://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_presse&T98029gsbDocumentPath=Content%2FPresse%2FPressemitteilungen%2F2010%2F20101228__Jahresrueckblick2010__news.html
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/allgemein/2011-01-09/klimalounge-highlights-2010
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2010-12-19/globale-temperatur-2010
Temperaturen im Dezember 2010: lokal sehr kalt und global warm
Auswertungen - bitte anklicken: 2010-12 temp.pdf
Sehr kalt und außergewöhnlich schneereich
Kältester Dezember seit 1969
weitere aktuelle Informationen zu globalen Messdaten in deutscher Sprache:
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2010-12-30/schneerekord
https://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2010-12-19/globale-temperatur-2010
Temperaturen im November 2010: lokal mild und global heiß
bitte anklicken und pdf-Datei öffnen
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für November 2010 folgende Fakten mit:
Im November 2010 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die zweithöchste, die je in einem November seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde (nach dem wärmsten November im Jahr 2004).
Temperaturen im Oktober 2010: lokal kühl und global warm
Temperaturen im September 2010: lokal kühl und global warm
Temperaturen im August 2010: lokal durchschnittlich und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für August 2010 folgende Fakten mit:
Juli 2010: lokal und global heiß
Juni 2010: lokal warm und global heiß
Der mit ... hier bitte die Junizusammenfassung öffnen
Mai 2010: lokal kalt und global heiß
Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für Mai 2010 folgende Fakten mit:
- Im Mai 2010 war die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) die höchste, die je in einem Mai seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde.
- Die globale mittlere Temperatur im Mai 2010 (nur Landmessungen) war die höchste (bezogen auf die Durchschnittstemperatur im Mai) seit 1880.
Quelle: https://www.ncdc.noaa.gov/sotc/?report=global&year=2010&month=5&submitted=Get+Report
April 2010: lokal warm und global warm
Auswertungen - unterscheiden sich nur unwesentlich vom Bericht zum März 2010
bitte öffnen und weiterlesen (informieren)
März 2010: lokal warm und global heiß Entgegen anderslautender Medienberichte ist der grundlegende globale Erwärmungstrend weiterhin ungebrochen. Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilt in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für März 2010 folgende Fakten mit: Die globale mittlere Temperatur (Land und Ozean kombiniert) war im März 2010 die höchste, die je in einem März seit Beginn der Messungen (1880) beobachtet wurde. Außerdem ...
Kalter Januar 2010 – Erderwärmung?!
- Der mit entsprechenden Auswertungen betraute US-amerikanische Wetterdienst NOAA teilte in seinem regelmäßig erscheinenden Routinebericht für Januar 2010 folgende Fakten mit:
- Im Januar 2010 wurde in den Medien ausführlich von unterdurchschnittlichen Temperaturen im Osten der USA, in Florida, Europa und weiten Teilen Russlands berichtet. Dadurch kann der Eindruck entstehen, dass global eine Abkühlung erfolgt ist. Zu beachten ist aber folgende Tatsache: Zeitgleich war es im Westen der USA, Kanada, Grönland, der Arktis und weiten Teilen der übrigen Welt außergewöhnlich warm. Anfang Januar herrschten z.B. in Teilen Alaskas ähnliche Temperaturen wie in Florida.
- Insgesamt war der Januar 2010 global gesehen der viertwärmste. Die Temperatur der Oberfläche der Ozeane war im Mittel sogar die zweithöchste, die seit Beginn der Messreihe (1880) in einem Januar gemessen wurde.
- Quelle: US NationalClimaticDataCenter
http://www.ncdc.noaa.gov/sotc/index.php?report=global
- Große Schneemengen sind durchaus mit dem Treibhauseffekt vereinbar, da bei wärmeren Temperaturen mehr Wasser verdunstet, was zu höheren Niederschlägen (z. B. Schnee) führen kann.
Fazit: Die Wetterlage der vergangenen Wochen steht in keiner Weise im Widerspruch zum globalen Klimawandel. Im Gegenteil: Wie auch während der letzten drei Jahrzehnte befindet sich die Erde weiterhin in einer deutlichen Warmphase. Die häufig geäußerte Ansicht, dass es im letzten Jahrzehnt zu einer Abkühlung gekommen sein soll, ist unzutreffend: Eine wesentliche Veränderung des grundlegenden Erwärmungstrends wurde bislang nicht beobachtet.
Übrigens: Eine Verminderung der Kohlendioxidemission minimiert Klimarisiken, erhöht die Energiesicherheit und schont langfristig den eigenen Geldbeutel. „Sonnenernte e.V.“ bittet möglichst viele Energiespartipps umzusetzen.